Vorteile und Nachteile beim Krankenkassenwechsel
Ich überlege schon seit längerem meine Krankenkasse zu wechseln. Ich habe das Gefühl, dass ich dort nicht gut aufgehoben bin und dass ich auch zu viel bezahle für zu wenig Leistung. Nun habe ich aber gehört, dass es nicht unbedingt nur ein Vorteil ist, wenn man die Krankenkasse wechselt, sondern auch Nachteile haben kann.
Habt ihr schon mal die gesetzliche Krankenkasse gewechselt und hat es euch eher Vorteile oder eher Nachteile gebracht? Wie habt ihr euch erkundigt, was nun besser ist oder kann man bei den Krankenkassen einfach nur zwischen Not und Elend wählen und sollte man besser bei seiner Krankenkasse bleiben? Wie habt ihr verglichen?
Ich habe 2010 die Krankenkasse gewechselt. Ich weiß gar nicht mehr, ob es damals noch was mit dem Geld zutun hatte, heute ist das ja völlig egal. Du zahlst bei jeder Krankenkasse den gleichen Beitragssatz. Jedoch könnte der Leistungskatalog von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich sein, da lohnt sich schon ein Vergleich.
Es kommt aber auch darauf an, was du persönlich nutzt. Es gibt ja viele Leute, die nutzen Heilpraktikerleistungen, es gibt aber nur wenige Kassen, die da was beitragen. Solche Punkte solltest du dir überlegen, bevor du wechselst. Ich bin heute froh, dass ich damals gewechselt bin, denn meine Krankenkasse ist dafür bekannt, dass sie sehr viel übernehmen, aber dennoch finanziell gut aufgestellt sind. Da ich sehr teure Therapien bekomme und brauche und auch regelmäßig Medikamente einnehmen muss, bin ich dankbar dafür.
Ich habe mich damals nicht erkundigt. In meinem Kollegenkreis sind einige gewechselt, wir waren damals alle bei der Betriebskrankenkasse und sind zu einer anderen gewechselt. Ich habe viel aus dem Umfeld gehört, dass diese Kasse sehr gut sein soll, das hat mir eigentlich schon genügt. Heute würde ich die Leistungen vergleichen, denn am Preis kannst du ja nichts ändern.
Bevor du wechselst, solltest du dir doch persönlich im Klaren darüber sein, welche ganz realen und konkreten Leistungen du vermisst und du bei einer anderen Krankenkasse bekommen würdest oder aber welchen Beitrag du leistest und wie hoch die Einsparung beim Wechsel sein würde. An Hand dieser Parameter kannst du dann eine Entscheidung treffen.
Es ist sicher nicht "klug" den Umstand einer fehlenden "Beratung für schwangere Frauen" zu nehmen, um die Kasse zu wechseln, wenn man keine Frau ist. Ebenso höre ich von Leuten, die die Kasse wechseln, weil die neue Kasse homöopathische Mittel bezahlt - ohne aber das sich diese Leute tatsächlich jemals alternativ behandeln lassen würden.
Nachteile oder Vorteile kann ich keine pauschal erkennen. Eine "persönliche Bindung" an die Kasse gibt es letztlich nicht und der Mensch wird so schlicht zu einem zu versichernden Objekt - die Versicherung zur Dienstleistung. Da verhält es sich wie mit der Kfz Haftpflichtversicherung: der Wechsel erfolgt auf Grundlage einer sachlichen Abwägung.
Anders schaut es (noch) bei den privat versicherten Personen aus. Hier ist ein Wechsel nach mehreren Jahren eher problematisch, weil die angesammelten Rücklagen bei der alten Kasse verbleiben. Hier hat der Gesetzgeber wohl bewusst eine Hürde eingebaut, welche es den "Kunden" massiv erschwert, die Kasse nach einfachen Gesichtspunkten zu wechseln. Ein privat versicherter Kunde kann also wirklich günstig nur innerhalb der Kasse wechseln (Tarifwechsel).
Wenn du gesetzlich versichert bist, sind der Beitrag und die wichtigsten Leistungen gesetzlich festgelegt. Du könntest höchstens etwas sparen, wenn du in eine Kasse wechsele, die gut dasteht und Beitragsrückerstattungen gewählt, wie beispielsweise dieses Jahr die TK. Aber das muss nicht immer so bleiben. Sonderleistungen solltest du konkret vergleichen. Jede Krankenkasse hat spezielle Angebote, was beispielsweise Präventionsmaßnahmen betrifft. Die musst du wirklich im Einzelnen vergleichen. Aber die Beiträge, die du zahlst, sind bei jeder gesetzlichen Krankenversicherung gleich und per Gesetz vorgeschrieben. Früher gab es da Unterschiede, heutzutage gibt es einen Topf, aus dem schwächere Krankenversicherungen unterstützt werden.
Wenn du schon länger privat versichert bist, lohnt sich ein Wechsel eigentlich nie, weil die Beiträge ja von deinem Eintrittsalter abhängig sind. Das kann sehr viel teurer werden.
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