Werbestrategie zu Gunsten von Kindern oder Straftat?
Vor wenigen Tagen wurden das Wahrzeichen der Firma Bahlsen entwendet. Das Wahrzeichen ist ein goldener Keks, der zwischen zwei Figuren hing und nun verschwunden ist. Mittlerweile ist ein Erpresserschreiben bei der Firma Bahlsen eingegangen. Man fordert Lösegeld, welches einem örtlichen Tierheim gespendet werden soll. Außerdem soll die Firma noch Kekse an ein Kinderkrankenhaus spenden. Mehr Informationen und auch Bilder findet ihr hier: Pressetext
Ich gebe zu, ich musste ein wenig lächeln, als ich von der Aktion erfahren habe. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich nun um einen PR-Gag handelt, den Bahlsen selbst ja abstreitet oder ob die Aktion wirklich von „Fremden“ geplant wurde. Trotzdem ist es irgendwie eine nette Aktion, auch wenn es im Endeffekt eine Straftat ist. Aber sie liefert noch dazu einiges an Material für weitere PR-Aktionen. Ich sehe halb Deutschland demnächst nach goldenen Keksen fahnden.
Was haltet ihr von der Aktion? Was vermutet ihr hinter der Aktion? Wie die Sache wohl ausgehen wird? Meint ihr, Bahlsen sollte auf die Erpressung eingehen? Seid ihr der Meinung, die Täter gehören bestraft?
Das ist schon eine witzige Geschichte, die ich auch in den Medien verfolgt habe. Dass das Ganze eine Marketing-Aktion von Bahlsen ist, kann ich nicht glauben. Das Unternehmen hat es meiner Meinung nach nicht nötig, so eine Geschichte zu erfinden oder jemanden dazu anzustiften.
Es hat mich auch verwundert, dass die Täter nur kostenfreie Kekse für Kinder im Krankenhaus fordern und ein Lösegeld an ein Tierheim bezahlt werden soll. Auf diese Art gibt es bestimmt viele Menschen, die mit den Dieben sympathisieren. Ihr Forderungen dienen augenscheinlich einem guten Zweck.
Andererseits ist und bleibt das Entwenden des goldenen Kekses eine Straftat. Es ist einfach Diebstahl. Wenn jetzt auch noch Forderungen der Täter hinzukommen, kann es sogar eine Erpressung sein. Diese Straftat wird grundsätzlich bestraft, egal aus welcher Motivation die Tat geschehen ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Ganze aus einer Wette in einem nicht ganz nüchteren Zustand heraus entstanden ist und sich dann verselbstständigt hat. Sollten die Täter gefasst werden, so hoffe ich, dass sie auf einen mild gestimmten Richter treffen.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass es ein Marketing Trick ist. Immerhin würden sie sich damit mehr in Schwierigkeiten bringen, wie dass es ihnen hilft. Immerhin wäre es von ihrer Seite aus eine Straftat, nachdem ja die Polizei eingeschalten wurde und eine vorgetäuschte Erpressung Strafbar ist, selbes gilt für jegliche Art von vorgetäuschten Straftaten, wie zum Beispiel auch eines vorgetäuschten Diebstahls. Auch würde es den Sinn es Marketings denke ich verfehlen, weil zwar jeder darüber spricht, sich die Kunden allerdings schon sehr angelogen fühlen würden, was dem Absatz schaden würde.
Natürlich muss man grinsen wenn man dies hört, aber es ist nun einmal eine Straftat, und auch wenn derjenige sich nicht selber bereichern möchte, gehört dies Bestraft. Sonst würde man ja jedem die Vollmacht erteilen Robin Hood zu spielen. Ich verfolge diese Geschichte gerne, denke allerdings, dass falls die Täter gefasst werden sollten, sie nicht so locker damit durch kommen werden, wie sie vielleicht denken.
Zugegebenermaßen musste auch ich etwas lächeln, wobei ich aber auch dann nachdenklich wurde. Problematisch finde ich die Tatsache, dass man Erpressung als Normalhandlung für den guten Zweck anwendet. Denn ist man erst mit den großen Firmen fertig, kommen Privatpersonen mit solchen Aktionen dran und dann möchte ich mal sehen, ob man es dann immer noch zum Lächeln findet. Die Idee das Bahlsen Kekse an ein Kinderheim spendet finde ich ziemlich gut. Muss ich zugeben. Allerdings hätte man genau das auch anders regeln können ohne eine Straftat zu begehen. Kommunikation ist Alles. Immerhin gibt es doch auch bei solch großen Firmen Menschen die mit sich reden lassen und Kompromisse eingehen. Das man dazu allerdings eine Erpressung nutzt finde ich nicht gut und ja ich finde schon, dass die Täter bestraft gehören. Man denkt sofort an den guten Zweck, weil man durch das Lesen von der Forderung der Erpresser teilweise beeindruckt ist. Der gute Zweck soll dann die Straftat minimieren.
Entweder versucht man tatsächlich seine Produktvielfalt an die Menschen zu bringen, mit solchen Aktionen (wenn Bahlsen dann einwilligt und spendet) oder man versucht Aufmerksamkeit zu schaffen, was wie man ja lesen kann auch funktioniert. Nichts gegen den guten Zweck, aber solche Maßnahmen müssen nicht sein.
Vom verschwundenen Keks habe ich im Unterbewusstsein die ein oder andere Schlagzeile aufgeschnappt. Es ist schon seltsam, dass niemand den Tag des Verschwindens festlegen konnte, obwohl es natürlich auch irgendwo nachvollziehbar ist, weil man Dinge, die als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt werden und deswegen die Erwartung hat, dass sie sich nicht ändern, irgendwann nicht mehr so bewusst wahrnimmt. Dabei konnte ich mir nicht vorstellen, wer auf die Idee kommen würde so etwas zu stehlen - immerhin ist der Keks nicht gänzlich unauffällig und wenn man auf die Idee gekommen wäre ihn irgendwo gegen Geld einzutauschen, wäre der Diebstahl aufgeflogen. Aber was nützt einem sonst der Besitz dieses Kekses?
Ich bin davon ausgegangen, dass der Keks verschwunden bleibt, aber dann hörte man in den Nachrichten plötzlich etwas vom sogenannten Krümelmonster und dessen Erpresserschreiben. Obwohl es einerseits nachvollziehbar wirkte, so konnte ich mich dennoch nicht damit anfreunden, dass jemand tatsächlich den Keks nur gestohlen hatte, um einige Keks- und Geldspenden zu erzwingen. Irgendwie vermutet man dahinter eine tiefgründigere Idee, welche nicht zuletzt von Bahlsen angestiftet worden sein könnte.
Da in den Medien solche Unterstellungen bereits als nichtig erklärt worden, und das "Krümelmonster" sich erneut in einem Schreiben gemeldet hatte, wird nach wie vor versucht daran festzuhalten, dass es keinen Zusammenhang zwischen "Täter" und "Opfer" gäbe. Nun ist der Keks wieder aufgetaucht, obwohl die "Forderungen" noch nicht erfüllt wurden - das ist in sich nicht wirklich schlüssig: der vermeidliche Täter setzt nur ein Erinnerungsschreiben auf, aber hat eigentlich nichts mehr in der Hand, womit er "drohen" könnte.
Und - wie ich finde - überflüssiger Weise ist das Image des Krümelmonsters aus der Sesamstraße welches zufällig mit seiner Crew auf Tournee befindet, angekratzt. Es wird der Öffentlichkeit für Interviews und Fotos mit den Kindern ferngehalten. So ganz rund will die Angelegenheit irgendwie nicht werden.
Ich weiß nicht was die Firma Bahlsen 52 000 Kekspackungen kosten aber werbungtechnisch lohnt es sich bestimmt für 52 000 Kekspackungen mehrere Tage auf den Titelseiten und im Fernsehen zu sein. Allerdings könnte ich mir doch gut vorstellen das die Firma Bahlsen nicht die ganze Geschichte ausgepackt hat,denn der PR-Wert ist einfach riesig.
Natürlich soll die nette Firma Bahlsen wohltätig wie sie ist, ganze 52 000 Kekspackungen für den guten Zweck spenden, und was macht die nette Firma Bahlsen natürllich sie geht auf diese gute und wohltätige Forderung ein! Wie nett! Für mich klingt das nach Propaganda hoch 3.
Das Krümelmonster hat sich ja Mittlerweile auch zu Wort gemeldet, und meinte es sah es nur als Spaß, und wollte nie jemanden schaden. So wirklich Reue scheinen die Herren auch nicht zu empfinden, was ich schon sehr bedenklich finde, immerhin war es eine Straftat, welche massenhaft Steuergelder für die Ermittlungen verschlungen hat. Auch wenn die Diebe nie vorhatten sich selber an dem Keks zu bereichern, ist es einfach eine unglaubliche Sauerei, immerhin verbindet der Herr Bahlsen damit mehr als nur den Sachwert. Natürlich ist es gut, dass die Kekse gespendet wurden, aber ich finde man darf nicht etwas kriminelles machen, nur damit andere Gutes tun.
Ich bin mir sehr sicher, dass es sich nicht um einen Marketingtrick von Bahlsen handelt. Klar hat es ihnen viel gebracht, für einen geringen Preis, allerdings ist das Risiko sowohl in Bezug auf Geschäftsschädigung wie auch Rechtlich einfach zu hoch, als dass ich mir vorstellen könnte, dass sie dieses wirklich eingehen würden. Ich hoffe, dass die Täter nicht einfach davon kommen, sondern für ihre Taten belangt werden. Am besten sollten sie einen Teil der Einsatzkosten zurückzahlen müssen.
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