Schülerinnen bestahlen Gastfamilie in GB-jetzt Schulwechsel?

In der Klasse meines Neffen ging es letzte Woche hoch her. Sie kamen von der Schulsprachreise aus London zurück und zwei Schülerinnen waren nicht mehr in der Klasse. Der Englischlehrer war auch zwei Tage im Krankenstand, angeblich wegen nervlichen Problemen.

Mein Neffe ist mit einer über Facebook befreundet und die schrieb im neulich, dass ihr ein Schulwechsel nahegelegt wurde. Sie und eine Freundin hatten die Gastfamilie in London bestohlen und haben das auf die Tochter dort geschoben. Anhand von Fingerabdrücken wurden aber die beiden Mädchen entlarvt und kamen mit einer Verwarnung davon, weil es nur 15 Pfund waren. Sie wollten in die Disko und hatten kein Geld mehr. Schließlich haben sie den Vorfall zugegeben, verstanden aber nicht, warum die Gastfamilie wegen den paar Kröten so ein Trara machte und die Polizei einschaltete. Die Gastfamilie hat mit der Polizei die Schule kontaktiert und der Direktor legte den Eltern der beiden Schülerinnen den Schulwechsel nahe, sonst würden die Schülerinnen nicht mehr nach Ostern Schülerinnen der derzeitigen Schule sein. Wenn sie den Deal annähmen, könnten sie nach Ostern an eine gleichwertige Schule wechseln, wo schon Plätze angefragt und bestätigt wurden.

Findet Ihr, dass so etwas gerechtfertigt ist oder hat der Direktor übertrieben? Was hält Ihr von Sprachreisen, wo es immer wieder zu Zwischenfällen kommt? Sollte man die generell einstellen oder müssen die Lehrer schon ein gewisses Risiko auf sich nehmen können?

So eine Aktion geht meiner Meinung nach garnicht, auch wenn es jetzt nur 15 Pfund waren, Diebstahl bleibt Diebstahl. Die Reaktion vom Direktor, mit dem Schulwechsel ist völlig gerechtfertigt, da solche Themen schnell mal die Runde machen und dann das Ansehen der Schule schnell mal den Bach runter sinkt und das hat wohl kein Direktor gerne.

Jedoch hätten die 2 Mädchen ruhig die Eltern mal nach dem Geld fragen können, ich bin mir ziemlich sicher, sie hätten es auch bekommen. Das die 2 Mädchen noch mit einer Verwarnung davongekommen sind, ist meiner Meinung nach sogar noch zu "mild". Eine Anzeige wäre in so einem Fall schon angebracht.

Ich finde es schon gerechtfertigt, dass hier die Polizei eingeschaltet wurde. Wie es mit dem Schulwechsel aussieht, ob der nun zwingend erforderlich war, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall sollte den beiden Mädchen mal bewusst werden, was sie falsch gemacht haben. Sie scheinen es ja nicht recht einzusehen, dass es nicht unbedingt auf die Höhe des Betrages, sondern eben auch um die Tat an sich ging. Wie alt waren die Schülerinnen denn? Bei einer solchen Reise waren sie doch sicher nicht mehr so jung, dass ihnen die Tragweite ihres Handelns noch nicht bewusst gewesen wäre.

Deswegen verstehe ich es eigentlich gut, dass der Direktor einen Schlussstrich gezogen hat, um den beiden Schülerinnen mal einen Denkanstoß zu geben und die anderen Schüler zu schützen. Wenn die Schülerinnen noch nicht mal den Fehler einsehen und nicht verstehen, warum die Gastfamilie wegen der doch geringen Summe Probleme macht, ist das wohl besser. Außerdem ging es ja wohl nicht nur um den Diebstahl, sondern auch darum, dass sie die Tat der Tochter der Gastfamilie in die Schuhe schieben wollten. Das finde ich fast noch schlimmer.

Die beiden Mädchen waren 16 und fast 18. Die Lehrer haben sie zuerst verteidigt, weil sie auch geheult haben und die Gastfamilie als Lügner dargestellt haben. Diese ließen sich das offensichtlich nicht bieten und riefen die Polizei. Die Mädchen waren bis zum Schluss auch bei den andern Schülern die totalen Unschuldslämmer und mein Neffe hat auch nicht an deren Schuld geglaubt. Ich denke auch, dass ein Schulwechsel besser ist, denn es würde sonst heißen, dass es gar nicht so schlimm wäre, wenn man irgendwo aus Klassenfahrt mal stiehlt, alle belügt und dann auch noch weiter dreist in der gleichen Klasse sitzen darf.

Wieso nur Schulwechsel? Es handelt sich um Diebstahl, also um eine Straftat. Als Gastgeber würde ich die beiden wieder nach Hause schicken. Und die Tochter zu beschuldigen, ist ja völlig daneben.

Wenn es sich um meine Kinder handeln würde, würde ich sie sofort wieder nach Hause holen, weil sie ja auch stellvertretend für Deutschland gehandelt haben und unseren Ruf im Ausland geschädigt haben. Ich finde, dass das gar nicht geht.

Diebstahl sollte immer auch bestraft werden und ich finde es absolut in Ordnung, wenn man dann auch ein klares Zeichen setzt. Ein Schulwechsel ist doch nicht so schlimm und für die Kinder aber auch eine schmerzhafte Erfahrung. Immerhin müssen sie sich dann in den neuen Klassen einfinden und neue Freunde finden. Ich denke aber auch, dass man den Kindern hier nicht den Weg verbauen wollte. Immerhin kann man bei Diebstahl sicherlich noch ein bisschen mehr machen und da ist es eigentlich egal, wie wenig es war. Diebstahl ist Diebstahl.

Ich finde es auch ziemlich dreist von den Kindern, wenn sie einfach so Geld nehmen, ohne danach zu fragen. Vielleicht hätte man es ihnen ja auch so gegeben. Man kann eben nicht einfach ungefragt etwas nehmen. Da kann man die Gasteltern auch verstehen. Immerhin wurde ihnen ja Geld geklaut und da kann man es schon verstehen, dass sie die Polizei kommen lassen, wenn es keiner gewesen sein möchte.

Generell finde ich, dass es weiterhin solche Reisen geben sollte. Warum sollten auch andere Kinder unter den Beiden leiden? Immerhin haben sich die anderen Kinder ja benommen und nur, weil das passiert ist, sollte man die Möglichkeit der sprachlichen Verbesserung nicht für andere Kinder verbieten. Als Lehrer wird man da auch nicht viel machen können, man kann ja seine Augen auch nicht überall haben und so kann man ihm eigentlich keine Vorwürfe machen. Auch kann man Kinder in dem Alter ja auch mal alleine lassen und davon ausgehen, dass sie ihre Rechte und Pflichten kennen.