Mein Mann will sich von mir trennen!
Das ist natürlich sehr traurig, aber eigentlich hört es sich schon ziemlich endgültig an. Ich finde es allerdings sehr komisch, dass du da wirklich nichts von gemerkt hast. Denn meistens entfernt man sich schon vorher etwas von einander und es geht erst langsam den Bach hinunter. Du solltest also mal darüber nachdenken, ob es irgendwie noch andere Gründe für diese "plötzliche" Trennung geben könnte oder ob du dir die Probleme mit deinem Mann vorher einfach nicht eingestehen solltest.
Gefühle kann man leider nicht erzwingen, aber ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass die Gefühle von ihm schon komplett weg sind. Deswegen würde ich es an deiner Stelle einfach damit versuchen, dass ihr wirklich etwas auf Abstand geht. Am Ende kannst du sowieso nichts daran ändern und du solltest ihn auf keinen Fall nerven und dich an ihn klammern. Manchmal gewinnt man eine Person zurück, in dem man ihr eben wirklich klar macht, was das Leben ohne einander heißt. Vielleicht entspannt sich die Lage ja wieder etwas, wenn ihr wirklich ein wenig auf Abstand geht.
Hallo Data,
also ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, das du in den 4 Jahren, wo ihr verheiratet wart, nicht bemerkt hast, das dein Mann sich von dir abwendet bzw. das es womöglich zu einer Trennung kommen könnte. Du schreibst ja selber, ihr streitet sehr oft und das er es einfach leid ist, dann kann man doch auch nachvollziehen, das die Gefühle dem anderen gegenüber schwinden.
Ich finde es sogar sehr fair von ihm, die klipp und klar zu sagen, was bei ihm Sache ist und das er einfach keine Gefühle mehr für dich hat. Er hat sich also vorher auch seine Gedanken darüber gemacht. Meinungsverschiedenheiten sind natürlich normal in jeder Beziehung, aber dein Mann wird dir sicher oft genug zu verstehen gegeben habe, das es ihm zuviel wird mit der Streiterei.
Ihr solltet euch auf jedenfall nochmal zu einem klärendem Gespräch zusammentun und über all das genau reden. Vieleicht ist auch eine vorerst räumliche Trennung wirklich am besten für euch und jeder kann für sich dann selber sehen und merken, ob der Partner fehlt, oder ob es die bessere Entscheidung ist sich komplett zu trennen. Denn er hat ja nur gesagt, das er denkt, eine Trennung sei für euch das Beste. Vieleicht fehlt ihm ja was, wenn ihr räumlich getrennt lebt und vieleicht könnt ihr euch ja nach einiger Zeit wieder annähern.
Auf jedenfall solltest du ihm nicht die Pistole auf die Brust setzen, denn da reagieren wir Männer wie kleine Kinder, nämlich trotzig und bockig. Vielleicht merkst du ja auch während der Trennung, das es wirklich besser für euch beide ist, denn wenn man sich nur streitet ist es meiner Meinung nach keine richtige Liebe und könnte eher in eine Hassliebe umwandeln.
Ich denke, du solltest von dem Gedanken abkommen, dass du ihn irgendwie überzeugen kannst, mit dir zusammenzubleiben. Möchtest du denn wirklich mit jemanden leben, der nur mit dir zusammen ist, weil du ihn überzeugt hast?
Allerdings könntest du deinem Mann vorschlagen, noch einmal zu versuchen, an eurer Beziehung zu arbeiten. Zwar kann man Liebe nicht direkt erzwingen, aber eine Ehe beruht ja nicht nur auf Schönwetter-Gefühlen, sondern auch auf Verantwortung, Zuneigung, Entscheidungen, Verpflichtung, Respekt, Nutzen und anderen Dingen.
Ihr solltet euch mal ruhig zusammensetzen und darüber reden, was euch beide an eurer Beziehung stört; "da sind keine Gefühle mehr" ist kein Grund, das ist ein Symptom. Dann überleugt euch, ob ihr bereit seid, gemeinsam - eventuell mit einem Paartherapeuten - an euren Schwierigkeiten zu arbeiten. Sollte dein Mann allerdings nicht mitmachen wollen, musst du das wohl oder übel akzeptieren, denn so eine Entscheidung muss beidseitig getroffen werden.
Du solltest dringend versuchen, etwas erwachsener mit der Situation umzugehen. Das was du beschreibst, erinnert mich schon ein bisschen an das Verhalten von Teenagern, die nach der ersten oder zweiten Beziehung am Boden zerstört sind und dann mit aller Macht versuchen wollen, den Partner noch irgendwie zu halten oder gar zurückzugewinnen und ihm dann, falls das nicht funktionieren sollte, die gesamte Schuld für das Scheitern der Beziehung aufbürden wollen. Eine Beziehung besteht aus zwei Menschen und wird von beiden zu gleichen Teilen getragen. Normalerweise merkt man doch auch, wenn sich die Beziehung irgendwie verändert. Ob man dann auch frühzeitig die Konsequenzen daraus zieht, steht auf einem anderen Blatt. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es überhaupt keine Anzeichen dafür gab, dass dein Mann sich von dir emotional oder vielleicht auch körperlich entfernt hat. Vielleicht wolltest du es einfach nicht sehen, was ja auch verständlich ist, wenn man den Partner sehr liebt. Du schreibst auch, dass dein Mann keine Lust mehr auf die ewigen Streitereien hat. Habt ihr euch nur über alltägliche, mehr oder weniger belanglose Dinge gestritten, oder auch über elementare Dinge. Im Fall von Option zwei hättest du vielleicht merken sollen, dass bei euch längst nicht mehr alles so läuft, wie es schön wäre.
Eigentlich sollte man annehmen, dass ein erwachsener Mensch, der dein Mann ja offensichtlich ist, seine Entscheidungen gut durchdacht hat. Es gibt natürlich auch solche Experten, die immer wieder mal mit Trennung drohen, um damit Aufmerksamkeit vom Partner zu bekommen und es sich danach dann doch wieder zu überlegen. So etwas kenne ich aber auch eher von Teenagern oder von Leuten mit psychiatrischen Auffälligkeiten. Wenn dein Mann sonst niemand ist, der herumeiert oder bewusst ein Drama aufzieht, um damit Aufmerksamkeit zu erhaschen, musst du doch eigentlich zu dem Schluss kommen, dass er das, was er sagt, auch ernst meint. Es handelt sich ja nicht einfach um ein nettes Thema, sondern um etwas, das für ein Paar doch mit erheblichen Veränderungen verbunden ist.
Selbst wenn dein Wunsch, deinen Mann zu halten, noch so groß ist, bringt es doch absolut nichts, überhaupt einen Versuch in diese Richtung zu unternehmen. Dein Mann hat keine Gefühle mehr für dich. Willst du jemanden, der dich nicht liebt? Willst du eine einseitige Beziehung führen? Abgesehen von deiner Seite musst du auch die Seite deines Mannes sehen. Er liebt dich nicht und will dieses Kapitel seines Lebens abhaken. Warum sollte er bei dir bleiben, wenn er dich nicht liebt? Auch er hat ein Recht darauf, glücklich zu sein - und mit dir ist er nicht mehr glücklich. Deshalb muss er gehen. Mir ist klar, dass das rational von außen betrachtet viel leichter erscheint als wenn man in der Situation drin steckt.
Sehr unfair ist deine Aussage, dass dein Mann alles kaputt machen will. Er macht nichts mehr kaputt, denn offensichtlich ist eure Beziehung längst kaputt. Ihr habt sicher beide dazu beigetragen, der eine mehr, der andere weniger. In den seltensten Fällen trägt einer die alleinige Schuld am Scheitern einer Beziehung. Dein Mann ist nicht der böse Mensch, der nun alles kaputt macht, was dir wichtig ist. Vielleicht spricht er einfach etwas aus, was längst überfällig war. Es kann ja auch nicht Sinn einer Beziehung sein, diese krampfhaft zu erhalten, wenn beide Partner oder einer von beiden nicht mehr glücklich damit ist. Du musst deinen Mann gehen lassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das oft nicht ganz leicht ist. Allerdings weiß ich auch, dass irgendwann alles wieder gut wird - sofern man es auch wirklich will und sich nicht an ein untergehendes Schiff klammert.
Die erste Frage die du dir stellen solltest ist, warum und über welche Themen habt ihr gestritten. Gab es dafür wirklich einen Grund? Denn für mich hört es sich so an, dass die andauernde Streits zwischen euch seine Gefühle für dich abgetötet haben. Stell dir auch die Frage, ob es so aus heiterem Himmel kommt, oder ob du da nicht hättest drauf kommen können, dass der eine oder andere Streit einfach zu viel waren.
Wenn auf seiner Seite wirklich keine Gefühle mehr sind, dann ist es schwer. Versuche eventuell heraus zu finden, wie es so weit kommen könnte und suche dann das Gespräch mit ihm, ob es noch einen Sinn macht das Ruder rum zu reißen. Versichere dich auch, dass er nicht schon anderweitig Gefühle zu einer anderen Person hat, denn wenn dies so wäre, bist du mehr oder minder machtlos dagegen.
Aber ich denke mal ohne ein Gespräch wirst du auf keinen Fall weiterkommen. Du bist nun im Moment total fertig, doch er macht doch nicht alles kaputt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Wenn es schon dauert Streit zwischen euch gab. Diese Aussage ist schon etwas unfair von dir und solltest du auch nicht so in dieser Art und Weise ihm gegenüber verlauten lassen, welches du aber wahrscheinlich schon getan hast. Versuche zu retten was zu retten ist, aber mit einem kühlen Kopf und weniger Emotionen und Gefühlen. Sonst wirst du zu keinem Ziel kommen.
An deiner Stelle würde ich einfach mal versuchen mit deinem Mann zu reden. Frag ihn ganz gezielt, ob es nur daran liegt, dass man die Beziehung als zu langweilig empfindet oder eben wirklich keine Gefühle mehr da sind.
Generell kann man nichts erzwingen und erst recht keine Gefühle. Wenn er dich nicht mehr liebt, ist das sicherlich schwer für dich zu akzeptieren, aber du wirst damit leben müssen, weil du nichts machen kannst. Manchmal muss man eben Tatsachen hinnehmen und dann eben auch damit leben.
Das Ende einer Beziehung ist immer unangenehm und man muss es immer erst mal verarbeiten. Hast du denn wirklich nicht mitbekommen, dass er dich nicht mehr liebt? Wolltest du es vielleicht nur nicht wahrhaben? Es ist natürlich schlimm, wenn du dein Leben mit ihm verbringen wolltest, verliebt bist und Kinder geplant hast, aber man kann das nicht erzwingen. Ich wünsche dir da ganz viel Kraft.
Ob es sich lohnt, noch um ihn zu kämpfen, ist sehr schwer zu beantworten, da wir euch ja beide nicht kennen. In erster Linie denke ich mal, dass man immer kämpfen sollte, wenn man denn denkt, dass es sich wirklich lohnt.
Andererseits glaube ich auch nicht, dass dein Mann die Trennung aus heiterem Himmel beschlossen hat, so wie es dir vorkam. Er wird sich da vorher schon einige Gedanken gemacht haben und es dir erst dann gesagt haben. Vor allem da ihr bereits verheiratet seid und somit eigentlich beschlossen habt, euer Leben lang zusammen zu sein, wird ihm die Entscheidung auch nicht so leicht gefallen sein.
Zudem ist sie auch nicht aus heiterem Himmel, wenn ihr euch wirklich sooft streitet. Vielleicht war es für dich noch im Bereich des Normalen, aber für deinen Mann nicht mehr. Er hat es womöglich als viel zu viel empfunden und ist daher auch zu dem Entschluss gekommen, dass es so nicht weiter gehen kann. Ein wenig unfair finde ich es aber schon von ihm, dass er dich nicht in irgendeiner Art und Weise vorgewarnt hat und euch beiden die Chance gegeben hat, es besser zu machen, bevor er eine Scheidung will.
Daher denke, dass ein Gespräch mit ihm erst einmal angebracht ist. Du solltest dich mal über die genauen Umstände informieren. Was hat ihn dazu gebracht, dass er sich plötzlich trennen will? Wie lange hat er darüber bereits nachgedacht? Und dann solltest du ihn eben auch noch direkt fragen, ob er euch nicht noch eine Chance geben kann oder ob er es sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann.
Wenn er wirklich aus voller Überzeugung sagt, dass er sich eine Beziehung mit dir nicht mehr vorstellen kann, was ja gut sein kann, weil bei Streitereien immer viel in die Brüche geht, dann musst du das wohl oder übel so akzeptieren. Aber erst einmal reden.
Das ist eine schlimme Aussage, die jeden der beiden Ehepartner treffen kann. Schließt man eine Ehe, denkt man nicht daran, dass diese Ehe nicht für alle Zeiten halten muss. Oft sind es dritte Personen, die sich bewusst oder unbewusst in eine Ehe drängen. Das kann passieren, vor allem dann, wenn es sowieso schon kriselt.
Dir bleibt nur die Möglichkeit, den Wunsch deines Mannes zu respektieren. Wenn ihr euch räumlich trennt, kann es sein, dass ihr euch durch ein besseres Verständnis füreinander wieder findet. Aber das ist nicht immer der Fall. Sollte dein Mann eine andere Frau lieben, wirst du ihn kaum zurückgewinnen. Damit musst du dich abfinden. Tun kannst du nichts. Je mehr du ihm sagst, wie sehr du ihn noch liebst, je mehr wird er Abstand von dir nehmen. So etwas bringt nichts.
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