Nehmt ihr euch bei Beerdigungen immer einen Totenzettel mit?

Bei uns ist es so üblich, dass bei einer Beerdigung im Eingangsbereich der Kirche Totenzettel ausliegen, die die Trauergäste nach dem Gottesdienst mitnehmen können. Auf diesen Totenzetteln ist eigentlich immer ein Bild des Verstorbenen, dessen Vor- und Zuname sowie Geburts- und Sterbedatum und meistens noch ein persönlicher Spruch, abgedruckt.

Ich habe auch zwei Totenzettel zu Hause, nämlich von meiner Uroma und meinem Opa, die vor einigen Jahren gestorben sind. Ich war noch sehr klein, als die beiden gestorben sind und kann mich daher kaum an sie erinnern. Deshalb bin ich froh, dass ich die Totenzettel als Andenken besitze. Wenn es sich aber nicht gerade um einen mir besonders nahestehenden Menschen wie ein Familienmitglied handelt, nehme ich mir meistens keinen Sterbezettel mit. Meine Oma ist da anders. Sie nimmt bei jeder Beerdigung einen Totenzettel mit und bewahrt sie in ihrem Gotteslob auf.

Wie handhabt ihr das? Nehmt ihr euch bei Beerdigungen immer einen Totenzettel als Andenken an die verstorbene Person mit? Ist der Brauch, solche Totenzettel an die Hinterbliebenen auszuteilen, eine nette Geste oder nicht unbedingt notwendig?

Ich kenne diese kleinen Kärtchen auch, die auf Beerdigungen ausgeteilt werden. Bei meinem Opa war es so, dass eine Frau des Beerdigungsinstitutes am Eingang der Kirche stand und allen Trauergästen so ein Kärtchen gegeben hat. Nach der Messe lagen die Kärtchen dann hinten aus und jeder, der noch keins hatte, konnte sich dort eins mitnehmen.

Ich habe zwei dieser Kärtchen. Einmal eben von meinem Opa und von der Schwester meiner Oma. Damals konnte ich nicht auf die Beerdigung von der Schwester meiner Oma gehen und habe daher nur eine Beileidskarte geschickt. Darauf habe ich dann eine Art Danksagung bekommen und mir wurde so ein Totenkärtchen dazu gelegt. Bisher habe ich es aber noch nicht gesehen, dass auf diesen Kärtchen ein Bild des Verstorbenen war. Bei meinem Opa auf der Karte war ein kleines Naturbild, was ihm sehr viel bedeutet hat. Und bei der Schwester meiner Oma war, glaube ich, ein Heiligenbild drauf.

Ich kenne es auch, dass solche Kärtchen durchaus im Gesangbuch aufbewahrt werden. Ich habe sie allerdings in einer Schublade liegen. Ich kenne es auch nur von katholischen Beerdigungen, dass dort solche Totenkarten ausliegen oder verteilt werden. Auf den evangelischen Beerdigungen auf denen ich bisher war, gab es solche Kärtchen nicht. Ich finde sie eigentlich ganz gut, eben nochmal als Erinnerung. Obwohl ich lieber die lebendigen Erinnerungen behalte.

Okay, ich war jetzt auch schon zwei oder drei Mal auf einer Beerdigung und ich habe beispielsweise am Eingang der Kapelle keine Totenzettel gefunden. Bei uns war es jedes Mal so, dass dort ein Buch lag, worin wir uns verewigen mussten. Das sollte dann zeigen, wer alles an der Beerdigung teilgenommen hat und wer dem Toten die letzte Ehre erwiesen hatte.

Aber, solche Totenzettel finde ich persönlich jetzt gar nicht so schlecht. Anscheinend stehen dort das Geburtsdatum, das Sterbedatum und der volle Name von ­dem Verstorbenem drauf, so wie dort ein Bild von ­dem Verstorbenem abgebildet ist. Ich finde, dass diese Todeszettel doch eine schöne Erinnerung an den Verstorbenen ist und zeigt, dass man an der Beerdigung teilgenommen hatte und dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen hatte. Zu dem hat man dann immer ein Zettel mit den Daten drauf, sodass man sich das Geburtsdatum und das Sterbedatum nicht merken muss.

Bei uns gibt es zwar diese Todeszettel nicht, auf jeden Fall habe ich sie noch nie gesehen und mir wurde darüber auch noch nie etwas berichtet. Aber, bei uns werden die Verstorbenen mit einer Anzeige in der Zeitung erwähnt. Dort in der Anzeige steht dann auch der volle Name sowie das Geburtsdatum und das Sterbedatum. Und dann steht da meist noch, wann und wie und vor allem wo der Verstorbene beerdigt wird oder desgleichen.

Diese Anzeigen habe ich aus der Zeitung ausgeschnitten und gut aufbewahrt. Aber, natürlich nur die Anzeigen, wo ich auch wirklich dran teilgenommen habe, wie zum Beispiel an der Beerdigung von meinem Opa. Da habe ich die Zeitungsanzeige auch noch.

Ich war bisher zum Glück nur bei zwei Beerdigungen: einmal mein Opa und einmal die Tante meines Vaters, was dann meine Großtante sein dürfte. Bei beiden Beerdigungen gab es allerdings keine Totenzettel und ich habe ehrlich gesagt auch noch nie von Totenzetteln gehört.

Ich wäre darauf aber auch nicht angewiesen. Gut, ich weiß nicht, wann die beiden geboren wurden, aber das könnte ich recht leicht herausfinden. Und Bilder gibt es auch genügend. Richtige Bilder fände ich sowieso viel besser, muss ich sagen. Einzig und allein der vollständige Name wäre für mich interessant. Aber dann ist es auch fraglich, ob der komplett abgedruckt wäre.

Ich habe solche Totenzettel erst im letzten Jahr bei einer Trauerfeier das erste Mal gesehen. Allerdings waren sie doch als kleine Klappkarten auf den Stühlen ausgelegt, so dass eben jeder Trauergast gleich so ein Kärtchen hatte. Nun steht es bei uns im Glasteil der Schrankwand und die Verstorbene lächelt uns quasi täglich an. Da sie eine sehr lebensfrohe Person war, ist es ein schöner Anblick, wenn auch mit Wehmut.

Bis dahin kannte ich aber auch nur diese Kondolenzbücher, wo sich die entfernteren Verwandten, Freunde und Bekannten eingetragen haben. Das bekamen ja danach immer die Hinterbliebenen der verstorbenen Person, so dass die Trauergäste keine persönliche Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten.

Ich habe auch in den letzten Wochen das erste Mal solche Totenzettel gesehen. Beziehungsweise weiß ich erst dank dieses Threads, dass die Zettel Totenzettel heißen. Allerdings hatte ich mir da keine Gedanken drum gemacht, wie diese Zettel heißen könnten.

Auf der Trauerfeier und Beerdigung auf der ich war, lagen diese Totenzettel aber auf jedem Sitzplatz aus. Ob es diese Totenzettel auch in der Trauerhalle aus gelegt worden sind, weiß ich nicht. Ich habe einen solchen Totenzettel gerne mitgenommen, da mir der Verstorbene doch sehr am Herzen lag. Allerdings sah ich noch vor meinem Verlassen des Andachtsraums, dass viele diese Zettel liegen lassen haben.

Ein Kondolenzbuch habe ich allerdings nicht gesehen. Ich habe darauf allerdings auch nicht geachtet, weil ich den Angehörigen so oder so persönlich mein Beileid ausgedrückt habe. Mir wäre spontan auch nichts für ein Kondolenzbuch eingefallen.

Ich war noch nie auf einer Beerdigung eines Menschens, der so alt geworden ist. Der Verstorbene wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Ich dachte an sich, diese Totenzettel hätte es deswegen gegeben. Von Beerdigungen jüngerer Menschen sind mir diese Totenzettel auf alle Fälle nicht bekannt.

Der Name Totenzettel ist mir vollkommen unbekannt, aber ich glaube, dass ich weiß, was für Kärtchen du damit meinst.

Dazu muss ich zunächst sagen, dass ich evangelisch bin und in einer evangelischen Gemeinde wohne. Bei uns ist es nicht üblich, solche Kärtchen anzufertigen und auszulegen. Die Nachbargemeinde hingegen ist katholisch und dort werden sie nicht nur ausgelegt, sie werden verteilt, wenn man die Kirche zum Trauergottesdienst betritt. Daher habe ich von meinen verstorbenen katholischen Verwandten auch jeweils so ein kleines Kärtchen. Die bewahre ich nicht wirklich speziell auf, ich habe sie einfach mit in eine Schublade hinein gelegt und dort liegen sie ja auch ganz gut. Ich könnte nicht aus dem Stehgreif sagen, wann meine Uroma Geburtstag gehabt hat. Da müsste ich erst einmal zu ihrem Grab gehen und auf den Grabstein schauen. Bei meinem Großvater hingegen oder meinem Großonkel kann ich das ganz einfach auf der kleinen Karte nachschauen. Ich finde das sehr gut.

Unbedingt notwendig ist dieser Brauch aber natürlich nicht. Niemand braucht so eine Karte wirklich und auch für den Trauergottesdienst ist sie nicht weiter wichtig. Aber ich finde es sehr gut, dass es so etwas gibt und dass man sich eine solche Karte mitnehmen kann beziehungsweise sie ausgeteilt bekommt.

Ich kenne einen solchen Zettel nicht, obwohl ich auch schon bei einigen Beerdigungen war. Vielleicht ist das ja eine regionale und kirchliche Sache. Ich kenne es so auch nicht und kenne auch keinen, der so einen Zettel hat. Generell finde ich es aber schon eine sinnvolle Sache, wenn man noch mal ein Bild gezeigt bekommt. Einen Spruch hingegen finde ich etwas sinnfrei. Wer lässt sich schon gerne auf eine Aussage reduzieren? Das stelle ich mir mehr als schwierig vor.

Ich finde es aber auch schön, wenn man dann eben wenigstens noch eine Kleinigkeit hat und immer mal auf das Bild sehen kann. Man macht ja vielleicht nicht sooft Bilder und da hat man wenigstens ein schönes mit den Daten.

Von solchen Totenzetteln hatte ich bis noch nie gehört oder habe welche gesehen. Das scheint nicht in allen Gegenden Deutschlands üblich zu sein. Denn ich war schon einige Male auf Beerdigungen. Auch nirgends habe ich Kondolenzbücher gesehen. Ja, man erfährt immer etwas Neues, was in anderen Landesteilen so gemacht wird. Hat man den Verstorbenen nicht so gut gekannt, ist solch ein Kärtchen sehr hilfreich, wenn alle Daten darauf vermerkt sind.