Lebenswichtiges Eimertaxi für Amphibien
Heute habe ich das erste Mal über ein Eimertaxi gelesen. Unken, Kröten, Frösche und Molche sind unterwegs aus ihrer Winterresidenz in den Wäldern zu den Laichplätzen. Das ist für diese Amphibien ein gefährlicher Weg, der bei vielen mit dem Tod endet. Entlang der Straßen werden durch den Naturschutz Schutzzäune aufgebaut. Dann werden die hier angekommenen Tierchen von freiwilligen Helfern aufgesammelt, in einen Eimer gesteckt und über die oft vielbefahrene Straße getragen. Dort können sie dann ihr Taxi verlassen.
Das Wandern der Amphibien beginnt in der Dämmerung, meist von 19 bis 23 Uhr. Die Tiere haben es schwer auf ihrem oft zwei Kilometer langen Weg. Eine Gefahr für sie ist auch der Strömungsdruck. Sitzen die Amphibien am Straßenrand und ein Auto fährt mit 30 Stundenkilometer an ihnen vorbei, werden sie getötet. Durch den Strömungsdruck platzen die inneren Organe. Deshalb sollten Autofahrer das kurze Stück, wo solche Warnschilder stehen, ganz langsam fahren.
Der Naturschutzbund bittet Anwohner solcher Gebiete um Mithilfe. Würdet ihr ehrenamtliche Hilfe leisten, wenn ihr Anwohner wärt? Oder hättet ihr eine gewisse Scheu davor, die Tierchen anzufassen?
Wir haben selbst zuhause einen Gartenteich, in dem seit mehreren Jahren auch Kröten hausen. Als Kind ist man da ja besonders interessiert, und so habe ich einmal Kaulquappen aus dem Teich stibitzt, es waren hunderte davon da, und sie in ein liebevoll dekoriertes Aquarium gesetzt. Dort habe ich sie dann mehrere Wochen lang aufgezogen. Zunächst haben sie sich von Algen ernährt, dann von Fischfutter, und als sie an Land gingen, habe ich sie am Teich ausgesetzt. Das ist nötig, denn Sie sollen sich ja an den Teich erinnern, und nicht in das Aquarium, wenn sie dorthin zurückkehren.
Deswegen habe ich keine Furcht vor solchen Amphibien. Für Leute, die sich nie mit solchen Tieren auseinandergesetzt haben, könnte das anders aussehen. Kröten gelten ja allgemein als hässlich, obwohl es sehr interessante Tiere sind.
Ich persönlich würde Tieren, egal welcher Art, immer helfen. Als Anwohner würde ich es als meine Pflicht sehen, ihnen ein angemessenes Leben zu ermöglichen. Es ist ja nicht nur mein Lebensraum, sondern eben auch Ihrer. Ich finde, die Arbeit würde sich lohnen.
Leider gibt es immer noch viel zu wenige Helfer auf diesem Gebiet. Die Leute haben anderes zu tun, und kümmern sich wenig um ihre Umwelt. Das ist schade, denn dadurch geht vieles verloren. Andererseits müsste man solche Leute auch erst einmal auf die Situation aufmerksam machen, denn viele wissen eben kaum über solche Themen Bescheid. Doch dazu bräuchte man eben auch mehr ehrenamtliche Helfer. Es ist also ein Teufelskreis.
Anders sieht es aus mit den Leuten, die eine echte Phobie gegen die Tiere entwickelt haben. Diese müssten wohl eine Therapie machen. Ich als Spinnenphobikerin kann nämlich leider nachvollziehen, wie man sich dabei fühlt.
Meine Eltern wohnen auch in einem Gebiet, in dem es viele Amphibien gibt und gerade abends im Regen zu bestimmten Zeiten sehr viele Tiere unterwegs sind. Ich habe da immer vermieden zu fahren, denn ich habe natürlich Mitleid mit den kleinen Kröten. Dass die Tiere aber schon allein durch den Druck sterben habe ich nicht gewusst.
Da finde ich diese Schutzwälle ganz richtig. Ich bewundere die Tierschützer, die sich unermüdlich für die Kröten einsetzen. Ich habe zwar auch schon in einem Tierschutzverein gearbeitet, jedoch ist es was anderes, Nacht für Nacht aufzustehen um die Tiere sicher über die Straße zu geleiten.
Jedoch gibt es diese Gefahr ständig wieder. Es gibt ja nicht gerade wenige Straßen in Deutschland, auch durch Naturschutzgebiete und an Flüssen und Seen entlang. Man muss da wirklich konsequent sein und selbst dann kann man wahrscheinlich nicht alle retten. Die Tiere erwartet ein nicht gerade schönes Schicksal.
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