Gibt es Leute, die es nicht kennen, alleine zu wohnen?
Kennt ihr jemanden, der noch nie alleine gewohnt hat? Ich meine, dass jemand auszieht von zu Hause und sofort zu seinem Partner oder in eine Wohngemeinschaft zieht und niemals eine eigene Wohnung hatte. Er kennt also nicht das Gefühl, alleine eine Wohnung in Besitz zu nehmen.
Vielleicht sehnt sich der ein oder andere danach, keine Verpflichtungen mehr zu haben und in seiner Wohnung alleine schalten und walten zu können, wie es ihm beliebt. Findet ihr es schöner, alleine zu wohnen oder seid ihr gerne mit jemandem zusammen in einer Wohnung? Warum gefällt euch eines von beiden besser? Welche Gründe habt ihr dafür?
Ich kenne nun niemanden, von dem ich das konkret weiß. Ich bin mir aber sicher, dass das nicht so selten ist. Gerade Studenten leben aus finanziellen Gründen ja häufig in WGs. Die meisten haben vorher noch beiden Eltern gewohnt und wenn man dann während des Studiums den richtigen Partner bzw. die richtige Partnerin findet, dann zieht man eben oft auch zusammen.
Ich sehe das durchaus differenziert. Eine WG wäre für mich niemals infrage gekommen und so habe ich als junge Erwachsene lieber alleine gewohnt. Mit meinem Partner bin ich dann aber sehr gerne zusammen gezogen. Nun haben wir auch ein gemeinsames Kind und das Zusammenleben als Familie ist für mich auf jeden Fall die schönste Variante.
Ich kenne einen fünfzigjährigen Mann, der noch bei seinen Eltern im Kinderzimmer wohnt. Solange noch bei seinen Eltern zu leben ist aber wahrscheinlich ein Extremfall. Allerdings kenne ich Menschen, die direkt von zu Hause aus in eine WG gezogen sind und von dort aus mit ihrem Partner zusammenkamen.
Aber die meisten meiner Bekannten haben zumindest eine Zeit lang ihre eigene Wohnung ohne Mitbewohner innegehabt. Ich habe während meines Studiums auch ein Zimmer alleine bewohnt. Es war zwar klein, aber ich war mein eigener Herr. Jetzt wohne ich mit meinen Kindern zusammen, freue mich aber schon darauf, wenn diese endlich alle ausgezogen sind. Das wird noch so ungefähr zwei Jahre dauern. Dann suche ich mir eine ganz kleine Wohnung und genieße das alleine Leben. Im Moment habe ich nicht das Bedürfnis nach anderer Gesellschaft in der Wohnung.
Ich selbst bin aus guten Gründen in eine Wohnung gezogen, und zwar eine eigene, als ich von zuhause ausziehen musste, weil ich mein Studium begonnen habe. Ich genieße diese Freiheit, nach Hause gehen zu können, und dort tun zu können, was mir beliebt. Ich fühle mich sehr schnell gestört von Mitmenschen, die keine Rücksicht auf andere nehmen. Gerade lauter Musik, wenn ich lernen will, geht mir sehr auf die Nerven. Ich brauche auch nicht gerade jeden Tag eine Feier, deswegen wäre das Leben im Studentenwohnheim auch nicht unbedingt angebracht für mich.
Ich kenne allerdings eine Freundin, die mit mir zusammen studiert, die direkt von zuhause ausgezogen ist und mit ihrem Freund und einem seiner Freunde zusammengezogen ist. Das klappt soweit ganz gut, obwohl die Wohnung sehr klein ist, und alle drei etwas kommt unterschiedliches machen. So etwas kann also funktionieren. Sie ist allerdings auch ein sehr sozialer Mensch, und wäre wahrscheinlich in einer eigenen Wohnung nicht gut aufgehoben.
Ich denke, so etwas ist immer eine Typfrage. Wenn jemand sich eben sehr gerne mit Menschen umgibt, würde der wahrscheinlich eher in eine WG ziehen oder in ein Studentenwohnheim gehen. Ich allerdings brauche meine Freiheiten, und genieße deswegen eine eigene Wohnung. Dass diese teurer ist und auch gewisse Arbeit erfordert, die man in einer WG aufteilen könnte, ist allerdings auch eine Tatsache. Ich finde aber dadurch lernt man ein gewisses Maß an Selbstständigkeit. Gerade jungen Menschen kann das sehr zugute kommen. Ich möchte meine Erfahrung nicht missen. Später hat man diese Möglichkeit zur Freiheitsentfaltung nämlich nicht mehr in einer Familie.
Ich kenne eine ganze Menge Menschen, die in ihrem Leben noch nicht alleine gelebt haben. Und das sind bevorzugt eben nicht die jungen Leute, sondern es zieht sich quer durch alle Altersschichten.
Selber habe ich ja auch noch nicht alleine gelebt. Ich lebe noch bei meinen Eltern und ich sehe auch überhaupt keine Notwendigkeit, dies in nächster Zeit zu ändern. Für mich würde es auch absolut nicht in Frage kommen, in so etwas wie eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Entweder, ich ziehe aus und lebe dann alleine, oder ich bleibe bei meinen Eltern wohnen. Der Sinn steht mir überhaupt nicht danach, mit jemand anderem zusammen zu ziehen.
Ich kenne auf jeden Fall solche Personen und bin auch selber so eine. Ich bin mit meinem Partner eine Beziehung eingegangen, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe. Danach haben wir eine Fernbeziehung geführt und es stand eigentlich immer fest, dass wir dann zusammenziehen und so ist es auch passiert. Ich wollte mir keine eigene Wohnung nehmen, weil ich eben eine feste Beziehung mit meinem Partner führen wollte und das dann auch dazugehört.
Ich denke auch, dass das gar nicht so unüblich ist. Entweder man möchte mit jemanden zusammenziehen, oder man hat auch vielleicht nicht so viel Geld und will sparen. Mich stört das auch nicht. Man hat dann eben immer jemanden um sich herum, was ich gut finde.
Ich würde sogar sagen, dass die meisten Leute meines Bekanntenkreises nie wirklich alleine gelebt haben, was aber auch damit zusammenhängt, dass es sich dabei hauptsächlich um Studenten handelt, die mit mir zusammen in einer der teuersten Städte Deutschlands studieren, wo schon das Studentenzimmer in Wohnheim nicht unbedingt günstig ist. Ich kenne es dann oft, dass eben diese Leute noch im Elternhaus wohnen, um die Kosten für ihr Studium möglichst gering zu halten, meist bleibt das auch bis zum Ende des Studiums so. Hält man dann den Abschluss in der Hand, ist man oft schon Mitte zwanzig und schon einige Jahre mit dem festen Partner liiert, meist wird dann eben sofort eine Wohnung mit diesem Partner genommen und den Genuss des alleine Wohnens konnte man eben nie kennenlernen.
Wenn alles gut geht, werde auch ich nicht alleine wohnen, da ich plane, in den nächsten Jahren zu meinem Partner zu ziehen und das elterliche Nest zu verlassen. Daraus kann man jedenfalls schließen, dass ich es eigentlich schöner finde, in einer Gemeinschaft zu leben, sei es mit den Eltern oder dem Partner, einfach weil ich es nicht besonders mag, lange alleine zu sein; stattdessen finde ich es schön, nach Hause zu kommen und dort den Tag nicht alleine beenden zu müssen. Wichtig ist mir allerdings trotz des Wohnens in einer Gemeinschaft ein tatsächlicher Rückzugsort. Könnte man nicht hin und wieder eine Türe hinter sich verschließen, würde ich wohl vergleichsweise schnell durchdrehen.
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