Hilfe - mein Hund braucht dringend Erziehung

vom 03.04.2009, 21:36 Uhr

Als ich mir meinen Schäferhundmix Alfred aus dem Tierheim geholt habe, wurde mir gesagt, er sei sehr gehorsam und würde aufs Wort hören. Das mag ja sein, aber nicht bei mir.

Was kann ich nur tun, damit Alfred wirklich einmal kommt, wenn ich ihn rufe. Eigentlich kann Alfred gar nichts. Er reagiert nicht einmal auf :sitz, komm, Platz . Und außerdem läuft er mir bei jeder Gelegenheit weg. Ich bin schon ganz verzweifelt.

Er ist so ein schöner und freundlicher Hund, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich ihn erziehen soll. Er ist ja schon 6 Jahre alt und ist wohl von niemandem bisher erzogen worden. Kann mir vielleicht jemand einen Rat geben?

» Utam » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,16 »



Ich denke, Geduld ist erstmal das Wichtigste. Ansonsten kannst du ihn ja mit Futter bzw. Leckerlies locken. Seinen Namen rufen und die Hand ausstrecken, ihm dann das Leckerlie geben wenn er gekommen ist. Ich denke, nach wenigen Monaten wird er öfter zu dir kommen, wenn du deinen Namen rufst.

Beim Sitz genauso vorgehen. Seinen Hintern auch nach unten drücken, während du "Sitz" sagst, sobald er sitzt ihm das Leckerlie geben. Unser Hund hat damals schon von alleine gehört, also hatte ich das Problem nicht. Ich würde es aber so mal versuchen.

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» Blairwitch » Beiträge: 221 » Talkpoints: 9,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo Utam,

ich nehme an, dass Alfred dein erster Hund ist. Deshalb würde ich dir empfehlen, dich in einer Hundeschule in der Nähe anzumelden. Es ist ganz wichtig, dass du regelmäßig mit dem Hund übst und das kann man beim ersten Hund am besten mit direkter Anleitung. Alternativ dazu könntest du dir zwar auch einen Erziehungsratgeber kaufen, aber am effektivsten sind die Übungen in der Hundeschule, weil da jederzeit jemand da ist, der dir Tipps gibt und eingreift, wenn du etwas falsch machst.

Es kann gut sein, dass Alfred bei den Mitarbeitern im Tierheim gut gehorcht hat und es jetzt bei dir nicht mehr macht. Hunde merken sehr schnell, bei wem sie gehorchen müssen und wer auch mal ein Auge zudrückt, wenn der Hund nicht hört. Mein Hund z.B. stellt sich einfach taub, wenn mein Vater ihm ohne angebotenes Leckerli einen Befehl gibt. Einfach, weil er weiß, dass mein Vater dann doch noch ein Leckerli anbietet. :wink:

Du solltest auf jeden Fall vermeiden, dass der Hund dir abhaut. Nicht nur, weil einige Leute Angst bekommen, wenn ein großer Hund allein rumläuft, sondern auch weil er sich selbst und andere gefährdet, wenn er z.B. auf eine Straße läuft. Lass ihn also bis er hört, nur an einer so genannten Schleppleine "frei" laufen. Diese Leinen sind ca. 10-20 Meter lang und schleifen hinter dem Hund auf dem Boden. Der Hund fühlt sich frei, aber du kannst jederzeit den Befehl "Komm"/"Hier" durchsetzen: wenn er nicht gehorcht, kannst du ihn an der Leine zurück ziehen.

Ganz wichtig ist, dass jeder Befehl, den du ihm gibst, beim ersten Mal ausgeführt werden muss. Wenn du rufst und er nicht sofort kommt, zieh ihn an der Schleppleine zu dir (Leine am besten im Moment des Rufens schon in die Hand nehmen) und wiederhole den Befehl nicht. Wenn der Hund merkt, dass er erst nach dem 50sten Mal Rufen kommen muss, wird er nie beim ersten Mal kommen. Ebenso beim "Sitz" etc.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich kann mich Studia nur anschließen und würde dir auch empfehlen, mit deinem Hund in eine Hundeschule zu gehen. Auch, wenn dein Hund schon etwas älter ist, kann er durchaus noch dazu lernen. Er lernt dann zwar langsamer, aber er kann nicht etwas dazu lernen. Dafür ist eben Geduld und Ausdauer wichtig.

Wenn du nicht in eine Hundeschule gehen willst, dann kannst du ja auch mal nach einem Hundetrainer suchen. Dieser kann dir sicher auch Tipps geben und dir dabei helfen, dass dein Hund gehorsamer wird.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das kleine Erziehungsproblem hatte meine Mutter auch mit ihrem Hund. Und zwar hat der Hund ihrem Mann aufs Wort gehorcht aber meine Mutter bei Befehlen kaum beachtet.

Oft liegt das Problem darin, dass wir Menschen einen Hund eher als Familienmitglied als einen Hund sehen. Es ist natürlich verständlich, dass du deinen Hund magst und auch gerne nett zu ihm sein möchtest. Aber die meisten Probleme entstehen einfach dabei, dass der Hund nun einmal ein Rudeltier ist. In einem Rudel gibt es immer einen Anführer und das Rudel. Das musst du dir ständig vor Augen halten.

Es gibt für einen Hund genau zwei Möglichkeiten. Entweder bist du sein Anführer, den er respektiert und achtet und der ihm Schutz bietet, oder der Hund ist dein Anführer. In diesem Fall unterliegst du quasi seinem Willen und er genießt die Sonderstellung, dass er seinen eigenen Kopf haben darf und selber entscheidet, was er tun möchte. Dies ist natürlich nicht böse gemeint, aber so sind Hunde nun einmal.

Das bedeutet natürlich nicht, dass du ihn schlagen oder übermäßig bestrafen solltest, wenn er etwas falsch macht. Das würdest du auch nicht tun. Aber du solltest immer konsequent auf deine Meinung bestehen. Wenn er dir zum Beispiel davonläuft, dann nimm ihn an die Leine und halte ihn ganz nah bei dir. Wenn er dann wieder ausreißen möchte, dann zieh kurz an der Leine und sag im klaren und deutlichen Ton "nein". Das machst du dann so lange, bis er brav neben dir läuft und belohnst ihn dann mit etwas leckerem. Du musst nur wirklich konsequent bleiben. Gib ihn nie etwas zu knabbern, wenn er etwas falsches macht, sonst assoziiert er das Futter mit seiner Tat und denkt, dass er etwas bekommt, wenn er wegrennt zum Beispiel.

Mit solchen Methoden haben meine Mutter und ich auch ihre Hündin ganz schnell erzogen und heute ist sie das liebste Tier das ich mir vorstellen kann. :) Wenn du aber merkst, dass diese Tipps gar nicht helfen, dann würde ich an deiner Stelle zu einer Hundeschule gehen.

» Fiala » Beiträge: 66 » Talkpoints: 0,48 »


Sicherlich könnte man dir nun einige Tipps geben und das wäre auch gut so, aber im Prinzip bist du bei einer Hundeschule besser aufgehoben. Dort kennt man solche Probleme und kann dir sehr gute Ratschläge geben, die auch speziell auf deinen Hund passen. So teuer ist eine Hundeschule auch nicht und das Geld ist auch gut investiert.

Ansonsten kannst du mit Leckerlies arbeiten und vielleicht einem Clicker. Für das Kommando Komm kannst du dir auch eine Schleppleine kaufen. Die passenden Übungen bekommst du dann in der Hundeschule gesagt. Ich würde mir auf jeden Fall keine Sorgen machen. Deinem Hund kann man auf jeden Fall noch alles beibringen und gemeinsam werdet ihr das schon packen. Es ist auf jeden Fall toll, dass du nicht gleich aufgibst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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