Wenn der Partner unzuverlässig in Geld-Dingen ist
Ich habe mich ja im Juni letzten Jahres von meinem damaligen Partner getrennt. Wir hatten ein Haus zusammen, das dann auch verkauft werden musste. Zu allem Übel hatten wir auch noch einen Brandschaden am Anbau, der durch ein Feuer verursacht wurde, das beim Nachbarn ausbrach. Also musste das Dach des Anbaus gedeckt werden, weil die Käufer des Hauses das zur Bedingung gemacht haben.
Nun hat mein Ex-Freund von der Versicherung einen Abschlag bekommen. Von diesem Abschlag sollte er eigentlich die Dachdeckerfirma bezahlen. Plötzlich bekam ich einen Anruf, dass die Rechnung in Höhe von 5.300,- € immer noch offen ist, nach zwei Wochen! Ich sprach mit meinem Ex und er behauptete, er hätte einen Zahlendreher in der Überweisung gehabt. Aber auch da dauerte es wieder zwei Wochen und es war immer noch kein Geld da. Dummerweise hatte ich den Dachdecker beauftragt, weil er sich um nichts mehr gekümmert hatte. Und somit bin ich auch der alleinige Ansprechpartner. Ich rief bei meinem Ex an, schickte ihm Nachrichten, es kam keine Reaktion.
Irgendwann bezahlte er dann 4.000,- € und einigte sich mit der Firma auf eine Ratenzahlung über den Restbetrag. Das war schon kulant, dass die sich überhaupt darauf eingelassen haben! Und natürlich blieb die Rate auch aus, so dass ich wieder einen Anruf bekam. Als ich meinem Ex das mitteilte, lachte er nur und meinte, ob ich mir jetzt vor Angst in die Hose mache. Und dass er eben kein Geld hat, Punkt.
Ich weiß, dass er sich von einem Teil des Abschlags damals ein Auto gekauft hat, was er nicht hätte machen dürfen. Und heute habe ich erfahren, dass er auch bei seinen Eltern mit 5.000,- € in der Kreide steht und nichts abzahlt. Während unserer Beziehung war es auch oft so, dass er Mahnungen einfach auf seinen Schreibtisch gelegt, aber nicht darauf reagiert hat. Ich hatte ihn oft drauf angesprochen und ihm angeboten, dass ich das dann übernehme, beispielsweise, wenn die GEZ ihn gemahnt hat. Aber da reagierte er immer beleidigt und genervt und sprach nicht mit mir darüber.
Jetzt fährt er wohl ohne KFZ-Versicherung Auto, hat Schulden und wer weiß was noch. Ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass irgendwann mal die Polizei bei ihm vor der Tür steht. Im Nachhinein ärgere ich mich über die verschenkte Zeit mit ihm, denn wer so unzuverlässig in Geld-Angelegenheiten ist, ist auch kein Partner, auf den man sich verlassen kann. Ich verstehe nicht, wie man so sein kann, ich könnte nachts nicht mehr ruhig schlafen!
Hattet Ihr auch schon solche oder ähnliche Erfahrungen mit einem Partner? Und wenn ja, wie seid Ihr damit umgegangen?
Du hast ja schon hier berichtet, dass Dein Ex-Freund Dein Sofa mitgenommen hat und da hast Du aber scheinbar nicht daraus gelernt. Stattdessen überlässt Du ihm noch das von der Versicherung ausgezahlte Geld und gibst selber die Reparatur in Auftrag, ohne dass Du das Geld hast. War das vernünftig? Ziehe Du doch die richtigen Schlüsse daraus, nämlich dass Du so jemandem kein Geld überlassen darfst.
Ich habe auch so einen Ex. Er hat sich wirklich über gar nichts einen Plan gemacht. Er wollte beispielsweise bei seinen Eltern ausziehen und hatte nur ungefähr 800 € im Monat und da bei einer Arbeit wo er sich eben nie sicher sein konnte, dass er sie behält. 800 € sind ja eigentlich in Ordnung und in dem Ort bekommt man wirklich sehr günstig Wohnungen.
Aber was macht er? Schaut nach Wohnungen, die schon so um die 600 € Kaltmiete lagen. Er hätte dann auch ein Auto gebraucht und eben auch Spritkosten gehabt, dazu noch Strom und Wasser. Kurzum er hat sich da derb verrechnet. Gehört hat er nicht, aber war dann auch zu faul sich eine Wohnung zu suchen.
Na ja die sind ja dann auch irgendwo selber schuld, wenn sie in der Schuldenfalle landen. Immerhin hören sie ja nicht auf ihr Umfeld. Schlimm ist es nur, wenn man dann als Frau einen Vertrag für solche Männer unterschreibt. Einige Frauen sind in dem Punkt sehr naiv. Wenn ich doch weiß, dass jemand nicht zahlt, dann mache ich auch keinen Vertrag für ihn.
Mein Ex-Mann ist da genauso und hofft scheinbar immer, dass sich alles von allein regelt. Wir hatten damals sehr günstig die Schulranzen für unsere Töchter bei einem Versandunternehmen bestellt. Alles lief auf seinen Namen und er hat die Bezahlung so lange rausgeschoben, bis mit Mahngebühren der Preisvorteil wieder verloren war.
Erst heute, da ich noch in zwei Krediten mit drin stehe, habe ich einen Brief von der Bank bekommen. Das ist schon die zweite Zahlungserinnerung, weil die Rate nicht bezahlt worden ist. Ich habe nur den Vorteil, dass ich mich da um nichts mehr kümmern muss. Immerhin besteht ein notarieller Vertrag, dass er für alles allein aufkommen muss.
Mein Freund ist da zum Glück gewissenhafter. Auch wenn die meisten Angelegenheiten in meinen Händen liegen. Er schaut entsprechende Briefe an und legt sie mir halt zur Bearbeitung auf den Schreibtisch und wenn etwas bezahlt werden muss, dann liegt eben die Bankkarte mit dabei.
Ganz so krass wie in Deinem Fall war es bei mir nun noch nicht, aber ich war mal mit jemandem zusammen, der schon ähnliche Züge aufgewiesen hat wie Dein Ex-Freund. In meinem Fall war es so, dass derjenige keine wirkliche Ahnung hatte, wie viel Geld ihm eigentlich jeweils zur Verfügung steht. Das hatte dann zur Folge, dass wir irgendwann unterwegs waren und in einem Klamottenladen gelandet sind, wo er nach Kleidung für sich suchen wollte. Ich habe ihn beraten und wir haben einiges gefunden, das gut gepasst hat und ihm auch wirklich gut stand. Er wollte die ziemliche Menge an Kleidung kaufen, wir gingen zur Kasse und seine EC-Karte wurde nicht angenommen. Ich dachte zunächst tatsächlich sicher, dass es sich um einen Fehler handeln muss, weil ich grundsätzlich weiß, was ich auf dem Konto habe, denn andernfalls gehe ich schon gar nicht shoppen. Wir haben also im Geschäft darum gebeten, dass man uns den gesammelten Einkauf zur Seite legt, damit wir am Automaten im Einkaufszentrum Geld abheben können. Der Automat spuckte aber auch nichts aus, sondern gab an, dass sein Konto um eine erhebliche Summe überzogen war.
Das fand ich schon recht erstaunlich, weil ich mich gefragt habe, weshalb er das so gar nicht absehen konnte. Meine nächste Vermutung, dass er direkt nach unserer Ankunft zu Hause Kontoauszüge bei seiner Hausbank holen würde, um nachzusehen, weshalb denn nun sein Kontostand so dermaßen mies aussah, bestätigte sich dann ebenfalls nicht und er sagte, er würde sich nur das ganze Wochenende aufregen, wenn er das jetzt erfahren würde. Das konnte und kann ich auch nach wie vor kein bisschen nachvollziehen, weil es für mich bedeutet, dass man dann offenbar lieber die Augen vor den Tatsachen verschließt. Zu allem Überfluss hatten wir erst Mitte des Monats und sein nächster Gehaltseingang war erst am nächsten Montagsanfang zu erwarten. Er hat sich dann bei seiner Mutter Geld geliehen und in der kommenden Woche erfahren, weshalb er so einen Kontostand hatte. Ich hätte so lange niemals warten können, weil ich das Bedürfnis habe, solche Dinge geregelt zu wissen. Und dazu gehört für mich auf jeden Fall die Information über die Gegebenheiten.
Neben diesem einen Erlebnis ist mir eigentlich nur immer wieder aufgefallen, dass er sein Geld ausgegeben hat und dabei auch recht wenig vorausschauend war. Besonders, wenn er Geld bekommen hatte, gab er es für alles mögliche aus und war auch für kein Dagegenhalten meinerseits empfänglich, mit solchen Anschaffungen doch einfach noch zu warten, bis vielleicht der Monat vorbei ist. Ich habe mir irgendwann echt Sorgen gemacht, ob er nicht irgendwann hart auf dem Boden der Tatsachen aufkommt, wenn eine Leihgabe seiner Mutter mal nicht mehr ausreicht, um seine Probleme zu lösen. Und ehrlich gesagt finde ich ein solches Verhalten auch ziemlich unvernünftig.
Jacqui_77 hat geschrieben:Hattet Ihr auch schon solche oder ähnliche Erfahrungen mit einem Partner? Und wenn ja, wie seid Ihr damit umgegangen?
Für mich ist es eigentlich unerheblich, wie zuverlässig oder unzuverlässig mein Partner oder allgemein jemand aus meinem Umfeld in Geldangelegenheiten ist. Mir ist es immer wichtig, Geldangelegenheiten die mich betreffen, selbst zu überprüfen. Und dies unabhängig davon, ob mein Partner ein Kleinkrimineller ist oder wohlhabender Millionär mit eigener Finanzverwalterin. Wobei ich beides noch nicht hatte.
Bevor ich jemandem einen Auftrag erteile, würde ich auch sichergehen, diesen Auftragnehmer bezahlen zu können. Bei einem Partner, der allgemein zuverlässig ist und genügend Geld hat, würde ich vielleicht nicht vor Auftragsvergabe erwarten, dass Geld ausgehändigt zu bekommen, allerdings würde ich selbst dann keine Aufträge für ihn auf meinen Namen tätigen. Sondern allenfalls als "Sekretärin" tätig werden und ihm den Auftrag zum Unterschreiben vorlegen. Einem Ex-Freund, der sich bereits als unzuverlässig erwiesen hat, würde ich hingegen nicht einmal soweit entgegenkommen, sondern ihm diese Aufgabe überlassen. Oder eben vorher das Geld selbst an mich nehmen.
Wobei ich allgemein darauf achten würde, dass Verträge nicht gemeinsam geschlossen werden, ebenfalls unabhängig von der finanziellen Situation. Selbst wenn beide wohlhabend sind und die Beziehung perfekt ist, so kann sich dies schnell ändern und dann ist das Geheule meistens groß.
Ansonsten gehen mich die Schulden eines Partners nichts an. Wenn er meint ungeöffnete Briefe häufen zu wollen, so kann er dies gerne tun. Ich würde durchaus mal das Gespräch suchen, aber es keinesfalls ständig thematisieren. Und in solchen Fällen auch kein gemeinsames Eigentum erwerben, sondern eher Wert auf eine eigene Bleibe legen.
Du scheinst ja ziemlich naiv zu sein. Du kanntest doch deinen Freund und hast ihm trotzdem vertraut, unglaublich. Dass alles so glimpflich abgegangen ist, da kannst du noch froh darüber sein. Nicht auszudenken, wenn du das alles hättest bezahlen müssen. Solche Erfahrungen habe ich nicht gemacht.
Du schreibst, dass er jetzt wohl ohne Kraftfahrzeugversicherung fährt. Ich weiß zwar nicht, ob das so einfach so geht. Denn wenn er nicht die Versicherung bezahlt, nehme ich doch an, dass diese die Kfz.-Stelle informiert und die dann den Wagen stillsetzen. Es könnte ja sonst wer weiß was passieren. Wenn du das sehr sicher weißt, solltest du dort mal nachfragen.
Solche Erfahrungen habe ich noch nicht mit einem Partner gemacht, allerdings stehe ich auch auf dem Standpunkte, dass finanzielle Dinge in einer Partnerschaft nichts verloren haben und dass jeder selbst für seine Finanzen sorgen muss. Gemeinsame Anschaffungen in der Größe eines Hauses sehe ich daher grundsätzlich kritisch, ich finde es besser, wenn man sich bei der Finanzierung solcher Dinge nicht auf jemand anderen verlässt, sondern alles alleine macht, selbst wenn das Haus dann eine Nummer kleiner ausfällt oder wenn es nur für eine Wohnung reicht. Gemeinsame Finanzierungen, gerade von Immobilien, gehen in manchen Beziehungen schief. Ich würde es nicht darauf ankommen lassen wollen.
In deinem Fall finde ich es schon etwas fahrlässig, dass du deinem ehemaligen Partner die Bezahlung des Dachdeckers überlassen hast. Du schreibst doch selbst, dass du in der Vergangenheit schon häufiger erleben musstest, wie unzuverlässig sich dieser Mann in finanziellen Dingen anstellt. Ich hätte da wohl grundsätzlich kein gutes Gefühl gehabt, ihm solche Dinge zu überlassen, sondern lieber in Kauf genommen, mich selbst um alles zu kümmern. Wenn man doch genau weiß, dass man jemandem in bestimmten Dingen nicht vertrauen kann, würde ich doch nicht genau diese Dinge dieser unzuverlässigen Person überlassen.
Natürlich liegt das Hauptproblem bei deinem ehemaligen Freund, da dieser vermutlich nicht mit Geld umgehen kann. Aber du bist eben auch nicht in der Position, dich da wirklich zu beschweren. Schließlich wusstest du, wie er tickt. Ich finde es da tatsächlich auch etwas naiv, dem anderen immer wieder zu vertrauen, wenn man doch genau weiß, dass das zu nichts führt. Du kannst auf deinen ehemaligen Partner wütend sein, aber bitte auch auf dich selbst, da du dir hättest denken können, wie es endet.
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