Wer macht noch Radtouren mit der Familie?

Meine Eltern haben nie ein Auto besessen, was ich für mich auch im Leben übernommen habe, und damit auch sehr gut zurecht komme. Sie haben alles mit dem Fahrrad transportiert, selbst den Weihnachtsbaum zum Heiligen Abend. Ich fand das immer sehr toll, und bin eben mit dem Rad groß geworden. Meine Eltern haben mit mir und meiner Schwester auch ständig Radtouren gemacht.

Diese gingen oft über den ganzen Tag und teilweise auch bis zu 40-50 Km. Wir haben uns dann auch öfter ein schönes Ziel gesetzt und dort noch ein paar Stunden verbracht. Ich fand es damals oftmals zwar sehr anstrengend, muss aber wenn ich zurück blicke sagen, dass das wirklich immer ganz toll war. Wir haben dann auch immer ein Picknick gemacht, und uns so die schönen Tage des Jahres versüßt. Damals hat man immer viele Familien gesehen, die auch Radtouren gemacht haben.

Jetzt habe ich eigene Kinder, und ich würde diesen auch gerne die Werte vermitteln die meine Eltern mir vermittelt haben. Mein Mann allerdings ist eben ein typischer Autofahrer. Er würde solche Strecken sicherlich nicht durch halten, und ich weiß auch nicht ob er sich dafür extra ein Fahrrad holen würde, wenn ich ehrlich bin. Allgemein muss ich aber sagen, dass ich gar nicht mehr so viele Familien mit ihren Kindern Fahrrad fahren sehe.

Das finde ich wirklich schade, und würde gerne mal wissen ob ihr noch Radtouren mit euren Kindern macht. Sind diese dann "nur" innerorts, oder verbringt ihr auch mal einen ganzen Tag mit dem Rad?

Ich habe früher öfters Radtouren mit den Kindern unternommen. Wie haben aber auch gleich vor unserer Haustüre einen Radweg, der zu einem Park und von da aus weiter an einem Fluss entlang führt. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich mit den Kindern auch keine Radtouren unternommen. Später hatten sie eh keine Lust mehr.

Einmal hatte ich sogar eine mehrtägige Radtour mit Übernachtungen in Jugendherbergen geplant. Das ist aber total in die Hose gegangen, weil ich die Strecke viel zu lang gewählt habe und meine neue Satteltasche gleich am ersten Tag durchgerissen ist. So sind wir am ersten Abend gleich wieder mit dem Zug nach Hause gefahren.

Kurze Radtouren durch Parks oder auf ungefährlichen Strecken würde ich mit Kindern auf jeden Fall unternehmen. Es ist eine Abwechslung zum Spazierengehen, Autofahren und Zugfahren.

Wir haben früher nie Radtouren gemacht, worüber ich wirklich froh bin. Ich fahre selbst gerne Fahrrad, sowohl Rennrad als auch Mountainbike. Beim Rennradfahren kann ich es überhaupt nicht haben, wenn man langsam unterwegs ist, wie das bei den meisten familiären Radtouren üblich ist. Ich betrachte das Radfahren ausschließlich als Sportart und es würde mir wahnsinnig auf den Geist gehen, auf jemanden warten zu müssen, der langsamer fährt. Daher bin ich schon als Jugendlicher am liebsten alleine gefahren und habe geschaut, dass ich meine angestrebte Durchschnittsgeschwindigkeit halten konnte. Beim Radfahren muss ich einfach alles geben und ich fahre auch gerne längere Strecken, also auch Touren mit hundert Kilometern und mehr.

Wenn ich Kinder hätte, würde ich mit diesen eigentlich nicht so gerne mit dem Rad fahren. Vielleicht müsste man es mal machen, aber es wäre mir dann auch lieber, wenn die Kinder auch eher sportlich fahren. Ein Picknick würde ich nicht unterwegs veranstalten, sondern einfach nur fahren. Mehr als vielleicht eine kleine Toilettenpause und ein oder zwei Stopps an Kiosken, um die Getränke aufzufüllen, benötige ich auch bei längeren Touren nicht.

In Kindertagen haben meine Eltern auch öfter mal Radtouren mit uns unternommen. Es kam aber eher nicht so oft vor, dass dann wirklich alle 4 gefahren sind. Es gab doch meistens jemanden dabei, der dann keine Lust hatte. Mein Vater und ich sind dann auch viel mit dem Fahrrad herum gefahren. Ich fand das auch eigentlich immer recht schön und habe die Ausflüge gemocht.

Mit meinem Partner dagegen mache ich nie Fahrradtouren. Wir haben auch gar keine Fahrräder hier. Mein Partner besitzt kein Rad und ich habe mein Fahrrad bei meinen Eltern im Keller. Ich finde das aber auch ok so. Hier ist es doch recht bergig und das Rad fahren wäre da wohl sehr anstrengend.

Dadurch, dass unser jüngster Sohn für ausgedehnte Radtouren noch etwas zu jung ist, haben wir bisher nur kleinere Ausflüge mit den Fahrrädern unternommen. Meistens war das Ziel ein großer, bei den Kindern sehr beliebter Spielplatz am See. Die einfache Strecke dorthin beträgt etwa 5km, das schafft er mit seinem kleinen Fahrrad locker, man muss aber auch an die Rückfahrt nach der ganzen Toberei denken.

Mit dem Großen bin ich dagegen schon manchmal auch längere Strecken mit dem Fahrrad gefahren. Jetzt nicht so weit, dass wir den ganzen Tag unterwegs waren, aber zwei Stunden am Stück pro Strecke kam da schon zusammen. Das hat Spaß gemacht, es gab einiges zu sehen und ich werde das auch diesen Sommer wieder machen. Eventuell ist der kleine Bruder ja auch schon so groß, dass er auf ein größeres Fahrrad umsteigen kann. Dann wird es auf jeden Fall mal eine Radtour mit der ganzen Familie geben, die auch gerne den ganzen Tag dauern kann.