Wärt ihr ein strenger Chef?
Die wenigsten unter uns haben ein Unternehmen mit einigen Mitarbeitern. Aber dennoch habt ihr vielleicht schon mal darüber nachgedacht, wie das wäre, wenn ihr Chef wärt und ihr Mitarbeiter unter euch hättet. Denkt ihr, dass ihr ein strenger Chef wärt oder denkt ihr, dass ihr doch einiges durchgehen lassen würdet?
So eine Frage stellte sich neulich bei einem Mitarbeiter Meeting, weil einige in unserem Betrieb meinten, dass man nicht alles so ernst nehmen sollte und dass der Chef ruhig mal ein wenig nachsichtiger sein sollte. Aber nach dem Meeting haben wohl einige die Meinung revidiert. Denn wenn man selber Chef wäre, wären die meisten wohl noch strenger und einige meinten sogar, dass sie niemals unter sich selber arbeiten wollten (was natürlich auch in diesem Sinne nicht geht).
Ich persönlich denke, dass ich ein sehr strenger Chef wäre und meine Mitarbeiter doch einiges erleben würden mit mir und deswegen ist es ganz gut, dass ich nicht der Chef bin.
Also ich sage immer, und da darf mich gerne jeder zitieren: "Ich wäre gerne Chef, aber wenn ich Chef wäre, würde ich nicht unter mir arbeiten wollen!"
Ich bin schon immer jemand gewesen, der vor allem darauf achtet das korrekt gearbeitet wird, und keiner trödelt. In meiner letzten Position als Abteilungsleiter habe ich das genauso gehalten, da war ich ja eigentlich Chef, sozusagen, wenn auch nur ein kleiner, ich hatte nur knappe 20 Mitarbeiter in meiner Abteilung, aber bei mir lief alles wunderbar.
Das Problem an der ganzen Sache war ganz einfach, das solange alles einwandfrei funktioniert, ich der beste Kumpel meiner Mitarbeiter bin. Man konnte mit mir jeden Mist machen, und ich lasse den Chef auch nicht raushängen. ABER, und dieses Aber muss ich sehr groß schreiben, wehe es funktioniert etwas nicht so wie ich mir das vorgestellt habe. Das schlimme war das wir damals persönlich für unsere Arbeit verantwortlich waren, sprich wenn einer Mist macht, dann ist er auch selbst für den Mist verantwortlich, muss also auch dafür gerade stehen, das hat bereits damals für einige nicht ganz angenehme Situationen für den einzelnen gesorgt.
Wäre ich nun Chef einer ganzen Firma, würde ich wahrscheinlich extrem darauf achten das alles funktioniert. Solange die Arbeit geschafft wird könnten von mir aus die Mitarbeiter jede Stunde eine bezahlte Raucherpause einlegen, aber wenn irgendetwas nachzuholen, aufzuholen oder zusätzlich zu schaffen ist, dann würde ich auch erwarten das die Leute ne Stunde früher kommen, und ne Stunde länger bleiben, und das ohne Pause, naja maximal die gesetzlich vorgeschriebenen. So habe ich das als Abteilungsleiter gehalten, so würde ich es auch in einer höheren Position halten, nur eben mit wesentlich mehr Druck.
Ich habe mir auch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie es wohl sein würde, wenn ich selbst der Chef wäre und ein paar Mitarbeiter angestellt hätte. Ich glaube, dass es sich nicht immer so leicht im voraus sagen lässt, wie man als Chef sein wird. Ich kenne sogar Personen, die sich total verändert haben, als sie sich eine solche Position erarbeitet hatten. In dem Fall war es also eher das Gegenteil, als man sich vorgestellt hat. Ich selber hätte ihn recht locker und unkompliziert eingeschätzt, aber ich habe dann gehört, dass er teilweise extrem unangenehm wird. Irgendwo kann man sich also auch in solch einer Position verändern, aber teilweise ist das auch nötig.
Ich kann die Meinung von "Frank The Tank" sehr gut nachvollziehen. Irgendwo muss man auch mal am Ball bleiben und etwas Autorität sprechen lassen, sonst kann es passieren, dass alles zu locker gesehen wird und die Arbeit darunter leidet. Wenn man erst einmal zu locker und lasch geworden ist, dann hinterlässt das Spuren an der Arbeitsweise. Erst nimmt das Tempo rapide ab und später leidet dann auch noch die Qualität darunter und das kann man verhindern, indem man ein mehr oder weniger strenger Chef ist. So eine Person ist wohl für einen erfolgreichen Betrieb oder eine Firma einfach nötig. Es wäre natürlich schöner, wenn alles etwas lockerer wäre, aber das geht leider nicht immer.
Wäre ich jetzt wirklich mal in der Position, in der ich eine Führungsrolle einnehmen würde dann versuche ich ein gesundes Mittelmaß zu finden. Ich möchte meinen Mitarbeitern die Arbeit möglichst angenehm gestalten und auch ein lockeres Arbeitsklima schaffen. Ich blicke hier ein wenig auf das Motto:"nur zufriedene Arbeiter sind gute Arbeiter". Unter normalen Umständen sollte das also auch passen. Ich würde mir auch vorbehalten mal einen etwas strengeren Ton an den Tag zu legen, wenn es erforderlich ist. Solange meine Mitarbeiter mitmachen und sich mit mir gut stellen gibt es auch keinen Grund warum ich jetzt auf provokative Art und Weise den Chef raushängen lassen muss.
Ich habe mir bisher keine Gedanken darüber gemacht, weil ich eigentlich doch sehr ungerne mit Menschen arbeite und mir sowohl schlecht vorstellen kann, unter jemandem zu arbeiten, als auch für andere der Chef zu sein. Letzten Endes würde ich mir in dem Fall wohl meinen derzeitigen Boss zum Vorbild nehmen.
Ich habe etwa ein Jahr für jemanden gearbeitet, der seinerseits ein eigentlich sehr angenehmer Chef war, weil er so gut wie nie kritisiert hat und mich einfach hat machen lassen, was ich wollte. Heißt, er hat zwar die Aufgabe zugewiesen, aber wie schnell und wie ich sie bearbeite, das war allein meine Sache. War insofern auch kein Problem, als dass ich ja die externen Termine kannte und damit gut zurecht kam. Allerdings suchte dieser Chef dann auch schnell ein freundschaftliches Verhältnis und das ist dann natürlich gewaltig in die Hose gegangen und ich musste kündigen, weil es einfach zu persönlich wurde und ich mich damit nicht mehr wohl fühlte.
Mein jetziger Chef dagegen ist in meinen Augen der perfekte Chef. Es gibt eine Grenze, was Gespräche betrifft. Man geht zusammen eine Rauchen und lacht auch gemeinsam, versteht sich gut, lässt Privates aber völlig außen vor. Dennoch kann ich, wenn ich Probleme habe, die mich in der Arbeit beeinflussen, jederzeit zu ihm kommen. Er gibt mir Freiraum in meiner Arbeit und setzt mich nicht unter Druck, nörgelt nicht, gibt mir aber deutlich zu verstehen, wenn ihm etwas nicht gefällt. Er hat eine sehr direkte aber respektvolle Art und ich denke, dass diese Mischung genau richtig ist. Man weiß, dass er der Boss ist, der einem auch ganz direkt an den Kopf sagt, wenn man Mist baut.
Gleichzeitig muss man aber keine Angst vor ihm haben, weil er immer fair und respektvoll agiert. Und zu guter Letzt ist es ihm auch nicht egal, wie es seinen Mitarbeitern geht, sondern man kann sich jederzeit an ihn wenden, ohne dass er dabei dann eine persönliche Grenze zu überschreiten droht. Ich denke, wenn ich Chef wär, würde ich wirklich versuchen, diesen Mann da als Vorbild zu nehmen und meinen Mitarbeitern ein guter und auch strenger Chef zu sein, aber ohne sie zu erniedrigen oder mich als Chef aufzuführen. Mitarbeiter sollten lediglich Respekt, aber niemals Angst vor mir haben und wissen, dass sie auch auf meine Unterstützung zählen können.
Ich kann es mir nicht wirklich für mich vorstellen, einen Betrieb zu führen und Chefin von Mitarbeitern zu sein. Ich weiß eigentlich gar nicht, ob ich eine strenge Chefin wäre. Sicherlich würde ich einerseits schon versuchen, recht locker zu sein und meinen Angestellten auch mal ein persönliches Gespräch erlauben, wenn gerade nichts sonst zu tun ist. Aber auf der anderen Seite bin ich auch ein Mensch, der sehr korrekt ist, für meinen Chef fast ein bisschen zu korrekt. Das wäre natürlich genauso, wenn ich Chefin wäre und deswegen würde ich das von meinen Angestellten natürlich auch erwarten, dass sie korrekt arbeiten und sich konzentrieren. Wenn dann Fehler passieren, käme es darauf an, wie viel ich durchgehen lassen würde.
Auf jeden Fall habe ich Verständnis dafür, dass im Stress auch schnell mal Fehler passieren können. Wenn das aber ständig der Fall wäre und ich das Gefühl hätte, dass sich jemand nicht wirklich auf die Arbeit konzentriert, wäre ich auf die Dauer sicher nicht mehr so nachsichtig und würde dann auch etwas strenger reagieren. Ich würde als Chefin also irgendwie versuchen, den goldenen Mittelweg zwischen strengem und nachsichtigem Verhalten zu finden. Wie weit mir das gelingen würde, ist aber die andere Frage.
In meinem Arbeitsalltag darf ich des öfteren Arbeitsanweisungen aussprechen und die ein oder andere Hiwiarbeit weiter delegieren. Dabei bei merke ich immer wieder das ich manchmal einfach zu nett oder locker bin, da meine freundlich lockere Art oft dazu führt das man scheinbar die Arbeit nicht all zu ernst nimmt. Ich sage jedem Mitarbeiter worauf es mir ankommt. Das die Arbeit selbstverständlich akkurat und mit Verantwortungsbewusstsein bis zu einem bestimmten Termin zu erfüllen ist.
Für mich zählt das was am Ende raus kommt und nicht zwingend wie mein Mitarbeiter sich und seine Aufgaben organisiert. Das kann er gerne halten wie er möchte. Allerdings verlange ich auch von jedem ein gewisses Maß an Engagement und Begeisterung für das was er tut. Früher war das alles kein Thema, aber leider ist es in der letzten Zeit immer öfters vor gekommen das ich erst mal Druck machen muss bevor die Leute sich ein wenig engagieren.
In meiner Position sehe ich mich nicht als Chef, aber muss mich leider immer öfters als solcher aufspielen damit manch einer aus dem Arsch kommt. Ich mag im Arbeitsalltag gerne flache Hierarchien, aber scheinbar können damit nicht viele Menschen umgehen. Wenn ich jetzt bedenke ich wäre wirklich Chef, dann würde ich wahrscheinlich über kurz oder lang nur noch die Verbalepeitsche raus holen, da meine Erfahrungen mir ja gezeigt haben das es anderrs wohl nicht geht.
Ich bin der Meinung, dass man als Chef auch streng sein muss, wenn man möchte, dass gut gearbeitet wird. Man darf aber auch ruhig mal freundlich sein. Ich denke, dass sich das in gewisser Weise die Waage halten sollte. Wenn es läuft, kann man auch mal Scherze machen und nett sein. Man sollte dann aber auch im richtigen Moment wieder streng sein. Ganz locker zu sein kann man sich als Chef nun mal nicht leisten, weil dann keiner mehr arbeiten wollen würde. Bei allem muss man aber auch fair bleiben.
Fair ist wohl mit das wichtigste damit sich auch keiner Ungerecht behandelt fühlt. Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, hat sich dieses Empfinden wohl schon gefestigt und dann ist einem der Job in gewisser Weise eh gleichgültig.
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