Ventilatoren verteilen Wärme bei geänderter Drehrichtung?

Ventilatoren sind für mich im Sommer eigentlich eine gute Möglichkeit, die Wohnung etwas kühler zu bekommen. Hatte lange einen, welcher am Boden steht und war auch recht zufrieden damit. Allerdings schrumpft bei mir immer mehr der Platz und wenn es jetzt wärmer wird, wird das klobige Stück mehr und mehr im Weg sein.

Deshalb habe ich nach einem Ventilator für die Decke geschaut, wie man sie ja auch in Bars z.B. findet. Idee war so einer, aber beim Lesen der Beschreibung war ich dann ziemlich stutzig geworden. Da steht, dass man die Drehrichtung ändern kann, damit es im Winter wärmer wird! Wie geht das denn bitte? Ich dachte, Ventilatoren sind für Abkühlung im Sommer da.

Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen mit Ventilatoren gemacht, die für Wärme sorgen, und kann mich hier aufklären, wie um alles in der Welt das denn funktionieren soll. Und dann auch noch durch die Drehrichtung
Bin ratlos!

Alle Ventilatoren verteilen nur die Luft, die im Raum ist. Zeige mir einen Ventilator, der eine messbar kühlere Luft macht. Das gibt es nicht. Man hat nur das Gefühl, dass es kühler ist, weil die Hautoberfläche immer ein wenig feucht ist und man durch das Verdunsten auf der haut das Gefühl hat, dass es kühler ist. Kein Thermometer kann aber einen wirklich messbaren Temperaturunterschied messen. Es wird immer nur die warme Luft umgewälzt.

Im Winter ist es dann aber unangenehmer, weil der Wind des Ventilators eben auch da die Feuchtigkeit auf der Haut schneller verdunsten lässt. Wind kann sehr unangenehm sein im Winter. Da hat man auch oft das Gefühl dass es kälter draußen ist als wenn es windstill ist. Im Sommer in der Hitze hat man oft das Gefühl, dass es kühler ist, wenn es windet und dieses Gefühl gibt dir ein Ventilator.

Nun, im Grunde steht in dieser Beschreibung ja schon genau, wie der Deckenventilator es schafft, dir die warme Luft an deine Haut zu bringen. Das hat aber primär absolut nichts mit der Drehrichtung zu tun, sondern mit den verschiedenen Geschwindigkeiten, die dieser Ventilator nutzen kann.

Zusätzlich kann es nützlich sein, den Ventilator in einer bestimmten Richtung laufen zu lassen, weil die Rotorblätter oder wie man das bei einem Ventilator nennt ja schräg angeordnet sind. Um einen guten Wind zu erzeugen im Sommer, muss die Luft zunächst "geschnitten" und dann "vertrieben" werden. Um die warme Luft nach unten zu wälzen muss die Luft aber geschoben werden und betont nach unten geleitet werden. Dafür ist eben eine bestimmte Stellung der Rotorblätter von Nöten.

Ein Ventilator sorgt ja dafür dass die Luftmassen in Bewegung gesetzt werden. Im Sommer sorgt der Luftzug dann dazu, dass Schweiß auf der Haut verdunstet und so den Körper abkühlt. Der Mensch empfindet das dann als angenehm und es wird eine Senkung der Lufttemperatur suggeriert. Dies ist aber nicht so, die Temperatur der Luft ändert sich im Wesentlichen nicht.

Im Sommerbetrieb wird durch die Drehung des Rotors die Luft nach unten gedrückt, wodurch man den Luftzug zu spüren bekommt. Im Winterbetrieb, also bei geänderter Drehrichtung, wird die warme Luft nach oben gezogen. Die über dem Ventilator befindliche warme Luft (welche ja bekanntlich nach oben steigt) wird dann von der nachströmenden kälteren Luft verdrängt und steigt dann an den Wänden entlang nach unten und sorgt für mehr Wärme im Raum, anstatt unter der Zimmerdecke nutzlos zu stehen.

Der Ventilator sorgt dann also für eine günstigere Wärmeverteilung, die dann wiederum als angenehm empfunden wird. Auch auf den Verbrauch von Heizungsenergie kann sich das positiv auswirken, gerade bei hohen Räumen wie in Altbauten oft vorhanden, ist eine große Menge an warmer Luft sonst nutzlos im oberen Bereich des Raumes vorhanden. Diese kann dann die untere Raumluft effektiv aufwärmen.