Öffentlich-Rechtliche Fernsehprogramme - nette Abwechslung?

Ich habe heute wieder bemerkt, dass ich die Öffentlich-Rechtlichen, als eine nette Abwechslung zu dem sonstigen Fernsehprogramm empfinde. Ich gucke heute seit 22.00 wieder ZDF, da mich sonst die Fernsehlandschaft heute nicht anspricht. Wie meistens eigentlich. Jedoch tue ich mir meistens den ganzen Rest an, da man bei den privaten Sendern, ehrlich gesagt, nicht so viel nachdenken muss. Man entspannt sich einfach vor dem Fernsehr und lässt sich belustigen.

Man könnte etliche Sendungen nennen, welche dazu gut sind, jedoch würde das zu lange dauern. Jeder hat wahrscheinlich seine Lieblingssendungen, die er gerne zum entspannen guckt. Jedoch brauche ich manchmal einfach nur bisschen mehr als das, denn auf Dauer verblödet man dabei. Daher richtet sich meine Frage auch eher an die jüngeren Leser hier, welche eigentlich die privaten vorziehen, da ich selber zu dieser Gruppe gehöre.

Schaut ihr auch gerne ab und zu die Öffentlich-Rechtlichen, um euer Gehirn etwas anzustrengen? Oder verblödet ihr mit dem Rest der Jugend?

Ich finde es interessant ab und zu Politik-Talk zu hören und sich somit über die aktuelle politische Lage zu informieren. Dabei kann man sein erlerntes Wissen einsetzen und über die Sachverhalte nachdenken und sich somit seine eigene Meinung bilden. Ich könnte es mir aber trotzdem nicht dauerhaft antun, da das doch auf Dauer anstrengend werden würde. Irgendwann muss man ja auch abschalten. Denn ich kann zum Beispiel gar nicht einschlafen, wenn ich Polit-Talk höre. Macht ihr das auch so? Oder lehnt ihr solche Sendungen generell ab? Wenn ja wieso?

Als ich vor Jahren in meine jetzige Wohnung gezogen bin, habe ich den Versuch gestartet, ein halbes Jahr ohne Fernsehen auszukommen. Daraus sind nun fast 4 Jahre geworden und ich komme sehr gut zurecht. Viele Sendungen gibt es nach Ausstrahlung als Podcast zum herunterladen und die meisten dieser Sendungen sind von öffentlich-rechtlichen Sendern.

Ich schaue regelmäßig die Sendungen "Weltspiegel", "Tagesschau", "Monitor", "Frontal 21", "Extra 3", "ARTE Reportage" und noch viele mehr, die ich alle als Podcast kostenlos über iTunes beziehe. Dies hat den schönen Nebeneffekt, dass die Sendungen auf meinen Computer heruntergeladen werden und ich kann sie jederzeit über den Apple TV auf meinem Fernseher in HD-Qualität schauen. Außerdem komme ich gar nicht in Versuchung dieses sogenannte "Assi-TV", was nachmittags auf den privaten Sendern läuft, zu schauen.

Ich persönlich kann es ja gar nicht verstehen, wie man sich bei den ganzen dummen Sendungen, die so geboten werden, entspannen kann. Ich höre dieses Argument häufig, also muss etwas dran sein, aber ich bin einfach nur genervt, wenn dumme Menschen vor eine Kamera gestellt werden um dort ihr "Talent" zur Schau zu stellen oder um mit dem Talent einer schlechten Theater AG das reale Leben nachzuspielen.

Ich finde es allerdings auch nicht besonders anstrengend einer Talkrunde über politische Themen zu folgen. Da sitzt ja immer ein Moderator dabei, der dafür sorgt, dass das Ganze auch für Zuschauer verständlich bleibt, die nichts in Richtung Politik, Wirtschaft oder Jura studiert haben. Ich habe außerdem nicht das Bedürfnis vor dem Fernseher einzuschlafen. Wenn ich müde bin mache ich die Kiste aus und gehe nach oben ins Bett.

Ich schaue tatsächlich nur noch sehr wenig private Sender und wenn RTL Morgen dicht machen würde, würde mir das wahrscheinlich erst mal gar nicht auffallen. Früher war das nicht so extrem, aber das Programm auf den Privaten wird immer dümmer und gleichzeitig haben die Öffentlich-Rechtlichen eine Reihe neuer Sender dazu bekommen, die teilweise wirklich gute Sendungen bringen und sich auch gezielt an ein junges Publikum richten. Bei dir klingt das so, als würde es auf diesen Sendern nur politische Themen gehen, aber das stimmt ja nun überhaupt nicht. Die Öffentlich-Rechtlichen haben Rock am Ring fast komplett übertragen und sie haben auch einen großen Teil vom Wacken Open Air übertragen und das entspricht meinem Musikgeschmack eben mehr als Möchtegern-Superstars, die irgendwelche Popsongs mehr schlecht als recht nachsingen.

Ich muss zugeben, dass ich ein Mensch bin, der sehr wenig an Politik interessiert ist. Das mag daran liegen, dass ich erst achtzehn Jahre alt bin, aber irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen, dass ich irgendwann mich mal ernsthaft dafür interessieren werde. Dafür ist das für mich einfach viel zu weit weg. Ich habe nicht das Gefühl, als ob ich irgendetwas beeinflussen könnte, was die Politik angeht, wenn ich nicht selbst in einer hohen Position bin und daher macht es für mich auch keinen Sinn, mich darüber aufzuregen, was für Entscheidungen getroffen werden. Ebenso wenig Sinn macht es demnach natürlich auch, mir Politik-Talkshows anzusehen. Ich weiß, mein Gedankengang ist nicht richtig, denn wenn alle so denken würden, gäbe es irgendwann keine Wähler mehr, aber letztendlich kann ich mit Politik einfach nichts anfangen.

Ich schaue die öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich hauptsächlich, wenn Fußball kommt. Ich bin demnach auch ziemlich dankbar, dass die Champions League seit neustem auf den öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen wird und nicht mehr auf den privaten Sendern. Ich finde, vom Kommentator und auch von der Moderation her sind hier doch deutliche Qualitätsunterschiede zu bemerken. Wenn ich dann mal Fußball schaue, kommt sowohl in der Halbzeitpause, als auch nach dem Spiel natürlich immer eine Nachrichtensendung, die ich mir dann praktisch gezwungenermaßen auch anschaue. Da muss ich sagen, dass ich es dann eigentlich ganz interessant finde, was in der Welt so vor sich geht. Aber wenn über Politik-Themen gesprochen wird, habe ich eben gleich wieder das Problem, dass ich bei den ganzen Fachbegriffen nicht mitkomme und dann schaltet mein Gehirn eben wieder ab.

Nichtsdestotrotz denke ich, dass die öffentlich-rechtlichen Sender wichtig für das deutsche Fernsehen sind. Sie bieten doch ein ganz anderes Niveau als die privaten Sender und erfüllen auch ihre Aufgabe, Informationen so neutral wie möglich zu verbreiten.

Ich sehe sehr gerne ZDF und auch hin und wieder mal eine politische Sendung. Jedoch bin ich der Meinung, dass man nicht fern sieht, wenn man sich bilden möchte. So eine Sendung zum Thema Politik ist zwar ganz nett, aber da muss man sich auch erst mal die Grundlagen erarbeiten und das müsste man dann eben vorher machen. Als einzige Bildungsmaßnahme kann das also nicht fungieren.

Ich sehe generell nicht sooft Fernsehen, aber bei ZDF kommen eigentlich immer mal ganz gute Sachen. Ich verstehe auch nicht, wie man bei anderen Sendungen, die offensichtlich zur Verdummung beitragen sollen, entspannen kann. Ich finde das einfach nur schrecklich. Ich schaue mir lieber bewusst eine Sendung über ein aktuelles Thema an, als mir so einen Mist hereinzuziehen. Man kann seine Zeit nämlich auch sinnvoll nutzen.