Sollte man die Sprache der Kinder korrigieren?
Mir fällt in letzter Zeit öfters auf, dass mein großer, vierjähriger Sohn manchmal grammatikalisch nicht korrekte Wortstellungen und Zeiten verwendet. Er mischt die verschiedenen Zeiten auch gerne. Meistens versuche ich ihn zu korrigieren, was dann auch wenigstens die nächsten zehn Minuten gut funktioniert, dann aber zunächst einmal wieder vergessen ist.
Ich frage mich nun, ob ich meinen Sohn überhaupt verbessern soll, wenn er mal wieder ganz süß zu mir sagt: "Ich habe aber gehattet...". Was meint ihr? Sollte man die Sprache der Kinder verbessern, wenn es einem auffällt, dass grammatikalisch etwas daneben geht oder sollte man das besser nicht machen? Vergeht das von alleine wieder, wenn die Kinder die Sätze zum Beispiel im Kindergarten oder von den Eltern richtig hören? Was ist pädagogisch sinnvoller?
Meine Tochter ist auch vier Jahre alt und bei ihr ist es auch so, dass sie die Zeiten und die Wortstellung ganz oft durcheinander wirft und die ganzen Sätze grammatikalisch überhaupt nicht korrekt sind. Ich finde das natürlich auch total süß, wenn sie solche Sätze zu mir sagt, und muss dann auch darüber grinsen.
Ich verbessere meine Tochter nicht immer, denn irgendwann werden die Kleinen schon lernen, wie man die Satzstellung richtig bildet und in welcher Zeit man spricht, damit am Ende auch grammatikalisch korrekte Sätze raus kommen.
Ab und zu, wenn ich auch der Meinung bin, dass ich auch die volle Aufmerksamkeit meiner Tochter habe, dann korrigiere ich sie schon, wenn sie vor mir steht und wieder einmal solch einen süßen Satz von sich gibt. Aber, wenn sie an mir vorbei läuft und dann solch einen süßen Satz in den Raum wirft und ich dann merke, dass sie mir jetzt eh nicht zu hört, dann unterlasse ich es auch. Immerhin sind die Kinder noch klein und lernen das alles noch früh genug. So sehe ich es zumindest.
Ich denke, dass die Kinder das von den Erziehern und von den Eltern irgendwann einfach lernen, wie man sich richtig ausdrückt und, wie man etwas richtig ausspricht und desgleichen. Ich denke, dass es bei den meisten Kindern so ist, dass das von alleine vergeht, weil sie es eben von den Eltern und anderen Erwachsenen richtig hören.
Man sollte die Kinder immer korrigieren. Ansonsten wird es später schwer das falsche Denken dabei abzulegen. Das geht schon bei ganz einfachen Worten los, wenn da gerne die Endung weggelassen wird. Da habe ich bei meinen Töchtern ein Wort, wo ich schon seit Jahren korrigieren muss und sie wollen es scheinbar nicht richtig aussprechen.
Wenn dann Kinder über Jahre unkorrigiert so reden können, wie es ihnen gerade in den Sinn kommt, kann das in der Schule schon große Probleme mit sich bringen. Zum einen, dass sie sich eben schwer tun, die richtige Satzstellung anzuwenden, bis hin zu Gelächter der anderen Kinder.
Wie bereits geschrieben wurde, sollte man Kinder schon korrigieren. Nur so lernen sie es. Aber es ist eben eine Frage, wie man das tut. Man sollte das nicht vorwurfsvoll oder genervt machen, sondern eben freundlich. Dann haben Kinder auch nicht das Gefühl, das sie unfähig sind. Man sollte das dann aber auch konsequent machen und nicht mal ja oder mal nicht.
Nein, man soll die Kinder nicht korrigieren. Man soll den Kindern das einfach durch das Wiederholen beibringen. Wenn dein Sohn beispielsweise sagt "ich habe das gehattet..", dann sagst du "Ach, du hast das gehabt ..." . Du korrigierst für das Kind praktisch unmerklich. Aber du bringst ihm das richtig bei. Mein Sohn hat beispielsweise immer "Tinderdarten" statt "Kindergarten" gesagt. Ich habe das dann immer wiederholt. Wenn er sagte "Wann gehen wir in den Tinderdarten", habe ich gesagt "Wir gehen gleich in den Kindergarten". Er hat sich das dann auch schnell gemerkt. Meine Tochter sagte immer "Mampe", wenn sie die "Lampe" meinte und wenn sie auf die Lampe zeigte und "Mampe" sagte, habe ich sogar gesagt "Richtig, das ist eine Lampe". Das "Lampe" habe ich dann sehr betont.
So bin ich bei all meinen Kindern bisher gut gefahren und ich habe mich damit auch mit einer Sozialoädagogin unterhalten, die mir bestätigte, dass man niemals sagen soll "Das ist falsch, das heißt eben so". Die Kinder werden verunsichert und reden dann gar nicht mehr.
Immerhin habe ich auch einige Zeit auf Lehramt studiert und dabei gelernt, dass man Kinder am besten so wenig wie nur möglich korrigieren sollte. Korrigieren sei überhaupt nicht gut, da das Kind schnell frustriert wird und sich aus lauter Frust womöglich noch absichtlich falsche Wörter merkt oder eben absichtlich falsch Wörter aufsagt. Immerhin würde es uns Erwachsenen schließlich auch nicht gefallen, alle fünf Minuten korrigiert zu werden. Dass man da schnell frustriert wird, sollte klar sein.
Statt ein Kind zu korrigieren, sollte man dem Kind Recht geben, den Satz aber noch einmal richtig wiederholen, ohne dem Kind dabei das Gefühl zu geben, es hätte etwas falsch gesagt. So lernt es die neuen Wörter viel schneller und ist auch viel motivierter beim Lernen, da es eben immer wieder Erfolge aufweisen kann. Bei ständigen Korrekturen scheint das ja aber nicht unbedingt der Fall zu sein.
Wenn das Kind auf Fragen im Bezug auf das Wissen falsche Antworten gibt, sollte man dem Kind auch nicht sagen, dass seine Antwort falsch ist. Stattdessen sollte man, wenn möglich, sagen, dass diese Antwort auch nicht schlecht wäre, aber eine andre Antwort gesucht ist. Ebenfalls kann man anmerken, dass das ein tolles Wort wäre, dass es dieses Wort leider aber nicht gibt und man ein anderes Wort dafür benutzt. So hat das Kind nicht das Gefühl, alles falsch zu machen. Stattdessen ist es motiviert, neue Sachen zu lernen.
Ich handhabe das eigentlich so wie von supermami beschrieben. Mein Sohn ist ebenfalls vier Jahre alt und auch wenn er sprachlich generell gut und weit entwickelt ist, macht er häufig grammatikalische Fehler oder Satzstellungsfehler und so weiter. Wenn es ganz heftig ist, frage ich bewusst nach, was er denn nun eigentlich meint, auch wenn ich den Sinn schon verstanden habe. Aber so möchte ich ihm eben zeigen, dass es offensichtlich irgendwie anders gehört. Sonst wiederhole ich eben auch sehr häufig die Aussagen von meinem Sohn und das dann in der richtigen Form.
Vor Kurzem habe ich ein Gespräch zwischen einem Vater und seinem kleinen Sohn im Bus eher unfreiwillig mitbekommen. Beide haben sich unterhalten und kleine Sprachspiele gemacht. Der Kleine war auch sehr bemüht, aber der Vater hat ihn ständig korrigiert, wenn er mal ein Wort oder Satzteil falsch ausgesprochen hat. Der Vater hat das auch sehr direkt gemacht und ihn fast schon genervt auf die richtige Aussprache hingewiesen.
Daher kann ich mich meinen beiden Vorrednern nur anschließen, dass man seinem Kind den Satz einfach noch mal richtig vorspricht, aber eben ohne das Kind für seine Fehler zu rügen oder es abzuwerten. Das Erlebnis im Bus hat mich in dieser Ansicht bestätigt. Als Kind hätte ich wirklich keine Lust, etwas zu sagen oder neue Wörter auszusprechen, wenn mir nur ständig die Fehler vorgehalten werden. Didaktisch gesehen ist so ein Vorgehen inakzeptabel und nicht zielführend, da dem Lernenden jede Motivation genommen wird.
Was für ein Zufall, dass ich dazu mal ein Seminar in der Uni besucht hatte. Und das entspricht am ehesten dem, was supermami dazu gesagt hat.
Also natürlich muss man das Kind korrigieren, aber wenn es unnatürlich ist, dann funktioniert es natürlich nicht. Dieses mit: "Das ist falsch, das ist so und so richtig", das lernen die Kinder ja erst in der Schule, dieses Denken. Man muss es nämlich eher richtig vormachen: "Ich habe gehattet" - "Oh, du hast das gehabt?". Nur so passt sich das Kind freiwillig an. Erzwingen geht nicht.
Sprechen kommt ja auch ganz von selbst durch zuhören und nachmachen. Und da sind Kinder wohl sehr bemüht, von sich aus alles richtig zu machen . Also nicht von dem "Süßen" täuschen lassen, sondern helfen, das ganze richtig auszusprechen.
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