Als Fan Schauspielerei und Privates nicht auseinander halten
Ich muss doch immer mal wieder schmunzeln, wenn ich beispielsweise bei Facebook von irgendwelchen Fans von GZsZ lese, dass sich Ayla und Phillip getrennt haben. eigentlich waren es aber Jörn und Sila, die sich im Privatleben getrennt haben. Dabei verlinken diese Fans dann auch noch Seiten zu Informationen, wo sich Jörn und Sila getrennt haben. Wenn man sie darauf Aufmerksam macht, dann sind sie noch ganz erstaunt, dass Jörn und Sila nicht die gleiche Person verkörpern, wie in der Serie.
Mir ist schon oft aufgefallen, dass es Menschen gibt, die Privatleben der Stars und die Schauspielerei nicht auseinander halten können. Neulich erzählte mir eine Bekannte, die in Berlin den Schauspieler Stefan Franz gesehen hat, dass sie Rolf Jäger gesehen hat und sie ihm am liebsten ein paar gescheuert hätte, weil er sich bei "Unter Uns" so scheußlich benimmt. Ich habe dann gelacht und gemeint, dass er das nur spielt und sie meinte, dass er bestimmt auch wirklich so ist.
Viele kennen den realen Namen nicht und sehen in einem Schauspieler nur die Rolle die er spielt und die dann auch oftmals sehr festgefahren ist, wenn dieser Schauspieler eine Serienrolle hat und selten irgendwo anders zu sehen ist. Ich frage mich dann oft, wie die Schauspieler damit leben. Gerade, wenn sie einen Fiesling spielen ist man doch schnell in Verruf, dass man auch im Privatleben ein Fiesling ist. Oder gerade wenn Frauen eine Rolle haben, die sehr "bitchig" ist, wird man im realen Leben dann nicht auch schnell auch als Bitch abgestempelt?
Bei welchem Schauspieler könnt ihr euch nicht vorstellen, dass er im Privatleben anders ist. Habt ihr auch schon mal das Privatleben eines Fernsehstars oder Promis mit der Rolle verwechselt? Wann ist es euch schon passiert?
Ich habe noch nie die Rolle eines Schauspieler und den Schauspieler selber verwechselt. Ich weiß schließlich, dass die Schauspieler nur eine Rolle spielen, die für sie geschrieben wurde.
Bei Stefan Franz wäre es mir vermutlich aber anfangs auch so ergangen, wie es deiner Bekannten passiert ist. Ich hätte ihn zwar sicherlich nicht ohrfeigen wollen, da ich eben Rolle und Realität gut trennen kann, aber ich hätte dir auch gesagt, dass ich Rolf Jäger bzw. den Schauspieler, der Rolf Jäger bei Unter Uns spielt, gesehen habe, denn ich hätte jetzt auch nicht den Namen des Schauspielers auf Anhieb gewusst.
Auch wenn ich klarkomme, so kann ich es mir lebhaft vorstellen, dass viele Leute die Rolle eines Schauspielers nicht von der Realität unterscheiden können und meinen, dass der Schauspieler auch im wahren Leben dann einen ähnlichen Charakter haben muss. Zwar stimmt das hin und wieder, aber es gibt sicherlich genauso viele Beispiele, wo es genau umgekehrt ist und es den Schauspieler einfach nur einmal reizt so komplett anders zu sein, wie er es im wahren Leben normalerweise ist.
Sila Sahin ist für mich ein gutes Beispiel, denn genau bei dieser Frau habe ich ein großes Problem. Ich finde ihre Rolle so unsympathisch, sie macht mich furchtbar aggressiv, daher kann ich sie nicht neutral sehen, obwohl ich durchaus weiß, dass sie die Rolle Ayla nur spielt.
Schon als ich hörte, dass sie nun bei Lets Dance mitmacht ist mir durch den Kopf gegangen, dass sie die letzte ist die ich sehen will. Es ist eben so, dass man sich die Art und Weise eines Schauspielers einprägt, besonders bei Serienschauspielern, weil sie ja über eine lange Zeit die gleiche Rolle spielen.
Ich glaube aber ganz generell, dass ich bei bösen Rollen größere Probleme habe, als bei freundlichen Rollen, denn wenn jemand permanent einen schlechten Charakter darstellt, ist es für mich sehr schwierig mir vorzustellen, dass dort eigentlich eine nette Person dahinter stecken könnte.
Sooft schaue ich kein Fernsehen, dass ich einen Schauspieler mit seiner Rolle verwechseln würde. Gerade bei GZSZ kann ich es aber durchaus nachvollziehen, weil es die Zuschauer ja jeden Tag sehen und so eben Teil einer Welt werden. Dass man dann nicht mehr vom Schauspieler und der Rolle unterscheiden kann, dürfte fast normal sein. Ich kenne sogar eine Frau, die mir jedes kleinste Detail der Serie sagen konnte und eben auch so klang, als ob sie das alles für die Wirklichkeit befindet. Ich finde das schon sehr bedenklich.
Ja, ich wundere mich auch immer mal wieder, dass es tatsächlich Leute gibt, die es nicht schaffen, Realität und Fernsehen auseinander zu halten. Besonders lustig wird es immer dann, wenn sie die reale Person XY für "so dumm" halten, weil die verkörperte Rolle nunmal nicht sehr intelligent angelegt ist. Ich spare mir an der Stelle aber meist jeglichen Kommentar.
Mir ist es einmal passiert, dass ich mit einer Bekannten, die damals in einer bekannten Serie eine Lesbe spielte, in der Stadt in einem Café saß. Die Bedienung guckte schon leicht verwirrt, sagte aber nichts. Als ich das nächste Mal alleine im Café war, fragte sie mich, ob ich (Rollenname)s neue Partnerin sei und ob wir eine Fernbeziehung führten, weil sie doch in Berlin wohnt. Die Aufklärung, dass es sich um eine Bekannte handelt, die weder in Berlin wohnt, noch lesbische Ambitionen hat, schockte die gute Dame sichtlich.
Als ich noch Teenager war, habe ich sicher anfangs gedacht, die Schauspieler von Seifenopern hießen tatsächlich so, wie im Fernsehen und auch, dass sie denselben Charakter haben müssten, wie man es vom TV her kennt. Nachdem mir dieser Irrtum zwar bewusst wurde, war ich aber trotzdem einmal verwundert, woher meine Klassenkameradin wusste, wie ein gewisser Schauspieler von besagter Soap im realen Leben hieß. Immerhin wurde beim Intro immer nur der Serienname eingeblendet, bis mir auffiel, dass die Namen am Ende kurz als Abspann erscheinen und es zusätzlich Fanzeitschriften und ähnliches gab, woher man sich sämtliches Hintergrundwissen aneignen konnte - zu einer Zeit, als das Internet erst am Anfang seines Durchbruches war.
Auch wenn ich solche Fehlschlüsse mittlerweile nicht mehr ziehen würde, so spielen manche Schauspieler ihre Rolle tatsächlich so gut, dass man sich nicht vorstellen kann, dass sie im eigentlichen Leben komplett anders sein können. Ausgerechnet die Charaktere, welche die Rolle eines Bösewichts übernehmen müssen fallen wohl schneller in solch eine Schublade, als die anderen, denn jene sind prägend für den gesamten Handlungsstrang und "vermiesen" den andern zumeist das Leben - als Fan ärgert man sich dann natürlich darüber, dass der "Liebling" gerade seinetwegen zu leiden hat.
Besonders gemein finde ich - als Frau -, wenn der vermeintliche Bösewicht ein jemand mit sympathischem Äußeren ist, da man sich häufig darüber ärgert, wieso er ausgerechnet so eine miese Rolle spielen muss, weil man ihn eigentlich super finden möchte, aber dies einen "Widerspruch" zur Moral bildet. Aber ich hab es geschafft, die Person von seiner Rolle zu trennen bzw. ihr es noch hoch anzurechnen, trotz der sympathischen Ausstrahlung ihren Job gut zu meistern, dass es sehr authentisch auf den Zuschauer wirkt. Schlimmer würde ich finden, wenn ich mich noch über mangelnde Fähigkeiten ärgern müsste.
Mir hätte das allenfalls in meiner Jugend passieren können. Aber jetzt nicht mehr. Wobei ich zugeben muss, dass mir ganz tief im Unterbewusstsein Schauspieler mit immer bösen Rollen unsympathisch sind, obwohl sie im wahren Leben wahrscheinlich sehr nett sind. Umgekehrt habe ich schon für Schauspieler geschwärmt, die im wirklichen Leben, zumindest was ich in Interviews und Zeitungsberichten über sie lese, nicht so sympathisch rüberkommen.
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