Könnte Papst Benedikt die Papstwahl beeinflusst haben?
Die Überschrift mag nun reißerisch klingen, ist allerdings nicht so gemeint. Sie gibt grob das wieder, was mir seit Stunden durch den Kopf geht. Eine längere Überschrift passte leider nicht in die Betreffzeile und so wurde aus einem eher grübelnden Thema ein reißerisches Thema.
Ich habe am Mittwoch Abend die neuesten Nachrichten im Fernsehen verfolgt, weil mich die Papstwahl interessiert hat, auch wenn ich kein wirklich gläubiger Mensch bin. Klar war mein Interesse sicherlich auch mit Erwartungen verbunden, die ich noch nicht mal näher beschreiben könnte. Allerdings habe ich mich im Vorfeld schon sehr grob mit dem Thema beschäftigt und kenne einige Berichte zur letzten Papstwahl.
Als der Name endlich verkündet wurde, war der erste Gedanke, zum Glück kein deutscher Papst, zum Glück kein europäischer Papst. Meine spontanen Gedanken und Gefühle. Aber der Name kam mir bekannt vor und mir fiel dann auch ein woher. Franziskus der Erste, wie er sich nun nennt, wurde ja bereits bei der letzten Konklave 2005 halbwegs als Papstkandidat gehandelt. Er hatte damals bei den ersten Wahlgängen auch immer sehr viele Stimmen bekommen und es sah wohl auch eine Zeitlang so aus, als wenn er das Rennen machen könnte. Das besagt zumindest Das "verbotene" Tagebuch Quelle.
Schon zur Papstwahl 2005 verfolgte ich die Presse teilweise und diskutierte auch mit Freunden und Bekannten. Damals wurde unter anderem spekuliert, ob man eher dazu tendieren wird, einen recht alten Kardinal zu wählen, damit bald ein neuer Papst gewählt werden kann. Das Ratzinger sein Amt niederlegt, das konnte damals ja keiner ahnen.
Nun frage ich mich, ob Papst Benedikt die Wahl vielleicht irgendwie beeinflusst haben könnte? Auf der einen Seite, war Franziskus ja bereits bei der letzten Wahl ein hoch gehandelter Kandidat. Aber auf der anderen Seite, es gab seit Jahrhunderten keinen Papst, der sein Amt niedergelegt hat. Was in meinen Augen durchaus auch Einfluss auf die Konklave gehabt haben könnte.
Papst Franziskus 1. wird wohl auch als Übergangspapst gehandelt. Seine Gesundheit wird als angegriffen bewertet, da er ja bereits einen Lungenflügel seit seiner Jugend weniger hat. Quelle. Da Papst Benedikt unter anderem aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt hat, finde ich die Wahl dann doch halbwegs unpassend. Oder auch passend, wenn man auf eine baldige Neuwahl spekuliert.
Ich hatte im Laufe des Abends einen ähnlichen Gedanken. Ich habe die Papstwahl im Jahr 2005 nicht wirklich verfolgt, aber ich habe vor kurzem auch etwas von diesen Aufzeichnungen gehört, die von einem Kardinal verbotenerweise angefertigt wurden. Da Jorge Mario Bergoglio bereits bei der letzten Papstwahl im Gespräch war, fand ich es nun eigentlich nicht so überraschend, dass er auch dieses Mal in die engere Auswahl kam. Damit hat zumindest die letzte Papstwahl vielleicht auch die aktuelle Wahl beeinflusst.
Etwas verwundert bin ich allerdings über die Aussagen, dass man mit diesem Mann gerade nicht gerechnet hat. Auf der einen Seite wurde gesagt, dass er eben schon beim letzten Mal von vielen Kardinälen gerne als Papst gewählt worden wäre, und auf der anderen Seite heißt es, man habe eine Überraschung erlebt. Zwischen diesen Aussagen besteht schon eine gewisse Diskrepanz. Dieser Punkt spricht auch eigentlich gegen einen solchen Einfluss.
Benedikt XVI. war aufgrund seines Alters schon eher ein Übergangspapst. Auch wenn er nicht zurückgetreten wäre, wäre das vermutlich nicht gerade ein Papst mit einer langen Amtszeit geworden. Natürlich kann man nicht wirklich etwas über die Lebenserwartung von fremden Leuten aussagen, aber man sollte sich an den Gedanken gewöhnen, dass dieser neue Papst vielleicht keine ganz so lange Amtszeit haben könnte. Die Sache mit dem Alter stellt damit eine Parallele zu seinem Vorgänger dar.
Die Aussage, man sei über das Wahlergebnis überrascht, hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Eben weil er bereits bei der letzten Konklave 2005 doch bereits sehr viele Stimmen bekommen hatte. Mein Gedanke war hier eher, wer damals ihn bereits gewählt hat, wird ihn doch sicherlich wieder wählen. Und viele der damals wahlberechtigten Kardinäle waren ja auch bei der diesjährigen Konklave mit dabei. Die müssten ja an sich glücklich darüber gewesen sein, ihre Stimme noch mal für ihren Kandidaten abgeben zu können. Was in meinen Augen gegen diese These spricht, sind die fünf Wahlgänge.
Die Menschen, die sich im Fernsehen zum Ergebnis geäußert hatten, waren ja an sich auch Leute, die durch die Reporter als ihre Fachmänner bezeichnet wurde. Der Fachmann für das Erste Deutsche Fernsehen zögerte immerhin mit seiner Antwort und meinte, auf die Frage, ob er mit dem Ergebnis gerechnet hat nur Jein.
Franziskus ist allerdings ein paar Jahre jünger, als es Benedikt im Jahre 2005 war. Wobei der jüngste Kardinal bei der Konklave Isaac Cleemis Thottunkal war, der allerdings auch schon 54 Jahre alt ist. Wobei hier anzumerken ist, dass er erst im November 2012 zum Kardinal wurde. Er ist somit der jüngste lebende Kardinal, aber wahrscheinlich auch derjenige, mit der wenigsten Erfahrung. Ich denke, dass die Zeit, in der man im Kardinalsamt war, sicherlich auch Einfluss auf das Wahlverhalten der anderen Kardinäle genommen hat.
Der Papst Benedikt und die Jesuiten sind ja nicht für eine besonders innige Freundschaft berühmt, daher denke ich, dass er nicht unbedingt ein Fürsprecher für einen Jesuiten gewesen wäre, wenn er denn Einfluss genommen hätte.
Ich glaube nicht, dass seine Heiligkeit Benedikt überhaupt einen Einfluss ausgeübt hat oder auch ausüben wollte. Zuerst einmal aus persönlicher Sicht. Ich schätze ihn so ein, dass er jetzt einfach seine Ruhe vor der vatikanischen Politik haben möchte. Er ist ja angeblich herausgemobbt worden. Außerdem glaube ich nicht, dass er mit seinen Ratschlägen etwas bewirkt hätte. Warum sollte jemand sie befolgen? Er hat doch keinerlei Machtmittel dazu.
Ich glaube nicht wirklich, dass der letzte Papst Benedikt XVI. bei der neuen Papstwahl seine Finger im Spiel hatte. Immer wieder wird etwas Neues durch die Medien erfunden, sonst könnten sie nicht existieren. Es war ja auch im Fernsehen gesagt worden, dass der neue Papst Franziskus auch in der engeren Auswahl der damaligen Papstwahl gewesen ist, aber man sich gegen ihn entschieden hatte.
Natürlich gab es jahrhundertelang keinen Papst, der sein Amt niederlegte, wie seine Heiligkeit, Papst Benedikt XVI. Er hat es sicherlich nicht getan, um den Weg freizumachen für den neuen Papst Franziskus. Wir werden bestimmt bald erfahren, warum er wirklich dieses hohe Amt aufgab. Wie auch immer, nun haben wir einen neuen Papst. Diese Tatsache sollte man einfach hinnehmen und nicht sinnieren, warum und weshalb gerade er es geworden ist und wer oder was die Kardinäle dazu veranlasst hat, ihn auszuwählen.
LittleSister hat geschrieben:Die Aussage, man sei über das Wahlergebnis überrascht, hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Eben weil er bereits bei der letzten Konklave 2005 doch bereits sehr viele Stimmen bekommen hatte. Mein Gedanke war hier eher, wer damals ihn bereits gewählt hat, wird ihn doch sicherlich wieder wählen. Und viele der damals wahlberechtigten Kardinäle waren ja auch bei der diesjährigen Konklave mit dabei. Die müssten ja an sich glücklich darüber gewesen sein, ihre Stimme noch mal für ihren Kandidaten abgeben zu können. Was in meinen Augen gegen diese These spricht, sind die fünf Wahlgänge.
Warum sprechen fünf Wahlgänge dagegen? Man braucht nun mal eine 2/3-Mehrheit, um die Wahl zu gewinnen. Vielleicht war in jedem Wahlgang vorne, aber es reichte eben nicht. Es wird sicher noch andere geben, die viele Stimmen hatten, aber wenn man zu einem Ergebnis kommen will, muss eben jeder Kardinal seine Stimmabgabe nochmal überdenken. Außerdem kann ein Kandidat auch verzichten, um die Sache voranzubringen.
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