Schultaschen mit Klettbildern interessant halten?

Wie in einem anderen Beitrag schon geschildert, werden im September zwei meiner Neffen eingeschult und so gab es letzte Woche diverse Diskussionen rund um das Thema Schultasche für die Einschulung. Unter anderem wurde auch diskutiert, wie man die Schultasche möglichst lang für die Kinder interessant halten kann.

Sowohl mein Bruder als auch meine Schwester meinten dann, dass es da Systeme wie zum Beispiel bei den Ergobags gibt. Das Prinzip klingt recht nett: Es gibt mehr oder weniger als Grundgerüst eine relativ neutrale Schultasche und auf diese Schultasche kann man dann mit Klettverschlüssen unterschiedliche Motive kletten. Klingt ja soweit recht interessant. Wenn das Kind mit 6 Jahren eben gerne Tiere hat, kann man eben so ein Set mit Tierbildern kaufen und wenn es dann nach einiger Zeit lieber Autos hat, kann man ein dementsprechendes Set kaufen. Der Kauf von so einem Set mit den Klettbildern ist natürlich erheblich günstiger als der Kauf einer neuen Schultasche.

Die Theorie finde ich also durchaus ansprechend. Wenn man sich dann aber eben die Bilder von zum Beispiel eben diesen Ergobags ansieht, merkt man, dass die Klettbilder doch recht klein sind. Insgesamt gibt es zwar in so einem Set fünf von diesen Klettbilder, die aber eben nicht gerade besonders groß sind. Reicht Kindern der Wechseln von diesen kleinen Klettbildern aus, um die Schultasche länger interessant zu finden? Sind solche Klettbilder überhaupt praktisch? Also gehen sie leicht verloren, oder werden dann eben immer auf- und abgeklettet?

Wie kann man sonst eine Schultasche möglichst lange optisch interessant für Kinder gestalten? Der Geschmack ändert sich ja während der Volksschulzeit / Grundschulzeit ja doch immer wieder und billig sind diese Taschen ja auch gerade nicht, so dass es eben praktisch wäre, wenn diese Taschen auch länger in Verwendung sind.

Ich kenne solche Taschen nicht und würde sie auch nicht kaufen, da die Bildchen wahrscheinlich schnell verloren gehen. Ein Schulranzen für die Grundschule reicht für mindestens vier Jahre, und wenn die Kinder sich die Ranzen selber aussuchen dürfen, möchten sie im Normalfall auch keinen neuen. Ich kenne zumindest kein Kind, das in der Grundschule einen anderen Schulranzen wollte.

Auf der weiterführenden Schule gibt es dann meistens einen Eastpack, der bis zum Schulende reicht. Meine Kinder haben insgesamt nur zwei Schulranzen in ihrer 13-jährigen Schullaufbahn verbraucht und bei den Kindern, die ich kenne, war es genauso.

Ich würde das Kind wählen lassen und den Schulranzen gar nicht mehr zur Diskussion stellen. Dann wird er auch vier Jahre seine treuen Dienste leisten. Die Kinder identifizieren sich mit ihrem Ranzen. Eines meiner Kinder hat ihn sogar noch in der fünften Klasse getragen. Den Ranzen mit den Bildchen würde ich nicht empfehlen.

Es sind Neffen? Ich weiß nicht wie stabil das Material dieser Ergobags ist, aber das würde ich auch als Faktor einkalkulieren. Wenn ich so die Jungs beobachte, die in die Grundschule meiner Kinder gehen, dann ist ein Junge im Vergleich zu einem Mädchen meist ein Härtetest für den Schulranzen. Da werden die Dinger über den Zaun geworfen oder als Ersatz für einen Fußball benutzt. Dementsprechend sehen die Ranzen dann bei vielen Jungs aus. Das Material ermüdet eben irgendwann und auch Waschen hilft dann nicht mehr alleine.

Zu meiner eigenen Schulzeit hat der erste Ranzen auch vier Jahre gereicht. Dann ging man auf die weiterführende Schule und bekam einen neuen. Bei uns geht die Grundschule nun sechs Jahre und die meisten Kinder bekommen in der dritten oder vierten Klasse eine neue Schultasche. Die Jungs, weil die Taschen meist kaputt sind, die Mädchen weil heute die Vorpubertät meist schon mit etwa acht Jahren anfängt und die Schulanfängertasche plötzlich uncool geworden ist.

Natürlich gibt es auch ausnahmen: Jungs, deren Schultasche ordentlich behandelt wird und Mädchen denen das Design schnurzegal ist. Aber der Trend sieht im großen und ganzen so aus. Da fragt man sich als Elternteil schon, ob man da lieber nach den Wünschen der Kinder geht oder ob man lieber auf Nachhaltigkeit setzt und dafür einige Diskussionen ausstehen möchte. Da muss man als Elternteil auch dahinter stehen.