Mit verhassten Mitgliedern bei Vereinsaustritt abrechnen?

Es gibt in dem Verein, in dem ich momentan noch Mitglied bin, eine Person, die mich irgendwie schon immer nicht leiden konnte. Mir ist nicht klar, was sie eigentlich für ein Problem mit mir hatte, aber sie hat sich öfters „schnippisch“ mir gegenüber verhalten und ist auch bei der Wahl, bei der ich einen Gegenkandidaten hatte, gleich aufgesprungen und hat sich übermäßig lobend für den anderen ausgesprochen, was ich nicht gerade nett fand. Ich würde dieser Person gerne mal die Meinung sagen, wie unmöglich ich ihr Verhalten finde und dass sie die hohen Kriterien, die sie an andere richtet, selber nicht erfüllt.

Ich bin eigentlich richtig wütend auf diese Person; wäre sie bei der Wahl nicht so vorgeprescht, dann wäre die Wahl vielleicht ganz anders ausgegangen. Zudem denke ich, dass man sich einfach nicht hinstellen und so einseitig über andere äußern darf; jedenfalls empfinde ich das als nicht ok und ich würde das selber auch nie machen. Da ich ohnehin austreten werde, stelle ich mir die Frage, ob das denn nicht eine gute Gelegenheit wäre, diesem Menschen endlich mal die Meinung zu geigen. Was denkt Ihr, sollte ich mir ihr mal abrechnen, bevor ich austrete oder sollte ich das lieber sein lassen?

Ich frage mich, was es dir bringt, wenn du mit dieser Person "abrechnest". Vielleicht gibt es dir ein gutes Gefühl, aber das ist wahrscheinlich eher von kurzzeitiger Dauer. Wahrscheinlich wird das Gespräch aber bei weitem nicht so befriedigend laufen, wie du es dir jetzt ausmalst. Langfristig hinterlässt es wahrscheinlich eher noch mehr negative Gefühle.

Du kannst dich auch mal fragen, was es dir bringt, auf diese Person wütend zu sein. Man wird eben nicht von jedem Menschen auf der Welt höflich und fair behandelt. Das kann man auch ohne Wut einfach hinnehmen. Von daher würde ich auf eine solche Aktion verzichten, einfach um die eigenen Nerven zu schonen.

Ich habe bei meinem Vereinsaustritt mit einigen Mitgliedern abgerechnet. Ich bin an sich friedlich gegangen, nur zwei Personen, die mich ständig mit ihren Bemerkungen fertig gemacht haben, habe ich meine Meinung gegeigt und ihnen ein paar richtig fiese Sachen an den Kopf geworfen. Die meisten Mitglieder haben gelacht, die zwei Personen nicht mehr. Aber es war für mich ein innerer Vorbeimarsch und mir ging es danach richtig gut, dass ich den Personen mal gesagt habe, was ich von ihnen denke.

Man wird nicht immer fair behandelt, da hat mein Vorposter schon durchaus recht. Aber wenn dich das Verhalten der Person dermaßen wurmt, dann solltest du meiner Meinung nach etwas sagen. Da du den Verein ja eh verlassen wirst, ist es doch eh egal, ob du dich vor der Schlusslinie noch unbeliebt machst. Aber du solltest dir überlegen, wie du ihr deine Meinung darlegst. Ich habe meiner Wut vor versammelter Mannschaft Luft gemacht, aber in deiner Situation würde ich vielleicht einfach nur anmerken, dass gewissen Personen vielleicht einfach mal denken sollten, ehe sie andere in fremde Sphären erheben. Aber du musst nicht mit ihr abrechnen.

Und was bringt es dir, wenn du mit dieser Person noch "abrechnest"? Auch wenn du es mir übel nimmst, aber dein geplantes Benehmen kann man nur noch mit Kindergarten beschreiben. Du sinnst bei dem ganzen Verein auf Rache, weil du deine persönlichen Ziele nicht durchsetzen konntest. Schreib deine Kündigung zur Mitgliedschaft und belasse es dabei.

Oder ziehe in deinen persönlichen Rachefeldzug und mache dich dabei noch mal ordentlich zum Lacher des Vereins. Wobei sich mir der Verdacht aufdrängt, dass du bei persönlichen Niederlagen nicht im Ruhigen gehen kannst. Du brauchst dann deine persönliche Genugtuung.

Und was bringt es dir, wenn du mit dieser Person noch "abrechnest"? Auch wenn du es mir übel nimmst, aber dein geplantes Benehmen kann man nur noch mit Kindergarten beschreiben. Du sinnst bei dem ganzen Verein auf Rache, weil du deine persönlichen Ziele nicht durchsetzen konntest. Schreib deine Kündigung zur Mitgliedschaft und belasse es dabei.

Ich weiß jetzt nicht, was du für ein Problem hast. Du wolltest einen Ratschlag haben, und den habe ich gegeben. Und gerade weil ich selbst damit schon öfters Erfahrung am eigenen Leib gemacht habe, kann ich deine Situation sehr gut nachfühlen. Wo zum Teufel liest du darin eine Beleidigung?

Gut, du hattest einen Traum und du hast sehr viel Arbeit reingesteckt und dir war diese Vereinsarbeit verdammt wichtig. Dein Traum hat sich jetzt nicht erfüllt; darüber kannst du natürlich völlig zurecht sehr verärgert und enttäuscht sein. Wut ist aber etwas anders, es ist ein sehr ungesundes Gefühl. Und wenn du mit diesem Menschen "abrechnen" willst, schürst du nur diese Wut weiter. Das ist in keiner Weise konstruktiv. Genauso wenig ist es konstruktiv, wenn du die Wut einfach nur in dich hinein frisst.

Selbst wenn es wirklich so ist, dass dich diese Person so ausgenutzt hat, wirst du durch das Ablassen deiner Wut diese Person nicht ändern, du wirst auch das Geschehene nicht rückgängig machen können. Nach deiner heftigen Reaktion auf meinen sachlichen Beitrag kann ich mir aber auch sehr gut vorstellen, dass du manches einfach viel zu persönlich nimmst.

Ich gehe mal davon aus, dass die viele Arbeit und das Streben nach deinem Traum dir auch viele schöne Momente beschafft hat (sonst hättest du es wohl nicht getan). Ich finde, du solltest dich lieber daran erinnern anstatt das alles als verschwendete Zeit anzusehen. Konstruktiv wäre auch, wenn du dich wieder mehr auf die Zukunft konzentrierst und dir neue Aufgaben und Ziele setzt. Die Erfahrung, die du in den letzten Jahren gemacht hast, ist alles andere als sinnlos, sondern hilft dir sicherlich in der Zukunft, um andere Ziele zu verfolgen.

Und an deiner Stelle würde ich noch einmal ernsthaft über deine Rolle in diesem Konflikt nachdenken. Wenn du schon auf einen einfachen Beitrag so heftig reagierst, glaube ich wirklich, dass du nicht ganz unschuldig an dem Ausgang dieser Geschichte bist.

Kenne dich persönlich nicht und weis auch nicht welche Ziele die mit deiner Mitgliedschaft in diesem Verein verwirklichen wolltest. Doch wenn ich deine Reaktion sehe muss ich sagen dass die anderen Mitglieder die richtige Entscheidung getroffen haben, als diese sich für eine andere Peron entschieden. Tut mir leid für dich, doch Vereinsarbeit ist Ehrenamtliche Arbeit und diese sollte man machen ohne ständig nur an die eigenen Vorteile zu denken. Bin selbst schon seit Jahren im Verein tätig und habe hierfür eine Unmenge an Zeit und Geld investiert ohne etwas dafür als Gegenleistung zu erwarten und genau dieses nennt man dann Ehrenamt. Das Problem wenn man sich entsprechend in einen Verein einbringt ist dann eher das man evtl. schneller in den Rängen aufsteigt als man das persönlich wollte, da andere Personen immer froh sind dass sich jemand findet der die Arbeit macht die diese nicht selbst machen wollen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es an dieser Stelle Sinn macht sich auf irgendeine Art und Weise an der Person zu rächen. Eine Beurteilung fällt hier schwer, weil man die Person nicht kennt und auch nicht weiß, was alles schon vorgefallen ist. Wenn dir ihr Verhalten schon länger ein Dorn im Auge ist, dann wäre es vielleicht nicht ganz verkehrt gewesen, wenn du schon eher mal das Gespräch mit ihr oder jemanden aus der Führungsebene geführt hättest. Man hätte diverse Sachverhalten klarstellen können und auch, warum sie dich scheinbar nicht sonderlich leiden kann. Vielleicht gab es ja mal eine Situation, in der du sie unbewusst sehr verärgert hast. So etwas nimmt man ja nun auch nicht immer wahr.

Ich weiß jetzt nicht, was du für ein Problem hast. Du wolltest einen Ratschlag haben, und den habe ich gegeben. Und gerade weil ich selbst damit schon öfters Erfahrung am eigenen Leib gemacht habe, kann ich deine Situation sehr gut nachfühlen. Wo zum Teufel liest du darin eine Beleidigung?

@Zitronengras: Wegen ähnlicher Gründe bin ich jetzt aus einem Verein ausgetreten. Ich wohne zwar nicht mehr in der Nähe des Vereines, aber sehe meine dortige Arbeit als nicht gewürdigt an. Daher habe ich mit einem einfachen Schreiben meinen Austritt erklärt. Dabei habe ich auch sachlich die Gründe genannt, warum ich aus dem Verein ausscheide. Abschließend kam ich mit der Bitte, dass ich eine schriftliche Bestätigung darüber möchte, dass Alles anerkannt wird und über meine Mitgliedschaft.

Schmutzige Wäsche muss ich nicht waschen. Auch wenn du dich beleidigt fühlst, aber es ist einfach nur kindisch. Und ich sehe, im Gegensatz zu dir, meine lange Mitgliedschaft nicht als vertane Zeit, sondern als Erfahrung. Das was ich dort als falsches Handeln angesehen habe, kann ich selbst jetzt besser machen.

Denn ich habe seit Oktober letzten Jahres den Vorsitz von einem anderen Verein. Der hat bis dahin mehr oder weniger nur so dahin existiert. Und auch wenn du es mir absprichst. Aber ich habe Träume. Träume diesen Verein aktiver zu machen. Dazu sind die ersten Schritte getan, unser Handeln als neuer Vorstand wird von allen Seiten unterstützt. Und nun frage ich dich, warum ich dem verlassenen Verein noch eins reinwürgen sollte, wenn ich die dortigen Erfahrungen für mich positiv nutzen kann.