Großeltern geben veganem Kind unvegane Süßigkeiten

vom 08.02.2013, 15:50 Uhr

Wie schon öfters erwähnt, habe ich in meinem Bekanntenkreis auch Vegetarier und ein paar Veganer. Eine Bekannte ernährt ihr vier Jahre altes Kind ebenfalls vegan, sprich also nichts mit tierischen Produkten, was natürlich auch für Süßigkeiten gilt. Das Kind bekommt daher nie Vollmilchschokolade, außer den speziell veganen ohne Tiermilch.

Nun ist das Mädchen öfters bei seiner Großmutter, die den veganen Lebensstil nicht wirklich einsieht und auch nicht versteht, warum sie dieser einen Enkeltochter keine Sachen wie Kinderschokolade oder Überraschungsei geben darf, nicht einmal ab und an. Ihre Tochter wandte sich dem veganen Lebensstil erst im Alter von etwa 28 zu, als sie also schon längst ausgezogen war und die Großmutter so im Grunde nie mit veganer Ernährung wirklich in Berührung kam.

Obwohl meine Bekannte der Großmutter nun mehr als einmal gesagt hat, dass sie dem Enkelkind keine Süßigkeiten oder sonstiges Essen mit tierischem Inhalt geben darf, schaltet die Großmutter nun auf stur. Sie will dem Kind eben ab und an auch etwas kaufen und an vegane Süßigkeiten kommt sie in ihrem Supermarkt ohnehin nicht wirklich ran. Und wenn sie ihre anderen beiden Enkeln aus unveganer Familie mit dabei hat, bringt sie es nicht über sich, diesen beiden ein Überraschungsei zu kaufen, während die vegane Enkelin dann weint, da sie als Kind das mit dem veganen Lebensstil nun auch nicht wirklich einsieht. Mit Fleisch schon, aber mit Süßigkeiten ist das schon schwerer.

Meine Bekannte ist ziemlich entnervt und meinte, am liebsten würde sie ihre kleine Tochter gar nicht mehr zur Oma lassen oder nur noch unter Aufsicht. Was haltet ihr von dieser Situation? Wie würdet ihr reagieren? Dass man es mit sturen Großeltern manchmal schwer hat, kennen wohl einige, aber in diesem Fall ist es besonders schwer, da auch dem Kind beim Thema Süßigkeiten die Einsicht fehlt. Besonders, wenn die Cousins etwas dürfen, dass sie dann deswegen nicht darf. Ich finde es auch schlimm, dass es fast im Familienzwist enden muss, dass die Mutter ihr Kind gar nicht mehr zur Oma lassen will. Welche Lösung könnte es noch geben?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die Lösung ist die Einsicht, dass Großeltern mehr dürfen als andere. Großeltern sind etwas ganz Besonderes, die ihre Enkelkinder ruhig verwöhnen dürfen und sollen. Ein Kind völlig anders zu erziehen und ernähren als es der Rest der Bevölkerung tut, schadet dem Kind sowieso mehr mehr als alle Chemie und toten Tiere, die in Lebensmitteln enthalten sind.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 08.02.2013, 16:28, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Die beste Lösung wäre vermutlich, dass Jugendamt würde einschreiten und den verantwortungslosen Eltern das Kind wegnehmen und es bei der Großmutter leben lassen. Ein Kind vegan erziehen grenzt an Körperverletzung, die Entwicklung wird ja massiv gestört.

Das die Großmutter so handelt finde ich gut, wenn sie schlau wäre, würde sie mit dem Kind zum Kinderarzt gehen und sich bescheinigen lassen, dass die vegane Ernährung Schäden nach sich zieht. Ich würde als Großmutter meinem Enkelkind genauso normale Süßigkeiten und andere Produkte geben, wenn die Mutter das Kind vegan ernähren würde.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Im Grunde würde ich anlupa Recht geben: Großeltern verwöhnen ihre Enkel meist mehr, als es beispielsweise die Eltern tun. Das ist ja in den meisten Familien so. Allerdings sehe ich es durchaus so, dass man den Lebensstil der Kinder durchaus respektieren sollte und Regeln, die aufgestellt wurden, nicht einfach ignorieren und übergehen darf. Egal, wie man selbst über fleischlose oder vegane Ernährung denkt, für mich ist es ein Unding, der Mutter so in ihre Erziehung des Kindes zu "pfuschen" und ihre Wünsche einfach zu übergehen.

Man kann ein Kind auch anders verwöhnen als mit Süßigkeiten oder Essen. Es mag zwar schwer sein, an vegane Süßigkeiten zu kommen und auch irgendwo doof, wenn die anderen Enkelkinder etwas bekommen, aber da muss man eben Prioritäten setzen. Würde meine Mutter so über meinen Kopf und meine Wünsche hinweg meine Kinder "erziehen" wollen, würde ich sie vermutlich auch nicht mehr ohne Aufischt zu ihr lassen. Entweder werden bei meinen Kindern auch meine Regeln eingehalten oder man muss mit der Konsequenz leben, das man sie seltener sieht. Ganz einfach.

Die Mutter des Kindes hat sich nicht aus "Jux und Dollerei" für diese Lebensweise entschieden, da sollte man nicht eigenmächtig etwas total Gegenteiliges tun. Es geht hier nicht um "mal eine halbe Stunde später ins Bett als bei Mama", es geht um die grundlegende Ernährungsweise, die hier vollkommen missachtet wird. Eine nette Idee wäre es vielleicht ja, wenn die Mutter dem Kind beim nächsten Mal einfach vegane Süßigkeiten mit zur Oma gibt. So lernt die Oma etwas kennen, was sie bisher nicht kannte und die Mutter muss sich nicht ständig ärgern, dass das Kind etwas bekommt, was es eigentlich nicht essen sollte.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es eine Sauerei, ein so junges Kind zu veganer Ernährung zu nötigen und es somit keine normale Kindheit haben zu lassen. Es ist völlig okay, wenn man für sich diesen Weg wählt. Es ist auch völlig okay, Zuhause vegan zu kochen und von mir aus auch vegane Süßigkeiten im eigenen Haus zu bevorzugen. Aber dem Kind auch außerhalb des Hauses normales Kindsein zu verbieten, um sein eigenes Gutmenschentum durchzusetzen, sowas gehört verboten. Ein Kind soll Kind sein. Und dazu gehört eben auch, etwas Süßes zu essen und sich im Supermarkt auch einfach mal was aussuchen zu dürfen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hatte letztens irgendwo gelesen, dass vegane Ernährung bei Kindern nicht schädlich und völlig unbedenklich sei - ob das nun stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass vegane Ernährung bei Kindern wirklich die Entwicklung oder ähnliches dermaßen stark beeinträchtigen würde. So wie alle Vegetarier und Veganer muss man wohl einfach nur darauf achten, dass es nicht zur Mangelernährung führt.

Unabhängig davon handelt sicherlich jeder Veganer aus Überzeugung. Diese ist zu respektieren. Eine vegane Lebensweise ist aber sicherlich nicht einfach, da man beim Einkauf auf so viele Einzelheiten achten und sich vorher detailliert informieren muss. Insofern kann ich einerseits die Mutter verstehen. Auf der anderen Seite ist es für die Großeltern schwer nachvollziehbar, wieso sie dem Kind bestimmte Dinge nicht geben sollen/dürfen. Im Übrigen wird es für Nicht-Veganer umso schwieriger sein, entsprechende Nahrungsmittel für Veganer zu finden. Angebracht wäre vielleicht, den Großeltern vegane Süßigkeiten direkt an die Hand zu geben, damit sie sich nicht mit dem Problem konfrontiert sehen und daher zur Vereinfachung des Ganzen auf "übliche" Süßigkeiten zurückgreifen, die ja sonst auch noch keinem Kind geschadet haben - sofern sie in Maßen und nicht in Massen verzehrt werden.

Aber aufgrund der Umstände den Umgang mit den Großeltern zu versagen, fände ich überbetrieben. Die Beziehung zu den Großeltern hat für das Kind sicherlich viel mehr Bedeutung als die vegane Ernährung, sodass man den Großeltern durchaus ein wenig mehr Spielraum einräumen sollte. Je nach Alter, ist es für die Großeltern auch wirklich schwer das alles nachzuvollziehen, obwohl sie für den Enkel auch nur das Beste wollen.

» Philly » Beiträge: 37 » Talkpoints: 21,22 »


Mein erster Gedanke war auch, dass man auch übertreiben kann. Das Kind kann in dem Alter ja noch gar nicht entscheiden, ob es vegan leben möchte oder nicht. Wieso wird dann bei ein wenig Süßem, so ein Aufstand gemacht? Da kann ich die Mutter auch ehrlich nicht verstehen und verstehe schon, dass die Oma des Kindes zwischen den Stühlen steht und ihrer Enkelin nichts vorenthalten möchte. Ich denke, dass das Kind essen sollen dürfte, was es eben möchte und ab einem bestimmten Alter dann selbst entscheiden sollte, ob es ebenfalls vegan leben möchte.

Oder die Mutter muss der Oma eben Süßigkeiten mitgeben, die das Kind dann bei der Oma essen darf. Wenn es denn eben nicht anders machbar ist. Aber dem Kind deswegen die Oma vorzuenthalten finde ich wirklich völlig übertrieben. Damit würde man dann sicherlich Oma und Kind unglücklich machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich sehe das anders als anlupa! Großeltern dürfen nicht alles! Über vegane Ernährung kann man jetzt lange streiten, ich persönlich halte auch gar nichts davon. Aber wenn die Mutter für ihr Kind eine Entscheidung getroffen hat, die dem Kind nicht schadet, dann haben die Großeltern sich gefälligst daran zu halten.

Bei ihren eigenen Kindern hatten sie die Möglichkeit über Kleidung, Ernährung und Ausgehzeiten zu bestimmen und hätten es vermutlich auch ziemlich ätzend gefunden, wenn sich jemand einfach darüber hinweg setzt und die Kinder lehrt, dass man jede Regel auch einfach mal brechen kann, wenn einem danach ist. Vor allem, wenn dies von der Tochter bereits als unerwünscht thematisiert wurde, ist es einfach nur dummdreist es trotzdem zu machen. Ob die Großmutter damit nun etwas anfangen kann und es einsieht oder nicht: Sie hat da nichts zu melden und sich gefälligst an die Regeln ihrer Tochter zu halten. Ohne wenn und aber.

Ich anstelle der Frau würde ihr klar machen, dass sie entweder die Regeln befolgt, die ich aufgestellt habe, oder ihr Enkelkind nur noch unter Aufsicht zu sehen bekommt. Es ist einfach nur frech sich so zu verhalten und nur, weil Großeltern es offenbar seit jeher als ihr Recht betrachten, ihre Kinder zu gängeln und zu übergehen, macht es das noch lange nicht zu einer guten Sache. Gewohnheit und Recht sind nicht das Gleiche!

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also da wäre ich ehrlich gesagt auch zwiegespalten. Ich finde es nicht richtig, dass das Kind von vorneherein dazu gebracht wird, vegan zu leben. Kinder sollten selbst entscheiden, wie sie leben wollen: ob vegan, als Vegetarier oder als Fleischesser.

Es wäre wirklich schade, wenn die Beziehung zwischen Mutter und Tochter wegen so etwas auseinandergeht. Es ist zwar keine Lapalie, aber ich finde, die Mutter übertreibt vielleicht doch ein wenig. Gerade weil die Großmutter von veganer Ernährung nichts weiß, sollte die Mutter ihr vielleicht in einem ruhigen Gespräch nahe bringen, warum sie sich und ihr Kind so ernährt. Vielleicht versteht die Großmutter es dann bzw. wenn die Großmutter ihr die Gründe nochmal nahe legt, dann können sie untereinander vielleicht einen Kompromiss eingehen?

Ich persönlich fände es für eine "normale" Entwicklung des Kindes wichtig, wenn es sich im Supermarkt auch mal etwas aussuchen dürfte, ohne darauf achten zu müssen, ob es vegan ist oder nicht.
Ich fände es sehr schlimm, wenn meine Mutter mir aus irgendeinem Grund den Umgang mit meiner Großmutter versagt hätte. Das wäre eine sehr große Enttäuschung für mich.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Nun das Jugendamt einzuschalten, halte ich ehrlich gesagt für übertrieben und unangemessen. Scheinbar ist die Mutter ja sehr von ihrer Lebensweise überzeugt und auch, wenn ich es für falsch halte, ein Kind ausschließlich vegan zu ernähren, so würde ich es dennoch versuchen, zu akzeptieren. Warum muss man denn einem Kind etwas Süßes im Supermarkt kaufen? Man kann doch auch ausweichen, die Lebensweise der Mutter akzeptieren und vielleicht ein kleines Bilderbuch oder auch ein Spielzeug kaufen. Das könnte man auch darauf ausweiten, für die anderen Enkelkinder es so handzuhaben und somit gebe es sicherlich auch kein Geweine an der Supermarktkasse.

Ich würde in dem Fall wirklich auch selbst dazu plädieren, das Kind eben nicht mehr zu den Großeltern zu geben, solange die Fronten nicht geklärt sind beziehungsweise man keine Kompromisse eingegangen ist. Das kann auch sein, dass die Mutter durchaus erlaubt, aufgrund der Besonderheit eben tierische Produkte bei der Großmutter zu sich zu nehmen, das kann aber auch sein, dass die Großmutter dann eher andere Dinge zum "Verwöhnen" findet. Denn ich denke nicht, dass Großeltern alles dürfen und vor allem nicht ohne Absprache. Großeltern sollten sich mal in die Lage der eigenen Elternzeit zurückversetzen, ich denke, sie hätten es auch nicht anders gewollt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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