Was für einen Sinn hat eine Versicherung?
Bitte jetzt nicht denken, das das ein sinnloses Thema ist, nur die Überschrift ist etwas schlecht formuliert. Zu meiner Frage: Was für einen Sinn hat eigentlich eine Versicherung? Denn wenn man nachdenkt, müsste entweder der, der den Dienst der Versicherung in Anspruch nimmt oder die Versicherung selbst einen Verlust machen.
Ein Beispiel, um es zu demonstrieren (das Beispiel bezieht sich allgemein auf Versicherungen):
Herr A ist seit einem Jahr versichert bei der Versicherung BC und bezahlt 100€ im Monat. Jetzt passiert ein Unfall und die Versicherung bezahlt den Schaden im Wert von 800€. das würde jedes Jahr so laufen. Dadurch würde er mehr bezahlen, als er "bekommt". Würde der Schaden pro Jahr 2000€ betragen, würde es sich für Heer A lohnen, aber es würde sich nicht für Versicherung BC lohnen.
Deswegen weiß ich nicht, was es für einen Sinn macht. Entweder Heer A würde mehr bezahlen, als er bekommt und es macht keinen Sinn für ihn, dadurch würde er auch keine Versicherung mehr haben, oder die Versicherung BC würde ins Minus geraten, dann würde sie irgendwann Pleite gehen, dann würde es auch keine Versicherung mehr geben, da es ja keinen Sinn macht. Das verstehe ich nicht so ganz und hoffe, dass mir das jemand erklären kann, wer dadurch einen Vorteil ziehen kann und wer nicht.
Das Ganze zu erklären, ist nicht so schnell gemacht. Aber im Prinzip funktioniert das wie eine Solidargemeinschaft, sprich viele zahlen etwas in einen Topf, um bei einem großen Schaden daraus entschädigt zu werden.
Die Versicherung macht dabei meistens keinen Verlust, da sie ja viele Einzahler hat und mit dem eingenommenen Geld auch wirtschaftet und dadurch Gewinne macht. Auch durch gut verlaufene Schadensjahre acht die Versicherung Gewinne, wenn sie weniger auszahlen muss, als geplant und in die Beiträge einkalkuliert.
Dass sie mit einem einzelnen Versicherungsnehmer auch mal einen Verlust macht, ist klar, aber in Summe gleicht sich das wiederum aus. Außerdem sind Versicherungen auch wieder versichert. Also mach Dir um die mal keine Sorgen Außerdem hat eine Versicherung auch keine Hemmungen, Wagnisse wie Deinen Herrn A aus der Versicherung zu entlassen.
Eine Versicherung ist für den Versicherungsnehmer ja auch nicht als Geldanlage gedacht (bei Kapitalbildenden Versicherungen zumindest zum Teil), sondern als Absicherung, um im Ernstfall nicht völlig mittellos da zu stehen.
Naja, das würde dann wieder weniger Sinn für den Versicherten haben. Was ich auch komisch finde ist, dass ja am Ende irgendjemand Verluste machen muss. Auf jeden Fall müsste dann die Versicherung mehr Geld bekommen, als sie verliert, nur die Versicherten bekommen das nicht mit, sonst würden sie ja wieder kündigen. Oder sie machen aus einfach aus Angst, da sie nie wissen, wann etwas passieren kann. Das würde dann auch mehr Sinn ergeben.
Danke für die Antwort, sie hat mir weitergeholfen. Aber genau verstehen, wie das dort abläuft, werde ich hoffentlich noch erfahren.
Der Kernpunkt einer Versicherung ist die Absicherung von „Totalschäden“. Das Versicherungsprinzip basiert, wie Squeeky schon gesagt hat auf dem Solidarprinzip. Also viele Zahlen den Schaden bzw. die Schäden von einzelnen. Bis dahin ist das auch alles verständlich und macht auch Sinn.
Der Kernpunkt ist eben, dass die Versicherer keine Bagatellschäden als Hauptaugenmerk haben, sondern eben die großen Schäden. Auf diese sind auch die Beitragskalkulationen ausgerichtet.
Beispiel:
Kunde J hat eine Unfallversicherung. Er hat nun einen Autounfall, bricht sich dabei den Arm und muss ein paar Tage ins Krankenhaus. Der gebrochene Arm verheilt wieder gut und es bleibt kein Dauerschaden zurück. J bekommt nun keine Leistung, weil eben keine Invalidität da ist. Das bedeutet er zahlt eben seine Beiträge und wenn nix oder nix schlimmes passiert bekommt er auch nichts.
Nun passiert es aber, dass J bei dem Unfall zum Vollinvaliden wird. Nicht nur der Arm ist gebrochen, sondern er hat auch noch sein Augenlicht vollständig verloren. In dem Fall bekommt er nun die Vereinbarte Invaliditätssumme ausgezahlt. (z.B. 250.000 Euro). Für den Kunden hat es sich in dem Moment gelohnt, dass er keine finanziellen Sorgen hat, allerdings muss er nun mit dem dauernden Körperschaden leben.
Das ist es eigentlich, worauf Versicherungen ausgelegt sind. Auf die Totalschäden, nicht auf „der hat mein Handy kaputt gemacht“ – Schäden. Wie schon erwähnt wurde ist es kein Sparbuch sondern eine Absicherung für eben die großen Schäden.
Eigentlich sind Versicherungen der größte Mist, den es gibt. Denn: Wenn man sie nicht braucht, dann hat man nur eingezahlt und nichts bekommen. Braucht man sie, dann geht es einem schlecht. Also egal auf welche Weise man Versicherungen betrachtet: Man selber ist immer „der Dumme“.
Dadurch, dass nicht bei jedem Versicherungsnehmer ständig große Schäden passieren kann die Solidargemeinschaft (Versichertengemeinschaft) auch große Schäden auffangen. Wenn jedem Versicherten ständig Schäden passieren würden, dann könnten Versicherer nicht überleben. Dadurch, dass aber eben nicht jedem jedes Jahr was passiert geht das schon. Es läuft im Prinzip darauf raus, dass das Gesetz der großen Zahl auch hier greift. Je mehr Versicherte, desto mehr Schäden, aber auch: je mehr Versicherte, desto mehr Beitragseinnahmen und desto besser können Schäden verkraftet werden.
Deine Überlegungen haben irgendwie einen falschen Ansatz. Ich schließe eine Versicherung ab um mich vor den finanziellen Folgen eines Schadensfalls zu schützen. In der Gemeinschaft geht das ganz einfach günstiger da das Risiko auf viele Schultern verteilt wird. Sicherlich bezahlt man viele Jahre umsonst, aber irgendwann ist es garantiert so weit dass man froh ist eine Versicherung zu haben. Wenn ich daran denke dass ich bei einem Haftpflichtschaden mit meinem vollen Vermögen hafte würde ich keine ruhige Minute mehr haben ohne Versicherung die das im Notfall bezahlt. Den kleinen Beitrag bezahle ich gerne da es zu keinem Verhältnis zur möglichen Schadenshöhe steht. Sicherlich ist es sehr selten das so etwas vorkommt, aber es passiert.
Die Versicherungen überlegen und kalkulieren genauso. Nehmen wir mal als Beispiel die Vollkaskoversicherung. Sie überlegen sich anhand von Statistiken wie oft bestimmte Fahrer in bestimmten Gegenden mit bestimmten Fahrzeugen in Unfälle verwickelt werden. Es dürfte jedem eindeutig klar sein das Fahranfänger mit der am höchsten motorisierten Golfklasse mehr zu Unfällen neigen als der Sechzigjährige Sonntagsfahrer mit seinem zehn Jahre alten Wagen. Klar wollen sie auch daran verdienen denn eine Versicherung ist kein Wohltätigkeitsverein und das ist auch in Ordnung so. Der Rentner bezahlt damit weniger und der Fahranfänger mehr, je nach seinem Schadensrisiko. Das ist gut und auch gerecht geregelt.
Natürlich gibt es auch absolut unsinnige Versicherungen wie eine Insassenunfallversicherung oder der Schutz gegen Glasbruch aber wenn der Bedarf dafür besteht, warum nicht. Die große Gefahr die besteht ist dieser Vollkaskomentalität nachzugeben. Ängstliche Gemüter sind schnell dabei sich gegen alles abzusichern und wundern sich über die vielen Beiträge die jeden Monat fällig sind. Auch wenn manche Versicherungen nicht allzu viel Geld kosten summiert es sich doch über die Jahre. Für mich und meine Familie habe ich nur eine Haftpflicht und natürlich auch für das Auto eine Versicherung da ich es mir nicht leisten kann bei einem Totalschaden sofort ein neues Auto zu kaufen. Das ist der springende Punkt für mich, ich stelle mir vor Abschluss der Versicherung die Frage ob ich im Schadensfall notfalls das finanzielle Regeln kann ohne mich zu verschulden und damit haben sich für mich die meisten Versicherungen schon erledigt.
Sorry, aber das ist trotzdem eine komische Frage.
Es ist doch so: In Masse gesehen lohnt sich das Versicherungsgeschäft durchaus. Es gibt zwar Perioden, in denen die Kosten für eine Versicherung mal höher sind als geplant oder gehofft (oder wie auch immer). Aber die Beiträge aller Versicherten sind letztlich im Regelfall höher als die aufgetretenen Schadenssummen - zumindest wenn die Versicherung gut "wirtschaftet". Das heißt: Möglichst viele ("unberechtigte") Schadenersatzforderungen abwehren und möglichst viele Menschen versichern und so Beiträge kassieren. Im Einzelfall betrachtet mag deine Rechnung bzw. dein Beispiel also stimmen. Aber auf die Vereinigung aller Versicherter eben nicht.
Für den Versicherten hat die Versicherung den Sinn, dass er die Gewissheit hat, im Falle eines Schadens nicht auf sich allein gestellt zu sein. Das könnte passieren, wenn der Schaden groß ist und keine entsprechende Versicherung besteht...
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