Zum Jobcenter gehen oder doch lieber selbst kümmern
Auch ich würde mich selbst um Arbeit kümmern. Ich habe zweimal versucht bei der Agentur für Arbeit und beim Jobcenter Hilfe zu bekommen. Die Mitarbeiter haben auf mich einen sehr unmotivierten Eindruck gemacht und sind überhaupt nicht auf meine Person, Interessen und Fähigkeiten eingegangen.
Beim Jobcenter und bei der Agentur für Arbeit in unserer Stadt gibt es allerdings Räume mit drei oder vier Computern, von denen aus man kostenlos ins Internet gehen kann und sich kostenlos auf Jobbörsen nach Angeboten umsehen kann. Dabei bekommt man, bei Bedarf, auch Hilfe von einem Mitarbeiter.
Ich persönlich habe mir damals die gelbe Seiten genommen und Firmen angerufen, um zu fragen ob sie noch Leute einstellen. Viele waren positiv überrascht und ich hatte einige Vorstellungsgespräche. Eigene Initiative wird in Firmen immer gerne gesehen, weil es bedeutet, dass man unbedingt arbeiten möchte und auch bereit ist selbständig, etwas dafür zu tun! Ein Job fällt einem in der heutigen Zeit nicht mehr in den Schoss. Die Konkurrenz ist zu groß geworden!
Ich denke, eine Kombination aus beidem wäre gut. Wenn er einerseits ins Jobcenter geht, ist das nicht schlecht, denn die haben ggf. Stellen für ihn. Ob er nun tatsächlich alle zwei Tage gehen muss, das wage ich zu bezweifeln, aber ich würde schon wenigstens einmal im Monat dort vorstellig werden. Gleichzeitig aber würde ich dennoch die Anzeigen auch selbst durchgehen und mich bewerben. Wer sich nur auf das Jobcenter verlässt, der ist doch eigentlich ziemlich naiv. Denn wer lässt denn schon gern von anderen alles für sich aussuchen?
Als ich das letzte Mal zur Agentur für Arbeit musste, hat man mir dort tatsächlich in diesen regelmäßigen Gesprächsterminen, die übrigens alle zwei Monate stattfanden und nicht alle zwei Tage, gesagt, dass ich mich auch anderweitig umsehen und selbst aktiv werden muss, dass ich Zeitungen auf Stellen durchsuchen und mir im Internet die einschlägigen Jobbörsen zu Gemüte führen soll, um ein so breites Spektrum an Angeboten wie möglich durchzusehen.
Für mich wäre es gar nicht möglich gewesen, alle zwei Tage dort aufzuschlagen, weil ich eine einfache Wegstrecke von knapp dreißig Kilometern habe, also alle zwei Tage beinahe sechzig Kilometer fahren müsste, um das zu tun, was Euer Bekannter macht. Das ist aber kaum realisierbar, wenn man Leistungen vom Jobcenter erhält, also wäre das bei mir schon aus diesem Grund flachgefallen, genauso wie bei ganz vielen anderen Arbeitslosen auch. Insofern denke ich, dass Euer Bekannter sich von diesem Lob nicht viel kaufen kann oder erhoffen braucht. Wenn er jedes Mal Stellenangebote mitbekommt, ist das für ihn ja toll, aber die kann er sich auch selbst über das Internet aus der Jobbörse der Arbeitsagentur holen, dafür braucht er dort nicht alle zwei Tage hinfahren.
Selbstverständlich muss Euer Bekannter die Angelegenheit auch selbst aktiv in die Hand nehmen, indem er sich auch anderweitig umsieht und möglicherweise auch Initiativbewerbungen schreibt. Je nachdem, wie streng sein Sachbearbeiter ist, den er sicherlich nicht alle zwei Tage treffen wird, wird dieser ihm sicherlich die entsprechenden Fragen stellen, wo er sich denn nun überall beworben hat und ob er dafür ausschließlich die Stellenangebote des Jobcenters genutzt hat, denn meiner Sachbearbeiterin damals hätte das jedenfalls nicht ausgereicht.
Ich würde es also für sinnvoll halten, wenn Euer Bekannter die Angebote des Jobcenters zwar wahrnimmt, was ja auch durchaus in seinem eigenen Interesse liegen sollte, aber eben auch seine Fühler in andere Richtungen ausstreckt. Gerade online hat man gute Möglichkeiten, sich nach Stellenangeboten umzusehen, ohne, dass man dafür die Tageszeitung kaufen muss, was mit der Zeit auch ganz schön ins Geld gehen kann. Sofern er kein Internet zur Verfügung hat, könntet Ihr ihm vielleicht anbieten, dass er bei Euch seine Suchen durchführt und ich denke, dass er dann auch recht schnell fündig werden wird, wenn er sich so sehr einsetzt, wie es bisher den Eindruck macht.
Ich habe noch nicht wirklich Erfahrungen mit dem Jobcenter machen können. Ich bin aber der Meinung, dass man nun wirklich nicht alle zwei Tage dorthin gehen sollte. Das ist in meinen Augen einfach übertrieben. Ich leite mal davon ab, dass er selber noch nicht aktiv geworden ist. Generell ist es immer besser, wenn man sich selbst bemüht. Ich kenne niemanden, der durch das Jobcenter an einen Job gekommen ist. Man kann die Stellenbörse der Agentur für Arbeit nutzen, denn dort gibt es wirklich eine Menge Angebote. Das wäre zumindest schon mal ein Anfang, aber am Ende muss man sich selber einen Job besorgen, auch wenn das Jobcenter einen da scheinbar unterstützen möchte.
Alleine schon die Kosten, die mit der Anfahrt entstehen. Gut, wenn man in der Nähe wohnt und zu Fuß dorthin kann sieht das ganze schon etwas anders aus, aber die meisten kommen von weiter weg. Das hat also nichts mit gutem Vorbild zu tun, wie es das Jobcenter zu Herrn A gemeint hat, sondern auch eine Menge mit Kosten. Das werte Jobcenter ist sicher nicht bereit für alle diese Kosten zu übernehmen, wenn jeder Arbeitslose nun alle zwei Tage dort antanzt. Ich glaube auch, dass die Leute dann ein erhebliches Zeitproblem haben, wenn so viele Leute kommen.
Wenn das Jobcenter einem selbst eine Stelle vorschlägt ist das ja schön und gut, aber diese Stelle wird auch anderen Personen vorgeschlagen. Das dies nicht gerade wenige sind dürfte auf der Hand liegen, oder? Die Wahrscheinlichkeit mit diesem Angebot einen Job zu ergattern ist also schon mal nicht die beste. Es kann auch klappen, aber das wäre dann schon ein Glücksfall. Also lieber das Schicksal selbst in die Hand nehmen. Das ist in meinen Augen mit deutlich mehr Erfolgschancen verbunden.
Als ich arbeitslos war, habe ich mich auch selber um freie Stellen gekümmert und mich auch bei Betrieben gemeldet, die zu der Zeit gar nicht suchten. Dadurch habe ich meine Stelle dann letztendlich auch bekommen. Das ist auf jeden Fall auch sinnvoller, als alle zwei Tage zum Jobcenter zu laufen. Es ist klar, dass dort die Mitarbeiter sagen, dass er sich vorbildlich verhält, weil sie sicher auch andere Fälle kennen.
Aber trotzdem kann ich A nicht verstehen, dass er sich nicht selber kümmert, nur weil das beim Jobcenter noch niemand zu ihm gesagt hat. Er wirkt doch sehr bemüht um einen neuen Job, dann sollte es doch auch ihm klar sein, dass er bessere Chancen hat, wenn er sich zusätzlich zu den Angeboten vom Jobcenter auch selber um eine Stelle bemüht.
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