Sind euch Geschenke von Nachbarn unangenehm?

Ich habe heute wieder einmal ein Paket für meine Nachbarin angenommen. Ich habe damit überhaupt kein Problem. Wenn ich sowieso zu Hause bin, dann kann ich es auch für sie lagern und später vorbei bringen. Sie hat mir dafür gerade Süßigkeiten und ein wenig Geld zu gesteckt. Ich habe ihr gesagt, dass ich das als Selbstverständlichkeit ansehe und sie die Sachen behalten soll. Sie wollte es aber, und so habe ich es widerwillig angenommen. Auch sonst habe ich von Nachbarn schon viel bekommen, sei es als Kind Süßigkeiten oder mal den ein oder anderen Euro, weil ich den Älteren verständlicherweise die Tüten nach oben getragen habe. Dies war von mir immer selbstverständlich und ich würde nie auf die Idee kommen, dies entlohnt haben zu wollen.

Mir fällt dann aber auch immer auf, dass ich rot werde, und mir solche Situationen sehr unangenehm sind. Ist das bei euch auch so, oder geht ihr damit ganz locker um?

Wenn ich Süßigkeiten oder generell was zu essen (beispielsweise zur Weihnachtszeit Mandarinen, Nüsse etc.) geschenkt bekommen habe, fand ich das nicht so unangenehm. Wir haben auch ein gutes Nachbarschaftsverhältnis zueinander und haben gegenseitig Pakete voneinander angenommen. Es gab immer mal kleinere Geschenke untereinander, was ich auch sehr schön finde.

Ich finde es vor allen Dingen schön, wenn man für Nachbarn ein Paket annimmt und sie mit so einer Kleinigkeit (wie Süßigkeiten) ihre Dankbarkeit zeigen. So würde ich es wohl auch machen, wenn das mit der Paketannahme wirklich oft vorkommt.

Auch ich bekomme hin und wieder kleine Geschenke von Nachbarn und freue mich einfach nur darüber, allerdings sind es eben meist wirklich nur absolute Kleinigkeiten, die mir entsprechend auch nicht aufgrund ihres Werts peinlich sein müssen. In der Weihnachtszeit bäckt ein älteres Pärchen in unserem Haus sehr gerne Plätzchen verschiedenster Sorten. Weil sie gar nicht alles essen könnten, was sie fabrizieren, werden diese Plätzchen regelmäßig in kleine Tüten gefüllt und an die Türklinken gehängt, darüber freue ich mich ungemein. Ich habe auch durchaus schon ein Fläschchen Wein oder eine Tafel Schokolade bekommen, meist für kleinere Dienste wie regelmäßiges Leeren des Briefkastens während Urlaubswochen oder regelmäßige Annahme von Paketen.

Übrigens schenke ich auch gerne. Gerade Nachbarn, die hin und wieder auf die Katzen aufpassen oder die Blumen auf dem Balkon gießen, bekommen regelmäßig zumindest eine Kleinigkeit aus dem Urlaub mitgebracht. Mir ist es jedenfalls überhaupt nicht unangenehm, etwas zu bekommen oder auch zu verschenken, ich persönlich empfinde das eher als netten Dank und freue mich über diese Aufmerksamkeit. Allerdings erwarte ich eben auch nichts, denn die Übernahme kleinerer Aufgaben in der Nachbarschaft ist für mich selbstverständlich und dafür brauche ich nicht unbedingt eine Belohnung.

Komisch fände ich es allerdings, wenn man mir Geld zustecken würde, da würde ich wohl klar und deutlich widersprechen, weil es für mich immer auch einen Touch von Bezahlung für eine Dienstleistung hätte. Eben dies möchte ich aber dann doch vermeiden, es handelt sich immerhin um freiwillige Hilfe in Form eines Gefallens und nicht um eine wirkliche Arbeit.

Ich finde auch, dass bei einem netten Nachbarschaftsverhältnis ab und zu mal ein kleines Geschenk anfällt. Egal ob es eine Süßigkeit ist oder eine andere Kleinigkeit, man freut sich darüber. Dann hängt mal eine Tüte an der Tür mit einem Heft und Pralinen. Eine direkte Nachbarin bringt immer Kuchen, wenn sie backt, das machen wir auch oder mal ein Leckerchen für ihre Katze. Dann bekamen wir auch schon Blumen, ohne jeden Anlass oder schon einmal ein Päckchen Kaffee.

Ich kann total nachvollziehen wie unangenehm es dir dann ist, wenn du für das Annehmen von Päckchen von den Nachbarn etwas bekommst. Mir ging es als Jugendliche schon immer so, wenn ich Botengänge für meine Oma oder Mama erledigt habe und dann von den Nachbarn etwas dafür bekommen habe. Das war dann auch mal eine Tafel Schokolade oder mal eine DM. Als Kind hab ich mich gefreut, wenn es so eine Kleinigkeit gab, aber als Teenager wurde es mir dann schon unangenehm.

Ich habe ja auch vor kurzem hier einen Beitrag über meine Schwiegereltern geschrieben, dass sie mir immer etwas aus dem Urlaub mitbringen oder mich zum Essen einladen, weil ich dann ihre Tiere versorge. Das finde ich auch schon unangenehm und möchte das gar nicht. Eigentlich kann man ja nun sagen, dass etwas Süßes eigentlich nicht schlimm ist, anzunehmen. Aber fühle mich dann auch etwas beschämt und finde es nicht nötig. Man muss da nur aufpassen, dass sich die Leute nicht gekränkt oder zurückgewiesen fühlen, wenn man so etwas als kleines Dankeschön, dann nicht annimmt.

Ich kann es verstehen und mir ist es auch etwas unangenehm, wenn ich Geschenke von meinen Nachbarn bekomme, weil ich in deren Urlaub auf die Wohnung und die Blumen aufgepasst habe. Allerdings gibt es einfach nur mal eine Schachtel Pralinen, deswegen finde ich es eigentlich auch ganz schön. Bei meiner anderen Nachbarin ist es auch so, dass ich ihr mal etwas mitbringe und sie mir manchmal auch etwas schenkt. Es ist einfach ein Geben und Nehmen. Geld habe ich noch keines bekommen, das würde ich auch nicht annehmen wollen. Aber eine Schachtel Pralinen ist schon OK, finde ich.