Scheidungskosten schon beim Eingehen der Ehe bedenken?

Eine Scheidung ist ja sehr teuer. Eigentlich könnte man doch bei der Hochzeit diese Kosten einplanen und jeden Monat ein wenig Geld für die Scheidung zurücklegen. Wenn man es nicht braucht, ist es eine schöne zusätzliche Altersversorgung oder das Kapital für eine Reise zur Silbernen oder Goldenen Hochzeit.

Vielen Menschen mit Kindern ist auch nicht bewusst, wie stark sich eine Scheidung auf die Rente auswirkt. Wenn einer der Partner zu Hause bleibt, gehen einige Einzahlungsjahre verloren, beziehungsweise sind niedriger, da ja für die Kindererziehungszeit vielleicht nicht so viel eingezahlt wird, als wenn man gearbeitet hat. Daher halte ich es eh für sinnvoll, dass in dem Moment, wo einer zu Hause bleibt, der Arbeitende für den anderen in eine Zusatzrente einzahlt. Ebenso sollte man Regelungen beim Kauf von Wohneigentum treffen. Streitigkeiten diesbezüglich können nämlich die Scheidungskosten noch nach oben treiben.

Habt ihr die Scheidungskosten beim Eingehen der Ehe bedacht und spart dafür oder ist dieser Gedanke völlig abwegig?

Natürlich ist das abwegig. Wenn ich nicht daran glaube, dass die Beziehung ein Leben lang halten kann, dann brauche ich doch gar nicht erst zu heiraten. Geld zurücklegen ist immer sinnvoll, wenn man es kann. Man muss ja nicht von vorneherein festlegen, dass das für die eventuelle Scheidung gedacht ist. Sollte es dazu kommen, dann benutzt man es eben dafür.

Natürlich sagen wir mal aus Spaß, dass wir niemals heiraten wollen, weil eine Scheidung zu teuer ist und ich habe solche Sprüche auch schon von anderen des Öfteren gehört. Aber so richtig Gedanken habe ich mir darüber noch nicht gemacht.

Aber, ich finde die Idee von dir ganz gut, dass man jeden Monat etwas Geld beiseite packt, wenn man heiratet, damit man sich irgendwann einmal die Scheidung leisten kann. Wobei ich diesen Gedanken, wenn ich gerade geheiratet habe, auch nicht wirklich prickelnd finde. Denn immer hin liebt man sich doch, wenn man gerade frisch verheiratet ist und irgendwie passt es dann nicht, wenn man sich schon jeden Monat etwas Geld für die Scheidung beiseite packt. Irgendwie kommt es dann doch so rüber, dass man heiratet und während dessen schon weiß, dass man sich irgendwann einmal scheiden lässt.

Natürlich ist das Geld, wenn man es nicht für die erwartete Scheidung ausgeben muss, später eine gute Altersvorsorge oder Geld, was man dann für eine Reise ausgeben kann oder desgleichen. Aber, trotzdem würde ich, wenn ich meinen Mann heirate, kein Geld beiseite jeden Monat packen. Ich glaube, dass dann die Ehe unter keinem guten Stern steht und es dann irgendwie schon vorausgesagt ist, dass die Ehe irgendwann mal geschieden wird. Also ­ist ­dieser Gedanke und diese Idee für mich völlig abwegig.

Hier gab es schon mal ein Thema dazu und zwar zu dem Spruch „Ich heirate erst, wenn ich das Geld für die Scheidung habe“. Ich habe diese Phrase damals nicht gekannt und war ziemlich geschockt, als ich gelesen habe, dass es scheinbar mehrere Leute mit dieser Einstellung eine Ehe eingehen. Das ist schon ein wenig krass, denn wenn ich so etwas denke, dann muss ich doch gar nicht erst heiraten.

Ich habe mir auch schon einige Gedanken darum gemacht, ob ich heiraten möchte oder nicht. Und ich habe mir wirklich viele Gedanken darum gemacht, denn ich finde die Entscheidung kann man nicht so einfach treffen. Das ist beziehungsweise sollte eine Entscheidung für das ganze restliche Leben sein und wenn man es macht, dann sollte man sich wirklich ganz sicher sein. Und wenn man doch sowieso schon weiß, dass eine Scheidung in Frage kommt, dann sollte man es doch bitte lassen. Alleine aus Kostengründen und auch der Aufwand, den man sowohl für eine Hochzeit, als auch für eine Scheidung hat, würde ich das niemals machen.

Es gibt sicherlich Menschen, die aus Leichtsinn heiraten, weil sie eben extrem verliebt sind. Für die habe ich dann aber noch tausendmal mehr Verständnis als für jemanden, dem bereits vor der Hochzeit bewusst ist, dass die Beziehung nicht bis zum Ende des Lebens halten wird. Aber jedem das Seine.