Lieber hungern, als vor anderen als Einziger zu essen?
Ich würde mittlerweile unabhängig davon, ob andere etwas essen oder nicht, einfach essen, wenn ich Hunger habe. Früher war ich da auch eher zurückhaltend, weil ich auch sehr schüchtern war, aber mittlerweile ist das gar nicht mehr so. Wenn ich Hunger habe, bin ich immer schlecht gelaunt oder so wehleidig oder kriege sogar Bauchschmerzen, deswegen würde ich nicht aufs Essen verzichten, weil ich die Einzige sein könnte.
Es kann auch sein, dass andere sich nicht trauen und wenn sie sehen, dass eine Person etwas isst, dann bestellen sie auch etwas. Ich habe das Glück, dass meine Freunde, mit denen ich in Kneipen oder sonstiges gehe, immer das Essen mit mir teilen oder eben selbst etwas essen.
Wenn der Appetit da ist, dann esse ich auch als einzige Person. Mir ist dabei auch völlig egal, was die anderen über mich denken. Schließlich muss man ja was essen, wenn man Appetit hat. Ein knurrender Magen wäre mir auch sehr peinlich, so dass ich schon aus diesem Grund etwas zu mir nehmen muss, wenn sich mein Appetit meldet.
Solche Blockaden können zum Beispiel daher kommen, dass man den anderen Personen nichts vorkauen möchte. Man könnte es auch mit einer äußerst netten Form der Höflichkeit vergleichen.
Ich sehe eigentlich kein Problem darin, sich etwas zu essen zu holen, wenn man Hunger hat. Jeder Mensch hat einen eigenen Essensrhythmus. Ich folge meinem, denn das ist das, was mein Körper braucht. Da kann ich einfach nicht auf Höflichkeiten Rücksicht nehmen, dass niemand anderes etwas isst.
Um das schlechte Gefühl zu umgehen, hilft es vielleicht, einfach zu fragen, ob jemand anderes auch etwas möchte. Oder man sollte einfach ein bisschen mehr mitbringen, damit andere auch zugreifen können.
Schlimmer finde ich die Situation in Restaurants, wenn man in einer Gruppe bestellt hat und dann als Einziger seine Bestellung kommt. Das Dilemma ist dabei: höflich sein und warten, bis das eigene Essen kalt ist oder nicht warten und essen? Mich stört daran, dass man eigentlich in das Restaurant gegangen ist, um gemeinsam zu essen. Das bestimmt auch das Gespräch. Bekommen alle gleichzeitig ihre Speisen, hat jeder den Mund mal voll und kann nicht sprechen. Also erlahmt das Gespräch ein wenig. Bekommt nur einer das Essen, ist er irgendwie aus dem weiter laufenden Gespräch ausgeschlossen. Das finde ich schlimm. Restaurants in denen das passiert, sehen mich selten ein zweites Mal.
Ich kann dich schon verstehen, weil es mir früher sicher ähnlich gegangen wäre. Mittlerweile hat sich mein Selbstvertrauen aber gebessert und ich hätte kein Problem mehr damit, als einzige an einem Tisch etwas zu essen. Es kommt aber auch darauf an, ob ich die anderen Personen am Tisch kennen würde. Wenn dem so wäre, würde ich vielleicht beim Weggehen fragen, ob ich jemandem etwas mitbringen soll. Vielleicht möchte ja noch jemand etwas und man isst dann auch nicht alleine. Wenn ich die anderen Personen aber nicht kennen würde, wäre es mir wirklich egal, wenn ich als einzige etwas essen würde.
Nun ja, das kommt ganz auf die Situation an. Da bei mir Hunger meist mit einem zu niedrigem Blutzucker einhergeht, ist es so, dass ich dann etwas essen muss. Aber ich mag es ehrlich gesagt auch nicht, wenn ich die einzige Person bin, die etwas isst, während die anderen nichts essen. Jedoch habe ich festgestellt, wenn man dann aufsteht, um sich etwas zu essen zu holen, kann es passieren, dass mindestens eine weitere Person mit aufsteht, um sich ebenfalls etwas zu essen zu holen. Damit ist die Problematik auch schon geklärt und somit ist man nicht allein.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich in jener Situation gehandelt hätte, aber ich hätte mir wohl durchaus etwas zu essen bestellt beziehungsweise abgeholt, einfach, weil es auch für meine Gesundheit wichtig ist. Zwar habe ich immer meinen Traubenzucker dabei, aber es macht auch einen Unterschied, ob ich nun eine zuckrige Cola getrunken hätte oder eben von mir aus auch ein belegtes Brötchen gegessen hätte.
Es kommt schon darauf an, mit wem ich unterwegs bin und wo wir unterwegs sind. Also wenn ich mit einer Freundin oder im Freundeskreis zum Beispiel auf den Weihnachtsmarkt gehe, dann habe ich keine Probleme, einfach etwas zu essen, obwohl die anderen nichts essen. Warum auch, man ist eben unterwegs, es ist laut, man wird nicht beobachtet.
Anders ist es, wenn ich mit meinem Freund unterwegs bin und wir essen waren. Ich nehme grundsätzlich eine kleine Portion, weil ich es einfach nicht schaffe, aber wenn man dann als Stammgast noch einen Kuchen oder so angeboten bekommt, hätte ich schon oft Lust darauf, aber ich traue mich dann nicht, weil ich nicht so verfressen aussehen will, nicht dass er dann Grund hat irgendwann zu sagen siehst du, darum wirst du immer fetter.
Und ich möchte auch nicht so beobachtet werden. Er guckt mich dann die ganze Zeit an, das geht schon los, wenn er eher mit seinem Essen fertig ist. Dann schaut er mich an, weil er verliebt ist und ja, wo soll er auch sonst hinsehen, und dann ist es ultrapeinlich, wenn einem dann das Essen von der Gabel fällt oder man komische Mundbewegungen macht beim Kauen oder schon Kaugeräusche sind schlimm - ich kann es zum Beispiel auch nicht leiden, wenn jemand in totaler Stille als einziger kaut, da muss ich mitessen oder raste innerlich aus.
Da verzichte ich dann lieber doch auf das angebotene Stück Kuchen.
Ich muss ehrlich sagen, ich kann die ganze falsche Bescheidenheit hier nicht verstehen. Wenn ich Hunger habe, dann esse ich, egal ob ich alleine da sitze oder nicht. Warum soll ich mir ein menschliches Bedürfnis verkneifen? Bei mir ist es so, dass mit dem Hungergefühl auch ein Blutzucker- und Kreislaufproblem einhergeht, so dass ich auf jeden Fall etwas essen sollte, und wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Zudem bekomme ich Kopfschmerzen, wenn ich zu lange warte und den Hunger ignoriere.
Aber auch, als ich das Problem noch nicht hatte, habe ich dann gegessen, wenn ich hungrig war. Meist ist es doch eh so, dass man kurz sagt, dass man sich etwas zu Essen holt und einer der Menschen, mit denen man unterwegs ist, geht dann sehr oft mit. Mir ist es egal, ob jemand denkt, ich sei "verfressen". Hunger gehört eben zu den Bedürfnissen, die man getrost in der Öffentlichkeit ausleben kann, daher würde mir nicht einfallen, dies zu ignorieren.
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