Als einziger Raucher in großer Gruppe mit Nichtrauchern

vom 16.02.2013, 15:48 Uhr

Was noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen war, erlebte ich kürzlich bei einem Treffen mit etwa zwei Dutzend Erwachsenen. Bei einer solchen Anzahl konnte man sich früher sicher sein, dass es mehrere Raucher gibt, teilweise rauchte sogar die Mehrheit einer Gesellschaft. Bei mir handelte es sich letztens um eine eigentliche bunt gemischte Gruppe, die auch altersmäßig weit gespannt war. Also zwischen 20 und 60 Jahren etwa. Und es war kein Treffen der Gesundheitsfanatiker oder ähnliches, wo es durchaus nachvollziehbarer wäre, dass es keine Raucher gibt.

Umso verwunderter war ich, dass sich in der Gruppe kein weiterer Raucher befand! Das habe ich in dieser Form vorher so noch nicht erlebt gehabt. In der Regel gibt es vielleicht Raucher, die bei Zusammenkünften die überwiegend aus Nichtrauchern bestehen weniger rauchen, aber dort rauchte wirklich niemand sonst.

Habt ihr ähnliches schon einmal erlebt? Stört ihr euch dann als Nichtraucher an dem einzigen Raucher? Auch wenn dieser mittlerweile ja sowieso nur noch draußen rauchen darf. Oder wart ihr selbst schon einmal als Raucher in einer größeren Nichtrauchergruppe? Wenn ja, hat dies euer Rauchverhalten beeinflusst? Gerade bei winterlichen Temperaturen macht es ja keinen Spaß dann alleine oder mit einem mitgeschleppten Nichtraucher im Schneeregen rauchend draußen vor dem Restaurant zu stehen. Habt ihr aufgrund einer solchen Situation vielleicht darüber nachgedacht selbst auch mit dem Rauchen aufzuhören? Oder würde es euch überhaupt nicht stören, ob andere mit euch rauchen oder nicht?

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich muss vorweg sagen ich bin Nichtraucherin und arbeite in einem gesundheitlichen Beruf. Bei mir im Umfeld rauchen echt wenige Menschen, aber 2-3 sind es doch in den meisten Gruppen. Von daher hast du glaube ich echt Pech gehabt und darfst das nicht als Standard sehen. Bei uns gehen oft auch Nichtraucher aus Solidarität mit vor die Tür zu den Rauchern. Wenn es allerdings Raucher anregt, das Rauchen aufzugeben sollten sie das vielleicht lassen. Ich kann mir schon vorstellen, dass man zumindest an so einem Abend dann weniger raucht, oder? Hat es dich denn zum Nachdenken angeregt? Hast du weniger geraucht?

» Sunaika » Beiträge: 323 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe auch viele Freunde und Bekannte, die allesamt Nichtraucher sind und wenn ich mit ihnen alle zusammen unterwegs bin oder wir treffen uns irgendwo, dann bin ich im Endeffekt auch immer der einzige Raucher in dieser Runde.

Ich persönlich finde es dann immer unangenehm, als einziger Raucher unter vielen Nichtrauchern eine rauchen zu gehen. Meist ist es zwar so, dass irgendeine Freundin oder ein Freund oder ein anderer Bekannter mit vor die Tür kommt, damit ich eine rauchen kann, also im Endeffekt werde ich dann von einem Nichtraucher begleitet. Aber mir ist es trotzdem sehr unangenehm, in dem Moment, eine rauchen zu gehen.

Meist ist es dann wirklich so, dass ich viel weniger Rauche, wenn ich nur unter Nichtrauchern bin, da dort ja kein anderer eine rauchen geht, vergesse ich dann ab und zu auch, dass ich doch mal eine rauchen gehen könnte, und gehe dann wirklich erst eine rauchen, wenn ich den Drang dazu spüre und ab und zu unterdrücke ich diesen Drang auch, weil ich in diesem Moment keine rauchen gehen möchte, weil mich eventuell keiner begleiten möchte und ich nicht unbedingt alleine gehen möchte.

Und bei winterlichen Temperaturen war ich auch viel weniger Rauchen, wenn ich bei Nichtrauchern zum Beispiel zu Besuch war. Nicht, weil mich die Temperaturen draußen stören, denn bei mir zu Hause wird auch nicht in der Wohnung geraucht, sondern nur vor der Tür oder auf dem Balkon. Sondern, weil mich kein Nichtraucher begleiten wollte, weil es denen zu kalt war und ich nicht alleine gehen wollte.

Mich persönlich haben Nichtraucher jetzt nicht dazu animiert mit dem Rauchen aufzuhören. Natürlich rauche ich in der Gegenwart von einem Nichtraucher viel weniger, aber so richtig animieren selber aufzuhören, tut es mich jetzt nicht.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



kai0409 hat geschrieben:Ich habe auch viele Freunde und Bekannte, die allesamt Nichtraucher sind und wenn ich mit ihnen alle zusammen unterwegs bin oder wir treffen uns irgendwo, dann bin ich im Endeffekt auch immer der einzige Raucher in dieser Runde.

Bei kleineren Gruppen kann ich dies ja durchaus nachvollziehen und natürlich bemerkt man auch im Freundes- und Bekanntenkreis, dass immer mehr Raucher das Rauchen irgendwann aufgeben. In Gruppen über 10 Personen, habe ich dies jedoch noch nie bemerkt. Und bei dem besagten Treffen waren es sogar fast 30 Personen. Dein Freundeskreis mit dem du dich gleichzeitig triffst, ist da vermutlich doch etwas kleiner.

@Sunaika, es hat mir schon zu denken gegeben. Da wir einen Teil der zeit draußen verbracht habe, habe ich dort nicht weniger geraucht. Und im Restaurant war ich dann auch zweimal draußen zum Rauchen. Ich überlege ja sowieso schon seit längerer Zeit das Rauchen wieder aufzugeben und diese Situation hat mich zusätzlich zum Nachdenken angeregt.

Mir fällt mittlerweile auf, dass es immer weniger Raucher gibt. Früher war Rauchen doch noch mehr etwas Geselliges, was sich auch durch Gesetze nun mehr und mehr verändert, so dass es mittlerweile auch auffällt.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Über das Thema habe ich letztens noch mit einer Kollegin gesprochen, die Raucherin ist. Ihr ist es auch aufgefallen, dass sie in manchen Gruppen die einzige Raucherin ist und ihren Zigarettenkonsum dann teilweise stark zurück fährt, weil es ihr unangenehm ist, als einzige Person zu rauchen. Mir als Nichtraucherin fällt es auch vermehrt auf, dass immer weniger Menschen rauchen. Wenn ich in einer Gruppe bin, in der ein Raucher ist, dann störe ich mich aber nicht daran, solange ich durch diesen nicht gestört werde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich bin und war schon immer Nichtraucher. Wie ich nun feststelle, hat das Verbot des Rauchens in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden mittlerweile doch etwas gebracht. War früher ein Nichtraucher mitleidig angesehen, ist es heute umgekehrt und der Raucher hat schlechte Karten. Er ist der einzige in einer Gruppe von Nichtrauchern, der den Weg nach draußen in die Kälte suchen muss, um seinem Hobby zu frönen.

Ich finde es nett, wenn ein Nichtraucher ihm draußen Gesellschaft leistet, dass er nicht das Gefühl hat, ganz ausgeschlossen zu sein. Seine Gedanken werden sich bestimmt in solchen Situationen öfter damit befassen, das Rauchen ganz aufzugeben. Aber es wird halt nicht so einfach sein. Als immer gewesener Nichtraucher kann ich auch die Gründe nicht nachvollziehen, die jemanden davon überzeugen könnten, weiter zu rauchen. Es wird gehen, mit dem Rauchen aufzuhören, aber es ist ein eher schwieriger Weg im Anfang. Manche fühlen sich auch wohl dabei, so lange keine gesundheitlichen Probleme entstehen und schieben es immer weit von sich.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich bin selber auch Nichtraucher und ich muss leider ganz ehrlich sagen, dass ich mich schon an dem einen Raucher in der Runde stören würde, weil ich von Zigarettenrauch immer starke Hustenkrämpfe bekomme. Gut, so lange man nicht direkt in meiner Anwesenheit raucht oder mir nicht den Rauch in meine Richtung pustet, passiert das auch nicht. Und ich habe auch kein grundsätzliches Problem mit Rauchern.

Aber wenn nur eine Person im Raum raucht, dann wird mein Husten stärker, als wenn der ganze Raum verqualmt ist. Biologisch lässt sich das damit erklären, dass bei nur einem Raucher mein Körper den Rauch sehr deutlich wahrnimmt, als fremd identifiziert und versucht, ihn durch starkes Husten loszuwerden. In einem verqualmten Raum aber ist der Rauch normal, mein Körper sieht nach anfänglichem Husten ein, dass er der Lage nicht Herr werden kann, und alles ist in Ordnung. Außerdem besetzt der Rauch dann permanent bestimmte Rezeptoren, was ebenfalls zu einer verminderten Antwort meines Körpers führt.

Von daher ist der eine Raucher in der Runde für mich noch übler, als wenn ich der einzige Nichtraucher wäre. Das würde ich einen Raucher aber sicherlich niemals deutlich spüren lassen, denn das wäre ziemlich unverschämt von mir.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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