Übertriebene Verärgerung wenn man nach einem Parkplatz fragt
Da in meinem Wohnort gebaut wird und es daher schwierig für mich ist, einen Parkplatz zu finden, muss ich immer auch andere Standorte ausweichen. Wie ich schon geschrieben habe, habe ich manchmal einen Privatparkplatz verwendet, der eigentlich für Gewerbetreibende gedacht ist. Das habe ich ganz schön lange so gemacht, schon bevor gebaut wurde und es hat niemand etwas gesagt. Aber eines Tages hat mich dann einer der dortigen Mitarbeiter dort weggejagt.
Dann habe ich verschiedene dort ansässige Firmen gefragt, ob ich denn deren Parkplatz nutzen dürfe und ein Supermarkt hat es mir dann erlaubt. Aber zuvor haben einige mein Anliegen abgelehnt und manche auch ganz schön ruppig. Manche waren dann richtig verärgert, als ich fragte, ob ich auf deren Stellplätzen parken könnte, wenn ich woanders nichts finde und diese übermäßige Verärgerung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es ist ja legitim, „nein“ zu sagen, aber man muss ja nicht so tun, als hätte ich um sonstwas Schlimmes gebeten.
Zudem denke ich mir ja auch, dass diese Firmen doch bestimmt davon ausgehen können, dass ich nicht mehr zu deren Kunden zähle, wenn sie mich am Telefon anmotzen und dass ich diese Information vielleicht auch mit anderen teilen werde. Was wird denn so ein Theater um eine Frage nach einem Parkplatz gemacht?
Da Firmen ihre Parkplätze in der Regel auch anmieten müssen, kann ich die Absagen sehr gut nachvollziehen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man dies auf eine höfliche Art und Weise machen kann und es äußerst unseriös wirkt, wenn man jemandem am Telefon derart unfreundlich begegnet. Ich denke die Tatsache, dass es sich bei dir auch um einen potentiellen Kunden handelt, haben die meisten Firmen sicher gar nicht bedacht. Und erst Recht nicht, dass dieses Verhalten Auswirkungen auf weitere potentielle Kunden aus deinem Familien- und Freundeskreis haben könnte. Die haben wahrscheinlich nur im Kopf gehabt, dass jemand gratis auf ihren angemieteten Parkplätzen parken will und dies wohl als Unding angesehen.
Du rufst Firmen an, um zu fragen, ob du dich auf deren Parkflächen stellen kannst? Und das in einer Gegend, wo Parkplätze schwer zu bekommen sind? Ich bin doch sehr verwundert. Zum einem weil davon auszugehen ist, dass die Parkflächen den Gewerbebetrieben einiges an Geld kosten und dieses investieren sie natürlich für ihre Angestellten oder Kunden. Parkplätze weiter zu vermieten dürfte auch rechtlich schwierig sein.
Beim Herumtelefonieren dürfte man aber kaum einen Entscheider ans Telefon bekommen. Zudem bringt eine telefonische Auskunft doch auch nicht viel. Wenn es sich allerdings um Kundenparkplätze von Firmen handelt, wo du Kunde bist, so verstehe ich nicht warum du nicht dort parken darfst? Du meinst du auch in diesem Fall, dass du jederzeit deren Parkplatz nutzen möchtest oder Mitarbeiterparkflächen blockieren willst?
Ich hätte auch nichts gesagt oder dich "weggejagt", sondern deinen Wagen abschleppen lassen. Und wenn man mich fragen würde, ob man auf einen von mir angemieteten Parkplatz parken darf, wäre ich zumindest verwundert. Je nach Situation vor Ort kommen aber vielleicht ständig Nachfragen. Ich habe so etwas früher einmal an einer öffentlichen Straße erlebt.
Ich arbeitete in einem Unternehmen, wo teilweise bis zu zwei Dutzend Leute pro Tag (!) hinein kamen, nur um nachzufragen, ob sie gegenüber am Straßenrand parken dürfen. Es handelte sich um städtisches Gelände, ich hätte es also gar nicht erlauben dürfen. Und es herrschte Parkverbot. Das sagte ich in der Regel auch freundlich, doch du glaubst gar nicht, wie viele das nicht einsehen wollten. Manche wollten mit mir diskutieren, dass sie doch nur kurz zum Arzt rein müssen, andere beschwerten sich quasi, dass es nicht ordentlich ausgeschildert sei. Einige wollten wissen, wie oft die Verkehrsüberwacher ihre Runden drehen und waren erbost, wenn ich das nicht wusste. Ich wusste, was es kostet, weil ich mal auf die Strafzettel geschaut habe. Doch diese Info weiterzugeben habe ich ganz schnell bleiben lassen.
Doch auch eine einfache Verneinung der Frage "Darf ich dort drüben parken?" klingt vielleicht nicht immer nach besonderer Freundlichkeit. Ich habe dennoch möglichst jedem freundlich geantwortet. Doch so mancher, der weiter bohrte, wo es kostenlose Alternativen gibt, wieso andere Autos dort stehen, wo das denn steht, usw. wollte sich auch mit einem "ich kann Ihnen diesbezüglich leider nicht weiterhelfen" nicht zufrieden geben. Wenn andere im/am Fahrzeug warteten, konnte ich manchmal auch sehen, dass sich die Fragenden aufregten- vielleicht auch über mich? Da frage ich mich dann allerdings, was manche Menschen erwarten.
Es ist zwar von dir überaus sinnvoll da erst mal nachzufragen, bevor du dich auf andere Parkplätze stellst. Aber wie hast du denn dein Ansinnen formuliert? Ich würde da zum Beispiel an erster Stelle erwähnen, dass ich nur dann einen Parkplatz benötige, wenn das Geschäft geschlossen hat. Also in den Nachtstunden, wo eben die eigenen Mitarbeiter oder Kunden dort keinen Parkplatz benötigen.
Das hätte dich eventuell weiter bringen können. Wobei es fraglich ist, ob die Person am Telefon da wirklich etwas hätte entscheiden können. Außerdem weiß man nicht wie viele Anrufe deswegen schon vorhanden waren. Da kann man es dann auch verstehen, wenn man irgendwann genervt ist. Ansonsten ist es allerdings eben auch Sache eines jeden KfZ-Halters einen Parkplatz zu finden. Das geht die anliegenden Firmen nichts an und ist auch nicht deren Problem.
Die Absagen sind natürlich verständlich. Die Art und Weise könnte auch höflich erfolgen. Aber vielleicht kommen die Fragen ja dauernd und du bist nicht der Einzige. Dann ist die ruppige Art verständlich. Vielleicht hast du auch weitergefragt, beispielsweise warum denn nicht oder ähnlich. Dann ist eine gewisse Genervtheit auch verständlich.
Es ist zwar von dir überaus sinnvoll da erst mal nachzufragen, bevor du dich auf andere Parkplätze stellst. Aber wie hast du denn dein Ansinnen formuliert? Ich würde da zum Beispiel an erster Stelle erwähnen, dass ich nur dann einen Parkplatz benötige, wenn das Geschäft geschlossen hat. Also in den Nachtstunden, wo eben die eigenen Mitarbeiter oder Kunden dort keinen Parkplatz benötigen.
Ich habe zuerst gefragt, ob die Firma zu dem Parkgelände gehört und dann gesagt, dass es für mich ganz schwierig ist, wegen der Bauarbeiten einen Parkplatz zu finden und dass das ohnehin nur 2-3 Tage in der Woche betrifft bzw. die Abendstunden. Aber es ist schon so, dass ich auch früh, wenn die Läden wieder offen haben, noch da stehe, weil ich ja erst 10 Uhr mit Arbeiten anfange und daher erst 9 Uhr losfahre. Das habe ich auch ehrlich so gesagt. Als Gegenleistung habe ich angeboten, dass ich mir Werbung der Firmen aufs Auto pappe.
Nachdem ich schon beim Supermarkt Erfolg hatte, hat mich auch einer der Unternehmen zurückgerufen, die ich nicht erreicht hatte und der war auch nett; er meinte sinngemäß, dass ich mich halt einfach dahinstellen soll und wer viel frage auch viele Antworten bekäme. Aber die unfreundlichen Reaktionen der anderen umfassten richtige Entrüstung, so wie „auf keinen Fall“ oder „bloß nicht“ und das fand ich schon übertrieben.
Irgendwann häufen sich einfach die Nachfragen, denn du wirst nicht die Einzige sein, die so einen Wunsch an ein Unternehmen äußert. Irgendwann ist man einfach nur noch frustriert.
Ich selbst habe vor einiger Zeit in einer größeren Stadt gearbeitet. Parkplätze waren im Bereich meines Arbeitsplatzes Mangelware. Noch dazu waren die meisten Parkplätze Anwohnerparkplätze. Mein Arbeitgeber hatte aber direkt an seinem Betrieb eine Garage mit sieben Stellplätzen. Einer der Stellplätze war noch frei und den bot er mir dann auch an. Ich nahm sein Angebot gerne an, denn mit Auto war ich natürlich viel mobiler.
Fast jede Woche sprach mich irgendjemand an und erzählte, er/ sie wohne in der Gegend und es sei so schwer einen Parkplatz zu finden. Jedesmal mit der Frage verbunden, wie ich denn an den Luxus eines Garagenplatzes gekommen bin. Es kam aber keiner auf die Idee, mal nach meinem Autokennzeichen zu schauen. Denn mein Autokennzeichen wies mich eindeutig nicht als Anwohner aus. Und irgendwann war es einfach nur noch nervig, wenn man das Garagentor aufmachte oder wieder verschloss und einem jemand gleich sein Leid klagte. Ich war noch fein damit raus, weil ich ja sagen konnte der Stellplatz gehört meinem Arbeitgeber und wird nur an Mitarbeiter vergeben. Als Supermarktleiter sieht das sicherlich anders aus. Vor allem wenn da täglich Anwohner fragen.
Ich selbst wohne auch in einer größeren Stadt. Auch hier sind Parkplätze Mangelware. Sehr begehrt sind hier auch Schulhöfe. Zumindest der Schulhof in der Gegend in der ich aufgewachsen bin, wurde ständig von Fremden zugeparkt. Sehr zum Leidwesen derer, die auf den Parkplatz angewiesen waren. Mittlerweile ist der Schulhof nur noch mit einem Schlüssel zu öffnen.
Ja ich kann die Antworten der Ansprechpartner verstehen. Wenn hier jeder Anwohner auf Supermarktparkplätzen stehen würde, wäre dort kein Platz mehr für Kunden. Und wenn man eine Ausnahme macht, muss man viele Ausnahmen machen.
Zitronengras hat geschrieben: Aber die unfreundlichen Reaktionen der anderen umfassten richtige Entrüstung, so wie „auf keinen Fall“ oder „bloß nicht“ und das fand ich schon übertrieben.
Ich finde nun auch ein "auf keinen Fall" nicht so wirklich entrüstet. In Unternehmen braucht es häufig auch eine klare Absage, denn sonst fasst das so mancher Gesprächspartner als ein "vielleicht" auf oder denkt, dass er nur hartnäckig genug bleiben muss.
Ich kenne auch eine solche Situation, wo Parken länger geduldet wurde. Es waren ein paar wenige Autos von eigenen Mitarbeitern und eines Unternehmens nebenan. Irgendwann jedoch war der ganze Parkplatz ständig voll, also wurde gnadenlos kontrolliert und auch die Mitarbeiter mussten dadurch weiter entfernt parken. Ich muss sagen, dass ich dann Verärgerung durchaus nachvollziehen kann. Und wenn man als Mitarbeiter wegen Fremdparkern selbst irgendwann weiter weg parken muss oder länger suchen muss, dann ist man durchaus schonmal verärgert.
Ich kann verstehen, dass es nicht gern gesehen wird, wenn du auf einen Privatparkplatz eines Betriebes stehst. Das du hier so ohne weiteres einfach geparkt hast verwundert mich doch sehr. Hattest du keine Sorge, dass man dein Fahrzeug abschleppt? Solche Parkplätze sind doch meist mit Schildern mit entsprechender Aufschrift markiert. Das dich das nicht abschreckt ist schon seltsam. Ich würde mich auf keinen Fall auf so einen Parkplatz stellen. Das wäre ja genau so, wenn jemand auf mein Grundstück fährt und sich dorthin stellt. So etwas würde ich als Besitzer auch nicht wollen. Das man dich dann regelrecht wegjagt ist kein Wunder.
Wenn du vorher nachfragst ist das natürlich eine ganz andere Sache. Das hättest du bei der obigen Firma vielleicht vorher schon machen sollen, aber gut. Inwiefern waren die Antworten den "ruppig"? Gut möglich, dass in der Bauphase bei der jeweiligen Firma oder dem Supermarkt schon eine Menge Fahrzeuge parken, die vorher nicht gefragt haben. Das man mit denen eine Menge Ärger hat kann sich ja sehr gut vorstellen, oder? Wenn jetzt noch jemand ankommt, um noch mehr Parkfläche "wegzunehmen" kann es durchaus sein, dass man irgendwann mal etwas genervt ist. Gerade bei Supermärkten ist die Parkfläche nur für Kunden da und wenn die Hälfte der Fläche von "Fremden" benutzt wird ist das einfach nicht in Ordnung.
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