Was bringen denn Oscar Nominierungen für Vorteile?

vom 27.02.2013, 19:46 Uhr

Vor einigen Tagen war ja die Oscar-Verleihung in Amerika. Jedes Jahr frage ich mich, warum vorher die Leute dafür nominiert werden und dann ja doch in dieser Kategorie nur einer gewinnen kann. Warum macht man das mit der Nominierung? Welche Vorteile hat das? Ich sehe eigentlich nur den Nachteil, dass derjenige, der nominiert war und dann doch den Oscar nicht bekommt doch enttäuscht sein muss.

Warum nominiert man vor der Verleihung in jeder Kategorie erst mal mehrere potentielle Oscargewinner, wenn am Ende nur einer diesen Oscar aus der Kategorie bekommt?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Naja, es soll ja spannend sein. Die Oscarverleihung ist ja ein großes Medienereignis, auch hierzulande bleiben viele nachts auf und schauen es sich an - und wenn man wüsste, wer gewinnt, würden sicher weniger schauen.

Außerdem bringen die Nominierungen schon etwas; man wird auf diejenigen aufmerksam, wenn sie vorher noch nicht so bekannt waren, in der Zeit zwischen Nominierung und Verleihung werden sie deutlich mehr interviewt und beobachtet. Es ist sicher auch eine gute Referenz, wenn man für weitere Filme vermittelt werden will, denn auch wenn man nicht gewonnen hat, gehört man zumindest zu einer Handvoll von Leuten, die dafür überhaupt in Frage kamen. Ich denke, wenn jetzt beispielsweise ein deutscher Schauspieler oder Regisseur nominiert wird, ist er direkt im Fokus und kann das nutzen, auch wenn er dann letztlich nicht der Gewinner sein sollte.

Es ist auch manchmal besonders prekär, wenn beispielsweise Leute nominiert werden, die sich nicht besonders gut leiden können oder zwei Darsteller vom gleichen Film, was die Medien dann gerne aufgreifen und Storys über den angeblichen "Konkurrenzkampf" bringen. Man stelle sich mal vor, Jennifer Aniston und Angelina Jolie wären beide als Beste Hauptdarstellerin nominiert, die Medien wären begeistert und würden monatelang Geschichten schreiben, wie sehr sich beide angeblich hassen und wie sehr jede hofft, die anderen auszustechen usw. Davon lebt die Branche ja auch zum Teil, dass alles etwas dramatisiert und aufgebauscht wird.

» Gingerhead » Beiträge: 500 » Talkpoints: 65,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Eine Oscar-Nominierung ist in erster Linie schon mal ein Kompliment. Man stelle sich vor, man wäre ein junger Schauspieler der in seinem ersten großen Film mitgespielt hat. Diese Nominierung macht einen für andere Filmprojekte interessant. Man steht vielleicht dadurch auch vor seiner ersten großen Hauptrolle. Es ist ein riesiger Sprung für die Karriere. Andererseits ist es für die "alten Hasen" im Geschäft kein wahrer Sprung mehr. Dieses Jahr wurde zum Beispiel Denzel Washington als bester Schauspieler nominiert. Dieser Mensch hat in seinem Leben schon so viel erreicht, es kann eigentlich gar nicht weiter Bergauf gehen. Dennoch kann ich mir vorstellen das es auch für ihn noch ein tolles Gefühl ist. Das kann man glaube ich nur verstehen und nachvollziehen wenn man selber Schauspieler wäre.

Ein weiterer großer Aspekt ist die ganze Show die dahinter steht. Es würden wahrscheinlich weltweit nicht so viele Menschen zuschauen wenn einfach nur eine Kategorie und ein Name vorgelesen würden. Vieles ist im Leben ein Wettbewerb, und ein Wettbewerb garantiert nun mal Spannung. Das ist das was die Leute sehen wollen. Zudem bekommt man als Zuschauer auch indirekt ein paar Tipps für den nächsten Kinoabend. Man sieht ja schließlich nicht nur welches der beste Film geworden ist, sondern auch welche nah dran waren der beste Film zu werden. Ich für meinen Teil sehe die Oscars zumindest als "Vorselektion" für meine nächsten Filmabende. Schließlich ist mittlerweile vieles was raus kommt nur noch Müll.

» SteveJudge » Beiträge: 7 » Talkpoints: 3,73 »



Auch ich sehe das so dass eine Nominierung schon irgendwo eine kleine Huldigung ist die eben nicht jeder schafft, auch wenn man letztlich nicht gewinnen sollte. Zudem bekommen Filme die für einen Oscar nominiert werden auch immer einen kleinen/großen Auftrieb an Aufmerksamkeit, was den Machern sicherlich sehr gelegen kommt.

» TheDevilX » Beiträge: 43 » Talkpoints: 15,96 »



Zunächst darf ja nicht vergessen werden, dass diese Oscarverleihung als Event zelebriert wird. Da muss natürlich etwas Spannung für die Show hergestellt werden. Und dazu dient diese Nominierung auch - um eben eine Konkurrenzsituation herzustellen und dann einen "Gewinner" bzw. eine "Gewinnerin" benennen zu können. Man muss dem Publikum natürlich was bieten. Niemand würde sich doch dafür interessieren, wenn an so einem Abend einfach eine Liste mit Namen verlesen werden würde.

Für die Betroffenen bringt aber eine Nominierung eine Menge an Prestige! Schließlich ist schon die Überlegung, jemanden für einen Oscar vorzuschlagen, eine große Ehre und kann der Karriere noch mal einen kräftigen Schub geben (der Oscar selbst natürlich erst Recht!). So gesehen gibt es dann nach der Nominierung nur "Gewinner", wobei ein mehrfaches Nominieren und dann doch nicht gewinnen sicher auch eher schlecht für den Schauspieler oder die Schauspielerin sein könnte. Doch das sollte ja die Ausnahme sein.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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