Eure Erwartungen / Wünsche an den neuen Papst?
Die Erwartungen und Wünsche der Bevölkerung an den neuen Papst sind groß, wie eine Umfrage auf der Webseite der Frauenzeitschrift Brigitte ergab. So sollen zum einen Frauen mehr Rechte bekommen, um an Gottesdiensten aktiver mitarbeiten zu können. Gleichzeitig sollte sich die katholische Kirche mit ihrer Sexualpolitik an die heutige Zeit anpassen. Momentan äußert sich die Kirche negativ gegenüber Kondomen und der Pille, weil dies als ein Eingriff in die Schöpfung Gottes angesehen wird.
Zudem soll darüber nachgedacht werden, das Zölibat abzuschaffen, denn müssten Priester nicht in Enthaltsamkeit leben, würde es vielleicht auch zu keinen Missbrauchsskandalen kommen. Auch andere Formen von Liebe wie die Homosexualität, die in der heutigen Gesellschaft langsam zum Alltäglichen gehören, sollen anerkannt werden. Wichtig ist der Bevölkerung auch, dass sich die evangelische und die katholische Kirche weiter annähert und mehr Wert auf Ökumene gelegt wird. Viele wünschen sich mehr gemeinsame Gottesdienste. Ebenso wichtig ist es, das Amt auf Lebenszeit zu überdenken, denn es nutzt wohl kaum etwas, wenn ein alter und gebrechlicher Papst im Sterbebett mühevoll versucht, seinen Dienst auszuüben.
Könnt ihr die Erwartungen und Wünsche der Bürger nachvollziehen? Was würdet ihr euch vom neuen Papst wünschen und welche Erwartungen stellt ihr an ihn?
Auch wenn ich selbst offiziell Katholik bin, habe ich trotzdem so meine Bedenken, wenn es an die Umsetzung dieser Dinge geht , die du beschreibst. Schließlich hatte man ja auch schon ähnliche Hoffnungen an den aktuellen Papst und es hat sich nicht viel geändert. Unser Lehrer hat heute dazu gemeint, dass es für die Kardinäle einfach besser wäre, einen konservativen Papst zu haben, da sie dadurch keine "Macht einbüßen" müssen.
An sich habe ich aber sehr ähnliche Wünsche. Für mich ist die katholische Kirche sehr unattraktiv geworden und von vielen anderen weiß ich, dass es ihnen da genauso geht. Sie sollte einfach daran arbeiten, für junge Menschen wieder einladender zu werden, wie es so manche Freikirche schon geschafft hat, und dafür eben auch bestimmte Eingeständnisse zu machen. Man sollte sich meiner Meinung nach wieder mehr auf die ursprünglichen christlichen Werte zu besinnen, also zum Beispiel Nächstenliebe und davon abkommen, so viele Menschen davon auszuschließen, nur weil sie bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllen, also zum Beispiel homosexuell oder geschieden sind.
Außerdem sollte sie nicht manche Menschen von der Mitarbeit ausschließen, wie zum Beispiel Frauen, die keine Priesterberufe annehmen dürfen. Das ist meiner Meinung nach, genau wie auch das Zölibat, längst überkommen und gibt der gesamten Kirche ein sehr überholtes Image. An Traditionen festhalten ist ja schön und gut, aber diese Dinge gehören da für mich nicht dazu. Wenn sie auf diese Art und Weise weitermachen und der neue Papst nichts ändert, wird sich die Mitgliederzahl aber immer weiter verringern und vor allem junge Menschen werden überhaupt nicht mehr angesprochen werden.
Ich würde mir wünschen, dass es mal einen Papst gibt, der wesentlich jünger ist und in seinen Ansichten auch im 21. Jahrhundert angekommen ist. Zumindest könnte er versuchen, die katholische Kirche in die Neuzeit zu führen und mit überholten und alten Relikten zu brechen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein solcher Papst sehr unerwünscht im Vatikan wäre und irgendwie kaltgestellt würde. Denn die meisten, den Papst umgebenden, Würdenträger würden sich einem solchen Papst widersetzen, leider!
Ich denke, dass es völlig egal ist, wer als Papst gewählt wird, es wird sich kaum etwas zum Besseren hin ändern. Im Vatikan wird man erst wach werden, wenn die katholische Kirche nur noch aus einer Handvoll Gläubiger besteht und der Kurie. Es ist mir auch schleierhaft, wozu man einen solch aufgeblähten Hofstaat haben muss. Würden ein paar jüngere Kardinäle nicht ausreichen? Alle Menschen in dem Alter werden in Rente geschickt, aber im Vatikan scheint es umgekehrt zu sein.
Ich bin nicht gläubig und vor allem auch kein Anhänger der Kirche. Der Papst spielt für mich und mein Leben eigentlich keine Rolle. Natürlich wundere ich mich manchmal darüber, was von dieser Seite an weltfremden Ansichten manchmal geäußert wurde. Aber eine wirkliche Bedeutung hatte der Papst für mich noch nie, weder der aktuelle noch sein Vorgänger.
Ich habe auch keine Erwartungen an einen neuen Papst. Es wird sicher nicht plötzlich ein Papst gewählt, der viel anders ist als seine Vorgänger. Für viele der Gläubigen wäre es sicher schön, wenn sie einen Papst hätten, der etwas modernere Ansichten vertreten und nicht so menschenfeindlich agieren würde. Es gibt sicher einige Gläubige, die sich einen Papst als Leitfigur wünschen, die die bisherigen Päpste aber nicht komplett als solche annehmen können, weil viele Aussagen und Einstellungen so wenig mit ihrer eigenen Lebenswirklichkeit zu tun haben. Für die Gläubigen wäre sicher ein weltoffener Papst schön, wobei es mir persönlich egal ist.
Ich bin zwar Atheist und nicht in der Kirche, aber ich wünsche mir trotzdem so Einiges vom Papst, da er einen sehr großen Einfluss auf sehr viele Menschen in der Welt hat. Ich wünsche mit von der Kirche mehr Toleranz und Menschlichkeit. Die Kirche sollte wieder näher in den Alltag der Gläubigen hineingehen und dort bei ganz praktischen Problemen Hilfe anbieten. Das kann der Papst durchaus anregen. Er sollte auch mehr auf die Gnade seines Gottes, an den er glaubt, setzen, als die die strengen Dogmen. Außerdem sollte er stärker Stellungnahme zu Kriegen und zu Ungerechtigkeiten nehmen. Er darf sich ruhig in die Politik einmischen, denn auch ein Papst darf eine Meinung dazu haben.
Als nicht gläubiger Mensch spielt es für mich keine Rolle, was der Papst bzw. die Kirche sagen. Ich muss mich ja nicht daran halten. Einen Wunsch hätte ich aber durchaus, und zwar, dass das Zölibat angeschafft wird. Damit ist vermutlich nicht zu rechnen, aber wünschen darf man es sich ja. Liebe ist ein Grundbedürfnis des Menschen und ich finde es sehr schade, dass katholischen Priestern das Recht darauf abgesprochen wird.
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