Woran denkt Ihr beim Autofahren?

Wenn ich so Auto fahre, dann ertappe ich mich manchmal dabei, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders gewesen sein muss und mich - zumindest in meiner Wahrnehmung - gar nicht auf den Verkehr konzentriert habe.

Das war dann wahrscheinlich überhaupt nicht so, aber das Gehirn scheint bei einer gewissen Routine in eine Art Autopilot zu schalten, das heißt, dass alle Grundfunktionalitäten vorhanden und "up and running" sind, aber das bewusste Handeln in den Hintergrund tritt.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich denke auch an alles Mögliche, wenn ich Auto fahre. Am liebsten singe ich lautstark die Lieder im Radio mit oder führe Selbstgespräche. Ich glaube, es ist ein gutes Zeichen, wenn man sich nicht mehr zu sehr auf das Autofahren konzentrieren muss. Natürlich sollte man aufmerksam und vorausschauend fahren, aber nach einigen Jahren ist die Praxis einfach in Fleisch und Blut übergegangen.

Ich versuche auch immer, mich auf den Verkehr zu konzentrieren aber schweife auch schon nach recht kurzer Zeit gedanklich ab, wenn ich am Auto fahren bin. Gerade wenn man schon viele Jahre den Führerschein und eine profunde Fahrpraxis hat, passiert das ganz gerne mal. Meistens verfolge ich die Interviews im Radio, singe Lieder mit, gehe gedanklich meine To-Do-Listen durch, überlege was ich kochen könnte, mache Einkaufspläne oder lasse den vergangenen Termin bzw. den kommenden (eben wo ich gerade war bzw. auf dem Weg hin bin) Revue passieren.

Die Fahrten zur Arbeit nutze ich gedanklich um mich auf den Tag und anstehende Aufgaben / Termine vorzubereiten und die Heimfahrt dann zum abschalten bzw. zur Vorbereitung auf den Feierabend und ggf. private Termine. Oft telefoniere ich auch mit der Freisprechanlage privat oder geschäftlich. Also wenn ich es mir recht überlege mache ich viel zu viel im Auto und sollte mich künftig wohl eindeutig mehr aufs Fahren konzentrieren.

Meine Gedanken beschäftigen sich in erster Linie mit den anderen Verkehrsteilnehmern und wie schön es wäre, wenn sie woanders wären statt hier. Ein weiteres Thema ist die Streckenführung verbunden mit den Ampelschaltungen und der Berechnung, wie ich am angenehmsten von A nach B komme, was bei mir mit spontanen Abbiegevorgängen verbunden sein kann. Mitunter ist auch das Radioprogramm bedenkenswert. Ab und an schweifen meine Gedanken aber auch völlig ab.

Bei mir ist das auch ganz unterschiedlich. Oftmals verlege ich die Proben für den Gesangsunterricht ins Auto und gehe dann immer und immer wieder die Songtexte durch. Manchmal denke ich aber auch darüber nach, was ich noch alles erledigen muss. Wenn ich zur Studienzeit zu Prüfungen gefahren bin, dann war ich meist richtig abgelenkt und habe mich bald wahnsinnig gemacht. Ich finde es dann immer sehr erschreckend, wenn ich während der Fahrt denke: Uups, wie bist du denn bis hier gekommen? - Und mir Erinnerungen an ganze Streckenabschnitte fehlen.

Worüber ich beim Autofahren nachdenke, hängt meistens davon ab, was mich generell zu dem Zeitpunkt beschäftigt. Da denke ich dann natürlich manchmal auch beim Autofahren dran. Leider habe ich mich auch schon manches Mal dabei ertappt, dass ich so sehr abgelenkt war, dass ich mich kaum noch auf den Straßenverkehr konzentriert habe. Sobald ich das merke, änder ich das natürlich. Manchmal denke ich beim Autofahren aber auch an gar nichts. Da singe ich einfach Lieder aus dem Radio mit und fahre einfach nur.

Bei mir kommt es auf verschiedene Faktoren an, woran ich bei einer Autofahrt gerade denke. Der wichtigste Faktor ist erst mal die Strecke. Bei einer bekannten Strecke, die ich täglich fahre, ist es auch so, dass ich schnell abschalte und irgendwie das Gefühl habe, mich gar nicht so sehr auf die Fahrt zu konzentrieren, sondern mit meinen Gedanken woanders zu sein.

Außerdem kommt es eben darauf an, wo ich hinfahre. Manchmal denke ich dann an die Arbeit, wenn ich nach Hause fahre oder freue mich darauf, jemanden wiederzusehen, zu dem ich gerade fahre. Bei unbekannten Strecken ist es aber immer nur die Straße und die Verkehrsführung, an die ich denke.