Vorteile und Nachteile Versicherung beitragsfrei zu stellen
So man in Liquiditätsengpässe gerät und seine Beiträge der Kapitallebensversicherung nicht mehr bezahlen kann, hat man ja die Möglichkeit diesen Vertrag auch Beitragsfrei stellen zu lassen. Als einziger Vorteil fällt mir jetzt eigentlich nur die entfallende Beitragszahlung und als Nachteil vielleicht die sich verringernde Auszahlungssumme ein. Wer kennt sich denn zu diesem Thema etwas aus und weiß zu berichten wo noch mehr und die konkreten Vorteile und Nachteile liegen einen bestehenden Lebensversicherungsvertrag beitragsfrei zu stellen.
Die Frage finde ich schon etwas absonderlich. Denn man stellt sich "beitragsfrei", wenn man den Beitrag nicht mehr leisten kann. Der größte und gewollte Vorteil ist doch jetzt, dass die Beiträge entfallen und das eigene Budget nicht mehr belasten.
Es ist ja dann auch so, dass sogar ein gesetzlicher Anspruch darauf besteht, sich entsprechend von den Beiträgen zu befreien. Aber, um zu den Nachteilen zu kommen, man muss sich darüber im Klaren sein, dass dann die Ablaufleistung (u.U. deutlich) niedriger ausfällt, als man noch im Vertrag zur Lebensversicherung vereinbart hatte. Ist ja auch logisch - die Einzahlung fehlt ja dann auch! Was dann oft auch vergessen wird, ist die Tatsache, dass für nicht bezahlte Beiträge sogar Stornogebühren auflaufen, die dann auch aus den Mitteln der Ablaufleistung bezahlt werden. Und das senkt eben genau diese Auszahlung! Nicht zu vergessen ist dann auch der schlimmste Fall: im Leistungsfall (also beim Ableben des Versicherten) ist die auszuzahlende Versicherungssumme niedriger als vorher vereinbart!
Die Beitragsfreistellung einer Lebensversicherung ist meines Erachtens kein Problem und sollte nicht mit gravierenden Nachteilen verbunden sein - sofern dieser Schritt mit dem Versicherer abgesprochen ist. Streng genommen entsteht natürlich ein Nachteil in der Ablaufleistung, denn ist die insgesamt eingezahlte Summe geringer, wird auch der ausgezahlte Betrag später niedriger sein. Bei einer Lebensversicherung kommt natürlich genau genommen hinzu, dass während der Zeit der Beitragsfreistellung unter Umständen kein Todesfallschutz besteht. Gegebenenfalls ist dieser Schutz auch nur eingeschränkt. Dies ist davon abhängig, wie hoch die bisher eingezahlte Summe insgesamt ist.
Der Vorteil einer Beitragsfreistellung liegt natürlich darin, dass du dadurch die angesprochenen finanziellen Engpässe etwas überbrücken kannst, da du in dieser Zeit keine Beiträge einzahlen musst. In jedem Fall ist eine Beitragsfreistellung eine Kündigung vorzuziehen, denn im Rahmen einer Kündigung musst du mit relativ hohen Vertragsauflösungskosten rechnen. In den ersten zwei oder drei Jahren der Vertragslaufzeit ist zudem meist so, dass der Betrag, den du durch die Kündigung noch ausgezahlt bekommst, unter dem liegt, der insgesamt eingezahlt wurde. Nur bei bereits recht langen Vertragslaufzeiten übersteigen die bisher erzielten Erträge die anfallenden Kosten einer Kündigung, sodass die Kündigung keinen Verlust mehr bedeuten würde.
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