Auf Schulausflügen kulturell interessiert oder Party machen?

vom 12.03.2013, 19:31 Uhr

Ich muss sagen, dass bei mir weder das eine, noch das andere zu hundert Prozent zutrifft. Auf was ich mich bei den Klassenausflügen immer am meisten gefreut habe, war, dass ich Zeit mit meinen Freunden verbringen kann. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass ich darauf aus war, jeden Abend eine riesige Party zu feiern und mich zu betrinken, ganz im Gegenteil. Ich mochte es einfach, mit meinen Klassenkameraden Zeit zu verbringen und mit ihnen zu plaudern. Wenn es dann am späten Abend dazu kam, dass alle betrunken waren, dann war ich eigentlich immer eine der ersten, die sich zurückgezogen hat, weil ich einfach mit Alkohol nicht viel anfangen kann und dann lieber schlafen gegangen bin. Glücklicherweise waren einige meiner Klassenkameraden in dieser Beziehung genauso wie ich und somit wurde ich dann nicht zum Außenseiter oder ähnliches.

Ein wenig kulturell interessiert war ich auch, aber es kommt eben auch immer darauf an, was auf dem Programmplan steht. Für Museen war ich eigentlich nie zu haben. Ich habe mich selbst im Louvre in Paris gelangweilt und fand nur die Mona Lisa mehr oder weniger beeindruckend. Das lag aber wohl auch nur daran, dass es eben so ein berühmtes Gemälde war. Alles andere erschien mir ziemlich langweilig. Ganz im Gegensatz dazu war ich dann aber vom Eiffelturm beispielsweise mehr als begeistert. In New York spielte sich praktisch dasselbe hab. Das MET hat mich nicht sonderlich beeindruckend, aber auf dem Rockefeller Center wiederum fand ich es einfach nur klasse.

Letztendlich sind die Lehrer sich ja auch bewusst, dass viele Schüler kulturell eher desinteressiert sind und ich kann manchmal auch nur die Augen verdrehen, wenn die Lehrer dann die Schüler zwingen, von einem Museum ins andere zwingen, das macht einfach wenig Sinn, wenn diese sowieso nur durch rennen, um es so schnell wie möglich hinter sich zu haben.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Sein wir doch einmal ehrlich, welcher Jugendliche interessiert sich schon auf Schulausflügen für die kulturellen Einrichtungen der Stadt in der er sich gerade aufhält? Die Stadtführungen und Besuche von Museen sind doch nicht mehr als ein Alibi der Lehrer um den Bildungsauftrag auch der Form nach gerecht zu werden.

Ich kann mich noch sehr gut an meine Ausflüge während der Schulzeit erinnern. Der Reiseleiter vor Ort stand immer auf verlorenem Posten und den Lehrern die selbst etwas vorgetragen haben wurde einfach nicht zugehört. Es ging nur darum wann es endlich Freizeit gibt, wie gut die Mädchen aussahen und man freute sich auf die abendliche Disco. Sicherlich waren die Ziele nun nicht so attraktiv. Magdeburg oder Berlin sind nun einmal nicht so angesagt wie Paris oder London. Ich weiß dass mein Sohn durchaus seinen Spaß bei seinen Klassenausflügen hatte obwohl ihn unsere Ausflüge grundsätzlich langweilten, aber ein Wachsfigurenkabinett zieht in diesem Alter mehr als eine historisch bedeutsame Kirche. Damit will ich sagen dass man die Ziele also durchaus auch interessant für Jugendliche gestalten kann, man muss es nur wollen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe einen Schulausflug nie dazu genutzt mein kulturelles Interesse auszuleben. Ich denke, dass man als Schüler schon wenig Interesse an solchen Sachen hat und deswegen dann lieber Spaß hat und auf die Freizeit nach der Veranstaltung wartet. Es ist ja auch wirklich langweilig, wenn jemand immer nur redet und sein Programm abfährt und man dann Dingen lauschen muss, die einen nicht interessieren.

Ich habe also lieber Party gemacht, wobei ich nicht zu viel getrunken habe. Mir war es wichtiger Spaß zu haben. Das ging aber auch den Lehrern so. Bei uns war es meistens so, dass die Lehrer abends noch Wein getrunken haben und ich bin mir sicher, dass das auch immer mal ein Glas Wein zu viel war. Immerhin hat man ihnen es am nächsten Tag angesehen.

Für die Lehrer ist das mit der Kultur ja auch Pflicht, sonst müssten sie ja Schule machen oder dürften eben keine Klassenfahrt machen. Bei uns war das nämlich ein Teil der Vereinbarung. Wir mussten danach auch immer einen Aufsatz schreiben, wobei da auch persönliche Eindrücke mit hinein durften. Am schlimmsten waren meiner Meinung nach Stadtführungen. Wen interessiert das schon als Schüler? Stundenlang durch die Gegend laufen, da macht Party eben mehr Spaß.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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