Jobangebote sofort annehmen oder Bedenkzeit erbitten?

vom 17.08.2012, 21:25 Uhr

Also bei uns in der Firma ist es üblich, dass die (potentiellen) Mitarbeiter so oder so eine Bedenkzeit eingeräumt bekommen. Zumindest eine Nacht darüber schlafen bevor sie mündlich zusagen gibt es eigentlich immer. Und bis dann der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, vergeht dann ja auch noch immer einige Zeit, in der der Bewerber ja auch noch ohne Konsequenzen absagen kann, da laufen ja auch noch einige Prozesse im Hintergrund. Falls vorhanden, muss der Betriebsrat angehört werden. Unsere Mitarbeiter bekommen auch die Arbeitsverträge immer mit nach Hause, entweder per Post oder persönlich, um sich alles in Ruhe durchlesen zu können usw. Klar, man geht davon aus, dass die Mitarbeiter auch anfangen, wenn sie mündlich bereits zugesagt haben, aber ein kleiner Prozentsatz sagt auch hinterher noch ab.

Ich finde, auch der Bewerber soll die Möglichkeit haben, sich für oder gegen einen Job zu entscheiden. Genauso, wie es für die Firma ja eine Selbstverständlichkeit ist, sich für oder gegen den Bewerber zu entscheiden. In der Realität ist es leider häufig anders, da ist man aus finanziellen oder moralischen Gründen verpflichtet, den erstbesten Job anzunehmen, der einem angeboten wird. Aber wenn man sich z. B. aus einem Job heraus bewirbt, und nicht auf einen neuen Job angewiesen ist, ist es doch nur gut, sich vor einer festen Zusage genau zu überlegen, ob es das Richtige ist.

» Alandra » Beiträge: 63 » Talkpoints: 25,71 »



Wenn man dringend eine Arbeit sucht und die angebotene Arbeit den Vorstellungen entspricht und alles ringsum stimmt, wie Lohn, Urlaub, Arbeitszeit usw., dann würde ich zusagen. Ist aber noch etwas unklar, sollte das erst abgeklärt werden, damit es später nicht zu Unstimmigkeiten kommt.

Ich habe mir selbst auch schon mal eine Bedenkzeit erbeten. Aber da hatte ich mich nicht beworben, sondern die Firma war auf mich zugekommen. Und ich hatte eine feste Stelle. Aber wenn es sich eben machen lässt, ist eine Bedenkzeit nicht schlecht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Zitronengras hat geschrieben:
Als ich mir eine Arbeit gesucht habe, hatte ich nie um Bedenkzeit gebeten. Wenn dein Bekannter sich in der Firma beworben hat, dann wollte er doch dort auch Arbeit bekommen. Oder verstehe ich das falsch. Kein Mensch bewirbt sich doch bei einem Unternehmen, wenn er dort nicht arbeiten möchte.


Man weiß ja aber manchmal vor einem Vorstellungsgespräch gar nicht, welche genauen Aufgaben die Stelle beinhaltet oder wie hoch das Gehalt ist usw. Somit kann ich schon verstehen, weshalb man es sich nach einem solchen Gespräch nochmal genau überlegen will, ob man die Stelle haben möchte oder nicht.

Sicher bewirbt man sich nur auf Stellen, die einen auch interessieren und wo man sich vorstellen kann, dort auch zu arbeiten. Nur bedeutet Vorstellungsgespräch eben auch, dass der Job noch einmal vorgestellt wird. Mir selbst ist es schon einmal so ergangen, dass ich mich auf einen Job beworben hatte, dessen Ausschreibung mir zusagte. Als ich dann in dem Gespräch war, wurde der Job ganz anders vorgestellt. Da hätte ich mir bei einer sofortigen Zusage auch Bedenkzeit erbeten. Aber auch, weil ich mich anderweitig beworben hatte, hätte ich erst einmal die anderen Gespräche abwarten wollen, bevor ich zusage. Da die eben auch bei mir recht zeitnah waren, war das weniger problematisch.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Zumeist kennt man das, dass die Betriebe sich Zeit lassen, bevor sie sich bei einem melden, falls sie das tatsächlich tun. Schließlich laden die meisten Firmen mehrere Bewerber auf eine ausgeschriebene Stelle ein und wählen dann erst im Nachhinein aus diesen den ihres Erachtens am meisten für die Stelle passenden Bewerber aus.

Allerdings habe ich in meiner letzten Bewerbungsrunde bereits mehrfach die Erfahrung gemacht, dass ich bei manchen Arbeitgebern quasi "morgen" bereits anfangen hätte können. Da ich gerne schnellstmöglich eine neue Arbeitsstelle antreten wollte, hätte mich dieser Sachverhalt mehr als begeistern müssen. aber stattdessen machte es mich viel eher stutzig. Schließlich fehlte mir für die meisten dieser Angebote, die Berufserfahrung oder auch Qualifikation, auch fand ich, dass die Vorstellungsgespräche an sich nicht sonderlich gut abgelaufen waren.

Oft wurde ich nur über den Betrieb und die Abläufe, die für mich in Betracht kämen, informiert und über mich und meinen beruflichen Werdegang wurde kein Wort verloren. Da wirft sich mir doch schnell die Frage auf, wovon sie die Auswahl für mich festmachen wollten, denn schließlich würde ich als Arbeitgeber doch nicht jeden x-beliebigen Mitarbeiter einstellen, ohne vorher zu wissen, ob er dafür auch geeignet ist.

Vor allem, als ich auf die Anweisung ich könnte, ab dem nächsten Werktag an einem Seminar oder einer Schulung teilnehmen, welche rein zufällig noch für einen Teilnehmer Platz hätten, und ich dann erst nachdenklich wurde, wurde mir sofort klar gemacht, dass ich mich eigentlich sofort entscheiden müsste. Dann wurde mir, weil ich mir irgendwie doch überrumpelt vor kam, ausnahmsweise ein Tag Bedenkzeit gewährt, aber ich müsste, dann auch eine endgültige Entscheidung getroffen haben.

Da diese Art "unter Druck" gesetzt zu werden mir gewissermaßen aufdringlich war und ich mich in die Enge gedrängt fühlte, während mir die Arbeitsstelle an sich auch nicht die vollste Erfüllung zu sprach. In den mir vorgefallenen Situationen fühlte ich mich die gesamte zeit nach dem Termin aufgewühlt und hin und her gerissen und entschied mich im Nachhinein für mein Bauchgefühl und gegen die Annahme dieser Angebote, da sie mir irgendwie zu suspekt vor kamen.

Im Endeffekt erwies sich das als einzig richtige Entscheidung, da ich über alle diese Betriebe später und auch bei sofortiger Recherche heraus fand, dass sie gar nicht so seriös waren, wie sie einem gerne vermitteln wollten. Auch fiel auf viele ein schwarzes Licht und sie waren bei ihren Kunden alles andere als beliebt, eher belästigend. Da hätte ich mir auf Dauer keinen Gefallen getan, für solche Vereine zu arbeiten.

Ich denke, dass so einige Betriebe, die auf sofortige Einstellung drängen, wenn sie nicht gerade unter akutem Personalmangel leiden, vermeiden wollen, dass man zu viel (Negatives) über ihren Betrieb vorab heraus findet und sich deswegen gegen diesen entscheidet. bei einem der Betreibe von mir, wurde bei meinem Rückruf bereits damit gerechnet, dass ich denen absage, ich konnte noch nicht einmal aussprechen, sondern wurde sofort abgewürgt, was ich noch zusätzlich als unfreundlich empfand und ,mir nur eine weitere Bestätigung für meine richtige Entscheidung gab.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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