Schule geschlossen - Schüler besuchen sie weiterhin
Heute gab es bei Stern TV einen Beitrag, über eine Schule in Sachsen welche wegen zu geringer Anmeldungen geschlossen wurde. Ein Teil der 5 Klässler besucht diese Schule jedoch weiterhin. Organisiert wird der Unterricht von Eltern, ehrenamtlichen Lehrern und der Bürgermeisterin. Viele Eltern erhielten bereits Mahnbescheide mit hohen Summen, wegen dem fernbleiben des Kindes in der erlaubten Schule. Auch auf den Zeugnissen sind alle Fehltage (alle diesen Jahres) angegeben und sie bekamen keine Noten. Dadurch ist natürlich das Vorrücken gefährdet, denn die Noten welche sie in ihrer "illegalen" Schule bekommen nicht gezählt werden.
Für viele Schüler ist der Weg unzumutbar. So ist eine Schülerin zum Beispiel schon da mit dem Bus, bevor die Schule um 7:15 überhaupt öffnet.
Ich persönlich halte das Verhalten der Eltern schon für fragwürdig. Abgesehen, von den hohen Kosten die wegen dem Schulschwänzen auf sie zukommen, riskieren sie ebenfalls, dass ihre Kinder nicht versetzt werden und die Klasse wiederholen müssen.
Wie seht ihr das, verhalten sich die Eltern richtig? Findet ihr das Risiko welches sie eingehen zu hoch um die Schule zu retten oder gerechtfertigt? Mich würde eure Meinung dazu einmal interessieren.
Soweit ich weiß, ist da nicht die ganze Schule geschlossen, sondern eben nur diese 5. Klasse eigentlich nicht vorhanden. Wir haben hier auch eine Grundschule, die nur aus drei Klassen besteht, weil es in einem Jahr keine erste Klasse gab. Allerdings standen da halt zwei andere Grundschulen zur Verfügung.
Und ehrlich gesagt, kann ich die Eltern auch nicht verstehen. Immerhin gibt es Möglichkeiten, wo ein extra Fahrdienst organisiert werden kann. Diese Kosten müssen auch nicht die Eltern tragen. Und die Zeiten sind dann so, dass die Kinder ankommen, wenn sie schon Zugang zur Schule haben. Wobei man hier auch sehen sollte, wann das besagte Mädchen genau vor der eigentlichen Schule ankommt.
Auch hier gab es im letzten Schuljahr zu diesen Thema einige Diskussionen zwischen Eltern und öffentlichen Nahverkehr. Da ging es um etwa zehn Minuten und die Eltern wollten doch den ganzen Busverkehr neu organisiert haben. Ich bin der Meinung, dass Kinder in dem Alter auch einige Minuten vor der Schule warten können. Bei mir waren damals die ersten Schüler auch schon 7.15 Uhr vor der Schule und sie öffnete erst um 7.30 Uhr. Geschadet hat es niemanden die viertel Stunde zu warten.
Zumal man zumindest in Sachsen bei den weiterführenden Schulen freie Wahl hat. Man kann also auch eine andere Schule für sein Kind suchen, wo es mit den Fahrten besser klappt. Ob das Kind dann auch den öffentlichen Nahverkehr nutzt oder die Schule auf dem Arbeitsweg der Eltern liegt, ist doch dann völlig egal.
Dass den Eltern nun empfindliche Geldstrafen drohen und die Kinder noch dazu die Klasse wiederholen müssen, ist durchaus legitim. Selbst wenn die dortigen Zensuren anerkannt würden, haben sie doch schon zu viele Fehltage gesammelt, um versetzt zu werden.
Ich hab den Beitrag auch gesehen und bin ein wenig zwiegespalten. Einerseits finde ich es unglaublich mutig und toll, dass sich der ganze Ort so stark zur Wehr setzt, vor allem da es ja nur an zwei Schülern mangelte (wenn ich mich richtig erinnere). Andererseits ist natürlich fraglich, wie sich das Ganze auf die weitere Schullaufbahn der Kinder auswirkt bzw. später auch bei den Bewerbungen für eine Ausbildung trotz guter Noten ein Jahr länger zur Schule gegangen. Ich finde, man sollte einfach mal den Wissensstand der Kinder erheben, wenn sie auf gleichem Level sind wie andere Kinder ihres Alters bzw. wie es der Lehrplan vorsieht, finde ich es völlig okay, wenn das Jahr angerechnet wird. Immerhin sind die Kinder ja zu einer Schule gegangen und haben gelernt. Wenn das alles aus reiner Bürokratie für umsonst gewesen sein sollte, fände ich das traurig für die Kinder.
Ich habe auch Berichte zu dem Thema gesehen und auch nicht verstanden, warum man da nicht einlenken konnte. Man darf ja auch nicht vergessen, dass es wegen 2 Kindern nicht mehr möglich ist, für die Schüler nur dieser Klassenstufe dort am Unterricht teilzunehmen. Ich bin da schon der Meinung, dass man als zuständige Behörde einlenken sollte.
Immerhin haben diese Kinder sonst ein Jahr umsonst gemacht und ich denke, dass man das eben auch so machen sollte, dass ihnen das Jahr anerkannt wird. Was soll das denn auch? Sie waren doch in einer Schule und haben dort auch Noten bekommen. Ich finde, dass man hier keinem Kind im Weg stehen sollte. Den Schulweg finde ich auch einfach zu viel für ein Kind in der 5. Klasse und wegen 2 Kindern sollte man nicht so stur sein. Klar gibt es Richtlinien und Gesetze, aber man kann auch als Behörde nachgeben und fair sein.
Die Eltern handeln hier schon ziemlich stur, aber ich kann es auch irgendwo verstehen. Immerhin wollen sie eigentlich nur das Beste für ihre Kinder und eben auch ein bisschen diese Bürokratie dieses Landes beseitigen. Im Prinzip wird man diese Kinder sicherlich auch nicht für das Verhalten der Eltern leiden lassen können.
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