Einen Job unter Zwang annehmen müssen ...
Also ich finde immer noch, dass es besser ist, wenn man einen fachfremden Beruf annimmt, anstatt daheim zu sitzen. Dass es natürlich besser wäre, eine fachlich bezogene Weiterbildungsmaßnahme zu besuchen oder direkt im passenden Beruf zu arbeiten ist logisch, aber funktioniert eben nicht immer.
Natürlich wird im Bewerbungsgespräch detailliert nach fachfremden Tätigkeiten gefragt, da das sofort ein Hinweis darauf ist, dass der Bewerber es nicht geschafft hat, aus eigener Kraft eine fachlich bezogene Stelle zu finden. Das ist natürlich kein Vorteil, aber eine entsprechend lange Zeit in völliger Arbeitslosigkeit wäre genauso nachteilhaft, da es im Prinzip das gleiche aussagt.
Und ich sehe es nicht so, dass es die Aufgabe der Arbeitsagentur ist, fachlich bezogene Jobs zu organisieren. Das liegt ja zunächst einmal in der eigenen Verantwortung! Jeder kann sich selbst um einen fachlich bezogenen Job bemühen. Und die Arbeitsagentur ist nicht die einzige Anlaufstelle dafür.
Viel mehr als Informationen bereit stellen kann die Arbeitsagentur auch nicht machen. Und das tut sie ja zum Beispiel über ihre Online-Stellenbörse. Ich glaube nicht, dass die Arbeitsagentur absichtlich die Informationen über fachlich bezogene Stellen zurückhält, nur um dem Bewerber in eine fachfremde Stelle zu zwingen. Wenn der Sachbearbeiter auch auf ausdrückliche Forderung keine Stellenanzeigen rausrücken kann, liegt das vermutlich daran, dass es eben keine gibt. Und wenn es keine Beschäftigung im fachlich bezogenen Bereich gibt, bleibt einem Menschen eben nichts anderes übrig, als sich umzuorientieren, wenn er die Versicherungsleistung behalten will. Das mag für den Einzelnen vielleicht unangenehm sein, aber ist völlig gerechtfertigt.
Weasel_ hat geschrieben: Und ich sehe es nicht so, dass es die Aufgabe der Arbeitsagentur ist, fachlich bezogene Jobs zu organisieren.
Das sehe ich anders. Wenn ich zum Beispiel gelernter Bürokaufmann bin, dann erwarte ich schon, dass die Agentur für Arbeit mir auch fachlich bezogene Jobs als Vermittlungsvorschläge zusendet. Wenn ich dies so angebe und auch wünsche, dann sollte man das schon so akzeptieren. Man hat ja nicht umsonst die Ausbildung in diesem Bereich angestrebt und absolviert. Wenn ich auf dem Arbeitsamt angebe, dass ich für alles offen bin, dann ist es etwas anderes, wenn man Vermittlungsvorschläge erhält, in denen die verschiedensten Berufe vorgeschlagen werden.
Wenn ich in meinem gelernten Beruf weiter aktiv bleiben möchte, dann bringt es mir nichts, wenn man mir einen Vermittlungsvorschlag als Postbote zukommen lässt. Wofür haben die dann meine Eigenschaften, Stärken und Kenntnisse protokolliert? Das macht man, damit man passende Stellen vermitteln kann. Wenn ich dann dennoch einen Vermittlungsvorschlag als Postbote bekomme, dann fühle ich mich ein wenig verarscht. Wenn ich dann angebe, dass ich mich nicht auf diese Stelle bewerben möchte, dann erhalte ich eine Sperre und mir wird entsprechendes Geld abgezogen. So läuft das einfach und genau das finde ich nicht in Ordnung.
Um all das geht es aber in diesem Thread gar nicht, Weasel_. Dass es Aufgabe des Arbeitsamtes ist, nur fachbezogene Arbeiten zu vermitteln, habe ich auch gar nicht behauptet. Ich sagte vielmehr, dass ich das Ziel des Arbeitsamtes als verfehlt ansehe, wenn Stellenangebote durch Zwang zur Annahme, weil ansonsten die Leistungssperre droht, vermittelt werden, die überhaupt nichts mit der bisherigen Qualifikation und beruflichen Erfahrung des jeweiligen Arbeitnehmers, der nun arbeitslos ist, zu tun haben. Das bedeutet aber sicherlich nicht, dass ich der Meinung bin, das Arbeitsamt müsse für jeden einen exakt maßgeschneiderten und grundsätzlich fachbezogenen Job besorgen.
Als ich zuletzt Empfänger von Arbeitslosengeld war, hatte ich das große Glück, eine recht engagierte Sachbearbeiterin zu haben, die verstanden hat, dass es Sinn macht, einen Bewerber zu qualifizieren, denn dafür hat das Arbeitsamt recht breit gefächerte Möglichkeiten. Anstatt mich dazu zu bringen, mich auf irgendwelche befristeten oder geringfügigen Helferjobs zu bewerben, die lediglich einen Tropfen auf dem heißen Stein darstellen, hat sie mir erklärt, welche Möglichkeiten ich nun habe, mich in meinem eigentlichen Beruf weiter zu qualifizieren. Dafür habe ich verschiedene Voraussetzungen erfüllen müssen, um beispielsweise ein Fernstudium aufnehmen zu können, das mir vom Arbeitsamt bezahlt worden wäre. Auf diese Idee kam meine Sachbearbeiterin wohl, weil ich damals gerade ein Fernstudium erfolgreich hinter mich gebracht hatte. Auf dieser Basis hatte sie weitere Angebote, sodass ich also durchaus beschäftigt gewesen wäre, wenn ich weitergelernt hätte, was als Investition in mich als Arbeitnehmer ohne Beschäftigung sicherlich lohnenswert gewesen wäre, denn durch zusätzliche Qualifikation werde ich auch in der Regel flexibler auf dem Arbeitsmarkt und kann somit wohl eher langfristig vermittelt werden.
Im Endeffekt habe ich diese Maßnahme zwar nicht in Anspruch nehmen müssen, weil ich es aus eigener Kraft geschafft habe, eine Stelle zu finden, aber ich fand es dennoch überaus hilfreich und auch interessant, was für Möglichkeiten es eigentlich gibt, um einen Arbeitnehmer wirklich zu vermitteln, nämlich in seinem eigentlichen Beruf, den er entweder ursprünglich erlernt oder zwischenzeitlich lang genug ausgeübt hat. Wo ist denn der Sinn dahinter, jemanden durch Androhung und Ausübung von Leistungssperren dazu zu zwingen, irgendeine Arbeit anzunehmen, die schlimmstenfalls auf drei Monate befristet ist, nach denen der Arbeitnehmer wieder vor der Tür des Arbeitsamtes steht? Macht es nicht mehr Sinn, den Arbeitnehmer vernünftig zu qualifizieren, indem etwas in ihn investiert wird, das sich aber längerfristig auszahlt?
Ich denke, darum geht es in diesem Thread. Sicherlich wird ein Arbeitnehmer, wenn es wirklich blöd läuft und das Arbeitsamt keinen gut informierten Sachbearbeiter mit entsprechenden Ambitionen zur Verfügung stellen kann, dazu gezwungen, Arbeit anzunehmen und ich persönlich finde das eben falsch, weil es diverse Möglichkeiten gibt, den Arbeitslosen wirklich zu fördern, ohne Geld ohne Ende in ihn investieren zu müssen, aber eben doch so effektiv, dass er fit für den Arbeitsmarkt ist und durch teilweise wirklich geringe Maßnahmen einen viel größeren Wert für die Unternehmen und Arbeitgeber hat. Das macht in meinen Augen jedenfalls deutlich mehr Sinn als jemanden in einen für ihn fremden Beruf zu stecken, wo er wiederum ungelernt nur als Hilfskraft arbeiten kann. Der häufig ausgeübte Zwang macht also nicht immer einen Sinn und verfehlt in meinen Augen aus den genannten Gründen durchaus sein Ziel. Vorhanden ist dieser Zwang in den meisten Fällen aber dennoch, was ich für sachbearbeiterbezogen halte.
Ich denke, dass liegt an vielen Situationen. Ich musste damals auch Jobs annehmen, und ich könnte mich bis heute noch darüber aufregen.
Nachdem mein erster Sohn geboren wurde, habe ich ein Jahr lang Elterngeld bekommen, danach habe ich eine Alg 1 Leistung in Höhe von ca. 900 Euro bekommen. Die habe ich aber auch nur bekommen, WEIL ich angegeben habe, dass ich Vollzeit eine Beschäftigung suche, hätte ich gesagt ich suche nur einen Teilzeitjob, dann hätte ich auch nur anteilig ALG1 bekommen, was für mich schon einmal ein ganz großes Unding ist. Jemand der Hartz4 bezieht, bekommt diese Frage erst gar nicht gestellt. Naja, nun gut, ich habe mich Vollzeit Arbeit suchend gemeldet. Ich habe mir dann selbstständig einen kleinen Minijob von 400 Euro gesucht, habe dort also 165 behalten dürfen, der Rest wanderte an das Arbeitsamt. Nun wurde ich dann trotzdem ständig zu Gesprächen eingeladen, weil ich ja Vollzeit gesucht habe. Dort hatte man mir dann ein Vorstellungsgespräch vermittelt, welche 40 km von meinem Wohnort entfernt lag. Nicht in Vollzeit sondern in Teilzeit bzw. auch in der 400 Euro Variante.
Als ich dem Mitarbeiter sagte, dass ich dann den anderen aufgeben müsste und ich quasi ja dasselbe verdiene, hat dieser mich nur angeguckt, und gesagt, ich könnte beide Stellen nehmen. Ich habe kein Auto! der eine Arbeitsort lag 15 km von mir entfernt und auch noch in Gegensätzlicher Richtung zum anderen.
Egal was ich dem Typen da gesagt habe, das war dem egal. Ich musste zu diesem Vorstellungsgespräch bzw. mich um die Stelle bewerben, es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich dumm angestellt habe um den Job nicht zu bekommen!
Und das, was Du, Kleinnightwish85, schreibst, bedeutet in meinen Augen nichts anderes als dass das System der sinnvollen und zweckerfüllenden, vor allem aber langfristigen Arbeitsvermittlung nicht richtig funktioniert hat, was auch in Deinem Fall offenbar von Deinem Sachbearbeiter abhängig gewesen zu sein scheint. Immerhin gab es konkrete Problemstellungen, die verhindert haben, dass Du Dich auf jede Stelle bewerben kannst, die man Dir anbietet. Die Arbeitsämter haben aber durchaus verschiedenste Möglichkeiten, einen Arbeitnehmer zu fördern und nicht nur zu fordern. Dass man als Arbeitsloser seine Pflichten erfüllen will, bleibt doch davon vollkommen unberührt, aber es kann nicht Pflicht des Arbeitslosen zu sein, unter Androhung einer Leistungssperre seiner Versicherungsleistung irgendwelche Stellen anzunehmen, die er nicht ausüben kann, aus den bisher schon als in Frage kommend genannten Gründen oder die er nicht annehmen kann, weil er aufgrund seiner persönlichen Umstände nicht dazu in der Lage ist, wie in Deinem Fall.
Es macht keinen sonderlichen Sinn, einem arbeitslosen Menschen eine Leistung zu gewähren, deren Sperre man androht, wenn derjenige nicht seine persönlichen Gegebenheiten komplett verändert, was für diesen unter Umständen auch tatsächlich einschneidend sein kann. Damit meine ich nicht einmal unbedingt, dass ein vorhandenes Kind plötzlich in eine Kindertagesstätte gebracht werden soll, um dort in Vollzeit betreut zu werden, sondern ich denke eher an Umzüge in fremde Gegenden, die nur dem Zweck dienen sollen, dass irgendjemand irgendwohin vermittelt wird, ohne überhaupt geprüft zu haben, ob dies eine dauerhafte Lösung darstellen kann. Bewirbst Du Dich nicht oder versuchst, Dich zu wehren, bekommst Du eine Sperre erteilt. Wo liegt hier also kein Zwang?
Zohan hat geschrieben:Weasel_ hat geschrieben: Und ich sehe es nicht so, dass es die Aufgabe der Arbeitsagentur ist, fachlich bezogene Jobs zu organisieren.
Das sehe ich anders. Wenn ich zum Beispiel gelernter Bürokaufmann bin, dann erwarte ich schon, dass die Agentur für Arbeit mir auch fachlich bezogene Jobs als Vermittlungsvorschläge zusendet. Wenn ich dies so angebe und auch wünsche, dann sollte man das schon so akzeptieren. Man hat ja nicht umsonst die Ausbildung in diesem Bereich angestrebt und absolviert. Wenn ich auf dem Arbeitsamt angebe, dass ich für alles offen bin, dann ist es etwas anderes, wenn man Vermittlungsvorschläge erhält, in denen die verschiedensten Berufe vorgeschlagen werden.
Wenn ich in meinem gelernten Beruf weiter aktiv bleiben möchte, dann bringt es mir nichts, wenn man mir einen Vermittlungsvorschlag als Postbote zukommen lässt. Wofür haben die dann meine Eigenschaften, Stärken und Kenntnisse protokolliert? Das macht man, damit man passende Stellen vermitteln kann. Wenn ich dann dennoch einen Vermittlungsvorschlag als Postbote bekomme, dann fühle ich mich ein wenig verarscht. Wenn ich dann angebe, dass ich mich nicht auf diese Stelle bewerben möchte, dann erhalte ich eine Sperre und mir wird entsprechendes Geld abgezogen. So läuft das einfach und genau das finde ich nicht in Ordnung.
Genau das, was du hier beschreibst, sehe ich als das Größte Problem an. Ich bin gelernte Chemikerin, habe dann neben meinem Abitur, noch in einem Call Center gearbeitet. Dann ratet mal, für welche Stellen ich nur noch vermittelbar bin? Genau! Ich muss weiterhin im Call Center arbeiten, ob ich das will oder nicht. Das ich damals psychisch nicht mehr konnte, Gürtelrose bekam, und mich hab psychisch krank schreiben lassen, ist jetzt egal. Ich habe mich ja verändert, und könne ja jetzt nicht mehr sagen, ob mich das weiterhin stören würde. Ebenso könnte ich nicht wissen, ob die neue Firma genauso ist wie die alte. Zudem kommt, dass ich meine Zukunft nicht im Call Center sehe, aber da dort Stellen ständig frei werden (warum wohl?) werde ich dorthin vermittelt. Danke an dieser Stelle!
Wenn ich zum Beispiel gelernter Bürokaufmann bin, dann erwarte ich schon, dass die Agentur für Arbeit mir auch fachlich bezogene Jobs als Vermittlungsvorschläge zusendet. Wenn ich dies so angebe und auch wünsche, dann sollte man das schon so akzeptieren. Man hat ja nicht umsonst die Ausbildung in diesem Bereich angestrebt und absolviert.
Das ist im Prinzip ja schon richtig. Nur gibt es dar zwei Dinge zu beachten: Erstens einmal ist es deine eigene Pflicht, dich selbst um einen passenden Job zu kümmern. Da verlässt man sich nicht einfach aufs Arbeitsamt und wird selbst aktiv. Viel mehr als die Jobs, die man auch auf der Internetseite der Arbeitsagentur selbst finden kann, wird dir der Sachbearbeiter auch nicht anbieten können. Die Arbeitsagentur kann keine passenden Jobs aus dem Nichts schaffen, es muss tatsächlichen Bedarf bei den Firmen geben.
Zweitens: Wenn es keine passenden Jobs in dem Bereich gibt, bleibt nichts anderes übrig, als auch fachfremde Jobs anzunehmen. Und der springende Punkt ist ja, dass oftmals eben viel zu wenig fachbezogene Jobs vorhanden sind. Da kann der Sachbearbeiter gar nichts machen.
Gleiches gilt für Weiterbildungsmaßnahmen. Auch da kann man durchaus selbst aktiv werden. Teure Kurse kommen dann vielleicht nicht in Frage, wenn es keine Unterstützung von der Arbeitsagentur gibt. Es gibt aber durchaus auch günstige Möglichkeiten zur Weiterbildung, die man auf eigenen Antrieb in Anspruch nehmen kann.
Ich verstehe nicht so ganz, wie man sich so sehr auf die Arbeitsagentur verlassen kann. Ich würde diese nur als letztes Fangnetz zur Existenzsicherung ansehen, indem sie mir eine Versicherungsleistung bietet. Für die Jobsuche würde ich mich ausschließlich auf meine eigene Initiative verlassen.
Weasel_ hat geschrieben:Wenn ich zum Beispiel gelernter Bürokaufmann bin, dann erwarte ich schon, dass die Agentur für Arbeit mir auch fachlich bezogene Jobs als Vermittlungsvorschläge zusendet. Wenn ich dies so angebe und auch wünsche, dann sollte man das schon so akzeptieren. Man hat ja nicht umsonst die Ausbildung in diesem Bereich angestrebt und absolviert.
Das ist im Prinzip ja schon richtig. Nur gibt es dar zwei Dinge zu beachten: Erstens einmal ist es deine eigene Pflicht, dich selbst um einen passenden Job zu kümmern. Da verlässt man sich nicht einfach aufs Arbeitsamt und wird selbst aktiv. Viel mehr als die Jobs, die man auch auf der Internetseite der Arbeitsagentur selbst finden kann, wird dir der Sachbearbeiter auch nicht anbieten können. Die Arbeitsagentur kann keine passenden Jobs aus dem Nichts schaffen, es muss tatsächlichen Bedarf bei den Firmen geben.
Ich stimme dir zu, dass es die Pflicht von jedem ist sich selbst um einen Job zu bemühen. Natürlich kann man sich nicht auf das Arbeitsamt verlassen. Man soll ja selbst aktiv werden und das ist meiner Meinung nach auch am effektivsten. Wenn man nur wartet und hofft, dass das Arbeitsamt einen Job besorgt, kann man lange warten. Angeboten bekommt man dort nur was auf der Website steht oder wenn ein Arbeitgeber die Anweisung gibt Benutzer mit einem bestimmten Profil für ihn herauszusuchen, aber das kommt seltener vor.
Deiner Aussage, dass man sich auch ein wenig in anderen Berufsfelder umschauen sollte, gebe ich recht, aber hier sind einem selbst gewisse Grenzen gesetzt. Oftmals wird hier eine entsprechend Ausbildung verlangt, die man selbst wahrscheinlich noch nicht hat. Dann gibt es noch die Hilsarbeiterjobs oder einfach welche, bei denen man keine spezielle Ausbildung braucht, aber das ist am Ende auch nicht so das wahre. Es wäre eine Übergangslösung, aber für mich persönlich wäre es keinesfalls eine dauerhafte Lösung.
Irgendwo ist es ja so, dass das Arbeitsamt einen ja loswerden will. Wer nicht mehr gemeldet ist bekommt auch kein Geld mehr und somit wird die staatliche Kasse wieder minimal entlastet. Deswegen gibt es auch mal Vermittlungsvorschläge, die fachfremde Berufe enthalten. Genau das ist ja das Problem. Sie könnten auch einfach mal einsehen, dass es vielleicht im Moment gerade keine passenden Stellen für den erlernten Beruf gibt und mal die Füße stillhalten. Man selber kümmert sich ja schon um einen Job, aber wenn es im Moment keine Angebote gibt kann man auch nicht viel mehr machen, als ein wenig abzuwarten, bis es wieder Nachschub gibt.
Die Vorgehensweise der Agentur für Arbeit ist in diesem Sinne eigentlich nicht besonders clever. Ich würde jemanden in einen Job vermitteln wollen, in dem er auch zufrieden ist und nicht nach zwei Wochen wieder kommt und erneut Antrag auf Arbeitslosengeld stellt. Das verursacht wieder Arbeit und entsprechende Kosten, die man meiner Meinung nach vermeiden kann, wenn man die Qualität bei der Vermittlung erhöhen würde.
Irgendwo ist es ja so, dass das Arbeitsamt einen ja loswerden will. Wer nicht mehr gemeldet ist bekommt auch kein Geld mehr und somit wird die staatliche Kasse wieder minimal entlastet. Deswegen gibt es auch mal Vermittlungsvorschläge, die fachfremde Berufe enthalten. Genau das ist ja das Problem. Sie könnten auch einfach mal einsehen, dass es vielleicht im Moment gerade keine passenden Stellen für den erlernten Beruf gibt und mal die Füße stillhalten. Man selber kümmert sich ja schon um einen Job, aber wenn es im Moment keine Angebote gibt kann man auch nicht viel mehr machen, als ein wenig abzuwarten, bis es wieder Nachschub gibt.
Normalerweise hat man ja mal zumindest drei Monate Zeit, um "die Füße stillzuhalten", wenn man im alten Job gekündigt wird, wegen der Kündigungsfrist. Ich glaube nicht, dass man während dieser Phase vom Arbeitsamt schon fachfremde Vermittlungsvorschläge bekommt und man dann eine Sperre zu befürchten hat. Alles was darüber hinausgeht hat nichts mit einem kurzfristigen Engpass an Stellenangeboten zu tun, sondern ist eine langfristigere Sache. Davon abgesehen ist, wie ich oben schon ausführlicher geschrieben habe, "Füße stillhalten" genauso kontraproduktiv für spätere Bewerbungen wie das Annehmen eines fachfremden Jobs. Ich persönlich würde es sogar noch negativer ansehen.
Die Arbeitslosenversicherung sieht eben nicht den Luxus vor, dass man einfach mal warten kann, bis sich die Lage in seinem Wunschberuf verbessert. Diesen Luxus kann man, wenn man möchte, sich ja privat leisten, indem man nicht von der Versicherung, sondern von seinem Ersparten lebt.
Die Vorgehensweise der Agentur für Arbeit ist in diesem Sinne eigentlich nicht besonders clever. Ich würde jemanden in einen Job vermitteln wollen, in dem er auch zufrieden ist und nicht nach zwei Wochen wieder kommt und erneut Antrag auf Arbeitslosengeld stellt.
Wenn der Sachbearbeiter aber keinen Job herzaubern kann, mit dem der Arbeitslose zufrieden ist, hat er nur die Wahl, auch andere Jobs anzubieten. Diese zwei Wochen bedeutet bares Geld für alle Beteiligten, das kann der Sachbearbeiter nicht einfach verschenken, nur weil der Arbeitslose sich evtl. zu fein ist, diese Arbeit auszuführen.
Ich habe das Gefühl, dass hier manche denken, dass es tolle Jobs für alle möglichen Berufe im Überfluss gibt und es nur an der schlechten Vermittlung der Arbeitsagentur liegt, dass Leute fachfremd eingestellt werden. Dass dem nicht so ist, ist doch offensichtlich.
Übrigens: Die Arbeitsagentur ist im gewissen Maße auch den Arbeitgebern verpflichtet. Wenn diese Jobs anbieten, kann sie doch nicht sagen: "Ja, wir haben Leute, die diese Jobs machen können, wir geben sie dir aber nicht!". Was würdet ihr denken, wenn ihr Arbeitgeber seid, Jobs anbieten wollt und von der Arbeitsagentur so behandelt werdet?
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