Als Anwalt eine bestimmte Fachrichtung - länger studieren?

Wie ist das eigentlich, wenn man als Anwalt seinen Fachanwalt machen will. Wird dieser Fachanwalt durch praktische Arbeit bei einem Fachanwalt und einer Prüfung gemacht oder muss man für so einen Fachanwalt länger studieren? Wenn man mit dem Studium erst einmal fertig ist, kann man doch schon in einer Kanzlei arbeiten und Leute vertreten. Aber geht das auch ohne dass man sich für ein bestimmtes Fach entschieden hat?

Wann entscheidet man sich im Studium für ein bestimmtes Fach oder entscheidet man sich erst nach dem Studium dafür? Wie lange muss man noch weiter lernen um dann Fachanwalt zu sein? Was kann ein Anwalt vertreten, wenn er sich noch nicht für ein bestimmtes Fach entschieden hat?

Genau genommen ist diese Sache mit den Fachanwälten ein riesen Beschiss. Den Mandanten wird vorgegaukelt, der Anwalt habe besondere Qualifikationen auf diesem Rechtsgebiet, in Wirklichkeit aber hat er lediglich ein paar mehr Fälle auf diesem Gebiet bearbeitet als ein anderer Anwalt. Das allein sagt allerdings wenig darüber aus, ob besagter Fachanwalt auf seinem Gebiet wirklich gut ist.

Der Fachanwalt macht das selbe Studium wie jeder andere Jurist auch. Nach dem zweiten Staatsexamen kann man dann als Anwalt arbeiten und jedes Rechtsgebiet machen. Der Fachanwalt macht einen Lehrgang auf dem gewählten Gebiet, schreibt 3 Klausuren dazu und weist bei der Rechtsanwaltskammer nach, dass er auf diesem Gebiet auch schon Fälle bearbeitet hat. Wenn er die Klausuren besteht (unabhängig davon ob gut oder gerade so bestanden) und seine Fälle nachgewiesen hat, muss er noch ein Gespräch dem Fachgebiet führen, wie eine mündliche Prüfung. Danach darf er sich dann Fachanwalt nennen.

Ich würde auf Grund der geringen Anforderungen zum Erhalt des Titels "Fachanwalt" dringendst davon abraten, diesen tatsächlich besondere Kenntnisse zu unterstellen.