Mitbewohner soll ausziehen - bedeutet das automatisch Ärger?

vom 19.02.2013, 17:09 Uhr

Vielleicht hattet ihr ja auch schon einen Mitbewohner oder eine Mitbewohnerin und euch hat das Zusammenwohnen mit dieser Person einfach überhaupt nicht gefallen. Dann ist es nicht gerade eine schöne Aufgabe dieser Person klarzumachen, dass sie ausziehen soll.

Eine Bekannte steht gerade vor diesem Problem. Schon kurz nach dem Einzug hat sich ihre ansonsten fleißige Mitbewohnerin wohl plötzlich als extrem arbeitsscheu herausgestellt. So bleibt ihr schmutziges Geschirr ziemlich lange in der Spüle stehen und auch ansonsten muss sie immer wieder aufgefordert werden, dass sie auch einmal putzt. Das sind nun nur einige Beispiele.

Die Bekannte überlegt nun schon seit einer ganzen Weile, wie sie der Mitbewohnerin auf eine freundliche Weise kündigen könnte. Sie hat auch schon uns um Rat gebeten, wir konnten ihr da aber nicht so richtig weiterhelfen. Wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr einfach so eine Kündigung vorlegen oder würdet ihr das auch etwas gemein finden? Welche Möglichkeiten für eine nette Form der Kündigung fallen euch eventuell ein damit es keine Streitereien gibt oder ist das unvermeidbar?

» emily erdbeer » Beiträge: 564 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde zunächst versuchen auf anderem Wege zu einer (friedlichen) Lösung zu kommen. Meiner Meinung nach wäre es ziemlich ungerecht die Mitbewohnerin einfach vor die Tür zu setzen. Viel mehr ist es an der Zeit für ein klärendes Gespräch. Es sollte klar gesagt werden, was genau falsch läuft und man sollte die Mitbewohnerin dazu auffordern sich mehr um den gemeinsamen Haushalt zu kümmern. Mit ein paar Aufforderungen alleine ist das nicht getan, man sollte sich treffen, und man sollte anschließend in aller Ruhe feste Regeln festlegen. Zum Beispiel das Geschirr umgehend abzuwaschen. Zusätzlich zu den Regeln sollten auch Konsequenzen festgelegt werden. Damit jeder im Haushalt weiß, was es für Folgen hat, wenn er / sie sich nicht an die Regeln hält.

Es gleich mit einem Rausschmiss zu versuchen ist in meinen Augen falsch. Man sollte der Mitbewohnerin die Chance geben sich zu ändern. Sie scheint ja kein schlechter Mensch zu sein, sie scheint viel mehr ab und zu etwas unbeholfen zu sein. Das sieht man zum Beispiel an der Sache mit dem Geschirr. Wenn man klare "Hausregeln" festlegt, sollte sich dies auch ändern und unnötiger Streit kann vermieden werden. Sollte die Mitbewohnerin sich dann immer noch nicht geändert haben, kann man sie immer noch vor die Tür setzen.

Man kann jemandem so etwas auch nicht geschont beibringen. Das ist schlichtweg unmöglich und wird fast zwingend für Ärger sorgen. Niemand will gerne vor die Tür gesetzt werden. Deshalb schadet es auch nicht, sich erst einmal zu verständigen und einen Kompromiss zu finden

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» marc25341 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn die Mitbewohnerin ansonsten als fleißig beschrieben wird, gehe ich davon aus, dass man sich schon länger kennt? Es kommt meiner Meinung nach auch immer darauf an, welches Verhältnis man zueinander hat und was man voneinander erwartet. Und es spielt natürlich auch eine Rolle, wie denn die Vertragsverhältnisse sind. Ist die Freundin denn Hauptmieterin oder Eigentümerin? Was wurde im (Unter-)Mietvertrag vereinbart?

Zuerst einmal würde ich auch erst das Gespräch suchen. Nicht in einer Streitsituation, sondern ganz in Ruhe mit allen Mitbewohnern. Dort kann dann jeder sagen, was ihn stört. Vielleicht gibt es auch seitens der Mitbewohnerin Kritikpunkte und sie empfindet die Situation genauso, weil auch deine Bekannte mal etwas herumstehen lässt. In diesem Fall könnte eine einfache Regelung helfen, dass jeder sein benutztes Geschirr spätestens nach einer Stunde wegräumt und gewisse Flächen immer frei bleiben. Ebenso kann man einen Putzplan erstellen, wobei es bei zwei Leuten ausreichen sollte zu vereinbaren, an welchen Tagen was geputzt wird und wer es wann macht, bzw. wie man sich abwechselt. Ähnlich funktioniert es auch bei Streitpunkten wie Einkauf, Besuch, Lautstärke, Badnutzung, usw. In der Regel sollten erwachsene Menschen auch mal Dinge ansprechen können.

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» Trisa » Beiträge: 3317 » Talkpoints: 36,86 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Einer Mitbewohnerin einfach zu kündigen oder sie vor die Tür zu setzen, das geht auf keinen Fall ohne Ärger und Streit ab. Das Beste scheint wirklich zu sein, dass deine Bekannte erst einmal für sich einen Plan macht, wie diese Angelegenheit aus der Welt geschafft werden kann. Ich nehme an, dass die Mitbewohnerin nicht gerne Aufräumarbeiten macht, wenn sie ansonsten fleißig ist. Deine Bekannte kann ihr Vorschläge machen, wie sie am besten aufräumt und das Geschirr säubert und abwarten, was sie dazu sagt. Wenn sie nicht bereit ist, sich zu ändern, kann deine Bekannte sie immer noch bitten, sich eine andere Bleibe zu suchen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Die Mitbewohnerin einfach vor die Tür zu setzen gibt mit Sicherheit dicke Luft, zumal ja auch eine Kündigungsfrist einzuhalten ist (ich gehe mal von einem Untermietverhältnis aus) oder eine sonst wie geartete Frist, man kann das Mädel ja nicht von heute auf morgen vor die Tür setzen. Während dieser Frist wäre die Atmosphäre mit Sicherheit eher schlecht in der Wohnung.

Da ich selbst in einer WG lebe, weiß ich, dass es da auch schon mal unterschiedliche Auffassungen zum Thema Ordnung, Abwasch, Zimmerlautstärke etc. geben kann. Allerdings finde ich auch, dass man das Problem erst mal ansprechen sollte. Wenn beide wollen, sollte es 2 erwachsenen Menschen möglich sein eine Lösung zu finden.

Vielleicht merkt die Mitbewohnerin einfach nicht, dass es ein Problem ist, wenn sie das Geschirr stehen lässt oder es stört sie nicht, wenn man es erst mal sammelt um dann alles auf einmal abzuwaschen.

Ich würde das vernünftige Gespräch suchen, eventuell einen Putzplan aufstellen, wenn man sie sonst immer erinnern muss. Auf dem Putzplan kann schließlich jeder einfach nachsehen mit was er/sie gerade dran ist. Daneben kann man sich auf gemeinsame Regeln einigen. Nur wenn man da auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, sollte einer ausziehen. Und dieser Eine wäre in diesem Fall wohl die Mitbewohnerin.

Wenn eine Kündigung wirklich unvermeidlich ist, hilft aber wahrscheinlich wirklich nur Augen zu und durch. Jemanden durch die Blume raus zuschmeißen halte ich für unmöglich.

» Zsadist » Beiträge: 67 » Talkpoints: 3,61 »


Ich wäre auch nicht so begeistert von einem Mitbewohner, der nicht mit anpackt und dem man dauernd hinterher räumen muss. Daher kann ich schon verstehen, dass man eine Wohngemeinschaft, in der die Bewohner unterschiedliche Auffassungen von Ordnung haben, wieder auflösen möchte. Allerdings denke ich, dass man zunächst einmal ein Gespräch führen und die Probleme ansprechen sollte. Hat deine Bekannte bereits das Gespräch mit ihrer Mitbewohnerin gesucht, oder ist der Rauswurf die einzige Option, über die sie aktuell nachdenkt?

Falls solche Gespräche nichts bringen und sich der Mitbewohner oder die Mitbewohnerin uneinsichtig zeigt, würde ich auch darüber nachdenken, wieder getrennte Wege zu gehen. Aber das wäre eben die letzte Möglichkeit, wenn der Versuch, die bestehenden Probleme zu lösen, fehlgeschlagen ist.

Falls feststeht, dass man die Wohngemeinschaft auflösen muss, sollte man dies aber klar artikulieren. Ein solcher Rauswurf ist für keinen Beteiligten schön und es kann gut passieren, dass der rausgeworfene Mitbewohner gar nicht an einem weiteren freundschaftlichen Verhältnis interessiert ist. Das sollte aber kein Grund sein, das notwendige Gespräch unnötig hinauszuzögern. Damit ist keinem gedient.

Auf keinen Fall würde ich dem anderen ohne vorhergegangenes Gespräch einfach so eine Kündigung in die Hand drücken. Schließlich hat man mal zusammen gewohnt und da gehört es sich meiner Meinung nach einfach, dass man dem anderen persönlich sagt, dass man sich ein weiteres Zusammenleben nicht mehr vorstellen kann. Alles andere finde ich ziemlich unfair.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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