Trotz Deutschnote drei ein Buch veröffentlichen?
Ich würde meinen, dass man auch ein Buch veröffentlichen kann, wenn man nur eine Drei in Deutsch hat, weil man schreibt ja nur das Buch und später wird es von dem Verlag ja noch mal nach Rechtschreibfehler geprüft, sodass bei der Veröffentlichung keine Satzbaufehler oder Rechtschreibfehler sind. Ich meine wer will schon ein Buch kaufen, was Rechtschreibfehler hat. Ich habe mir aber auch mal überlegt ein Buch zu veröffentlichen und ich hatte auch nur eine Drei plus in Deutsch, aber ich glaube das sollte ausreichen.
Natürlich gibt es die Lektoren, die dir einen Teil der Arbeit mehr oder weniger "abnehmen" können. Wenn du jedoch sprachlich nicht sehr gut bist, wird es, denke ich, nur wenige Lektoren geben, die dir hierbei helfen werden. Auf der anderen Seite ist das, was einen Autor auch ausmacht, die Idee hinter der Geschichte, sowie eine gewisse Originalität, Wendungen, Erzählaufbau, Erzählstil.
Die Deutschnote aus der Schule gibt doch gerade diese Dinge nicht unbedingt wieder, da man in der Schule nicht unbedingt solche Sachen lernt. Entweder es liegt einem, oder nicht.
Die Deutschnote alleine sagt nicht viel über die Fähigkeiten einer Person aus, ein Buch zu schreiben. Aber es sollten doch ausreichende Sprachkenntnisse vorhanden sein, um die Geschichten auch ausdrücken zu können. Schön und auch weniger unangenehm ist es dann natürlich auch, wenn die Texte nicht mit Rechtschreibfehlern gespickt sind. Auch wenn das Buch vor der Veröffentlichung von einem Lektor gelesen und gegebenenfalls überarbeitet wird, ist es immer besser, wenn man den größten Teil der Fehler im Vorfeld bereits selbst ausgebügelt oder gar nicht erst gemacht hat. Das gilt vor allem dann, wenn man gerade nicht nur zum Spaß schreibt, sondern auch damit Geld verdienen möchte, denn da liegt die Messlatte einfach etwas höher.
Die Partnerin einer Bekannten hoffte vor ein paar Jahren auch auf den Durchbruch als Schriftstellerin. Sie veröffentlichte ihre zwei oder drei Bücher allerdings nicht über einen richtigen Verlag, sondern über Books on Demand. Kein Lektor hat das Buch zuvor in den Händen gehalten und somit waren auch auf den ersten Seiten direkt einige Fehler zu finden. Ich habe das Buch nur kurz angeschaut und es dann weggelegt, unter anderem weil mich die ganzen Fehler sehr gestört haben. Ich fand es sehr schade um das Papier, auf dem dieser Quark gedruckt worden ist. So sollte es natürlich nicht enden, wenn man ein Buch veröffentlicht. Die Geschichte ist wichtig, aber sie ist eben nicht das Einzige, was relevant ist.
Ich würde mich an deiner Stelle dennoch nicht entmutigen lassen, sofern das einzige angesprochene Problem die unzureichende Rechtschreibung ist. Inhaltliche Kritik empfinde ich da auch als bedeutender. Allerdings solltest du vielleicht versuchen, die bestehenden Probleme selbst zu lösen. Die Sprache sollte man vielleicht als das Handwerkszeug ansehen. Sie ist notwendig zur Erstellung der Geschichten und je besser man mit dem Handwerkszeug umgehen kann, desto besser kann man auch seine Geschichten zu Papier bringen.
Das kommt ganz darauf an, was die Gründe für die Note befriedigend im Fach Deutsch waren. Rechtschreibfehler und Grammatikfehler wie das Verwenden von falschen Zeiten oder ähnliches sind leicht zu verbessern. Dafür hat man ja einen Lektor. Was ich allerdings bedenklich finde, ist, wenn man ein Buch schreiben will, obwohl man keinen guten Schreibstil hat. Nur mit einer guten Idee ist es nicht getan, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt. Ich finde zum Beispiel den Schreibstil von Stephenie Meyer auch nicht sonderlich anspruchsvoll. Ihr Satzaufbau ist so einfach und ich mag eher Bücher, bei denen alles ausgiebig beschrieben wird und dann kann ein Satz von mir aus auch mal über mehrere Zeilen gehen und nicht nur aus Subjekt, Verb und Objekt bestehen. Trotzdem konnte Stephenie Meyer mit „Twilight“ bei sehr vielen punkten, wie wir alle wissen. Für mich unverständlich, aber sie hat es geschafft.
Nichtsdestotrotz denke ich einfach, dass man einen guten Schreibstil haben sollte, wenn man denn ein Buch schreiben will. Ich weiß nun nicht, wie es bei dir ist, aber wenn man in der Hinsicht kreativ genug ist, dann finde ich, dass ein paar Rechtschreibfehler oder auch mal ein Grammatikfehler nicht so schlimm ist. Auch wenn man natürlich nun keine Lese-Rechtschreibschwäche haben sollte. Und die Grundlagen der Grammatik muss man für einen guten Schreibstil einfach auch besitzen.
Aber Rechtschreibung, Grammatik und Schreibstil ist ja nicht das einzige, woraus die Deutschnote besteht. In der Oberstufe muss man zum Beispiel auch Kurzgeschichten oder Gedichte interpretieren und dass das nicht jedem liegt, kann ich sehr gut verstehen. Und warum sollte man kein gutes Buch schreiben können, nur weil man nicht weiß, warum Goethe nun genau dieses Wort oder dieses Reim-Schema in seinem Gedicht verwendet hat?
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