Als Mieter mit Mieterhöhung nicht einverstanden - geht das?
Wir haben hier in der Wohnung auch eine Mieterhöhung vor einem Jahr bekommen und haben diese stillschweigend hingenommen. Nun hat man uns aber gesagt, dass man mit einer Mieterhöhung gar nicht einverstanden sein muss. Wie sieht es denn aus, wenn man nicht einverstanden ist. Kann man dann wirklich gegen diese Mieterhöhung vorgehen? Kann man dagegen sein und der Vermieter kann diese dann zurücknehmen? Wie kann man denn gegen eine Mieterhöhung vor gehen? Dass man jetzt nach einem Jahr nicht mehr dagegen vorgehen kann ist mir schon klar. Aber wenn wieder einmal eine Mieterhöhung kommt, wäre es gut zu wissen, was man da machen kann.
Natürlich kann man einer Mieterhöhung widersprechen. Meist kann man wegen Formfehler widersprechen, da bei einer solchen Ankündigung für den Vermieter viele Dinge zu beachten sind. Daher sollte man eben das entsprechende Schreiben überprüfen und bei Formfehlern schriftlich widersprechen. Auch wenn die Gründe eher fadenscheinig sind beziehungsweise keine Mieterhöhung rechtfertigen, kann man der Erhöhung widersprechen.
Beispiele wann eine Miete erhöht werden darf und was man als Mieter bei dem Schreiben kontrollieren sollte, kannst du auf der Seite eines Rechtsanwaltes oder bei
helpster nachlesen.
Bitte beachten: Meine Antwort ist keine Rechtsberatung! Die kann nur von einem echten Anwalt erfolgen.
Eine Mieterhöhung kann nicht von heute auf morgen erfolgen. Der Vermieter muss diese begründen. Hier fängt bei den meisten Erhöhungen bereits der Fehler an, da diese ohne weiteren Grund erfolgen. Ein möglicher Grund wäre eine Bezugnahme auf den aktuellen Mietspiegel. In diesem sind regionale Erhöhungen von Mieten enthalten. Nehmen wir an, dass in einer Region die Mieten um durchschnittlich 4 % gestiegen sind. Dann wäre der Vermieter durchaus berechtigt, seine Mieten um 4 % zu erhöhen. Diese Begründung muss schriftlich erfolgen.
Ein weiterer wichtiger Grund für eine Erhöhung der Miete wäre zum Beispiel die Sanierung des Gebäudes. Wenn ein Gebäude komplett modernisiert wird, ist klar, dass damit der Wert des Gebäudes steigt. Das ist fair. Stell dir vor, du hättest ein Haus und würdest es komplett umbauen. Neue Küche mit allem drum und dran. Wäre doch unfair, wenn die Nachbarn in ihrer alten Bude mehr Miete zahlen würden, als in deinem nagelneu renovierten Haus.
Im nächsten Schritt muss der Mieter dieser Erhöhung zustimmen. Der Vermieter kann nicht einfach so die Mieten erhöhen und das Geld im nächsten Monat eintreiben. Der Mieter muss für diese Handlung sein Einverständnis geben. Einseitige Erhöhungen sind unwirksam. Ich weiß nicht genau, wie es bei euch gelaufen ist. Aber es hört sich so an, als hättet ihr kurz darüber gesprochen und euer Okay mündlich gegeben. Da ihr nicht dagegen protestiert habt, kann man wohl davon ausgehen, dass es für euch in Ordnung war. Du hattest schließlich genug Zeit einen Widerspruch einzulegen.
Allerdings muss der Mieter dieser Erhöhung zustimmen, sofern formal alles in Ordnung war. Wenn die geforderte Erhöhung dem regionalen Schnitt entspricht oder er eine andere wichtige Begründung hat, dann kann der Mieter nur noch vor Gericht dagegen vorgehen. Allerdings denke ich, dass vor Gericht die Erfolgschancen verschwindend gering sind. Der Vermieter wird in einem begründeten Fall wohl gewinnen.
Wenn die Mieterhöhung nicht gerechtfertigt ist, kann man widersprechen. Dann geht es manchmal vors Gericht. Gut ist es, wenn du im Mieterschutzbund ist. Dann kannst du dich beraten lassen. Man sollte sich schon sicher sein, wenn man widerspricht, denn sonst muss man auch noch die Gerichtskosten zahlen. Du hast allerdings ein Sonderkündigungsrecht. Ich glaube, dass du dann zum nächsten Monatsende kündigen kannst.
Meine Nachbarn sind im Mieterverein und haben der letzten Mieterhöhung widersprochen und nur einen Teil anerkannt. Die Vermieterin hat das ohne Gerichtsverfahren hingenommen. Aber die Erhöhung war offensichtlich nicht gerechtfertigt, weil nach dem Mietspiegel das Bad als alt anzusehen ist und die Terrasse auch kein Garten ist, wie behauptet wurde. Meine Mieterhöhung musste ich leider annehmen, da sie im Rahmen des Mietspiegels lag und ich seit sechs Jahren keine Erhöhung mehr bekommen hatte. Fair fand ich es trotzdem nicht, weil der Wohnwert nicht verbessert wurde.
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