Amaranth, Hirse & Co. - Nur was für Veganer?
Wenn man im Bioladen mal bei den Getreidesorten herum stöbert, stößt man schnell auf außergewöhnliches wie Quinoa, Amaranth oder Hirse. Mit Hirse verbindet man Vogelfutter oder aber das Essen für Veganer. Ich als Fleischesserin habe noch nie Körner in meinem Essen verarbeitet, nur normales Getreide wie Reis oder Haferflocken, das kennt man eben.
Wie seht ihr das? Sind diese Körnersorten nur etwas für Veganer oder Tiere oder würdet ihr das auch essen wollen? Habt ihr schon mal Körner verarbeitet und wie waren eure Erfahrungen damit?
ich finde nun nicht, dass Getreidesorten wie Amaranth oder Hirse nur für Veganer gedacht und geeignet sind. Solche alternativen Getreidesorten sind ideal, wenn man beispielsweise kein Weizenmehl durch das Gluten verträgt. Ich kenne selbst nun vom Geschmack her kein Amaranth, war aber heute unter anderem auch im Bioladen unterwegs und habe mir ein Brot, welches mit Amaranth gebacken wurde, gekauft. Darauf bin ich schon gespannt, es handelt sich übrigens um das "Inka Brot".
Hirse findet auch oft in der afrikanischen und asiatischen Küche Verwendung. Bei einem Türken kann man sogar einen Hirsesalat erhalten, der auch recht lecker ist. Ich glaube, man kann Hirse auch anstelle von Reis oder so nehmen, eben als Sättigungsbeilage. Ich traue mich da selbst noch nicht so heran, aber man kann es auch als Fleischesser, der ich nun mal auch bin, versuchen. Es tut auch nicht weh.
Ich esse zwar nicht viel Fleisch, aber ich bin weit davon entfernt, Veganer werden zu wollen. Ich esse auch gelegentlich mal Hirse, Quinoa und Amranth und, Überraschung, ich lebe noch! Spaß beiseite. Ich finde es sogar lecker und inzwischen habe ich sogar einige leckere Rezepte herausgefunden und esse diese Speisen mit Genuss.
Hirse ist im Übrigen gar nicht so alternativ und modern, wie du vielleicht denkst. Bevor die Kartoffeln und Reis hier in Deutschland Einzug gehalten haben, war Hirse ein ganz stinknormales Grundnahrungsmittel in Deutschland. Vielleicht kennst du ja das Märchen "Der süße Brei" von den Gebrüdern Grimm? Da bekommt ein Mädchen ein magisches Kochtöpfchen, dass auf Kommando kocht und auch wieder damit aufhört. Diesen Hirse-Milch-Brei habe ich auch schon oft nachgekocht und auch meine Kinder essen ihn sehr gerne. Hirse ist auch sehr gesund, da sie viele Eiweiße enthält, die sonst in Pflanzen nicht in so hoher Qualität enthalten sind. Dabei ist Hirse mit ungefähr 10% Eiweiß noch nicht mal der Spitzenreiter! Die bekannten Getreide wie Weizen, Roggen und Dinkel liegen auch etwa auf dem Niveau, aber die Zusammenstellung der einzelnen Aminosäuren soll bei Hirse, Quinoa und Amarant weit besser sein. Quinoa enthält sogar stolze 14% und Amaranth sogar 18 % Eiweiß.
Außerdem enthält Hirse viel mehr Eisen als andere Getreide. Hirse hat je 100g rund 9 mg Eisen, Weizen nur 3,3 mg und Reis nur 2,6. Quinoa bringt es immerhin wieder auf 10 mg und Amaranth 9 mg zusammen. Die Werte die man finden kann schwanken allerdings ein wenig, aber eine Tendenz ist zu sehen. Gerade für Frauen und Kinder sind diese drei Nahrungsmittel deshalb sehr zu empfehlen.
Man muss allerdings einige Grundregeln beherrschen, wenn man schmackhaft kochen will. Vor der Verwendung sollte man Hirse am besten einmal in heißen Wasser abspülen und gründlich mit etwas darin umrühren. Sonst kann es passieren, dass die Hirse leicht ranzig schmeckt. Bei Quinoa muss man unbedingt auch vor der Verwendung gründlich waschen. Erst wenn das Waschwasser klar bleibt und nicht mehr schäumt, dann kann man es verwenden. Je nach Qualität wurde die Quinoa mehr oder weniger gut vor der Verpackung gewaschen. Wäscht man sie nicht gründlich genug, schmeckt sie leicht bitter und ist nicht so bekömmlich. Außerdem sollte man Quinoa immer in klarem Wasser kochen. Rezepte, wo Quinoa in Salzwasser gekocht wird oder in Brühe oder in Milch sind definitiv falsch. Quinoa wird nur in klarem Wasser weich. Wenn man diese Tricks beachtet, kann nichts schief gehen. Ich bin mit diesen drei Nahrungsmitteln inzwischen sehr zufrieden und esse sie mit Genuss.
Also ich esse Fleisch (manchmal auch im selben Gericht wie die von dir genannten Dinge) und koche doch mit Amaranth & Co. Hirse schmeckt mir zwar gar nicht, aber Amaranth mag und Quinoa liebe ich. Unters Beilagengemüse gemischt hat er mehrere Vorteile. Er kocht durch die Größe viel schnell als Reis und kann so gleichzeitig mit dem Gemüse aufgesetzt werden, hat eine sehr hohe Nährstoffdichte und einen sehr guten Geschmack , den ich als nussig bezeichnen würde, aber das muss man am besten selbst ausprobieren.
Die genannten Dinge sind also keineswegs nur etwas für Vegetarier. Probier doch mal eine Art Risotto aus Quinoa, Gemüse und Hühnerfleisch. Leider sind Quinoa und Amaranth etwas teuer, aber man isst sie ja auch nicht jeden Tag, das würde schliesslich schnell langweilig. Vorsicht, bei Kleinkindern sollte man aufpassen und die Körner sehr gut waschen, weil sie durch möglicherweise vor dem Verkauf nicht genügend herausgewaschene Saponine (Bitterstoffe; schmeckt aber nicht bitter das Zeug) Durchfall bekommen könnten.
Ich kaufe auch häufiger Getreidesorten, die nicht so bekannt sind und verarbeite diese auch nicht unbedingt als Mehl auch wenn ich kein Vegetarier oder Veganer bin und auch weit davon entfernt bin. Ganz ohne Fleisch und Wurst mag ich nun wirklich nicht leben. Trotzdem oder gerade deswegen bilden Getreide-Sorten eine tolle Abwechslung zu Fleisch und Co. Ich habe es zuerst auch eine Art Risotto aus Amaranth und auch Quinoa zubereitet. Hirse habe ich bisher noch nicht verwendet, da meine Kinder zuerst die eine Sorte ganz toll fanden und ich sie nur mühevoll überzeugen konnte, auch mal wieder etwas anderes zu probieren.
Dass man bei diesen Gemüsesorten eher an Vegetarier denkt, ist eigentlich nicht weiter verwunderlich. Immerhin stehen diese Produkte ja auch indirekt für eine bewusste und gesunde Ernährung, schließlich sind sie nicht überall zu kaufen und sind auch nicht gerade billig. Man muss also schon gezielt nach den Produkten suchen oder gar fragen. Das aber nun dieses Getreide nicht oder weniger normal sei, das ist sicher Unsinn. Vielmehr ist es doch so, dass diese Getreidesorten nur zeitweilig in Vergessenheit geraten sind.
Ich bin sicher keine Vegetarierin und esse die von dir genannten Getreidesorten immer wieder. Vor allem Quinoa gehört bei mir fix zum Speiseplan und ich verwende ihn wie Reis. So kombiniere ich Quinoa sehr gerne mit Gemüse und zum Beispiel eben auch Hühnerfleisch. Schmeckt wirklich lecker und ist auch ganz einfach zuzubereiten.
Auch Amaranth habe ich sehr gerne. Ich mag dieses Getreide sehr gerne im Müsli. Aber ich verfeinere damit auch durchaus zum Beispiel Kartoffelgerichte. Der Geschmack ist wirklich gut und ich kann dir Amaranth auch sehr ans Herzen legen. Probier es einfach einmal aus und dann wirst du sehr rasch bemerken, dass diese Getreidesorten richtig gut schmecken und nicht nur für Vegetarier gedacht sind.
Hirse verwende ich selber nicht so häufig. Mein Sohn hat vor allem als Baby aber sehr gerne und sehr oft Hirse gegessen. Mir hat es auch durchaus geschmeckt, aber trotzdem ist Hirse bei mir nicht ganz so häufig auf dem Speiseplan zu finden, obwohl ich eigentlich nicht wirklich was Negatives darüber sagen könnte.
Warum sollten Getreideprodukte nur etwas für Vegetarier sein? Hirse esse ich zum Beispiel sehr gerne als Beilage, so wie andere Leute Reis essen. Auch für Kuchen verarbeite ich solche Produkte. Ich esse auch Soja, obwohl ich kein Vegetarier bin, weil unser chinesisches Restaurant sehr gute Sojagerichte auf der Karte hat. Aber Vegetarier kennen sich bestimmt besser mit den Getreideprodukten aus, weil sie viel weniger sonstige Auswahl an Lebensmitteln haben.
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