Alternative zu Kommunion/Konfirmation in BRD

vom 04.03.2013, 09:07 Uhr

In der ehemaligen DDR war es normal, dass fast alle Jugendlichen in der 8. Klasse an der Jugendweihe teilnahmen. Wobei diese Zeremonie keine Erfindung der DDR war, sondern schon 1852 das erste Mal gefeiert wurde. Damit wollte man damals eben etwas anbieten, wenn jemand nicht die kirchliche Zeremonie wollte.

Doch wie war das in der BRD vor der politischen Wende? Dazu finde ich leider keine Informationen und hatte in der entfernteren Verwandtschaft auch nur die kirchlichen Aufnahmen in den Kreis der Erwachsenen. Wer hat also eine Alternative vor der Wende in der BRD gehabt und kann etwas über den Ablauf berichten?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es gab in der BRD leider keine Alternative zu den kirchlichen Zeremonien der Aufnahme in eine gewisse Reifestufe. Das finde ich eigentlich sehr schade. Es gab halt die Schulabschlüsse wie Mittlere Reife oder das Reifezeugnis des Abiturs oder die privaten Feiern der Volljährigkeit, aber kein offizielles Ritual, das Kinder in der Gesellschaft sozusagen höher steigen ließ, mit jeweils mehr Rechten und Pflichten.

Das finde ich sehr schade. Ich glaube, dass Rituale zu gewissen Altersgrenzen, in denen man auch gesetzlich mehr Rechte und Pflichten hat, die Kinder verantwortlicher werden lässt. Die feierlichen Momente stärken bei ihnen das Bewusstsein dafür, dass sie jetzt "erwachsener" sind. Vielleicht verhalten sie sich dann auch vernünftiger, wenn sie sehen, dass sie ein sehr wichtiger und anerkannter Teil der Gesellschaft sind.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Diese Frage verstehe ich insofern nicht, als das es ja auch keine Alternative zur Taufe gibt und diese nicht "simuliert" werden muss. Die Zeremonie der Kommunion bzw. auch Konfirmation ist ja in religiöser Sicht mehr als der Eintritt in das "Jugendalter". Daher ist so was nicht ganz vergleichbar mit der "Jugendweihe".

Hier krampfhaft eine öffentliche Zeremonie zu suchen, halte ich letztlich auch für den falschen Weg und es gibt auch keinen Grund, diese "Ereignisse" (welche ja auch noch individuell anders gelagert sind) zu festen Terminen "feiern" zu wollen. Das geschieht letztlich im privaten Kreis durch die Geburtstagsfeiern und man kann gerne seine einzelnen Schulabschlüsse besonders "hervorheben" und entsprechend feiern. Das aber muss zu keinen institutionalisierten Ritual auswachsen, bei dem einem heranwachsenden Menschen offenbar klar gemacht wird, dass das Individuum im Grunde nur innerhalb einer Gruppe zählt und damit immer in der Masse aufgehen muss.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@derpunkt: Du wirst es nicht glauben, aber es gab in der ehemaligen DDR auch eine Alternative zur Taufe. Dies war auch offizieller Akt und wurde eben von den Familien genutzt, die nicht kirchlich gebunden waren.

Und die Jugendweihe fand damals eben in der 8. Klasse statt. Da waren die Jugendlichen 14 Jahre und haben da auch ihren Personalausweis bekommen. Also sobald sie eben 14 Jahre geworden sind. Und man wurde damit eben nicht in den Kreis der Jugendlichen aufgenommen, sondern als erwachsene Person gewertet. Wir hatten sogar das Recht uns dann von den Lehrern mit Sie anreden zu lassen.

Da aber die Jugendweihe eben keine Erfindung der DDR war, sondern schon fast einhundert Jahre früher in Deutschland eingeführt wurde, wollte ich eben wissen, wie es in der BRD gemacht wurde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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