Gibt es bei euch noch eine Art Familienoberhaupt?
Mich würde mal interessieren, ob es bei euch eine Art Familienoberhaupt gibt. Mein Ältester meint manchmal "Mama ist der Boss", wobei meine Zweitälteste meint, dass Papa der "Bestimmer" ist. Eigentlich hält es sich bei uns in der Waage und meist ist es auch so, dass mein Mann und ich gemeinsam die wichtigsten Dinge besprechen und danach handeln. Wenn mein Mann nicht zu hause ist, dann bin ich der "Boss" und wenn ich nicht anwesend bin, dann ist eben mein Mann der "Boss" und wenn beide anwesend sind, dann sind wir beide die "Chefs".
Wie sieht es bei euch aus? Gibt es wirklich, so wie früher noch ein Familienoberhaupt? Bei meinen Eltern war es eigentlich noch so, dass unser Vater das Familienoberhaupt war und eigentlich auch noch ist, wenn wir alle beisammen sind. Gibt es bei euch so eine Art Rangordnung in der Familie?
Bei uns bin ich das Familienoberhaupt, weil ich geschieden bin und natürlich die wichtigen Dinge zu Hause entscheide. Aber je älter die Kinder werden, desto mehr entscheiden sie natürlich selber. Aber da ich das Geld nach Hause bringe, entscheide ich natürlich über größere Anschaffungen und darüber, wo wir wohnen.
Bei meinen Eltern war es früher so, dass meine Mutter über alles entschieden hat, was zu Hause vor sich geht und auch das Haushaltsgeld verwaltet hat und mein Vater war - naja, wenn ich recht überlege - eigentlich nur fürs Geldverdienen da und hatte ansonsten gar nichts zu sagen.
Bei uns in der Familie gibt es eigentlich kein Familienoberhaupt. Meine Eltern entscheiden wichtige Sachen gemeinsam und Kleinlichkeiten die gleich geklärt werden müssen, jeweils derjenige der gerade da ist. Ich finde es auch wichtig, dass Ehepaare gleichberechtigt an Familiensachen ran gehen, und keiner um Erlaubnis bitten muss.
Also wenn ich irgendwann einmal Familie habe, ist mir das schon auch sehr wichtig, dass ich und mein zukünftiger Ehemann dann im Team arbeiten und nicht einer meint, dass er der Chef sein muss. Ich finde die Zeiten sind einfach vorbei. Klar teilt es sich etwas auf, und der eine ist dann eher hierfür da und der andere eher dafür aber im Großen und Ganzen sollten schon beide das Recht auf Mitsprache haben.
Das finde ich ziemlich schwer zu beantworten. Erst einmal sind meine Eltern geschieden und ich lebe momentan nur noch mit meiner Mutter zusammen, meine Schwester ist nämlich bereits ausgezogen. Wir sind nun beide schon volljährig und meine Mutter vertritt die Ansicht, dass man mit achtzehn Jahren alt genug ist, um wichtige Entscheidungen alleine zu treffen. Trotzdem würde ich sagen, dass sie bei uns schon noch das Familienoberhaupt ist. Am Wochenende ist ja auch immer ihr Freund bei uns und dieser ist ihr definitiv untergeordnet. Meine Mutter kümmert sich eben auch um alles, zum Beispiel wenn es an die Urlaubsplanung geht. Sie holt sich bei ihrem Freund zwar das „okay“ ab, aber mehr auch nicht. Da habe sogar ich mehr Mitendscheidungsrecht.
Zu meinem Vater habe ich ein gutes Verhältnis, aber dadurch, dass er nicht mehr bei uns wohnt, hat er eigentlich auch nichts mehr zu sagen. Ob er das Familienoberhaupt war, bevor er ausgezogen ist, weiß ich nicht mehr, da ich da noch sehr klein war. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass meine Mutter sich von irgendjemandem herumkommandieren gelassen hat. Sie ist einfach nicht der Typ dazu.
Ich finde es wichtig, dass man in einer Partnerschaft, besonders wenn man bereits Kinder hat, Entscheidungen gemeinsam trifft. Bei meinem Freund seiner Familie hat beispielsweise seine Mutter das alleinige Sagen, alle sind ihr untergeordnet, auch ihr Mann. So kommt es dazu, dass ihr Mann zum Beispiel schon seit fast zehn Jahren kein Weihnachten mehr mit seiner Familie, also seiner Mutter und seinen Geschwistern verbracht hat, weil seine Frau darauf besteht, dass sie an Weihnachten ihre Mutter besuchen. Ich frage mich, wieso er sich das gefallen lässt, das Verhalten finde ich wirklich unmöglich.
Die Frage nach einem klassischen Familienoberhaupt kann ich gar nicht so genau beantworten. Ich lebe derzeit noch bei meiner Mutter, bin allerdings bereits volljährig und treffe somit die essentiellen Entscheidungen über mein eigenes Leben eigenständig und ohne Anleitung. Trotzdem ist meine Mutter eindeutig die zuständige Person bei Fragen, welche die Erziehung meiner Schwester betreffen, ebenso trifft sie Entscheidungen über Dinge, die alle angehen, beispielsweise über den Wohnort oder gemeinschaftliche Ausgaben. Auch ist sie diejenige, die aushelfen muss, wenn es interfamiliäre Konflikte zwischen den anderen Familienmitgliedern gibt. Ich würde also durchaus sagen, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt das Familienoberhaupt ist, meine Schwester, ihr neuer Freund und ich ordnen uns in wichtigen Fragen durchaus ihren Anweisungen unter.
Wenn ich so darüber nachdenke, war sie auch das Familienoberhaupt, als mein Vater noch bei uns lebte. Dieser hatte selbstverständlich auch ein Mitspracherecht, wenn es um das gemeinsame Geschäft oder die Kindererziehung ging, trotzdem war sie dem Gefühl nach immer diejenige, die das Zepter in der Hand behielt und nach einer Diskussion die Entscheidung meist alleine traf. Auch uns Kindern gegenüber war sie stets diejenige, welche Entscheidungen und Erziehungsmaßnahmen verkündete, und während man meinen Vater auch gelegentlich noch umstimmen konnte, war sie in ihrer Art schon immer konsequenter und unnachgiebiger.
Bei uns gibt es so etwas wie ein Familienoberhaupt nicht. Mein Mann und ich entscheiden wichtige Dinge gemeinsam und das klappt auch immer ganz gut, wie ich finde. Da muss sich keiner unterordnen und das finde ich auch gut so. Ich hätte echt ein Problem damit, wenn mein Mann einfach alle Entscheidungen, die unsere Familie betreffen, einfach alleine treffen und mich nicht einbeziehen würde. Bei ihm wär das aber ganz genauso, wenn ich das so machen würde.
Da meine Eltern sich scheiden lassen haben, als ich gerade mal drei Jahre alt war, stellte sich die Frage nach einem Familienoberhaupt überhaupt nicht. Meine Mutter war alleinerziehend mit drei Kindern und hat die Entscheidungen auch immer alleine treffen müssen. Klar gibt es bei uns auch Bereiche, bei der sich einer von uns beiden eher auskennt, aber wir holen uns immer das Okay von anderen und besprechen diese Dinge auch gemeinsam. Anders könnte ich mir das auch überhaupt nicht vorstellen. Ich kenne auch Familien, bei denen die Frau nicht viel zu sagen hat. Das käme für mich echt nicht in Frage!
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