Erfahrungen gesucht: Erlebnisgeschenke-Jochen Schweizer etc.

Ich stöbere gerne Mal im Internet nach Ideen für Wochenendausflüge oder Tagestouren. Ein Bekannter hat mir jetzt auch mal empfohlen mich bei www.Jochen-Schweizer.de mal um zuschauen. Ich bin sehr flexibel und risikofreudig, was den Ausflugsort und das Ereignis angeht. Deswegen fand ich diese Idee auch sehr gut. Also bin ich gleich mal drauf auf die Seite.

Nach vielem schauen und staunen, was es so alles gibt, ist mir aufgefallen, dass eher wenige Erfahrungsberichte dabei stehen, also Leute, die dort schon etwas mitgemacht haben keine Rezension darüber geschrieben habe. Das finde ich bei vielem echt ärgerlich, denn ich würde schon gerne wissen, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich passt. Bei vielem ist mir nämlich schon der Atem gestockt, da ich den Preis für die beschriebene Leistung weniger angemessen fand.

Ich habe zum Beispiel auch eine Monster-Truck-Fahrt entdeckt. Ich bin zwar nie morgens aufgewacht und habe mir gesagt ''das wirst du mal machen'', aber jetzt, wo ich gesehen habe, dass so etwas einfach möglich ist, reizt es mich schon. Genauso auch Fallschirmspringen oder Bungeespringen. Ich wäre nicht abgeneigt einiges mal auszutesten.

Ich wüsste gerne mal, ob ihr schon mal Erfahrungen mit solchen Erlebnisgeschenken gemacht habt! Was habt ihr euch ausgesucht? Habt auch schon solche Erlebnisse verschenkt? Was war es und kam es gut an? Wie ist es mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis? Hat alles gestimmt? Habt ihr alleine oder mit mehreren dieses Erlebnis genossen?

Und wenn nicht, würdet ihr gerne mal? Wenn ja, was?

Die Seite Jochen-Schweizer, welche von dir verlinkt wurde, sagt mir selbst zwar etwas, da diese eine Zeit lang auch mal recht umfangreich in der Fernsehwerbung umworben wurde, persönliche Erfahrungen habe ich mit Jochen-Schweizer jedoch noch nicht machen können. Ich selbst habe mich jetzt grade auch mal ein bisschen auf der Seite umgesehen und muss wirklich sagen, dass viele der Angebote echt vielversprechend klingen, selbst wenn sie nur die Hälfte dessen halten, was dort angepriesen und beworben wird.

Mir selbst wurde auch noch kein "Erlebnis" geschenkt, jedoch habe ich zusammen mit meinen Geschwistern vor zwei Jahren meinem Vater einen großen Wunsch zum Geburtstag erfüllt. Bei uns gibt es in der Nähe einen privaten kleinen Flugplatz, von wo aus man im Sommer immer mal wieder Fallschirmspringer beobachten kann. Der lange Wunsch meines Vaters war es eben auch, mal an einem solchen Sprung teilzunehmen. Hier konnte man dann eben auch Gutscheine für einen Tandem-Fallschirmsprung kaufen, und mein Vater konnte dann zusammen mit einem "Profi" aus dem Flugzeug springen. Er selbst war davon völlig begeistert und wäre es nicht so teuer, würde er es wahrscheinlich jede Woche mindestens einmal machen.

Der Tandem-Fallschirmsprung wird auch bei Jochen-Schweizer angeboten und ist dort erstaunlicher Weise sogar etwas billiger als das, was ich damals für meinen Vater bezahlen musste. Wenn ich mir aber mal so den einen oder anderen Preis für ein solches Erlebnis ansehe, dann muss ich echt schon sagen, dass die Preise ja echt nicht ohne sind. Hier würde ich mich dann wirklich immer zwei Mal fragen, ob ein solches Erlebnis das Geld wirklich wert ist. Sicherlich hat man davon etwas unvergessliches, das mal aus der Reihe springt, aber in vielen Fällen wäre mir persönlich hier einfach das Geld zu schade, wenn ich mir selbst so etwas schenken wollen würde.

Ich finde die "Marke" interessant und verfolge die Entwicklung der Marke seit den ersten Set-Angeboten, die es von Jochen Schweizer gab. Als Bungee-Guru fing er an mit einem Bungee-Set, bestehend aus Shirt, Video (damals gab es noch VHS-Kassetten ), ein Stück Bungeeseil und dem Sprung.

Nach dem tödlichen Zwischenfall am Florianturm in Dortmund wurde es stiller, aber scheinbar nur, um danach richtig durchzustarten. Anstatt der versprochenen Erklärung, was damals dort passierte, gab es ein Relaunch der Homepage. Aus Kamelreiten-Erlebnisboxen mit Ausritt, Futter, Turban und Wundsalbe entwickelten sich durch viele Koorperationspartner immer interessantere Angebote und bald gab es die ersten Nachahmer.

Eine Marketing-Strategie, die gut zu funktionieren scheint. Warum das so ist, kann ich allerdings nur bedingt nachvollziehen. Um beim Bungee-Beispiel zu bleiben, so war es damals so, dass Jochen Schweizer Sprünge angeboten hat, die es bei anderen nicht gab. Die Türme mit Absprunghöhen weit über 100 Meter und angedachte Heli-Bungee-Termine (die nach dem Unfall scheinbar ersatzlos gestrichen wurden) hatten ihren Preis. Dafür sprang man zeitweise sogar als knallrotes Werbemännchen, wartete hinter vergitterten Absperrungen, nahm weite Anreisen in Kauf und legte dafür auch noch stolze Preise hin. Vergleichbares gab es allerdings kaum. Wie es Jochen Schweizer allerdings heutzutage schafft überteuerte Kransprünge mit langen Wartezeiten unters Volk zu bringen, kann ich kaum nachvollziehen. Die Termine sind oftmals ausgebucht und das obwohl andere Anbieter 40-70% günstiger sind. Vermutlich liegt es an der Massenwerbung. Was von Jochen Schweizer kam, war schon immer auf Masse ausgelegt. Man macht nicht ein bisschen Werbung, sondern so, dass vom Mc-Donalds-Teenie, über den Shopping-Mall-Besucher bis zum Autoradiolauscher jeder weiß, was Jochen Schweizer bietet.

Die Angebotspalette wurde mit den Jahren so erweitert, dass wirklich alles dabei ist- zumindest theoretisch. Denn praktisch wird kaum etwas von Jochen Schweizer selbst angeboten. Und das was das Unternehmen selbst plante, funktionierte zumindest früher auch nicht immer einwandfrei. Durch die Erlebnisgeschenke kommt jedoch ein anderer Anbieter mit ins Spiel. Oftmals kleine Firmen, ein Baggerunternehmen mit zwei Baggern, die kleine Tauchschule, der Schlittenhundzuchtverein oder gar Anbieter, wo mehrere Unternehmen gleichzeitig mitwirken. Man zahlt seinen Gutschein, hat einen Code und muss dann zusehen, wie man zu der vereinbarten Leistung kommt. Wenn der Fototermin nun zweimal verschoben werden muss, weil einmal das Wetter nicht mitmacht, dann die Fotografin krank ist und man schlussendlich noch mit dem Ergebnis das einem die Visagistin ins Gesicht malte unzufrieden ist, wird es schwierig.

Jochen Schweizers Firma ist nur Vermittler und nicht für die Leistung verantwortlich. Genaue Angaben zu Terminen und Orten findet man kaum und die Anbieter, die hinter den Erlebnissen stecken, muss man entweder im Vorfeld selbst ermitteln oder man bucht den Überraschungseffekt mit. Auf letzteren kann ich gut verzichten und wenn ich sowieso schon weiß, wo das nächste Boot-Camp ist, man Lamas knutschen oder Hunde knipsen lassen kann in der Nähe, dann bleibt nur die Frage offen, ob man dafür eine hübsche Box braucht oder einfach direkt zum Anbieter geht. Den Vorteil dabei sehe ich auch darin einen direkten Vertragspartner und Kontaktpersonen zu haben. Außerdem ist dadurch für viele Erlebnisse erstmal höchstens eine Anzahlung notwendig. Und wenn man schon bei der Terminvereinbarung merkt, dass es schwierig ist mit dem Anbieter, kann man sich überlegen auf ein anderes Erlebnis auszuweichen. Ohne zusätzliche Gebühren dafür an Jochen Schweizer zu zahlen.

Damals nach dem Unfall wurden bereits negative Kommentare auf der Homepage gelöscht, ich kann mir gut vorstellen, dass es heutzutage auf dem Erlebnisportal ähnlich ist. Und so toll manche Erlebnisse auch klingen, so ist es mir ehrlich gesagt zu risikoreich mich darauf einzulassen. Verschenken käme nicht in Frage, denn bei Geschenken möchte ich sicher sein, dass der Beschenkte, dass Geschenk so nutzen kann, wie ich es mir vorstelle. Bei einigen hundert Subunternehmern und Fremdfirmen ist mir das Risiko zu hoch, dass Fahrzeuge defekt sind, das Wetter zu schlecht, Termine ausgebucht oder Veranstaltungen aufgrund höherer Gewalt abgesagt werden müssen. Dazu gehörte zumindest vor einigen auch ein zu hoher Krankenstand beim Personal und war somit für das Unternehmen ein Grund mal eben 24 Stunden vorher abzusagen. Das ist dann ein wahres Erlebnis, vor allem wenn man schon Anreise, Hotel, usw. gebucht hat.

Ich kann nun auch über eine Erfahrung mit Jochen Schweizer berichten. Ich habe zum Geburtstag einen Gutschein geschenkt bekommen von Jochen Schweizer für ein Krimidinner zu zweit. Die Geschenkebox hat 159 Euro gekostet. Aber was wohl meiner Tochter nicht gesagt wurde, ist, dass es ein Leistungsgutschein und kein Wertgutschein ist. Ich habe das Krimidinner dort gebucht, wo ich mit dem Gutscheincode weitergeleitet wurde und dort gab es nur Veranstaltungen, die 68 Euro pro Person kosten. Wenn man Gutscheine direkt bei "Krimidinner" kauft, wird der Rest als Getränkemarken zu den Eintrittskarten hinzugegeben. Bei Jochen Schweizer allerdings verfällt der Rest auf dem Gutschein.

Jochen Schweizer verdient praktisch, so sehe ich das, doppelt. Erst mal an diesen Veranstaltungen und dann auch noch an dem Restguthaben, was aber auf jeden Fall verfällt und nicht für eine dritte Person als Anzahlung oder für ein anderes Krimidinner gebraucht werden kann. Man hat also über 20 Euro zu viel gezahlt, was einem aber nicht vorher gesagt wird.

Ich hoffe, dass die Veranstaltung selber schön sein wird. Denn ich freue mich auf das Krimidinner. Aber ärgerlich ist es für den, der den Gutschein kauft, dass er mehr gezahlt hat, als es eigentlich Wert hat. Man sollte sich wirklich genau erkundigen, was so ein Gutschein kostet und was er letztendlich an Leistung bringt und wie teuer diese Veranstaltung wäre, wenn man es direkt beim Anbieter bucht oder dort einen Gutschein kauft. Preis-Leistung ist in meinen Augen absoluter Minuspunkt. Weil man einfach weniger bekommt, als man gezahlt hat. Zumindest beim Krimidinner ist das so.