Tipps um Kindern eine ordentliche Aussprache beizubringen
Wenn ich manchmal so höre, was für eine Aussprache manche Kinder haben, da frage ich mich, ob das normal ist, dass ein 5 jähriges Kind wirklich alles nachplappert, was es draußen hört. Auf dem Spielplatz vor meiner Arbeitsstätte hört man schon die Kleinen rufen "ey, Alda, lass das" und wenn man hinschaut, dann meinen die ein gleichaltriges Kind, was gerade die Schaufel klaut.
Meine Schwester hat ein Kind im Alter von 2 Jahren und wohnt in der Nähe dieses Spielplatzes und sie möchte nicht, dass ihr Kind diese Aussprache annimmt. Wie kann man einem Kind eine ordentliche Aussprache beibringen? Auch hört man die Kinder, wie sie wirklich sehr undeutlich manche Dinge aussprechen. Der Kleine kann schon schön nachplappern, aber meine Schwester befürchtet, dass er von den anderen Kindern doch einiges annehmen wird. Kann man den Kindern eine vernünftige Aussprache beibringen, so dass er die Aussprache der anderen Kinder missachtet?
Meinst du Aussprache oder Ausdrücke? Aussprache lernen die Kinder, indem man mit ihnen spricht. Das Entwicklungstempo ist das sehr unterschiedlich und man sollte auch nicht zu früh eingreifen und dem Kind die Zeit lassen, die es braucht. Wenn es mit fünf Jahren noch größere Probleme hat, sollte man eine Sprachtherapie machen.
Redewendungen, die nicht so schön sind, plappern Kinder gerne nach, weil sie instinktiv eine Grenze spüren, die sie austesten. Man sollte sie darauf aufmerksam machen, dass es nicht schön ist, so etwas zu sagen, es aber auch nicht überbewerten.
Die Aussprache ist mit zwei Jahren natürlich noch nicht voll ausgeprägt. Wenn es Sprachstörungen gibt, so werden diese nicht durch einen Spielplatzbesuch entstehen. Aber ich vermute auch eher, dass du bestimmte Ausdrücke meinst.
Was Kraftausdrücke anbelangt, so wird jedes Kind einmal Dinge sagen, die man als Elternteil oder allgemein als Angehöriger nicht gerne hören möchte. Dafür muss das Kind gar nicht auf dem Spielplatz gehen und selbst wenn man als Elternteil peinlich genau darauf achtet, niemals Schimpfwörter zu benutzen, so bleibt immer noch der Fernseher oder andere Menschen, die irgendwann etwas sagen, was Kinder interessant finden.
Häufig schauen sich die kleinen auch etwas von Älteren ab. So kam es, dass die Tochter einer Bekannten im Vorschulalter vom Spielplatz zurückkam und ihre Mutter fragte, ob Papa sie auch fickt. Sie meinte es keineswegs böse, sondern hatte auf dem Spielplatz wohl davon gehört und ihre älteren Spielkollegen gefragt, was das bedeutet und die erklärten ihr, dass das alle Mamas und Papas machen. Der Vater war kurz vor dem Ausflippen und wollte am liebsten auf dem Spielplatz ein Machtwort sprechen. Doch letztendlich waren es alles Kinder, die keine Ahnung hatten, wovon sie sprachen.
Für Aufklärung war es noch zu früh, Schimpfen hätte wenig Sinn gemacht, aber dennoch versuchte die Mutter der Kleinen zu erklären, dass man so etwas nicht fragt und nicht sagt. Auch nicht wenn alle Kinder das sagen. Danach war das Thema glücklicherweise erst einmal wieder vergessen, wohl auch weil die Kleine durchaus wusste, wo Grenzen sind und das ihre Eltern diese ernst nehmen. Das hatte sie vorher schon bei anderen Wörtern (hauptsächlich bestimmten Körperteilen) gelernt. So kann man Kindern ja durchaus den Unterschied zwischen schönen und unschönen Wörtern erklären, ebenso wie man ihnen gewisse Verhaltensweisen beibringt.
Wenn mein Sohn auf dem Spielplatz etwas nach plappert, dann mache ich meistens zwei Dinge. Erstens hole ich mir meinen Sohn ran, und sage ihm, dass man das nicht sagen darf. Mit 2 1/2 als wir regelmäßig auf dem Spielplatz waren, war das für ihn okay, und er hat auch auf mich gehört. Ich weiß nicht wie es jetzt sein würde, die Situation hatten wir lange nicht mehr, und Jan ist mittlerweile auch in die Trotzphase gekommen.
Allerdings muss ich sagen, dass wir so richtig schlimme Sachen nur einmal hatten. Da kam der Kurze von einer Spielplatzbekannten zu mir, und sagt: "Angela, der Jan hat F* Dich gesagt". Da habe ich mir ihn geschnappt, und ihn auf die Bank gesetzt. Denn Jan war zu dem Zeitpunkt weder im Kindergarten, noch hätte er sonst irgendwo diese Wörter zu diesem Zeitpunkt aufschnappen können. Der Junge hatte sie ihm vorgesagt, und fand das auch witzig. Ich fand es in dem Moment sehr beschämend, dass die Mutter nichts gesagt hatte, und sprach sie auch darauf an. Sie sagte mir, dass Jan solche Sachen sicher auch aus dem Kindergarten mitbringen würde. Das mag natürlich sein, aber in dieser Situation spielte das meiner Meinung nach keine Geige.
Im Übrigen bringt Jan bisher solche Wörter nicht aus dem Kindergarten mit. Das "Schlimmste" was er bisher sagte war: "Meine Güte, ey". Ich habe ihm gesagt, dass das ey nicht schön ist, seitdem lässt er dies auch.
Ich denke auch, dass man hier differenzieren muss. Die Aussprache lernen Kinder, indem sie von anderen Gehörtes nachsprechen. Je nachdem wie genau man selbst spricht, kann auch das Kind dann sprechen. Es empfiehlt sich daher viel und entsprechend ordentlich mit dem Kind zu sprechen. Viel Mühe zahlt sich aus. Ich habe bei unseren Kindern immer sehr und auch schon ganz zeitig darauf geachtet, dass sie ordentlich gesprochen haben. Sie hatten mit 3 Jahren keinerlei Sprachfehler. Je früher man Kinder korrigiert und mit ihnen spielerisch übt, umso leichter fällt es ihnen. Natürlich haben die Kinder noch Zeit und sie müssen es noch nicht, aber es schadet ihnen auch nicht, wenn man mit ihnen die korrekte Aussprache übt.
In unserem Bekanntenkreis gibt es ein Kind, wo die Mutter immer gesagt hat, sie hat ja noch Zeit und das wird alles. Nachdem das Kind dann aber viele Wörter falsch ausgesprochen hat und teilweise nur halbe Sätze gesprochen hat und langer Wörter einfach abgekürzt hat, weil das Ende zu schwer war, hat sie sich dann doch um einen Logopäden gekümmert. Mittlerweile hört man einen großen Unterschied zu damals. Aber das Kind musste ganz viele Worte noch einmal komplett neu lernen. Und auch jetzt noch merkt man, dass das Kind nicht die Leichtigkeit im Sprechen hat wie es andere Kinder haben. Motorisch und geistig strengt es einfach mehr an. Ich weiß ja nicht, ob die Variante dem Kind besser getan hat.
Aber da hat jeder seine eigene Meinung. In meinen Augen steckt da aber auch viel Faulheit bei den Eltern mit drin. Ich kenne viele Eltern, die keine Lust haben, mit ihren Kindern zu reden. Die parken die Kinder schön vor den Fernseher oder bringen es fertig, sie im Wagen zu fahren und kein Wort mit ihnen zu sprechen. Es ist natürlich klar, dass man ein Baby nicht ständig voll quatscht, wenn man es ausfährt und es vielleicht noch schlafen soll. Aber ich habe auch schon mit unseren Kindern gesprochen, als sie noch Babys waren.
Bei den Ausdrücken kommt es natürlich immer auf das Umfeld an. Da kann man als Eltern zwar einen guten Grundstein legen, aber ab und zu sagen sie halt trotzdem solche Sachen. Bei unseren Kindern rutscht auch hier und da mal ein schlechtes Wort heraus, aber das ist ganz selten. Wenn ich aber sehe, was andere Kinder in dem Alter sagen, dann ist das komplett harmlos, was meine Kinder da sagen. Wir haben aber auch keine Wohngegend, wo derartige Sachen permanent schon gesagt werden. In der Grundschule kommt das langsam, aber im Kindergarten ist alles noch recht harmlos.
Ganz vermeiden kann man solche Kraftausdrücke nicht, aber man hat schon großen Einfluss. Man muss eben immer sagen, dass man das nicht sagen darf und das man das nicht wieder hören möchte. Nur so kann man verhindern, dass die eigenen Kinder ständig solche Dinge sagen. Bei dem Spielplatz würde ich mir einfach einen anderen suchen. Beim Kindergarten würde ich mich auch nach einem umschauen, der möglichst wenige solcher Kinder hat.
Du redest gerade von zwei verschiedenen Dingen. Eine undeutliche Aussprache kann viele Gründe haben. Ich selbst kann das hier im Haus bei zwei Jungen beobachten, die etwa gleich alt sind. Das eine Kind wird meist vor dem Fernseher geparkt und kennt es kaum, dass sich die Eltern mit ihm beschäftigen. Entsprechend schlecht ist auch die sprachliche Entwicklung und die Mutter wurde wohl wegen der Defizite schon im Kindergarten angesprochen.
Der andere Junge kennt eben ein Familienleben, wo sie die Eltern mit ihm beschäftigen und halt auch mit ihm reden. Das Kind verstehen auch andere Leute, wenn er was sagt. Sicher darf er auch fernsehen, aber wird sich dabei nicht allein überlassen. Und wenn die Eltern mit einem Kind entsprechend reden, dann lernen Kinder auch die deutliche Aussprache. Sollte es trotzdem Probleme geben, dann sollte das Kind untersucht werden, ob es organische Ursachen gibt.
Das andere sind dann halt die Ausdrücke. Man wird es nicht vermeiden können, dass Kinder etwas aufschnappen. Selbst wenn sie nicht auf den Spielplatz dürfen oder anderweitig mit Kindern zusammen kommen, die eine solche Ausdrucksweise pflegen. Da reicht es schon, wenn selbst davon ausgeht, dass das Kind nicht in Hörweite ist und es rutscht da was raus. Man kann dem nur entgegentreten, aber eben nicht gänzlich verhindern.
Meine Töchter kamen auch aus dem Kindergarten und plötzlich war alles nur noch geil. Ich selbst habe das auch nicht geduldet, aber eben meinen Kindern Alternativen angeboten. Dann hieß es eben, dass die Dinge cool oder toll sind. Einfach verbieten bringt bekanntlich nichts.
Ich bin von einer größeren Stadt vor rund 6 Jahren in ein kleines Dorf am Land gezogen. Hier ist auch ein anderer Dialekt als in der Stadt wo ich aufgewachsen bin. Mein Sohn ist vier Jahre alt und von Anfang an eben auch das sprachliche Umfeld hier gewöhnt. Von mir zu Hause kennt er natürlich "meinen" Dialekt oder eben meine Ausdrucksweise, die um einiges mehr in Richtung Hochdeutsch geht als es hier im Dorf zumindest üblich ist um es einmal so auszudrücken, weil Hochdeutsch spreche ich sicher auch nicht im klassischen Sinn. Aber einen heftigen Dialekt habe ich für österreichische Verhältnisse sicher nicht.
Gerade seitdem er im Kindergarten ist, wird er natürlich auch immer wieder mit dem hier üblichen Dialekt konfrontiert. Nicht von den Pädagoginnen sondern von den anderen Kindern. Unlängst habe ich auch ein wenig schmunzeln müssen, weil er mich beim Essen gefragt hat, ob ich weiß, was "fuat" heißt. Daraufhin meinte er dann, dass "fuat" "fort" heißt. Mir war das zwar gleich zu Beginn klar, aber ich habe es irgendwie witzig gefunden, dass er ein Wort im Dialekt wie ein Wort in der Fremdsprache erklärt. Gefolgt von einem Beispielsatz, wo er dann gemeint hat: "Ich gehe fuat heißt also ich gehe weg!"
Worauf ich hinaus will. Diverse Ausdrücke und Wörter lernen die Kinder eben sehr rasch vom Umgebungsfeld, Freunden, Bekannten und so weiter. Ob ein Kind nun deutlich spricht oder so hängt aber auch viel davon ab, wie die Eltern zu Hause sprechen, ob sie viel mit dem Kind sprechen und so weiter. Ich lege zum Beispiel auch viel Wert auf eine deutliche Aussprache und wenn mein Sohn nur etwas vor sich hermurmelt oder nuschelt, sage ich ihm, dass ich ihn nicht verstanden habe und er es noch einmal sagen soll. Viele andere Mütter die ich kenne, lassen es sein, weil sie die Aussage des Kindes ja verstanden haben. Das habe ich in den meisten Fällen zwar auch, aber so möchte ich ihn eben von Anfang an daran gewöhnen, dass er deutlich spricht.
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