Gartenpflanzen nicht nutzen weil Ernte zu viel Arbeit?
Meine Schwiegermutter hat einen Schrebergarten. Ihr Nachbar in dieser Anlage hat Holundersträucher in seinem Garten. Jedoch erntet er sie nicht, sondern lässt das einen Nachbarn tun, der sie dann auch verarbeitet. Der Nachbar, der die Pflanzen im Garten hat, möchte sich damit gar nicht befassen, weil ihm das zu viel Arbeit ist sie zu pflücken und zu Saft zu machen beispielsweise. Außerdem ist das eine Arbeit, bei der man sich auch schmutzig macht wegen der Beeren. Ich kann das nicht so wirklich verstehen, da ich finde, dass man solche Pflanzen auch nutzen sollte, wenn man sie schon im Garten hat. Ansonsten braucht man sie auch nicht anpflanzen. Immerhin aber hat er ja einen Abnehmer und sie verdorren nicht und gehen zugrunde.
Habt ihr auch Nutzpflanzen im Garten, die ihr aber nicht nutzt oder erntet? Beispielsweise Beerensträucher, die ihr nicht verarbeitet, weil es zu viel Arbeit wäre? Was macht ihr dann damit, lasst ihr Nachbarn ernten oder gehen die Sachen einfach kaputt?
Wir haben ja unseren Garten erst seit dem letzten Jahr. Aber zumindest waren da noch Erdbeerpflanzen in einem Beet. Klar, für einen Kuchen oder Marmelade hat die Ernte nicht gereicht. Aber bei uns ist keine einzige Erdbeere an den Pflanzen geblieben. Wobei man dabei nicht nur die Arbeit sehen sollte. Es kann ja durchaus sein, dass der Nachbar gar keinen Holunder mag.
Dass dann andere ernten dürften, ist in Ordnung. Besser, als wenn er den Strauch einfach entfernen würde. Und da Holunder eben auch Arbeit macht, mehr als andere Früchte oder Gemüse was man selbst anbauen kann, sollte man die Einstellung auch akzeptieren. Es verdirbt ja nichts, da andere Leute einen Nutzen davon haben.
Ich habe selber (noch) keinen Garten, habe mich mit diesem Gedanken aber schon oft beschäftigt. Natürlich sollte man - so oder so - nichts verschwenden, das tut der Nachbar aber nun doch auch nicht, da er ja die Ernte und Nutzung der Pflanzen jemandem anderen übergibt.
Ja, sicher ist das etwas schade, aber verstehen kann ich es schon. Wenn man schon etwas älter oder körperlich nicht mehr so fit ist, kann es sein dass das (leider) gar nicht mehr anders möglich ist, sprich eine Selbsternte gar nicht zur Debatte steht. Und selbst wenn es gar nicht um komplettes Unvermögen sondern "nur" um vermehrte Beschwerlichkeit geht, wird der Betreffende sich das vorher drei mal überlegen.
Manchmal hat man auch einfach Dinge zu tun, die eine höhere Priorität haben - und sollte er tatsächlich einfach zu "faul" sein, sei es ihm auch vergönnt, nur wie gesagt, dass das schade ist, da stimme ich dir zu.
Es ist nicht zwangsläufig so, dass das was im eigenen Garten wächst auch genutzt werden muss. Ich habe auch einen Holunderstrauch. Aber den habe ich nicht gepflanzt (war schon da) und ich stutze den höchstens. Ernten würde ich hier nichts. Ebenso verhält es sich mit zwei kleinen Apfelbäumen, welche tatsächlich relativ viele Äpfel "abwerfen". Hier kümmere ich mich nicht wirklich darum und "entsorge" das Fallobst eigentlich regelmäßig beim Mähen des Rasens. Wenn man wirklich die Früchte (hier die Äpfel) nutzen wollen würde, müsste man sich schon vorher kümmern. Denn aktuell ist es so, dass von 10 Äpfeln mindestens neun wurmstichig sind. Und das ist sicher einfach nicht Jedermanns Sache!
Bei diesem Thema fällt mir mein erster Sommer als Jugendlicher ein, den ich ohne meine Eltern verbracht habe. Diese sind für drei Wochen in den Urlaub gefahren und ich hatte sozusagen "Elternfrei". Zu dem Zeitpunkt sind die Sauerkirschen bei uns im Garten reif geworden und ich hatte eigentlich andere Ideen, meine Zeit zu verbringen, als mich um diese Früchte zu kümmern.
Da die Kirschen wirklich schön rot leuchteten und mir es auch irgendwie leid tat, dass sie ungenutzt dort hängen, habe ich einer Freundin davon erzählt. Diese Freundin stand dann innerhalb von einer Stunde mit Einweckgläsern, Gelierzucker und einer Leiter parat. Und so haben wir uns dann zu zweit um die Ernte und das anschließende Einkochen zu Marmelade gekümmert. Alleine hätte ich das bestimmt nicht gemacht, aber zu zweit hatten wir einen Riesenspaß.
Da ich momentan keinen Garten habe, weiß ich nicht, wie ich heute entscheiden würde. Es kommt wahrscheinlich auf die Art und Qualität der Früchte an, ob ich diese ernten würde.
Nun, ich kann es schon verstehen, dass es einem zu viel Arbeit ist, die Beeren zu ernten und dann zu verarbeiten. Es ist ja nun einmal wirklich so, dass man dann die ganze Ernte dort liegen hat und nun zusehen muss, dass man auch etwas Gescheites damit anfangen kann. Also muss man Saft, Sekt, Marmelade oder etwas anderes herstellen. Das wiederum macht neben der eigentlichen Ernte noch einmal zusätzliche Arbeit, kostet zusätzliche Zeit, macht auch noch einmal Dreck und Schmutz und es stellt sich auch die Frage, ob man mit den verarbeiteten Produkten überhaupt etwas anfangen kann.
Wir selber haben keine Nutzpflanzen in unserem Garten. Aber wenn es so wäre, dann würde ich persönlich vielleicht auch nicht immer die Ernte einholen oder ich würde einen teil übrig lassen. Ganz einfach, weil man den Massen an Obst, die manchmal anfallen, einfach gar nicht Herr werden kann und dann eine Menge Obst liegen hat, das man nicht verwerten kann. Oder eben eine Menge Johannisbeermarmelade, Himbeergelee oder Fliederbeersaft. Es wäre dann auch schade, wenn man nach der ganzen Mühe, die man gehabt hat, diese Lebensmittel dann irgendwann einmal entsorgen müsste.
Wir haben einen sehr großen Garten und dort natürlich auch jede Menge Nutzpflanzen angebaut. Ich stehe aber auf dem Standpunkt dass man dort nicht alles verwerten muss was alles so anfällt. Der Aufwand und die Kosten sind doch beträchtlich wenn man alles konservieren muss, das lohnt sich einfach nicht.
Im Prinzip ist es so dass ich durch den Garten gehen möchte und wenn ich Appetit auf ein paar Stachelbeeren habe ich mir diese pflücken kann. Auch esse ich gerne Grünzeug und da kann ich mir im Sommer alles für mein Mittagessen oder den Salat zusammen suchen. Wenn die Zeit reif ist dann esse ich auch gerne meine Äpfel oder Birnen. Das Problem ist aber das ich nie mehr als ein oder zwei Äpfel am Tag essen möchte und alles was darüber hinaus geht dann zum Zwang wird und körperliches Unwohlsein zur Folge haben könnte. Deshalb lasse ich das Obst am Baum und wenn es überreif wird dann ist mir das auch egal. Ich würde niemals einen Eimer Birnen pflücken weil ich genau weiß dass dieser in drei Tagen voller Fliegen ist und ich ihn aus dem Keller wieder hinaustragen muss.
So handhabe ich es eigentlich mit allem was nicht lange ohne Nachzuhelfen verwertbar ist, sehr zum Ärger unserer Oma die alles zu Marmelade verarbeitet oder es den Nachbarn anbieten möchte. Die Oma verträgt zwar auch keine Marmelade mehr, aber kochen muss sie die trotzdem und dann wird es für schlechte Zeiten im Keller eingelagert. Ich selber und meine Frau machen uns aber überhaupt nichts daraus, deshalb sind diese Töpfe dann auch irgendwann dem Untergang geweiht.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-211388.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1121mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1172mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1569mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1217mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2404mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?