Habt ihr eine private Rentenversicherung?
Darf man fragen ob ihr neben der gesetzlichen (wenn überhaupt) auch eine private Rentenversicherung habt? Also was auch immer. Riester Rente, Kapitallebensversicherung, Rürup Rente usw.?
Wer das nicht hat ist selber Schuld. Um die Lücke der gesetzlichen Rente zu schließen, ist der Abschluss einer privaten Rentenversicherung heute Pflicht. In welcher Form du es letztendlich machst ist egal, aber mach es bitte so schnell wie möglich. Genau so schnell wie möglich den der Zeitfaktor ist nich zu vernachlässigen. Ein Beispiel bei einem monatlichen Bruttogehalt von 2000, bekommst du nach heutigen Berechnungen mit 63, 647.- Rente. Ich weiß nicht was im Moment Hartz IV ist, aber die Entfernung ist nicht so weit.
Wichtig ist das man das über einen unabhängigen Berater macht. Klar verdient auch der seine Lebenslage Provision, doch der bittet Dir meistens das Beste Produkt auf dem Markt an. Eine Versicherung bittet nur Ihre Produkte an, eine Bank auch. Also wichtig ist das man das Geld das man monatlich investiert so ansetzt, dass es nicht weh tut und es immer machbar ist es zu zahlen. Bei uns in der Schweiz sind diese Beiträge sogar von der Steuer abziehbar.
Wenn ich mich hier einklinken darf, möchte ich aber darauf hinweisen dass ein "unabhängiger" Berater auch unabhängig sein muss! Denn vielmals stellen sich auch Berater als unabhängig vor die an irgendwelche Gesellschaften gekoppelt sind und verkaufen auch nur Produkte aus eigenem Hause.
Zum Thema unabhängiger Berater. Die gibt es nicht wirklich. Denn niemand kann alle Produkte anbieten, die auf dem Markt sind. Viele Versicherungen arbeiten mit eigenem Außendienst und einer Bank zusammen.
Zum eigentlichen Thema. Ich habe seit fast 15 Jahren eine Kapitallebensversicherung laufen. Diese sichert derzeit das Risiko ab, das mir was passiert und mein Mann mit einem verschuldeten Haus und zwei Kindern alleine dasteht. Aus der Versicherungssumme kann da das Haus schuldenfrei gemacht werden. Umgekehrt besitzt auch mein Mann eine solche Versicherung. Vorteil dabei ist, das wir am Ende den ganzen Vertrag in eine Rentenversicherung umwandeln können. Damit schließen wir dann gleich die Lücke vom dann aktuellen Lebensstandart zur gesetzlichen Altersrente.
Punktedieb hat geschrieben:Zum Thema unabhängiger Berater. Die gibt es nicht wirklich. Denn niemand kann alle Produkte anbieten, die auf dem Markt sind. Viele Versicherungen arbeiten mit eigenem Außendienst und einer Bank zusammen.
Natürlich gibt es unabhängige Berater - und natürlich können die alle Produkte anbieten.
Zur Erklärung: Natürlich schreiben die nicht jede Versicherung an, arbeiten jedes Angebot von A - Z durch und fangen dann zur Sicherheit noch einmal von vorne an. Aber lass Dir gesagt sein, es ist nicht mehr 1925 und heute gibt es so Zaubermaschinen, die heißen Computer und für die gibt es Zauberbücher namens "Programme" - und nichts anderes nutzen unabhängige Versicherer und die die im Auftrag einer Versicherung arbeiten.
Die tippeln die Daten ein, lassen alles einmal durchrattern und das war 80 % der Arbeit. Da tauchen dann auch Versicherungen auf, von denen man noch nie im Leben was gehört hat (soviel zum Argument, die können ja nicht alles wissen) - und da Versicherungen Interesse an Kunden haben, liefern sie auch immer ganz gerne ein Update bzw. wird dies schon allein durch Rating Agenturen geliefert, die auch Daten wie Beitragsstabilität usw. dazupacken die die Versicherungen ungern rausgeben. Immer gut wenn man einen aus der Branche kennt, der einen das erklären kann.
Um jetzt zum Schluss zu kommen: Der unabhängige Versicherer, den es deiner Meinung nach ja nicht gibt, unterscheidet sich in den letzten 20 % vom abhängigen indem er hier tiefergehende Vergleiche zwischen den Versicherungen macht, z. B. etwaige Zusatzleistungen, Rabatte usw. die andere Sachen vielleicht obsolet machen oder den Preis drücken (da auch die Agenten einen gewissen Spielraum bei der Vergabe haben) - der abhängige glotzt hier im Grunde nur auf die Provision (die man sich natürlich auch ausweisen lassen kann, Computer können vieles) und versucht sein Angebot im Vergleich zu den anderen schönzurechnen / schönzureden.
So nachdem ich diesen Blödsinn kommentiert habe: Meine Altersvorsorge setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, so einen Unsinn wie Versicherungen, Riesterrente und anderes Groschensparen mache ich nicht, dass ist für mich so Häuslebauer Mentalität bei der nichts bei rumkommt. Zum einen setzte ich seit Jahren auf mein Aktienpaket welches vor allem mit High Risk und mittleren Aktien durchmischt ist und ein paar Low Risks zur Absicherung - das unterziehe ich regelmäßig einem Update und komme so auf 14 - 18 % Zinsen im Jahr. Bei High Risks kann man zwar viel verlieren, aber auch gewinnen - bisher hat bei mir das Gewinnen immer überwogen. Dazu setze ich auf Optionsscheine, mit denen mache ich nochmal 8 - 10 % und auf 2 - 3 andere Dinge die auch gute Gewinne abwerfen. Den "Groschen Sparplan" nutze ich im Grunde nur im Sinne von Tagesgeld und bei Kapital, welches ich bei Bedarf schnell abrufen kann.
Also im Grunde keine echte Altersvorsorge da ich kontinuierlich mit meinem Geld arbeite, dafür vermehrt es sich natürlich wesentlich stärker als beim Notgroschen Banksparplan - auf der anderen Seite ist das auch notwendig da ich auf große Kapitalbildung abziele, da ich ehrlich gesagt keine Lust habe, ab 40 / 45 noch viel zu arbeiten bzw. für meinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen (und ich bin schon 25 und noch nicht ganz fertig mit dem Studium!).
Das Altersvorsorge wichtig ist, ist sicher nicht strittig. Deshalb ist es natürlich klar, dass man private Vorsorge betreiben sollte. Altersvorsorgeverträge zu haben ist deshalb praktisch Pflicht. Die Frage, die sich für die meisten Menschen stellt, ist die, welche Art von Vorsorgevertrag letztlich der für Sie am besten geeignete ist. Die meisten Menschen sollten zunächst einen Riestervertrag nutzen - das mach auch ich.
Denn damit sind durchaus attraktive finanzielle Förderungen möglich. Aufbauend dazu aufgrund dazu kann man dann sicher auch noch private Rentenversicherungen oder kapitalbildende Lebensversicherungen nutzen. Auch Fondssparpläne und langfristige Banksparpläne haben ihre Vorteile. Welche Varianten von Vorsorgeverträgen bzw. welche Zusammenstellung derselben am günstigsten ist, ist individuell sehr unterschiedlich. Dazu sollte man grundsätzlich immer mit einem Spezialisten sprechen.
Subbotnik hat geschrieben:dass ist für mich so Häuslebauer Mentalität bei der nichts bei rumkommt.
Rein von der Rendite hast du damit mit Sicherheit recht, aber dennoch denke ich ist deine Methode nur für einen kleinen Bruchteil der Bevölkerung geeignet. Dazu ist sie mit zu viel Risiko behaftet und erfordert, wenn sie tatsächlich erfolgreich sein will Zeit und Wissen in der Finanzwelt. Und die meisten Leute werden wohl kaum beides haben um tatsächlich langanhaltend eine ausreichende Rendite ohne einen großen Verlust zu erzielen.
Zudem braucht man dafür auch ein ausreichendes Startkapital, wenn man tatsächlich so wie du mit "nur" 15-18% Rendite im Jahr mit 45 viel kürzer treten will und auch das dürften nicht alle Leute haben.
Im Grunde finde ich aber überhaupt schon die Aussage, dass man eine private Vorsorge haben muss für völlig falsch. Was man haben muss, ist eine realistische Einschätzung davon, was man später an Rente bekommen wird und was man von der ach so tollen privaten Vorsorge haben wird. Gerade bei Geringverdiener ist das ja oftmals mehr Geldvernichtung als alles andere. Da kriegt man schon an staatlicher Rente weniger als die Grundsicherung und dann wird das lange eingezahlte Geld der privaten Vorsorge auch noch mit angerechnet und man hat das Geld zum Fenster rausgeworfen.
Zudem kommt dann eben oftmals dazu, dass man auch noch gerade bei Riester Verträgen teilweise wirklich sehr alt werden muss um überhaupt einmal das eingezahlte Geld wieder zu bekommen, geschweige denn wirklich mit einem Plus bei dieser Vorsorge herauszukommen. Dessen muss man sich erst einmal bewusst werden, bevor man da irgendwelche Verträge abschließt.
Man sollte also wirklich gut durchrechnen, ob man später überhaupt einmal mehr Rente als Grundsicherung bekommt und ob man heute tatsächlich auf etwas Einkommen verzichten kann, bevor man sich heute etwas abknappst, was man eigentlich dringend an Einkommen bräuchte. Und noch dazu sollte man auch nicht zu spät in diese ganzen Absicherungen einsteigen, damit nicht Gebühren und Provisionen die komplette Rendite auffressen.
Das Thema ist also bei weitem nicht so trivial wie es oft gemacht wird. Mehrere Angebote einholen und wirklich unabhängige Berater aufsuchen ist also praktisch Pflicht, sofern man nicht in der günstigen Lage ist, später auch mit einem eher schlechtere Vertrag auszukommen. Den größten Profit haben aber wie so oft, aber eher die Leute, die von Haus aus schon ein großes Einkommen haben und dann auch noch deutlich Steuern sparen können indem sie privat vorsorgen.
Was du alles aufgezählt hast zählt zwar nach meiner Auffassung nicht unbedingt zu einer privaten Rentenversicherung, aber wohin die Frage geht ist schon klar.
Ja, ich habe ordentlich vorgesorgt und für meine Frau ohne Einkommen und Rente habe ich auch etwas in die Wege geleitet. Ich setze in dieser Hinsicht aber weniger auf staatlich geförderte Produkte weil die einfach zu unflexibel sind und die zu erwartenden Renditen zu gering. Dazu kommen dann immer noch die hohen Verwaltungskosten und natürlich die Kosten für die eigentliche Versicherung. Natürlich habe ich vor 20 Jahren wie so viele je eine Lebensversicherung für meine Frau und für mich abgeschlossen, aber rückblickend betrachtet war das ein großer Fehler. Mein Anbieter zählt zwar zu den Versicherern die noch günstig wirtschaften und auch eine Rendite über dem Durchschnitt abliefern, aber die Finanzkrise und staatliche Doktrinen wie die Aussetzung der Beteiligung an den stillen Reserven haben meiner Euphorie doch ein paar Grenzen aufgezeigt. Niemand weiß was noch kommt und wie restriktiv die staatlichen Forderungen noch sein werden.
Neben der einen Lebensversicherung die noch läuft und wo es sich auch nicht lohnt zu kündigen haben wir unsere Überschüsse in ordentliche Fonds angelegt. Das machen wir schon seit sehr vielen Jahren so und bei dem langen Anlagenhorizont wird uns das ein gutes finanzielles Polster verschaffen. Neben den privaten Sparplänen haben wir auch die vermögenswirksamen Leistungen mit abgegriffen, die stocken das Depot dann immer noch mit auf. Leider hatten wir auch hier ohne den Staat und sein Erfindungsreichtum was die Abgaben betrifft kalkuliert, aber drum herum kommt ja niemand. So wird uns später die Abgeltungssteuer mindestens 25 Prozent unserer Rendite kosten und die kommende Transaktionssteuer auch noch einmal ein paar Prozentpunkte. Aber machen muss man was, da stimme ich jedem zu.
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