Kennt Ihr noch das Fach Schulgarten? Mochtet Ihr es?

vom 05.02.2013, 18:17 Uhr

Ich weiß nicht mehr, in welcher Klasse es war, aber wir hatten auch mal ein oder zwei Jahre lang das Unterrichtsfach Schulgarten. Und ganz ehrlich, ich habe es gehasst! Bei uns hat es immer gewechselt, einen Samstag (das war damals noch zu DDR-Zeiten, als Samstag auch Schule war) hatten wir Schulgarten und am anderen Samstag dann wieder Werkunterricht, so dass wir quasi nur zweimal im Monat in den Garten mussten. Und obwohl ich Regenwetter nicht mag, war ich jedes Mal froh, wenn es denn mal geregnet hat, weil wir dann nicht raus mussten. :lol:

Ich fand dieses Unterrichtsfach einfach nur langweilig und auch unsinnig, denn wenn man nun nicht gerade einen Beruf, wie Gärtner oder meinetwegen auch Florist, ergreifen wollte, hätte man dieses Fach absolut nicht gebraucht.

Kennt Ihr den Schulgarten auch noch? Und wenn ja, mochtet Ihr das Unterrichtsfach oder eher nicht so?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bei uns gab es kein Schulfach, in dem die Pflege des Schulgartens behandelt wurde, eine besonders engagierte Lehrerin bot aber eine Arbeitsgemeinschaft an, in die man mehr oder minder freiwillig eintreten konnte, wenn man sich dafür interessierte. Die Arbeitsgemeinschaft traf sich bei gutem Wetter zwei Stunden pro Woche und kümmerte sich um die Bepflanzung und Pflege eines kleinen umzäunten Gebiets auf dem Schulhof, das als Schulgarten herhalten musste. Sicherlich war die Arbeitsgemeinschaft nicht komplett sinnlos, ich finde es zumindest durchaus hilfreich, wenn Kinder die Natur kennenlernen können und einen Bezug zu Pflanzen und Tieren entwickeln, aber ich persönlich konnte nicht wirklich etwas damit anfangen.

Die Arbeitsgemeinschaft war zwar eigentlich freiwillig, gerade als jüngerer Schüler, der mit besagter Lehrerin ein bisschen näher im Kontakt stand, wurde man aber mehr oder minder genötigt, indem man immer wieder auf eine mögliche Teilnahme angesprochen wurde. Ich für meinen Teil habe es gehasst, bei Wind und Wetter in der Erde zu buddeln und mir Finger und Kleidung für die nächsten Stunden gründlich schmutzig zu machen, sodass ich mich nach ein paar Wochen wieder zurückgezogen habe, wir hatten aber auch Schüler, die wirklich Freude zeigten. Somit finde ich zumindest eine Interessengemeinschaft in diese Richtung absolut keine schlechte Idee.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Schulgarten war bei uns kein Unterrichtsfach, sondern eine AG, an der man teilnehmen konnte, wenn man wollte, aber es wurde niemand dazu gezwungen und eine Nichtteilnahme hatte auch keine negativen Auswirkungen. Soweit ich mich erinnern kann, gab es diesen Schulgarten auch nur an einer einzigen Schule, die ich besucht habe, und ich habe übrigens nicht daran teilgenommen, weil mich das so gar nicht interessiert hat. Wenn ich manchmal die Schüler gesehen habe, die mit dem Lehrer, der diese AG gegründet und betreut hat, irgendwelche Teilstücke einer Wiese umgraben mussten, dann hatte ich immer großes Mitgefühl mit ihnen und war gleichzeitig wirklich froh, mich da so einfach raushalten zu können.

An derselben Schule gab es allerdings noch eine andere AG mit Bezug auf das Fach Biologie, nämlich die so genannte Aufzuchts-AG. Diese bestand aus einer Art übrigem Klassenzimmer, in dem einige Tiere gehalten wurden, unter anderem zwei Frettchen, aber auch Mäuse und Fische. Die Tiere mussten wir in den Pausen versorgen, wir konnten sie streicheln und mit ihnen spielen, und in den Sommerferien wurden alle AG-Teilnehmer für die Betreuung eingeteilt. Wir bekamen für diesen Zweck auch einen Schlüssel zur Schule, den wir später wieder abgeben mussten und waren während der Ferienbetreuung auf uns gestellt. Einmal habe ich diese Betreuung ach mitgemacht und ich hatte überhaupt kein Problem damit, in meinen Ferien die Schule besuchen zu müssen.

Eine AG ist meiner Meinung nach wirklich nur dann sinnvoll, wenn sie den Nerv des Teilnehmers trifft. An dieser Schule gab es ein recht großes Angebot an AGs und einige davon hätten mich auch zusätzlich noch interessiert, aber ich habe nur noch an der Theater-AG teilgenommen, nicht, wie ich eigentlich gern wollte, an der Foto-AG. Eine Verpflichtung sollte aber damit nie verbunden sein, meine ich, weil sich sonst ganz schnell eine Unlust einstellen kann, die in eine Abneigung übergeht, sodass das für die gesamte AG schwierig werden kann. Den Schulgarten als Unterrichtsfach einzuführen, fände ich nur sinnvoll, wenn er ein Teilabschnitt im Rahmen des Biologieunterrichts wäre, aber dauerhaft und regelmäßig ein solches Unterrichtspflichtfach anzubieten, fände ich merkwürdig, vielleicht auch einfach nur ungewohnt. Richtig Lust darauf hätte ich sicherlich auch nicht gehabt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wir hatten das auch als Schulfach und ich muss sagen, dass ich es gehasst habe. Am Anfang sind wir durch diesen Schulgarten gegangen und die Lehrerin hat uns kurz alle Pflanzen erklärt. Das war dann die Erklärung für die ganze Zeit und man musste viel eigenständig arbeiten.

Ich habe dann immer neue Felder gemacht und damit die Zeit herum bekommen. Als Belohnung dafür gab es immer eine 1, was ich aber nicht nachvollziehen konnte, da ich ja nur die Erde gemacht habe und ein paar neue Pflanzen gesetzt habe und die anderen Schüler haben ja Fachwissen entwickelt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich hatte zu meiner Grundschulzeit auch das Fach Schulgarten an jeweils einem Nachmittag in der Woche. Sowohl meine Klassenkameraden und ich haben dieses Fach einfach geliebt. Wir haben es sehr genossen dort unser eigenes Gemüse anzubauen und zu ernten. Im Sommer haben wir immer unsere Erdbeeren in den Pausen gepflückt und gegessen.

Ich finde dieses Fach eine tolle Erfahrung für kleine Kinder und denke, dass solche Sachen an Schulen nicht zu sehr in den Hintergrund geraten sollten.

» Caralia » Beiträge: 312 » Talkpoints: 24,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich erinnere mich an noch an das Fach und ich habe es gehasst. Wir hatten immer einmal die Woche Nachmittags Schulgarten und mussten dort Gemüse für die Schulküche anbauen. Ich habe das Fach regelrecht verflucht, weil wir ständig Unkraut jäten und umgraben mussten. Das waren Arbeiten, die ich eh schon oft zu Hause verrichten musste, da wir selbst einen Garten hatten und noch haben. Ich fand das total blöd, dass ich dieselben Arbeiten auch noch in der Schule machen musste, zumal ich dort noch von Mitschülern ständig mit Erde beworfen oder mit Brennnesseln geärgert wurde.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hatte auch Schulgarten und wir hatten dabei immer sehr viel Spaß. Besonders weil unser Schulgarten nicht in Sichtweite der Schule war und mit einem coolen Lehrer ist das eben etwas anderes. Und das was ich damals gelernt habe, bringt mir eben auch noch heute Vorteile im eigenen Garten.

Auch heute haben meine Töchter noch Schulgarten als Unterricht. Allerdings ist es im Sachunterricht integriert, so dass eben jede Klasse nur dann etwas im Schulgarten macht, wenn es sinnvoll ist. Schulgarten im Winter wäre ja nur blanke Theorie, die sie ja schon genug lernen müssen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Der Schulgartenunterricht hat immer Spaß gemacht, bisher dachte ich aber immer dass dieses Fach nur im Osten existierte. Ich kann mich noch gut an das weitläufige Gelände erinnern und das alles ziemlich verwahrlost dort war. Dunkel weiß ich noch dass vorwiegend Gemüse dort angebaut wurde und es auch ein paar Erdbeerfelder dort gab. Was mit der ganzen Ernte gemacht wurde weiß ich aber nicht. Die Erdbeerfelder wurden streng von einem Lehrer überwacht dass ja niemand eine Erdbeere naschte. Von dem Grünzeug nehme ich mal an dass es in die Schulspeisung wanderte oder es sich die Lehrer mit nach Hause nahmen. Es gab ja kaum etwas an Erbsen oder Kohlrabi zu kaufen.

Unterricht hatten wir dort in der dritten und vierten Klasse und er bestand zum größten Teil aus Unkraut hacken. Ich denke auch dass wir dort höchstens ein- bis zweimal im Monat für eine Stunde waren. Ich kann mich nicht erinnern jemals dort etwas geerntet zu haben, wohl wurden aber dass in so einer Art Vorbereitungsraum anhand der Pflanzen und der Früchte die Fruchtstände und die Wege der Befruchtung erklärt wurden. Um das zu verstehen waren wir aber viel zu klein damals. Davon abgesehen war es aber immer interessant weil kaum einer einen Garten zu Hause hatte und man nur die Bilder aus dem Heimatkundebuch kannte.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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