Was tun bei Milchstau in der Brust?

Meine Freundin hat mir heute berichtet, dass sich in ihrer linken Brust ein schmerzhafter Milchstau gebildet hat (sie hat sich beim nächtlichen Stillen im Liegen versehentlich mit ihrem Oberteil die Brust abgeklemmt, wodurch der Milchstau wohl entstanden ist). Dadurch hat sie wohl sogar Fieber und Kopf- bzw. Gliederschmerzen bekommen.

Laut Hebamme soll sie versuchen, die Verhärtung während des Stillens aus zu massieren und Quark bzw. Blätter von Weißkohl (vorher im Kühlschrank gelagert) drauf tun. Die Molke soll helfen die Entzündung schneller abheilen zu lassen und die Kühlung Linderung der Schmerzen verschaffen. Sie kann sich aber weder mit der Quark- noch mit Weißkohl-Lösung so richtig anfreunden (die Hebamme schwört aber wohl nur darauf) und hat mich daher gefragt, ob ich nicht einen besseren Tipp hätte. Leider weiß ich auch nicht weiter, da ich so etwas beim Stillen nie hatte.

Kennt jemand von euch diese Problematik und kann helfen? Was tun bei Milchstau in der Brust? Was hilft schnell und wirkungsvoll? Und was sollte man besser vermeiden um eine schnelle Heilung zu erzielen?

Man sollte den Säugling oft anlegen. Statt Quark und &Co. würde ich mir zur Linderung der Schmerzen Kältepacks aus der Apotheke besorgen. Warum soll man sich das Leben erschweren, wenn es gute Mittel gibt. Und das Allerwichtigste: Zum Arzt gehen, wenn es sehr weh tut oder länger als einen Tag anhält! Es könnten sich Entzündungen bilden und dann muss man Antibiotika nehmen.

Sie sollte ihr Kind mehrmals anlegen. Wenn ihr Kind aber satt ist, dann am besten die Brust ausstreichen, auch über mehrere Stunden. Dazu die Brust von außen nach innen ausstreichen. Ich hatte das leider auch und ich weiß wie unheimlich schmerzhaft das seien kann. Wenn die Schmerzen zu groß werden dann einfach einmal ins Krankenhaus fahren, die können die angestaute Milch dann einfach abpumpen. Zudem würde ich generell zum Krankenhaus fahren, wenn der Milchstau länger als 6 Stunden anhält.

Entzündungen bilden sich leider sehr schnell. Diese sind dann über Tage sehr schmerzhaft, und man muss Antibiotika nehmen. Also lieber schnell reagieren. Das Ausstreichen kann gut und gerne 2-3 Stunden dauern, da muss man dann einmal durch. Die Brust kühlen hilft auch sehr gut. Ich bin damals mit unheimlich großen und festen schmerzhaften Brüsten ins Krankenhaus. Ich habe mir dann ein Bustier angezogen und einen Kühlakku rein gelegt, sah blöd aus aber es half ungemein.

Auf jeden Fall erst mal den Still-BH oder das Bustier weg lassen, damit nichts zusätzlich noch drückt und abklemmen kann. Dann viel Ruhe gönnen, ungebetene Gäste abwimmeln und Termine absagen. Gegebenenfalls jemand nettes einladen, der einem mit dem Kind für einen Tag etwas Entlastung gibt.

Beim Anlegen des Kindes darauf achten, dass der Unterkiefer des Kindes genau auf die Stelle mit der Stauung gerichtet ist. Dadurch wird dort am stärksten gesaugt. Das bewirkt zwar manchmal etwas komische Stillhaltungen, wirkt aber gut. Wenn das Kind zu schnell satt ist, bevor der Druck nachlässt, sollte man auf jeden Fall mit einer guten Milchpumpe die Brust komplett leer pumpen und dabei versuchen die Stellen auszustreichen, die gestaut sind. Dann pumpt es sich besser. Wenn man keine Pumpe hat, kann man sich eine gute für ein paar Tage in der Apotheke leihen.

Vor dem Stillen oder Pumpen sollte man die Brust durch Wärme lockern und entspannen. Entweder warm duschen und dabei die Brust massieren, oder mit einer Wärmflasche vorwärmen. Dann fließt die Milch besser ab. Aus einer gekühlten Brust fließt die Milch noch schlechter. Eine gute Entleerung, vor allem der gestauten Stellen ist aber das A und O bei einem Milchstau.

Allerdings sollte die Brust nach dem Stillen gleich gekühlt werden. Kohlblätter und Quark mochte ich auch nie. Ich habe auch lieber diese Gelpackungen aus der Apotheke benutzt, die man auch sonst im Haushalt hat. Ansonsten tut es auch eine Wärmflasche, die mit Eiswasser gefüllt ist oder der Kühlakku für eine Kühltasche.

Wenn man Fieber bekommt, dann sollte man sofort zum Arzt geben, damit sich keine Brustentzündung fest setzen kann. Der kann auch kontrollieren, ob vielleicht ein Milchgang durch Talg verstopft ist und diesen gegebenenfalls öffnen.