Tiere für ihre Natur bestrafen?
Gestern habe ich einen für mich sehr verstörenden Zeitungsartikel gelesen. Darin ging es um eine Art Wildpark in Amerika, in der ein Löwe eine Praktikantin attackiert hat. Diese ist dabei gestorben. Sie hat sich wohl zu nah an das Tier heran bewegt und die Situation ist eskaliert.
Ich finde, der Tod ist eine sehr tragische Sache. Doch es wurde auch erklärt, dass die Frau einen Fehler gemacht hat. Sie wusste, dass sie sich an das Tier nicht so nah hätte heranbewegen dürfen. So traurig es klingt, war es also wohl Selbstverschulden. Sie war sich sicherlich bewusst, dass ein Löwe eben keine Katze zum schmusen ist, sondern ein durchaus gefährliches Raubtier.
Die Folge des Vorfalls war jedoch, wie ich finde, ebenso tragisch wie der Tod der jungen Frau. Der Löwe wurde nachträglich erschossen, praktisch als Strafe für sein Verhalten. Ich halte das für eine Schandtat, denn außer seinem natürlichen, für ihn normalen Instinkt, hat er kein außergewöhnliches, aggressives Verhalten gezeigt. Ihn also nach dem Vorfall noch zu erschießen, finde ich nicht richtig. Zu dem Zeitpunkt gab es schließlich überhaupt keine Notwendigkeit mehr dafür, denn der Frau konnte man nicht mehr helfen.
Ich finde es verwerflich, Raubtiere dieser Größenordnung in für sie viel zu kleine Käfige zu sperren, und dann auch noch für natürliches Verteidigungs-Verhalten zu bestrafen. Man vergisst in dem Moment, dass der Vorfall eben auch nicht passiert wäre, wenn man den Löwe erst gar nicht in den Käfig gehalten hätte. Schuld geben kann man in diesem Fall, wie ich finde, am meisten den Sicherheitsvorkehrungen. Die waren ja ganz offensichtlich nicht ausreichend.
Was denkt ihr dazu? Haltet ihr eine solche Kurzschlussreaktion für angemessen? All das meine ich natürlich, während ich den natürlich sehr tragischen und unnötigen Tod der Frau im Hinterkopf behalte.
Es geht nicht darum, das Tier zu bestrafen. Letztlich wäre dann auch der finale Schuss auch keine Strafe (wie die Todesstrafe ja auch nur als Rache gewertet werden kann). Nichts desto trotz geht es darum, dem gefährlichen Tier Einhalt zu gebieten. Wenn die Raubkatze hier einmal erfolgreich Menschen attackiert, kann davon ausgegangen werden, dass das Tier nun entsprechend konditioniert wurde und es nun noch mal gefährlicher für Tierpfleger und Tierärzte ist, mit diesem Tier umzugehen.
Ich selbst finde es richtig, dass in solchen Situationen die Tiere getötet werden. Übrigens auch dann, wenn sie in freier Natur Menschen anfallen! Aber eben nicht als Strafe oder Rache, sondern einfach um zu verhindern, dass dieses Tier erneut Menschen anfällt.
Eine Diskussion über die Fehler- oder Schuldkette würde hier dann aber zu weit führen. Jetzt also die Ursache des Problems darin zu suchen, dass der Löwe überhaupt im Zoo ausgestellt wurde, würde dem Fall in keiner Weise gerecht werden und lenkt die Diskussion ja in eine ganz andere Richtung.
Nein, gerade bei Raubtieren ist das ja ein völlig normales Verhalten und man kann sie ja so halten, wenn man das schon machen muss, dass man nie in direkten Kontakt mit ihnen kommt, also immer ein Gitter dazwischen ist. Ich denke nicht, dass ein Tier, das einmal angegriffen hat, gefährlicher ist als ein Raubtier, das das noch nicht getan hat - bei Raubkatzen muss man immer davon ausgehen. Da nähern sich auch Tierärzte normalerweise erst nach einem Betäubungsschuss und das Tier muss in keiner Weise "zahm" sein. Ich finde es etwas albern, zu denken: "Der Löwe hat getötet und ist jetzt zu gefährlich ... im Gegensatz zu den Löwen, die noch keinen Menschen angefallen hab." Das halte ich für naiv.
Etwas anderes ist es, wenn man womöglich durch einen Schuss den angegriffenen Menschen noch retten kann, da zählt jede Sekunde und da bin ich dann, so leid mir das Tier dann auch tut, dafür, dass man da nicht zögert - aber das hat dann ja nichts mit Strafe zu tun, sondern ist einfach eine Rettungsmaßnahme.
Ich denke auch, dass es eigenes Verschulden der Praktikantin war. Ich frage mich eh, wieso man eine Praktikantin in solche Bereich eines Tierparks lässt, dass sie dermaßen nah an eine gefährliche Raubkatze heran kommt.
Das Tier wurde sicherlich nicht aus Strafe getötet, sondern weil es bei Raubtieren oft so ist, dass sie immer wieder Menschen angreifen, wenn sie es einmal getan haben. Das Risiko wird dann kein Tierpark eingehen können. Aber generell hast du schon Recht, wenn du sagst, dass man sich nicht wundern muss, wenn ein Raubtier auch mal Menschen angreift, wenn man es auch in kleine Gehege steckt. Man weiß ja nun nicht, wie viel Platz die Tiere in diesem Wildpark haben. Da muss man sicherlich auch Unterschiede machen.
Die ganze Geschichte klingt für mich sehr tragisch, scheinbar geschieht sowas immer noch öfter als man dachte und zu oft. Allerdings sehe ich das genauso, das ist eben die Natur des Tieres und die Praktikantin wusste ja auf was sie sich einließ, und sie wusste, dass sowas passieren kann, dass dieser Fall eingetreten ist, ist natürlich tragisch, aber wäre verhinderbar.
Die Frau hätte sich einfach nur an die Regeln, die ihr hoffentlich oft genug eingebläut wurden, halten müsste, aber dafür das Tier zu bestrafen, das sich einfach seiner Natur verhält, halte ich für schwachsinnig. Die Menschen zerstören diesen Planeten und erschießen sowieso alles, was sich bewegt und die Tiere bestrafen uns doch auch nicht. Ok, sie könnten das wahrscheinlich eher nicht, aber wir sollten unsere Macht gegenüber diesen Geschöpfen nicht einfach ausnutzen und eben besser darauf achten, dass sich niemand so fahrlässig verhält.
derpunkt hat geschrieben:Ich selbst finde es richtig, dass in solchen Situationen die Tiere getötet werden. Übrigens auch dann, wenn sie in freier Natur Menschen anfallen! Aber eben nicht als Strafe oder Rache, sondern einfach um zu verhindern, dass dieses Tier erneut Menschen anfällt.
Ich kann mich mit dieser Aussage gar nicht anfreunden. Klar ist dieser Unfall tragisch, aber es ist eben die Natur und der Instinkt. Das Tier tötet bestimmt nicht aus Freude so wie manche unserer Mitmenschen. Eigentlich sind wir Menschen die grässlichsten Maschinen auf diesem Planeten und ehrlich gesagt, wenn so etwas passiert dann ist es eben so, wie es in der Natur üblich ist.
Ich weiß jetzt nicht, in wie weit ich mich hier "aus dem Fenster lehnen" darf und meine Meinung äußern kann. Ich will auch niemandem auf den Schlips treten. Aber ich bin der Meinung, wir Menschen haben nicht das Recht, ein Tier zu töten, das seinem Instinkt folgte. Zudem lebte das Tier noch nicht mal in seiner freien Wildbahn sondern wurde von uns Menschen eingesperrt. Jeder weiß wohl, daß Wildtiere mit Vorsicht zu genießen sind, daher finde ich es umso trauriger, daß das Tier schließlich wegen Unwissenheit eines Menschens sterben musste.
Wir Menschen glauben immer, die Spitze des Lebens zu sein. Aber eigentlich sind wir nur ganz kleine Lichter und können nichts anderes als töten und Leid verbreiten. Tiere einsperren zu Zwecken der Belustigung ist eine Sache ( ich hasse Tierparks und Circus ), Tiere töten weil sie nicht so "folgen" wie wir das wollen.
Das fängt schon bei den "Kampfhunden" an. Ich will auf das Thema Hunde jetzt nicht so weit eingehen, sondern nur sagen, daß auch Kampfhunde getötet werden, nur weil die Menschen sie nicht in den Griff bekommen. Hunde sind eben auch Tiere und wenn man sie von Grund auf falsch erzieht, hat man ein Problem. Das Töten dieser Tiere ist nur wieder ein Zeichen, daß der Mensch sich so das Leben einfach macht. Schnell mal das "Problem" aus der Welt geschafft...dass er selber das eigentliche Problem ist, merkt er schon gar nicht mehr.Aber das ist ein anderes Thema, es passte nur so perfekt zu dieser Thematik "Töten von Tieren".
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