Themen immer nur bis zur nächsten Klassenarbeit beherrschen?

vom 13.02.2013, 19:51 Uhr

Bei uns ist es im Regelfall so, dass wir einen Test oder eine Klassenarbeit schreiben, nachdem wir verschiedene Themen im Unterricht behandelt haben. Danach sind diese Themen abgehakt und es werden wieder neue Themen eingeführt. Da wir in diesem Jahr unser Abitur machen werden, haben wir neulich zur Übung ein Arbeitsblatt mit Aufgaben aus allen Themenbereichen, die in der Abschlussprüfung dran kommen können, bekommen.

Mir ist beim Lesen der Aufgabenstellung aufgefallen, dass ich manche Aufgaben gar nicht mehr lösen könnte, ohne in meinen Unterlagen herum zu blättern und mir meine alten Aufzeichnungen nochmal anzusehen, obwohl wir den Stoff zu großen Teilen erst Anfang diesen Schuljahres durch genommen haben. Dennoch weiß ich oftmals selbst nach langem Nachdenken nicht, wie ich genau anfangen muss. Mir fällt das aber auch bei allen anderen Fächern auf, dass ich den Unterrichtsstoff, den wir vor noch gar nicht allzu langer Zeit behandelt haben, überhaupt nicht mehr beherrsche.

Kennt ihr das auch, dass man bestimmte Unterrichtsthemen meistens nur bis zum nächsten Test oder bis zur nächsten Klassenarbeit beherrscht und mit den Aufgaben nichts mehr anfangen kann, sobald man mit neuem Schulstoff konfrontiert wird? Ist so etwas normal? Wie schafft ihr Abhilfe dagegen? Frischt ihr das Erlernte regelmäßig wieder auf?

Benutzeravatar

» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist eigentlich ganz normales Lernverhalten, dass man sich hauptsächlich auf die Klausuren vorbereitet und man danach das ganze wieder sehr schnell vergisst. Wenn man das Wissen später wieder anwenden muss, ist das aber logischerweise kontraproduktiv. Man kommt zwar sicherlich mit etwas Arbeit auch wieder ganz gut in das Thema rein, aber es kostet unnötig viel Zeit.

Daher ist es auf jeden Fall sinnvoll, die wichtigen Themen öfters zu wiederholen. Je öfters man wiederholt und je kürzer die Abstände zwischen den Wiederholungen sind, desto höher ist der Lerneffekt. Möglicherweise reicht es, nach den Klausuren den Stoff noch zwei bis drei Mal durchzuarbeiten, damit das Wissen bis zur unmittelbaren Abiturvorbereitung frisch bleibt. So muss man es vor der Prüfung nur noch kurz wiederholen und findet sich recht schnell zurecht. Das erspart zudem unnötigen Stress und hilft dadurch ja gleich doppelt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ja, ich denke es ist ganz normal, dass man sich den Unterrichtsstoff nur bis zu der nächsten Klausur merkt und dann anschließend wieder vergisst. Man bekommt doch recht viele Inhalte vermittelt und es wäre ein Wunder wenn man sich alles mit einmal merken könnte. Wenn man allerdings für das Abitur lernt, dann kann man das gelernte wissen auch bei den Prüfungen verwenden. Hat man aber dann die Prüfungen hinter sich, hat man das gelernte auch meisten schnell wieder vergessen.

» selinasmami » Beiträge: 127 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn ich mich für eine große Abschlussprüfung vorbereiten musste, habe ich immer einige Wochen vorher für jedes Fach meine Bücher vor gekramt und durchgeblättert, was ich nicht mehr kann. Daraus habe ich mir dann - aufgeteilt auf mehrere Wochen - einen speziellen Lernstundenplan gemacht, um alles zu wiederholen.

» Freundschaft » Beiträge: 17 » Talkpoints: 4,05 »



Allgemein betrachtet soll man ja in seiner Schullaufbahn möglichst täglich ein wenig lernen und stetig wiederholen, um das Gelernte zu erhalten. Wenigstens zu meiner Zeit hat man das aber nicht gemacht, weil wer beschäftigt sich schon gern übermäßig mit Schulstoff, und sich stattdessen den Stoff kurzfristig ins Hirn geprügelt, wo selbiger sich dann aber nicht dauerhaft verankern kann. Da ich heute rückwirkend vieles was ich zeitweise in der Schule lernen musste, definitiv nie wieder im Leben gebraucht habe, finde ich das aber auch nicht so schlimm. Was einem wichtig ist und was man braucht, das bleibt irgendwo hängen und für den Rest gibt es Quellen, wo es steht. :wink:

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Natürlich wäre es ein Wunsch, dass man sich alles merken kann, was man einmal gelernt hat. Allerdings ist dies einfach nicht der Fall. Die meisten lernen auf Klausuren nur mit dem Kurzzeit Gedächtnis. Gerade im Studium fällt mir dies jetzt stark auf. Viele die in einer Klausur zwischen 1,0 und 2,0 geschrieben haben, können 2 Wochen später die Klausur nicht mehr so lösen, dass sie bestehen würden.

Diese Flut an Informationen kann sich einfach keiner auf Dauer merken, weder in der Schule noch im Studium oder sonst wo. Aber irgendwas bleibt meist im Unterbewusstsein hängen, weil man sich oft wenn man es sich wieder anschaut daran erinnern kann, oder es zumindest schneller wider lernt. Man kann es einfach nur nicht mehr sofort selbstständig abrufen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Leider ist dieses Verhalten für das menschliche Gehirn absolut normal und ich kenne das auch noch aus meiner eigenen Schulzeit. Oft habe ich zwei oder drei Tage vor der entsprechenden Klausur erst wirklich mit dem Lernen begonnen, weil ich gerade in Fächern wie Geschichte nicht auf unnötige Übung, sondern auf mein sehr gutes Kurzzeitgedächtnis gesetzt habe, das mich auch nie wirklich im Stich gelassen und mir zu sehr guten Noten verholfen hatte. Wollte ich den Stoff dann einige Wochen oder Monate später noch einmal abrufen, wusste ich zwar schon noch ganz grob, worum es ging und war auch in der Lage, die Grundzüge noch einmal wiederzugeben, Details wie beispielsweise Jahreszahlen hätte ich aber nicht mehr genau gewusst. Letztlich hatte ich aber immer das Gefühl, dass mir durch meine Anwesenheit im Unterricht und das kurzfristige Lernen auch langfristig die wichtigsten Eckdaten eines soliden Grundwissens im Gedächtnis geblieben sind und das halte ich für ein ausreichendes Lernziel.

Wie dem auch sei, gerade vor meinem Abitur habe ich sehr viel gelernt und den alten Stoff in einigen Wochen noch einmal wiederholt. Sehr positiv aufgefallen ist mir dabei, dass mein Lernen für die Klausur nicht ganz sinnlos war, so das ich den Stoff zwar für die Abiturvorbereitung noch einmal von der Pieke auf lernen musste, aber das Gefühl hatte, dass er deutlich schneller und besser im Gedächtnis haften blieb, wodurch das mehrmalige Lernen also doch noch einen Sinn hatte.

Im jetzigen Studium könnte ich mir ein solches Lernverhalten nicht mehr leisten und setze auf ständige Wiederholung und vor allem Anwendung des Gelernten. Es bringt mir nichts, die Paragraphen einmal zu lernen und vielleicht in Abständen von je zwei Wochen noch einmal zu wiederholen, ich muss vor allem praktische Aufgaben dazu lösen und sie somit für mich in einen logischen Kontext bringen. Im Nachhinein weiß ich, dass ich das mit meinem Schulstoff deutlich häufiger hätte tun müssen, trotz bestimmt teils mangelhafter Lerntechnik kam ich aber gut zurecht.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich befinde mich gerade in der exakt selben Situation. Ich werde dieses Jahr auch Abitur machen und wir sind nun in so gut wie allen Fächern, in denen wir in die schriftliche Prüfung gehen, mit dem Stoff durch und somit geht es nun an die Abiturvorbereitung. In Mathematik und in unserem Profilfach Informationstechnik haben wir bereits damit angefangen mit der Wiederholung von den Themen, die wir im letzten Schuljahr behandelt haben und es kommen tatsächlich sehr viele Probleme auf.

In Informationstechnik ist es aber so, dass ich gar nicht so viel nachschlagen muss. Wir haben mehrere Aufgaben eines Aufgabentyps bekommen und bei der ersten hatte ich schon erhebliche Probleme. Allerdings sind sich die Aufgaben wirklich alle sehr ähnlich und nachdem wir dann die erste besprochen haben, fielen mir die restlichen Aufgaben sehr einfach. Das ist meiner Meinung nach wirklich ein großer Vorteil, sowohl in Informationstechnik, als auch in Mathematik. Die Aufgaben sind immer gleich aufgebaut. Wenn man eine verstanden hat, dann kann man eigentlich auch die anderen. Man muss es eben nur einmal verstanden haben.

In Mathematik fällt es mir momentan noch ein wenig schwerer als in Informationstechnik, weshalb ich jetzt in den Faschingsferien ein paar typische Aufgaben aus dem Bereich Analysis durchgemacht habe und nun bin ich wieder etwas beruhigter, denn der Stoff ist bei mir jetzt eigentlich wieder präsent.

Ich denke, ich habe den großen Vorteil, dass ich die ganzen letzten beiden Schuljahre aufgepasst habe und mir den Stoff nun nur ins Gedächtnis zurückrufen muss. Andere haben es da sicherlich schwerer, aber im Nachhinein kann man da leider nicht mehr viel machen, als die Zeit nutzen, die einem noch bis zu den Abschlussprüfungen bleibt.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei mir war es auch immer so, dass ich den Stoff immer nur bis zur Klassenarbeit beherrscht habe und danach langsam vergessen habe. Ich muss aber auch sagen, dass ich auch immer so gelernt habe, dass ich den Stoff nur bis zur Klassenarbeit kann. Denn um den Stoff langfristig im Kopf zu behalten, muss man den Stoff immer wieder wiederholen. Und ich hatte, nachdem ich die Klassenarbeiten geschrieben habe, weder Zeit, noch Lust, um den ganzen Stoff zu wiederholen. Schließlich kam ja immer wieder neuer Stoff hinzu, weshalb es auch gar nicht unbedingt immer möglich war, alles ständig zu wiederholen.

Gestört hat es mich nie, dass ich Stoff ziemlich schnell wieder vergessen habe. Immerhin habe ich früh genug damit angefangen, für das Abitur zu lernen. Dabei habe erst da den kompletten Stoff wiederholt. Da ich den ganzen Stoff bereits vor einiger Zeit einmal gelernt hatte, fiel es mir überraschenderweise auch gar nicht so schwer, alles wieder zu lernen. Im Hinterkopf hatte ich nämlich doch den einen oder anderen Begriff abgespeichert, den ich über die ganze Zeit nicht vergessen hatte. Von daher sah ich es einfach praktischer an, erst beim Lernen für das Abitur alles zu wiederholen. Ich fand das einfach besser so, als ständig alles im Laufe des Schuljahres zu wiederholen.

Abgesehen davon, dass ich ziemlich früh begann, selbst den kompletten Stoff für das Abitur zu wiederholen, wiederholten die Lehrer mit uns auch noch den kompletten Stoff sehr intensiv. Das hat mir auch sehr geholfen und ich habe mich auch richtig gut vorbereitet gefühlt. Von daher hat es mir eben zu keinem Zeitpunkt etwas ausgemacht, dass ich Stoff von früheren Klassenarbeiten im Laufe der Zeit vergessen hatte. Durch die Wiederholungen der Lehrer war dann auch alles wieder präsent.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron