Nicht zur Selbständigkeit erzogen - Auswirkungen?
Als ich noch ein Schulkind war und auch später, während ich in der Ausbildung war, haben mir meine Eltern immer sehr viel abgenommen. Klar fand ich das damals toll. Unter anderem hat meine Mutter mich und manchmal auch meine Freundin morgens mit dem Auto zur Schule gefahren, wenn mal schlechtes Wetter war. Und natürlich war es toll, wenn die anderen zum Bus gelaufen oder mit dem Fahrrad gefahren sind.
Allerdings haben meine Eltern mich auch immer so erzogen, dass man vor vielen Situationen Angst haben muss. Ich durfte zum Beispiel erst in die Disco, als ich 18 Jahre alt war. Ich hatte endlose Diskussionen mit meinen Eltern, aber sie blieben hart. Sie brachten dann solche Argumente an, dass man mir ja etwas ins Getränk schütten könnte. Oder aber dass es eben überall Männer gibt, die eine Frau nur abschleppen oder sogar vergewaltigen wollen. Irgendwo haben sie mir vor jeder Situation Angst gemacht.
Ich sollte auch mit 12 Jahren noch nicht alleine mit dem Bus irgendwo hin fahren, das wäre ja auch gefährlich. Selbst meine Oma hat damals die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und gemeint, dass das so nicht geht, weil ich ja auch nicht lerne, selbständig zu werden.
Und ich muss sagen, wenn ich jetzt zurück blicke, hatte sie verdammt recht! Ich habe heute noch, als erwachsener Mensch Angst vor neuen Situationen. Beispielsweise, wenn ich jetzt alleine mit der Bahn irgendwo hin fahren müsste, was ich ja schon in einem anderen Thread geschrieben hatte. Auch habe ich Angst, mit dem Auto nach Berlin und in Berlin zu fahren, wenn ich die Strecke nicht kenne. Das sind alles solche Dinge, die einem das Leben unnötig schwer machen.
Ich denke, dass meine Erziehung ausschlaggebend für meine heutige Unsicherheit war. Ich würde meinen Eltern nie einen Vorwurf daraus machen, denn auch heute noch tun sie viel für mich und unterstützen mich in bestimmten Situationen. Nur leider scheint es wirklich so zu sein, dass, wenn man Kinder zu ängstlich erzieht, sie später nicht richtig selbständig oder auch selbstbewusst durchs Leben gehen können.
Was denkt Ihr, hat eine solche Erziehung Auswirkungen auf die spätere Selbständigkeit eines Menschen? Habt Ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen gesammelt?
Bei einer meiner Freundin sehe ich auf jeden Fall Zusammenhänge. Sie wurde sehr bemuttert. Angefangen dabei, dass sie sehr oft zur Schule gebracht wurde mit dem Auto und abgeholt (sie konnte zu Fuß gehen), die Mutter rief sehr schnell bei Lehrern an, wenn es auch nur die kleinste Unstimmigkeit gab und zwar auch als meine Freundin schon alt genug war, um das selbst zu klären, sie gab ihr kein festes Taschengeld sondern kaufte ihr alles bzw gab ihr einfach nach Bedarf spontan Geld, bestimmte "gefährliche" Sportarten wie Reiten waren absolut tabu, mit Jungs sollte sie zu Schulzeiten noch gar nicht anbändeln.
Auch als sie mit dem Studium begann, wurde das kaum besser, sie hat zuhause gewohnt und wurde rundum versorgt, auch ihre Telefonrechnung musste sie nicht selbst zahlen, obwohl sie nebenbei arbeiten ging, Behördengänge hat die Mutter wenn möglich unternommen und meine Freundin war sehr hilflos, wenn sie dann mal etwas selbst machen musste. Als sie zum Beispiel an der Uni mal etwas klären musste, war ihr klar, dass sie da schlecht ihre Mutter ins Sekretariat schicken konnte und es war für sie eine enorme Überwindung, das selbst zu klären, sie fühlte sich überfordert. Ich musste sie auch ab und zu bei Behördengängen begleiten, weil sie unsicher war. Das besserte sich dann mit den Jahren nach und nach, aber ein bisschen merkt man ihr das heute noch an und sie hat ihrer Mutter auch schon vorgeworfen, dass sie sie zu sehr bemuttert hat.
Allerdings haben meine Eltern mich auch immer so erzogen, dass man vor vielen Situationen Angst haben muss. Ich durfte zum Beispiel erst in die Disco, als ich 18 Jahre alt war. Ich hatte endlose Diskussionen mit meinen Eltern, aber sie blieben hart. Sie brachten dann solche Argumente an, dass man mir ja etwas ins Getränk schütten könnte. Oder aber dass es eben überall Männer gibt, die eine Frau nur abschleppen oder sogar vergewaltigen wollen. Irgendwo haben sie mir vor jeder Situation Angst gemacht.
Ich war als Jugendliche gar nicht in der Disco und da ist mir auch nichts entgangen. Ich kann auch gut verstehen, dass Eltern kein gutes Gefühl dabei haben, wenn ihre Kinder in irgendwelchen Nachtclubs tanzen und erst spät beim kommen. Und dass sich da viele Typen sammeln, die nur jemanden abschleppen wollen, ist sicherlich nicht ganz aus der Luft gegriffen. Zwar würde ich eine Disko nicht als Sammelbecken von Vergewaltigern sehen, aber sicherlich gibt es zumindest einige Machos dort, die One-Night-Stands abschleppen wollen. Und das wird einem als junge Frau vielleicht auch erst hinterher bewusst. Da bin ich sehr froh, dass meine Eltern mich vor sowas bewahrt haben. Ich hatte aber auch nie den Wunsch, in eine Disco zu gehen.
So lange einem nicht passiert, sagt man schnell, dass doch alles nicht so wild wäre etc. Aber ich habe durchaus einige im Bekanntenkreis, die mal überfallen wurden oder zumindest abends von Betrunkenen angepöbelt wurden. Die Welt ist nicht so harmlos. Genauso ist es mir Berlin, ich war einmal dort, das ist eine riesige Stadt, in der der Einzelne wirklich untergeht. Schon der Hauptbahnhof ist größer als manche kleine Stadt; wenn man sich da verirrt hat man ein Problem.
Eine übertriebene Angst ist das meiner Meinung nach nicht; denn eine gewisse Scheu vor Neuem ist auch irgendwie normal und ich würde auch sagen, dass Deine Eltern selbst ängstlich waren vielleicht hat das weniger mit Erziehung als mit Genetik zu tun? Eine wirklich übertriebene Angst wäre es für mich erst, wenn jemand massiv im Leben eingeschränkt wäre. Nicht nach Berlin fahren zu wollen wird einen aber kaum wirklich einschränken. Du kommst doch trotzdem mit Deinem Leben klar, also kann es ja nicht so schlimm sein.
Selbstbewusste Menschen würden vielleicht sagen, dass sie so selbstbewusst geworden sind, weil sie behütet waren. Man kann es drehen, wie man will, immer ist die Erziehung schuld. Ich bin der Überzeugung, dass die Gene da eine wesentlich größere Rolle spielen. Denn zwei Menschen mit einer ähnlichen Erziehung sind oft völlig verschieden, aber beide schieben es auf die Erziehung.
Jacqui_77, mein Beileid! Und das meine ich ernst. Ich habe leider relativ ähnliche Eltern, allerdings würde ich das weniger als Bemuttern bezeichnen, sondern seitens meiner Mutter eher als Panikmache, und seitens meines Vaters als übertriebene Autorität und Tyrannei. Aber ich glaube, das muss ich genauer erklären.
Es ist nämlich so, dass meine Eltern mir nie etwas abgenommen haben, bei dem ich Hilfe gewünscht habe. Egal, wie mies das Wetter war, ich musste immer laufen. Wenn ich irgendetwas Schweres transportieren musste, hieß es, das sei meine Sache, das müsse ich selbst regeln. Diese Aussage bekam ich auch zu hören, wenn ich um Rat fragte. Insgesamt hatte ich traurigerweise immer das Gefühl, dass meine Eltern mir das Leben nicht erleichtern, sondern erschweren.
Auf der anderen Seite war und ist es so, dass meine Mutter den gesamten Tag, jedenfalls, wann immer ich sie sah, nur davon sprach, dass alles mögliche gefährlich sei. Dass ich ja nicht allein im Park herumlaufen soll, wegen möglicher Vergewaltiger. Dass man Menschen nicht zu sehr trauen sollte, sie würden einen nur ausnutzen wollen. Dass ich nicht zu Freunden nach Hause gehen soll, wenn deren Mutter nicht da ist. Und so weiter. Vorwerfen kann ich ihr das kaum, denn sie wird sicher ihre Gründe gehabt haben, diese Weltsicht zu entwickeln. Vielleicht hat sie selbst schlechte Erfahrungen gemacht. Daher möchte ich ihr keinerlei Schuld geben. Aber förderlich war das alles wohl kaum, denn so bekam ich als Kind und Jugendliche viele unnötige Zweifel und sicher auch übertriebene Ängste.
Bei meinem Vater war es so, dass er mir immer alles vorschreiben wollte. Er wollte mir vorschreiben, welche Meinung ich gefälligst haben soll, welche Leistungskurse ich in der Schule wählen soll, und als ich erwachsen war, wollte er mir sogar vorschreiben, welche Fächer ich studieren und welche Parteien ich wählen soll. Ich habe mir das nicht bieten lassen und jeder Tag war bloß schreckliches Gezanke, weil er mir immer Dinge, die ihn gar nichts angehen, vorschreiben wollte, und ich da immer widersprochen habe. Mit dem Resultat, dass er mich als ungehorsam und frech beschimpfte, aber bei seinem Verhalten keinen Fehler sah. Wobei das Schlimmste wohl war, dass er auch, ohne meinen Willen, teils auch ohne mein Wissen, über mein Leben entschied. Indem er beispielsweise ohne mein Wissen irgendwelche Termine für mich machte oder irgendwelche Formulare für mich ausfüllte und einschickte. Es war schrecklich!
Und bei dem Verhalten habe ich mir auch immer gedacht, wie soll ich denn zu einem selbstständigen Menschen werden, wenn er mir alles nicht einfach "nur" abnimmt, sondern vorschreibt und mein Leben ohne mein Wissen oder gegen meinen Willen für mich regelt? Wenns nach ihm ginge, hätte ich bis heute, und ich bin jetzt 26 Jahre alt, noch nie selbst eine Unterschrift getätigt, geschweige denn müsste ich Bescheid, was man alles zum Leben benötigt, und welche Verträge man eingehen muss, um so eine Wohnung am Laufen zu halten.
Glücklicherweise habe ich mich dann, weil mich diese andauernden Vorschriften ja förmlich aus dem Haus getrieben haben, auch schnell abgenabelt. Gegen den Willen meines Vaters natürlich. Ich war einfach zu meinem Freund gezogen. Ja, aber wenn ich das nicht getan hätte, was wäre aus mir geworden? Dann wäre mein Vater vermutlich irgendwann gestorben, und ich hätte da gesessen wie ein kleines Kind, und wäre völlig hilflos gewesen, weil ich vom Leben nichts gewusst hätte. Daher finde ich so ein elterliches Verhalten einfach verantwortungslos und schädlich. Umso schlimmer ist es, wenn die Eltern das nicht einfach nur nicht bemerken, sondern es auch nicht einmal wahrhaben wollen, wenn man es ihnen direkt ins Gesicht sagt!
Und ja, ich bin definitiv der Meinung, dass solche Erlebnisse, dass Eltern, die einem andauernd Angst machen oder einem alle Dinge vorschreiben, einen für die Zukunft prägen, und zwar nicht in einem positiven Sinne. Dann hat man irgendwann den Salat, da wieder herauszukommen, in einem Alter, in dem andere Menschen das alles schon lange gelernt haben, weil ihre Eltern ihnen keine Steine in den Weg gelegt haben.
anlupa hat geschrieben:Selbstbewusste Menschen würden vielleicht sagen, dass sie so selbstbewusst geworden sind, weil sie behütet waren. Man kann es drehen, wie man will, immer ist die Erziehung schuld. Ich bin der Überzeugung, dass die Gene da eine wesentlich größere Rolle spielen. Denn zwei Menschen mit einer ähnlichen Erziehung sind oft völlig verschieden, aber beide schieben es auf die Erziehung.
Da gebe ich dir Recht, und es ist tatsächlich so dass Gene einen gewissen Grundstein dafür legen, wie wir mal werden. Natürlich kann das auch von der Erziehung beeinflusst werden und es kann durchaus sein, dass du, Jacqui_77, dadurch so unsicher geworden bist. Aber das muss es nicht! Ich selber wurde zwar nicht extrem behütet erzogen, aber meine Eltern waren auch recht besorgt. In einer Disco war ich zum Beispiel erst mit über 20, da ich da vorher auch nie Lust drauf hatte.
Eigentlich ist es doch aber auch total egal, wer "Schuld" daran ist; was früher war kannst du nicht mehr ändern, aber du kannst versuchen selber etwas zu ändern. Was deine Angst vor dem Bahn fahren angeht: als ich die ersten Male alleine mit dem Zug gefahren bin hatte ich auch ordentlich Bammel. Ich habe mir extra alle möglichen Fahrpläne ausgedruckt mit Zwischenhalten und bin diese dann im Zug durchgegangen, damit ich wirklich da aussteige, wo ich aussteigen soll. Zur Sicherheit hatte ich alternative Zeiten raus gesucht.
Es wäre mal ein erster, kleiner Schritt, wenn du deinen Freund nicht mit nimmst, sondern das Bahn fahren alleine bewältigst. Suche dir vorher Verbindungen raus, schaue dir das Bahnnetz an und versuche dich einfach etwas darauf vorzubereiten. Falls irgendwas schief geht gibt es auch noch genug Leute die du fragen kannst.
Ich denke nicht, dass die Erziehung daran einen so großen Anteil hat wie du es denkst. Natürlich führt die Erziehung dazu, dass man sich gewisse Verhaltensweisen und Ansichten aneignet, aber wenn man irgendwann einmal ausgezogen ist und sein eigenes Leben leben kann, sollte sich das eigentlich geben.
Ich kann dir auch erklären warum ich das so sehe. Meine Eltern haben auch ziemlich viel für mich gemacht, mein Vater hat mich oft zum Bahnhof gefahren oder zur Schule, meine Mutter hat immer mein Zimmer aufgeräumt. Ich durfte nichts im Haushalt helfen, das wollte sie nicht. Und letztendlich haben sie mich sehr behütet, so dass ich eigentlich total unselbständig sein müsste. Jedoch ist es anders, ich bin im Gegenteil sehr selbständig und kann mir gar nicht vorstellen, es anders zu machen. Gleichzeitig bin ich auch sehr selbstbewusst und weiß was ich kann und lasse mir von niemandem etwas bieten. Eigentlich müsste es nach deiner Rechnung ja genau anders herum sein.
Ich finde, es kommt immer darauf an, was man selbst aus seinem Leben macht und ob man bereit ist, sich auf neue Wege einzulassen. Angst hat man vor vielem im Leben, es kommt meiner Meinung aber auch darauf an, wie man mit dieser Angst umgeht und ob man sich ihr stellt oder nicht. Ich habe gelernt, dass man sich seinen Ängsten bewusst stellen muss, man muss bewusst die Dinge tun, die einem Angst machen, nur so kann man sie überwinden und selbständiger bzw. selbstbewusster werden.
Erziehung ist aber nicht alles. Ich durfte auch viele Dinge nicht, die gleichaltrige Freundinnen aber durften. Deswegen bin ich aber kein Mensch, der ständig vor etwas Angst hat. Im Gegenteil, ich habe dadurch gelernt mich durchzusetzen. Denn ich musste ja die Diskussionen mit meinen Eltern auskämpfen, wenn ich eben auch mehr Freiheiten haben wollte.
Und da sehe ich bei dir eher das Übel. Denn es kommt ja bei vielen Threads von dir durch, dass du dich von anderen bevormunden lässt. Du hast aber nie wirklich gelernt gegen so was anzugehen. Bei deinen Eltern hast du quasi nicht aufgemuckt, dein Ex-Freund schien dir auch vorschreiben zu können was ihm gefiel und bei deinem jetzigen Freund gibt es auch diverse Dinge, wo er einfach über deinen Kopf hinweg entscheidet.
Ich kenne diese Überbehütung und ihre Folgen leider auch, allerdings vor allem im Hinblick auf ganz bestimmte Gegebenheiten. Alles, was mit Gesprächen mit Ärzten oder sonst irgendwelchen Menschen zu tun hatte, die Entscheidungen treffen müssen oder in irgendeiner Weise durch ihr Handeln größeren Einfluss auf mein Leben nehmen können, wurde nämlich seit meiner Kindheit von meinem Vater geregelt. Ich erinnere mich auch noch gut, wie er mir früher, noch als junge Erwachsene, teilweise aber auch heute noch, immer dann, wenn er mal nicht zu irgendeinem Gespräch mit einem Arzt oder ähnlichem mitkommen konnte, einen Wortlaut vorgegeben hat, den ich unbedingt sagen sollte. Ich wurde auf jedes Gespräch minutiös vorbereitet und das hat mich überaus nervös gemacht, wenn ich meinem Vater einmal nicht von einem solchen Gespräch erzählt hatte, weil ich meine Angelegenheiten selbst klären wollte.
Auch in Bezug auf das Geldausgeben wurde ich sehr behütet, aber in einer anderen Weise und sicherlich auch nicht insofern als meine Eltern mir Geld nach Bedarf gegeben oder einfach alles gekauft hätten. Ich bekam damals Taschengeld, allerdings überaus wenig. Als ich zehn Jahre alt war, bekam ich offiziell fünf DM, aber de facto gaben mir meine Eltern fünfzig Pfennig in die Hand. Der Rest wurde angeblich gespart, aber es hat sich noch vor meinem zwölften Geburtstag herausgestellt, dass das nicht stimmte. Die übermäßige Behütung sehe ich in diesem Punkt vor allem darin, dass meine Eltern mir nie zugetraut haben, mit meinem Geld einigermaßen gut umgehen zu können, weshalb ich eben das auch tatsächlich nie gelernt habe. Das hat mich in große Schwierigkeiten gebracht, als ich von zu Hause schließlich ausgezogen bin und plötzlich viel Geld zu meiner freien Verfügung hatte, wie ich glaubte.
Insgesamt kann ich feststellen, dass ich in einigen Hinsichten sehr locker erzogen und überhaupt nicht stark bemuttert wurde. Genau diese Punkte sind es auch, in denen ich gefestigt und selbstbewusst bin. Was wichtige Gespräche anbelangt, so habe ich mein Selbstbewusstsein als junger Mensch entdeckt, als ich immer wieder von Lehrern gehört habe, eine gute Rhetorik zu haben und gut argumentieren zu können. Dennoch war ich vor schwierigen Gesprächen, die weitreichende Folgen haben konnten, immer sehr nervös und das hat sich auch erst zu legen begonnen, als ich dann irgendwann gelernt habe, mir nicht alles im Vorfeld schon als exakten Plan inklusive Notfallplanung zurechtzulegen, sondern ein Gespräch auch mal zwischendurch abzubrechen oder damit zu beenden, dass ich sagen kann, dass ich nun Bedenkzeit brauche und mich wieder melden werde. Trotzdem nehme ich auch heute noch gerne jemanden zu einem solchen Gespräch mit, der mir dabei helfen kann, die Dinge, die ich mir im Vorfeld schon als zu sagen zurechtgelegt habe, wieder in mein Gedächtnis zu rufen, denn planen tue ich diese Gespräche auch heute noch im Vorfeld. Aber das empfinde ich mittlerweile nicht mehr als schlecht.
Mir geht es im Grunde ähnlich, dass ich sehr behütet aufgewachsen bin und in meiner Kindheit und Jugend ein sehr geringes Selbstwertgefühl hatte. Meine Mutter hatte auch vor vielen Situationen Angst und wollte mir Dinge, die sie für gefährlich hielt, nicht erlauben. Aber mein Vater hat zum Glück eingesehen, dass ich irgendwie auch selbstständig werden muss. Trotzdem war ich immer sehr vorsichtig und das würde ich schon zu einem Teil auf die Erziehung schieben. Aber damit möchte ich meinen Eltern auf keinen Fall die Schuld für etwas geben, denn sie haben alles für mich gemacht und mir immer sehr geholfen.
Außerdem denke ich auch, dass nicht nur die Erziehung an der eigenen Einstellung schuld sein kann. Es kommt immer auch auf einen selber an. Der eine wird durch eine zu behütete Erziehung selber übervorsichtig und traut sich nichts zu und der andere rebelliert dagegen und möchte es den Eltern beweisen, dass er doch schon viele Dinge selber machen kann. Dadurch kann man dann auch ein gutes Selbstvertrauen aufbauen.
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